Um LESARION optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern verwenden wir zur Auswertung Cookies. Mehr Informationen über Cookies findest du in unseren Datenschutzbestimmungen. Wenn du LESARION nutzst erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.




Stories » Detail

A life abroad

von Lmeanraie


Jeden Tag fragt man sich was man falsch macht, ob die Leute dich nicht verstehen, deine Sprache, deine Art zu leben, deine ganze Person. Jeden Tag merkt man aufs neue, wie allein man doch ist und das man die Anzahl der Leute, die dich unterstützen, am 2 Hände zählen kann. Jeden Tag die selbe Frage... Jeden Tag einschlafen und wissen: Niemand ist wirklich für dich da, niemand versteht dich!

Genau so sah es aus in meinem Leben vor ein paar Monaten... Doch wenn ich jetzt daran zurückdenke, wird mir klar wie viel Glück ich hatte & das ich für dieses Glück wirklich dankbar sein muss, denn die Zeit die nun folgte war die wohl beste in meinem Leben und daran war eine Person ganz besonders beteiligt ;)

Doch fangen wir ganz von vorn an. Mein Name ist Nadine, ich bin gerade 18 Jahre alt und mitten im Abitur.. Ich würde mich nicht als hässlich beschreiben, sondern eher als unscheinbar. Ich habe lange braune Haare und habe durch das Volleyball einen trainierten Körper. Doch ich lege einfach keinen großen Wert auf Schminke und verstehe nicht wie man sich für die Schule dermaßen auftackeln kann wie es manche Mädels tun. Trotzdem sprachen mich des öfteren Jungen an, ob ich nicht mal mit ihnen ins Kino gehen wollte, doch irgendwas gab es immer, warum ich nicht mit ihnen ausging. Vielleicht war dies ein Fehler... Ich denke, dass diese abweisende Art mit Menschen umzugehen auch daran Schuld war, das alles so war wie es nun einmal war. Nachdem ich nun meine erstes Jahre in der Oberstufe mit Glanz und Gloria hinter mich gebracht habe standen nun die langen, für mich höchstwahrscheinlich sehr einsamen Sommerferien an. Ich hasste diese Ferien, denn während dieser Zeit wurde mir auf eine besonders schmerzhafte Weise klar gemacht, dass ich eigentlich eine arme Sau bin.. Obwohl ich einen Notenschnitt von 1,4 habe, habe ich kaum Freunde und unter den wenigen die ich habe, befindet sich keine Person, der ich auch nur einen Bruchteil aller meiner Gefühle mitteilen würde. Im Klartext, so richtig kennen tat mich keiner und anscheinend legte auch niemand großen Wert darauf mich richtig kennen zu lernen... Die erste Woche der Sommerferien hatte bereits begonnen und die meisten meiner „Freunde“ waren in den Urlaub gefahren und an den Baggerteich oder ins Schwimmbad wollte ich auch nicht gehen, da ich dort sowieso nur alleine herumliegen würde... Also fand ich das die beste Lösung um meine Zeit totzuschlagen die wäre, sich einen Ferienjob zu suchen. Den fand ich dann auch schneller als ich gedacht hatte... Da meine Mutter in einem Reisebüro arbeitet und relativ gute Kontakte zu ihrem Chef hatte, konnte sie mir eine Art Praktikantenstelle dort verschaffen. Da auch die Bezahlung nicht gegen diese Stelle sprach, zögerte ich nicht lange und nahm die Stelle dort an. Und so kam es. Dass ich mitten in den Ferien und bei durchschnittlich 32° C jeden Morgen bis um 3 Uhr Nachmittags im Reisebüro die Papiere und Prospekte sortierte oder Werbung in der Stadt verteilte.

Als ich gerade eine Pause vom Verteilen eines besonders farbenfrohen Flyers einlegt, fiel mir eine Anzeige auf der Rückseite des Flyers auf. Normalerweise interessierten die Angebote des Reisebüros mich nicht, da es sich meist um Last-Minute-Flüge handelte, doch diesmal war es etwas anderes:

Suchst du Abenteuer, neue Erfahrungen und vielleicht einen Neuanfang? - Dann melde dich bei uns: Spend a year abroad!

