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Alles begann mit einer Verletzung-Teil 3

von poisa3


(Im Text steht ein Zitat aus einem Lied von Philipp Poisel, also nicht meine Worte, das wollte ich nur sagen. Ich verwendete diese nur, da sie mir für die beschriebene Situation in meinem Augen sehr gut passten. - Ansonsten: viel Spaß beim Lesen! Kritik ist -immer noch- gerne erwünscht und wenn Interesse daran besteht, dass ich entweder aufhören soll zu schreiben, oder mehr schreiben soll, Bescheid geben, werde mich danach richten;-)...dat wichtigste natürlich noch: Vielen, vielen, vielen lieben Dank für die netten Worte in den Kommentaren, das freut mich sehr, wenn euch die Geschichte ein bisschen zusagt, denn ich hatte davor keine Ahnung, hatte noch nie etwas geschrieben, somit freut es mich umso mehr, also ganz ehrlich, herzlichen Dank! :-) )


„Nein, nein tust du doch nicht, gar nicht, ehrlich. Darf ich dich vielleicht einmal einladen, ich muss mich doch hierfür revanchieren“ und deutet dabei auf ihr Bein. „Das ist doch selbstverständlich, habe ich gerne gemacht, aber wenn du mich unbedingt einladen willst“ grinste ich „dann sehr gerne“. Ich schrieb ihr meine Telefonnummer auf, nahm meine Jacke und ging Richtung Tür; da standen wir nun: wieder zwischen Tür und Angel, uns wieder gegenüber und erneut wusste ich nicht, was ich jetzt genau machen und sagen sollte, so beschloss ich, einfach auf eine Reaktion ihrerseits abzuwarten. „Dann vielen Dank noch einmal und natürlich danke für deine Nummer, ich ruf dich dann an“ und als sie ihren Satz beendet hatte, schien es mir, wie wenn sie überlegte, wie wenn sie mich sich rang und sich in einem Zwiespalt befand, nicht wusste, welche Richtung, welchen Weg sie aus dieser Zwickmühle nehmen sollte. Aber anscheinend fand sie einen: sie blickte mir wieder tief in die Augen, lächelte mir leicht zu und kam mir mit ihrem Gesicht immer näher. Ich wollte es ihr gleichtun, doch hatte ich keine Chance, mich in ihrer Nähe zu bewegen, klar zu denken, etwas zu sagen der zu tun, geschweige denn, das, was ich eigentlich tun wollte. -Sie zu küssen. In diesem Moment sehnte ich mich nach ihren Lippen, ihrer Wärme und dieser Geborgenheit die ich empfand, wenn sie da war. Dieser Sehnsucht und dem erneuten Kribbeln in mir drin. Ich wollte es so sehr, wie ich seit langem nichts mehr wollte; ich war mir nicht sicher, ob ich überhaupt je etwas mehr wollte als...
Im Nachhinein hatte ich keine Ahnung, wie mir in so einem kurzen Moment so viele Gedanken durch den Kopf schießen konnten. Und plötzlich spürte ich ihre Lippen auf meiner Wange. So weich und sanft – und nur sehr kurz. Aber doch intensiver als ich es bisher je erlebt hatte.
Sie sah mich ein weiteres mal an, aber nur sehr kurz und nuschelte dabei ein schnelles „Tschüss“ und schloss die Tür.
Ich war wie versteinert. Sie schloss tatsächlich im wahrsten Sinne des Wortes die Tür vor meiner Nase zu. Aber nicht nur dass, sondern auch die Gefühle die mir entgegen sprangen, als sie mir diesen Abschiedskuss gab, ließen mich erstarren. Der Moment. Die Gefühle. Die ganze Situation.
Und das nicht zum ersten mal. Nachdem ich mich nach endlosen Sekunden und Minuten aus meiner Erstarrung lösen konnte und langsam die Stufen hinab schritt war ich noch immer in Gedanken. 'Die ganze Situation. Und das nicht zum ersten mal' wiederholte ich immer und immer wieder. Zuerst kommt es bei mir so an, als ob sie mich mögen würde. Mit ihrem Blick, ihrem Lächeln, ihren Worten und all ihren Gesten, wie wenn sie die gleichen Gefühle für mich hätte, wie ich für sie. Doch dann immer und immer wieder die Ausflüchte. Die Unsicherheit, die sie jeden noch so innigen und intensiven Moment zwischen uns beenden lässt. So erscheint es mir zumindest alles.
Mit all den Gedanken im Kopf schloss ich also auch die untere, große Haustür machte mich gedankenverloren auf den Weg zur Bushaltestelle. Ich achtete nicht auf den Weg und nicht auf meine Mitmenschen um mich herum – nur auf sie. Und auf meine Gefühle. 'Oh man, du kannst ja an nichts anderes mehr denken, na dann viel Spaß morgen bei der Arbeit, bei der man sich ja auch so gar nicht konzentrieren musste'. Ich seufze einmal tief durch und gelangte dann schließlich ohne weitere Umwege zuhause an. Nachdem ich mir eine ausgiebige und heiße Dusche gegönnt hatte, fand ich mich in der Küche wieder, nahm mir eine Flasche Wasser und ließ mich auf dem Sofa im Zimmer nebenan fallen. Gerade überlegend, was ich mit dem angebrochenen Abend noch machen sollte, leuchtete mein Handy vor mir auf dem Wohnzimmertisch auf. Wer auch immer meiner Freunde das jetzt gerade sein sollte, diesmal nahm ich mir fest und entschlossen vor, standhaft zu bleiben und mich nicht wieder zu einem Abend in der Disco überreden zu lassen. Nicht das ich dagegen etwas hätte, doch -ich erwähnte es bereits- die Tage in der Klinik sind einfach recht anstrengend '...und dann noch andauernd Annika in meinen Gedanken...' seufze ich erneut. Als ich das Handy nahm und die SMS gerade öffnete sah ich erst jetzt, WER mir schrieb!