Es handelte sich um eine Art Studienreise. Sie war für Schüler, die gerade ihr Abitur begonnen hatten oder bereits mitten drin waren. Ihnen sollte die Möglichkeit gegeben werden in den USA ihr schulische Laufbahn fortzusetzen und ein neues Land kennen zu lernen. Mir ging es jedoch in erster Linie nicht um meinen schulischen Lebenslauf und der Gedanke diesem eine weitere, später vielleicht hilfreiche, Station hinzuzufügen, sondern darum vielleicht wirklich die Chance für einen Neuanfang zu bekommen. Was hatte ich schon zu verlieren? Mit der Sprache würde ich sicherlich keine Probleme bekommen und auch das Geld dürft keine entscheidende Rolle spielen. Meiner Familie ging es in finanzieller Hinsicht nicht schlecht und auch wer nun mit dem Gedanken spielt, dass nur weil meine Mutter in einem Reisebüro arbeitet meine Familie kein Geld hat liegt falsch, denn es gibt ja immer noch den Mann im Haus. Mein Vater, der Direktor des städtischen Verwaltungszentrums war, hatte mir bis jetzt alles ermöglicht und würde mir gewiss auch bei diesem Vorhaben keine Steine in der Weg legen. Und was mein Leben hier anging verschwendet ich keinen einzigen Gedanken daran, was ich zurücklassen würde...

Doch zuerst musste ich die restlichen Flyer verteilen. Ich steckte also einen von ihnen ein und schwang mich wieder auf mein Rad. Den Rest meiner Route über machte ich mir viele Gedanken über diese Idee und je länger ich darüber nachdachte, desto klarer wurde es mir: Ich musste es einfach eingehen, das war die einzige Möglichkeit mein Leben vielleicht völlig umzukrempeln. Als ich am Abend zu Hause ankam und mich an den Abendbrotstisch setzte, unterbreitete ich meinen Eltern sofort meine Idee. Wider Erwartens waren sie relativ begeistert von ihr und machten sich lediglich Gedanken darum, ob ich mir wirklich bewusst wäre, dass ich dort völlig allein und auf mich selbst gestellt wäre. Doch war ich das nicht hier auch? Ohne Freunde? Ich war bereits auf diese Behauptung eingestellt und hatte mir schon die passenden Argumente zu recht gelegt um meine Eltern davon zu überzeugen, dass diese Reise sich nur positiv auf mein Leben auswirken konnte. Am ende sagten sie, dass sie sich darüber nochmal alleine unterhalten wollen, doch dass im Grunde nichts gegen eine solche Reise Spreche. Und genau wie ich es erwartet hatte, teilten mir meine Eltern am nächsten Morgen mit, dass ich die Reise antreten könne. Ich war total glücklich und konnte es gar nicht richtig fassen, dass ich diese einmalige Chance bekommen sollte.

Nach 2 weiteren Wochen der Vorbereitung und einer Menge ausgefüllter Formulare war es soweit... Ich stand am Flughafen! Neben mir 2 große Koffer voller Klamotten, Schulzeug, Andenken an die Familie und meine Eltern. „Die Passagiere für den Flug 53 der Linie 132 bitte nun einsteigen!“, schallte es auf einmal durch die Flughafenhalle. Es war soweit! Ein letztes Mal nahm ich meine Eltern in den Arm und gab ihnen einen Abschiedskuss. In meinem Bauch machte sich nun immer mehr ein komisches Gefühl breit, ein Gefühl der Ungewissheit, ein Gefühl der Trauer aufgrund des Abschiedes, doch auch ein Gefühl das freudig auf die kommenden Ereignisse blickte. Ein paar Minuten später saß ich dann im Flugzeug und merkte wie das Flugzeug den Boden verließ. In den kommenden 9 Stunden hatte ich viel Zeit um über das kommende nachzudenken. Im Vorfeld hatte ich viele Papiere und Informationen über meine neue Heimat bekommen. Ich würde in einer kleinen Stadt in der Nähe von New York, bei einer Familie mit einer 17-jährigen Tochter leben. Ich habe keine Geschwister, deshalb freute ich mich umso mehr als ich erfuhr, dass ich nun vielleicht die Chance kriegen würde, eine „Schwester“ zu haben. Doch so sehr ich mich auch auf die neuen Dinge freute, ich war auch verwundert wie leicht es mir viel mein altes Leben zu verlassen... Lediglich der Gedanke an meine Eltern, die nun sooo weit entfernt waren machte mir Angst und mich traurig... Doch ich wollte in diesem Moment nicht anfangen mir über eventuelles Heimweh Sorgen zu machen. Ich versuchte zu schlafen und es gelang mir, was jedoch nicht verwunderlich war, da der Flug um 1 Uhr nachts Deutschland verlassen hatte. Kurz vor Ende des Fluges wurde ich von der Stimme der Stewardess geweckt. In 5 Minuten würden wir unser Ziel erreicht haben und beim Gedanken daran stieg in mir Nervosität auf. Als das Flugzeug gelandet war fand die Nervosität ihren Höhepunkt. Ich stieg aus dem Flugzeug und holte mir am Band meine Koffer. Ich stellte sie auf einen Wagen und schob ihn in die große Empfangshalle. Dort sollte ich meine Gastfamilie mit einem roten Schild auffinden. Doch niergens war eine dreiköpfige Familie zu sehen. Ich fuhr verwirrt umher und fühlte mich hilflos, gerade als ich um die Ecke fahren wollte um am der Rezeption eine Durchsage zu erbitten stieß ich mit einem Mädchen zusammen. Sie rannte in höchsten Tempo um die Ecke und direkt gegen den Wagen mit meinen Koffer. „Excuse me... I had to hurry...“, stammelte vor sich hin während sie sich den Kopf rieb. „No sorry it´s my fault“, antwortete ich ihr und ich war überrascht wie schnell ich auf Englisch antworten konnte... Ich reichte ihr die Hand und für einen kurzen Moment sahen wir und direkt in die Augen. Sie waren wunderschön! Blau; genauso blau wie der Ozean den ich noch vor ein paar Stunden gesehen hatte, als ich kurz durch die Sonnenstrahl im Flugzeug geweckt worden war... Auch der Rest des Mädchen war an Schönheit kaum zu überbieten. Sie hatte lange schwarze Haare und dunkle Haut. Ich betrachtete sie ganz genau und war so beeindruckt, dass ich nicht merkte, dass ich ihr Hand immer noch festhielt... Sie grinste mich an und entzog sie mit sanftem Druck meiner Hand. Auf einmal kamen ein Mann und eine Frau um die Ecke. Sie schienen ihre Eltern zu sein. Und als ich sah was der Mann in der Hand hielt musste ich anfangen zu lachen: er hatte das rote Schild mit meinem Namen. Das Mädchen fragte warum ich denn lache und ich erklärte ihr das ich wohl die Person bin, weswegen sie so in eile war. Meine Kombinationsgabe hatte mich nicht im Stich gelassen und so hatte ich auf eine mehr oder weniger spektakuläre Art und weise meine Gastfamilie kennen gelernt. Sie stellten sich mir alle. Abraham war Claras Mann und der Vater von SAMANTHA. Als sie sich mir vorstellte, gab sie mir erneut die Hand und hielt sie, wie ich meine einen klitzekleinen Augenblick länger als für gewöhnlich fest. Ich wusste nicht ob das Einbildung war oder einfach nur eine Nebenwirkung meiner Nervosität, doch es fiel mir einfach auf. Zu meiner Überraschung konnte Samantha Deutsch. Sie hatte dies in der schule als Wahlfach belegt und beherrschte es fast fließend. Im Auto auf dem Weg zu meinem neuen zu Hause, unterhielt sie sich die ganze Zeit mit mir und stellte mir tausende von fragen. Sie schien ein sehr extrovertiertes Mädchen zu sein und war sehr offen. Sie erzählte mir auch sehr viel über ihre Schule, Hobbys usw.. Als wir bei ihr daheim ankamen wollte sie mir sofort das Haus und die Nachbarschaft zeigen. Ihre Eltern grinsten nur, meinten sie würden in der Zwischenzeit meine Koffer nach oben bringen und wünschen uns viel Spaß. Als erstes zeigte mir Sam, so bat sie mich sie zu nennen, ihr Zimmer. Es war riesig! Es standen dort 2 Betten, was mich vermuten ließ, dass wir uns ein Zimmer teilen würden. Obwohl ich eigentlich sehr viel Wert auf Privatsphäre lege, hatte ich kein Problem ein das Zimmer für das nächste Jahr teilen zu müssen... Je mehr sie mir die Gegend zeigt, desto mehr gefiel sie mir. Mit „sie“ meine ich nicht nur der Umgebung, sondern auch Sam! Ich ertappte mich immer wieder dabei, wie ich sie musterte und versuchte einen weiteren Blick in ihre wunderschönen Augen zu erhaschen. Und wenn sich unsere Augen dann endlich ein mal trafen, fing sie an zu schmunzeln und in meinem Bauch machte sich ein warmes, angenehmes Gefühl breit. Ich wusste nicht was das für ein Gefühl war, doch es war ein völlig neues und ich wusste nicht ob ich je schon mal eine ähnliche wundervolles Gefühl gehabt hatte... Als ich am Abend in meinem Bett lag, nur wenige Meter von ihr entfernt, konnte ich lange Zeit nicht einschlafen, weil ich damit beschäftigt war mir ihr Gesicht in der Dunkelheit ins Gedächtnis zu rufen. Ich wusste nicht was in mich gefahren war, doch irgendwas war an diesem Mädchen besonders.