Ich fing urplötzlich an, über das ganze Gesicht zu strahlen, wieder ohne es kontrollieren zu können, aber das wollte ich auch gar nicht. Ich wollte glücklich sein. Ich wollte, dass sie mir schrieb, dass sie an mich dachte. Mich irgendwie vermisste. Es war offensichtlich: ich wollte nur sie.
„Ich hoffe du bist gut zuhause angekommen. Vielen Dank noch einmal für deine Hilfe..und für den sehr schönen Abend, habe ihn wirklich sehr genossen, vielleicht können wir das ja bald mal wiederholen. Hab noch einen schönen Abend und schlaf´ schön, deine Annika“, jetzt strahlte ich noch mehr und fragte mich für einen kurzen Moment, ob das überhaupt möglich sei, nicht dass ich gleich anfange, mit Alpha-, Beta- und Gammastrahlung um mich zu werfen. Als ich am Ende ihrer SMS angelangte und auf „Antwort“ klickte, flogen meine Finger förmlich über die Tasten: „Sicher und gut zuhause angekommen! Für die Hilfe - sehr, sehr gerne und für den Abend - danke Dir!! Werden wir ganz sicher wiederholen, versprochen. Schlaf du auch schön und träum´ was schönes, Stefanie“ Ich saß noch einige Minuten beinahe bewegungslos auf dem Sofa und hoffte ganz tief drin, dass sie mir vielleicht noch eine Antwort schrieb, auch wenn ich irgendwie nicht mehr so richtig daran dachte. Aber ich war keineswegs enttäuscht, ich war überglücklich. Nach einiger Zeit, in der ich ihre Nachricht immer und immer wieder, Wort für Wort und Buchstabe für Buchstabe durchging, beschloss ich, heute bereits ehr ins Bett zu gehen; ein wenig müde war ich trotz allem: wieder die unzähligen Klinik-Kilometer und dann die ganzen Gedanken, ein wenig Energie benötigt das alles schon und so zog ich mich um, nahm das Handy, legte es wie immer auf meinen Nachtisch und kuschelte mich ins Bett. Ich hoffte, die Nacht von Annika zu träumen. Mir schien, als würde dies gar nicht anders gehen, soviel wie sie mich beschäftigte. Ich löschte das Licht und blickte mit einem riesen Lächeln gen Decke. 'Eine so klitze kleine SMS von ihr macht schon...baff und du bist hin und weg, na das kann ja in den nächsten Tagen noch super werden' grinste ich in mich hinein. Und plötzlich leuchtete mein Display neben mir erneut auf. Mein Herz fing an zu rasen. Ich versuchte mich zu ermahnen, mir nicht all zu große Hoffnungen zu machen, denn ich wollte nicht enttäuscht einschlafen, doch ich konnte auch dieses Gefühl nicht kontrollieren. Ich hoffte so sehr, die SMS war von ihr; ich richtete mich im Bett auf, nahm das Handy und blickte zögerlich und mit einem mächtig pochendem Herzen, dessen Ausmaß kein Vergleich der Welt gerecht werden würde, darauf. - Und die Nachricht war tatsächlich von ihr: „:-)“ stand da nur. Nur ein einfacher, kurzer und schlichter Smiley. ...und wenn die Welt morgen untergeht, und das ganze Land unter Wasser steht, und wenn die Welt morgen runterfällt, und der Mond aus dem Himmelszelt, dann will ich bei dir sein. Die Gefühle, die sich daraufhin in mir ausbreiteten kann man nicht in Worte fassen. Ich war einfach nur überglücklich. Mein Herz vergaß zwei, dreimal zu schlagen und polterte schließlich weiter fröhlich und munter vor sich hin. Ich war hin und weg von dieser Frau. Ich war verknallt. Ich war verliebt. Mich hat es volle Kanne erwischt – man kann es ausdrücken wie man will, Fakt ist, dass mich ein solch simpler Smiley von ihr nun endgültig aus der Fassung brachte und genau das war es, was ich gerade wollte. Ich tippe ihr nur ein „:-)“ zurück, legte das Handy beiseite und schlief schneller als je in meinem Leben zuvor, vollkommen kaputt und müde, aber vor allem überglücklich ein.



copyright © by poisa3. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


Sehr schön zu lesen
bin schon auf die Fortsetzung gespannt
SaharaBlend - 27.03.2013 14:39
Fortsetzung
Menkii - 17.03.2013 10:13
:-)
MAVIE2012 - 14.03.2013 22:13
Fortsetzung
poisa3 - 11.03.2013 15:29
echt toll! :)
Bluemooncat - 10.03.2013 18:44

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