In den folgenden Tage lernte ich viele neue, nette Leute kennen. Sam zeigt mir ihre Schule, machte mich mit ihren Freuden bekannt und erzählte mir alles was ich in dieser Gegend wissen musste. Ich genoss es jeden Tag in ihre Nähe sein zu können und genoss es, dass wir uns jeden Tag besser verstanden und besser kennen lernten. Doch trotz allem hatte ich nie das Gefühl in ihr eine Schwester zu sehen, wie ich es mir am Anfang gewünscht hatte... Sie war mehr für mich doch, so richtig konnte und wollte ich es mir wahrscheinlich nicht eingestehen.... Ich hatte zu viel Angst vor den Fragen die ich immer in Hinterkopf hatte: Wie soll ich Sam klar machen, dass ich mehr für sie empfinde als nur eine Freundschaft? Wie soll ich ihr sagen, dass ich es nicht aushalte in einem Bett neben ihr zu schlafen, weil ich doch viel lieber eins mit ihr teilen würde? Alle diese Gedanken beschäftigten mich, doch ich ließ mir nichts anmerken und genoss jede Umarmung, jede noch so kleine Geste der Zuneigung von ihr und war doch innerlich nicht richtig glücklich ...

Ich verstand mich super mit den Leuten an der neuen Schule und führte in den USA ein komplett anderes Leben als in Deutschland. Die Menschen zeigten hier viel mehr Interesse an meiner Person und schienen mich als Menschen zu akzeptieren. Ich fühlte mich hier viel geborgener und „zu Hause“. Auch die Umstellung auf die andere Sprache war mir gut gelungen und meine Noten hatten sich kaum verändert. Das einzige was ich aus Deutschland vermisste waren meine Eltern... So komisch es sich anhörte, aber über die Entfernung war mir klar geworden, dass sie eigentlich die Personen in meinem Leben waren mit denen ich über alles reden konnte. Und so kam es dann auch das ich meine Mutter um Rat in Sachen Sam fragte. Ich erzählte ihr die komplette Problematik (das einzige was ich ihr verschwieg war die Tatsache, dass Sam ein Mädchen war..) und das ich mir sehr unsicher über meine Gefühle war. Sie riet mir einfach das Risiko einzugehen und mit Sam zu reden.

Und nachdem ich meiner Mutter nun schon mehrere Monate die Ohren vollgesülzt hatte, stellte sie mir das Ultimatum: Wenn ich Sam nun nicht endlich fragen würde wie sie zu mir stehe, würde sich gar nicht mehr mit mir telefonieren! Das war natürlich ein Problem und da ich nicht auf die Gespräche mit meiner Mutter verzichten wollte musste ich wohl oder übel mit Sam reden... Doch wann und vor allem wie? In den letzten Wochen waren Sam und ich uns immer näher gekommen (wenn auch rein freundschaftlich) und ich wollte nicht unsere Freundschaft durch meine Gefühle zerstören. Jedoch war mir auch aufgefallen, dass unsere Umarmungen immer Häufiger geworden waren und auch sie verdächtig oft meine Nähe suchte. Es machte mich beispielsweise verrückt, wie sie während dem Unterricht (wir saßen nebeneinander) meinen Arm streichelte. Einerseits wirkte es sehr entspannend auf mich, doch andererseits wollte ich mich nicht damit zufrieden geben. Allein bei der Vorstellung ihre Hände auf meinem ganzen Körper zu spüren wurde mir ganz anders... Doch ich war ja auch nicht dumm, diese „Streicheleinheit“ schien für sie wohl nur eine Reaktion auf den langweiligen Unterricht zu sein... Außerdem hatte ich mich ja auch in Sams Umfeld um gehört und gehofft Informationen darüber zu bekommen, ob sie vielleicht wirklich lesbisch war... Eine solche Info hätte mir vielleicht mehr Selbstvertrauen gegeben, doch leider bekam ich sie nicht... In ihrem Freundeskreis gab es zwar ein lesbisches Pärchen, doch ich wusste nicht ob Sam genauso tickte wie sie und Ich! Aber eins wusste ich genau: Ewig konnte ich meine Gefühle sowieso nicht geheim halten! Also beschloss ich, bei der nächst besten Gelegenheit mit ihr zu reden...

Als mir Sam dann fragte ob ich am Wochenende gemeinsam mit ihr auf eine Party gehen wollte, dachte ich mir, dass dies die Perfekte Chance für mich wäre mit ihr zu reden und bejahte. Abends machten wir uns gemeinsam fertig für die Feier und sie sah wie immer wunderschön aus! Ich musste mich bemühen meine Blicke von ihr abwenden zu können und mich auf meine eigenes Outfit zu konzentrieren... Doch irgendwie schaffte ich es und wir machten uns gemeinsam auf den Weg zur Party. Sie war in einer Diskothek am Rand der Stadt und an der Tatsache, dass Sam ihr Auto lieber daheim gelassen hatte konnte ich erkenne, dass sie heute wohl richtig einen drauf machen wollte. Als wir uns an der Disko in eine riesige Schlage einreihten, griff sie meine Hand und meinte: „I don´t want to lose you!“ Wow, da war es wieder dieses wunderbare Gefühl! Es war als ob tausende von winzig kleiner Schmetterlinge in meinem Bauch auf und ab hüpften! Obwohl innerlich eine riesiges Chaos in mir herrschte, blieb ich äußerlich relativ ruhig. Ich sah ihr in diese wundervollen, blauen Augen und drückte ihre Hand etwas fester um ihr zu zeigen, dass es mir nicht anders ging. Als wir endlich in die Disko gekommen waren, trafen wir eine Menge ihrer und meiner Freunde. Die Stimmung war klasse und wir machten uns auf in Richtung Theke. Dort bestellte und Sam irgendwelche Cocktails und wir stießen gemeinsam an. Dieser sollte nicht der letzte Cocktail an jenen Abend bleiben und wenn ich ehrlich war erhoffte ich mir insgeheim auch durch den Alkohol etwas mehr Selbstbewusstsein zu bekommen. Mein Plan schien auf zugehen, zumindest teilweise.. Wir tanzten fast die ganze Zeit gemeinsam und es war genial wie gut sie tanzen konnte. Bei jeder Berührung von ihr, bei jedem Kontakt unserer Hände durchzuckte mich ein Blitz von Glückshormonen! Sam hatte mich total in ihren Bann gezogen, doch ich wusste immer noch nicht, ob wie genauso fühlte wie ich... Gerade als der DJ einen langsameren Schmusesong spielte wollte ich die Tanzfläche verlassen und etwas zu trinken für uns besorgen. Doch plötzlich spürte ich ihre Hand in meiner. Sie hielt mich fest und zog mich sanft zurück auf die Tanzfläche. Sie legte meine Hände um ihre Schultern und legte ihren Kopf auf meine Schultern. Jetzt oder nie dachte ich mir! Die Situation war perfekt oder nichts? Ich entfernte mich ein kleines Stück von ihr, sodass wir uns trotzdem tief in die Augen blicken konnten und wollte gerade etwas sagen, da legte sie mir ihren Finger auf die Lippen und rückte ihren Kopf wieder auf meine Schulter.... So hatte ich mir das nicht vorgestellt und irgendwie war mein ganzen Selbstvertrauen, dass ich aus jeglichen Ecken meines Körpers zusammen gekratzt hatte wieder verschwunden... Als das Lied zu Ende war beugte ich mich zu ihr vor und sagte ich müsse auf die Toilette gehen. Ich ging einfach los und ließ sie stehen. Es war vorbei, ich hatte es wieder vermasselt, dass eben war die perfekte Situation gewesen und ich hatte sich vorüberziehen lassen... Ich stand vor dem Waschbecken, drehte den Wasserhahn auf und machte mein Gesicht etwas nass... Ich war mir immer noch nicht so richtig bewusst über meine ideale, jedoch verstrichen Möglichkeit... Doch plötzlich stand sie hinter mir, legte ihre Hand auf meine Schultern und sah mich wieder mit diesem durchdringenden Blick an! Sie strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und wollte gerade etwas sagen, doch diesmal war ich es, die ihr den Finger auf den Mund legte. Ich wusste nicht warum ich es tat, doch ich tat es ... Ich nahm ihre Hand und zog sie hinter mir her aus der Toilette, aus der Disko auf die Straße.. Ich wusste nicht wieso doch irgendwie sollte ich nicht, dass ich ihr auf irgendeiner Diskothektoilette meine Liebe gestand! Also gingen wir ein ganzes Stück die Straße entlang und redeten kein Wort... Ich wusste nicht ob es richtig war was ich tat, doch das allein das Gefühl ihre Hand zu halten machte mich so verdammt glücklich, dass ich es wusste: Heute Nacht würde ich ihre meine Liebe gestehen, egal wie sie reagieren würde! Als wir am Stadtpark angekommen waren setzten wir uns auf eine Bank und ich ließ ihre Hand los... Sie sah auf den Boden und schien auf einmal verunsichert... Doch jetzt würde ich mich nicht noch einmal verunsichern lassen! „Sam?“, sagte ich und drehte ihren Kopf wieder in meine Richtung, „ There is one thing I want to tell you all the time, but I didn´t know how ...“ Ich blickte wieder in ihre Augen und sie finden wieder an zu leuchten und die Verunsicherung schien vertrieben. „And what is these one thing?“, fragte sie mich leise. Jetzt war es soweit dachte ich mir und strich über ihr wunderschönes schwarzes Haar. Unsere Köpfe näherten sich ganz langsam und dann, nach so langer Zeit des Hoffens und Träumens, trafen sich unsere Lippen. Anfangs noch sehr zaghaft entwickelte sich ein Kuss, wie ich ihn mir nie schöner hätte vorstellen können! In diesem Augenblick wusste ich, dass es sich alles gelohnt hatte, dass diese Reise die wohl beste Entscheidung meines Lebens gewesen war!



copyright © by Lmeanraie. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


Super
AJ_Fox - 18.06.2007 21:40
sehr schön
Deine Geschichte gefällt mir sehr gut. Dein Schreibstil zeugt von guten Deutschkenntnissen, was ich beim Lesen doch genossen habe. Endlich mal jemand, der sich auszudrücken weiß! Das stellt den Lesefluss her.
Kompliment

Anne
ordinary - 13.06.2007 10:15
wow
sabbel18 - 10.06.2007 11:43
toll...
me_tam - 09.06.2007 18:21
Hach! Schööön!
Caribbean - 09.06.2007 01:22

vivalavita: 30 Karat Karneval - Freitag 28.2. - 20 Uhr in Kölle - 2 Floors - Karneval - Dance/Charts - Instagram 30 karat deluxe      +++     >>> Laufband-Message ab nur 5,95 € für 3 Tage! <<<