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Angekommen

von JoyfulDyke


Angekommen

Feiner Nieselregen benetzte mein Gesicht und ich schlug fröstelnd den Kragenhoch, bevor ich die Fäuste tief in den Hosentaschen vergrub. Zielstrebig gingich meinem Ziel entgegen, wobei die Absätze meiner Halbschuhe laut in derGasse hallten. Hoffentlich waren Judith und Marion schon vor mir da und ich mußtenicht alleine auf der Frauendisco herumstehen.Ich seufzte leise. Warum hatte ich mich überhaupt breitschlagen lassen? Ja,Judith hatte schon recht wenn sie sagte, ich würde mich fast nur noch Zuhauseaufhalten. Zumindest an den Wochenenden. Aber es war ja doch immer nur dasselbeauf den Partys. Kleine Grüppchen standen im Wettstreit kichernd herum,wahrscheinlich gerade über die Gruppe nebenan ablästernd, oder sie waren dabei diesexuellen Präferenzen der Verflossenen zu diskutieren - sollte eine davon eineraus der Gruppe zusagen, könnte daraus ja eventuell eine neue Beziehungentstehen. Zur fortgeschrittenen Stunde wurde dann nicht mehr getanzt, sondern aufder Tanzfläche schon fast gepoppt - mit Kleidung natürlich! Ist ja in Ordnung,ich würde da unter Umständen auch nicht nur noch unschuldig tanzen, ich würdejedoch wenigstens die Bierflasche aus der Hand lassen und auch keine Zigarettenebenher rauchen. Aber was wußte ich denn schon - ich war immer noch einAußenseiter. Ob ich diesen Status wohl jemals verlieren würde? Nach meinem ComingOut hatte ich ja gedacht endlich den Grund meines Abseitsstehens zu wissen,hatte gehofft endlich zu wissen wo ich hingehöre und akzeptiert zu werden - weitgefehlt!
Vor mir tauchte der Landespavillon aus dem Nebel auf, und ich steuerte daraufzu. Kurz vor dem Eingang traf ich auf drei lachende Frauen und verlangsamtemeine Schritte um ihnen den Vortritt zu lassen.Eigentlich müßte ich die Blicke schon lange gewohnt sein, sie sollten mirgleichgültig sein, und doch spürte ich sie fast körperlich. Ebenso wie ich früherdie Blicke meiner Mitschüler bemerkt hatte. Sie hatten mich immer wissenlassen, daß ich nicht dazugehörte, daß ich anders war.Jahrelange Konditionierung gab mir die Kraft mein Kinn zu heben und den Augender anderen mit - scheinbarem - Gleichmut zu begegnen.Hinter den Frauen wartend öffnete ich die Jacke. Mit einer Hand fuhr ichdurch mein kurzes, dunkles Haar dem der Regen nichts anhaben konnte. Mit den Augensuchte ich die Bar ab in der Hoffnung Judith oder Marion zu entdecken, dochsie schienen noch nicht da zu sein, oder zumindest nicht in Sichtweite. Ichzahlte den Eintritt als ich an der Reihe war und bekam dafür den obligatorischenStempel verpaßt. Gebrandmarkt.Ich ging in Richtung Garderobe um meine Jacke loszuwerden. Autoschlüssel,Feuerzeug und Geld hatte ich in der Hosentasche. Schon lange hatte ich mirabgewöhnt mit einem Geldbeutel in der Gesäßtasche herumzulaufen - es entsprach wedermeinem Geschmack noch meiner Bequemlichkeit mit einem "dicken" Hinternherumzulaufen.
Als ich mich gerade umdrehen wollte, wurden mir von hinten die Augenzugehalten."Das kann nur Judith sein", sagte ich grinsend.
"Ach menno!"
Ich drehte mich um und umarmte die kleine Frau vor mir zur Begrüßung, dannhielt ich sie auf Armeslänge von mir weg. "Gut siehst du aus. Marion scheint dirimmer noch zu bekommen", meinte ich mit einem Zwinkern."Und du bist immer noch frech wie eh und je."Über Judiths Kopf hinweg sah ich Marion die mir lächelnd eine Handentgegenstreckte.
"Wie geht's?"
Obwohl Judith und ich noch nie ein Paar gewesen waren, hatte es zu Beginnzwischen Marion und mir immer Spannungen gegeben. Nach einem Jahr hatte Mariondann endlich kapiert, daß Judith und ich wirklich einfach nur Freunde waren.Inzwischen konnten wir beide über die Eskapaden lachen und hatten einen gutenUmgang miteinander gefunden.Gemeinsam gingen wir zur Bar wo ich mir Kaffee bestellte - wie immer.
Wir plauderten über die Arbeit, Familie und brachten uns auf den neuestenStand was die wenigen gemeinsamen Bekannten anging.Etwas später dann "durfte" ich Judith auf die Tanzfläche entführen - einerder Gründe warum Marion eifersüchtig gewesen war. Sie tanzte nur ungern imGegensatz zu Judith, die mit mir zusammen vor Jahren einen Kurs gemacht hatte.

Lachend führte ich Judith in formvollendeter Haltung quer über dieTanzfläche. Jetzt machten mir die Blicke überhaupt nichts aus - im Tanzen sollten dieanderen mir doch erst einmal etwas vormachen!Leider wechselte die Musik schon all zu bald wieder, und die Standardtänzerverließen die Fläche. Gentlemanlike brachte ich Judith zurück zu Marion,entließ sie mit einer angedeuteten Verbeugung aus meinem Arm.Ich drehte mich zur Bar und wartete geduldig darauf eine Apfelsaftschorlebestellen zu können."Meine Intuition sagt mir, daß du sicherlich Feuer hast."Meine Hand griff schon in die Tasche während ich den Kopf zu der Frau nebenmir drehte. Ich stoppte für einen Moment als mich graue Augen ansahen. Es warenweniger die Augen die mich stutzen ließen - obwohl sie wirklich schön waren -es war vielmehr das drum herum. Wimperntusche, Kajal und Lidschatten betontengekonnt ein paar inzwischen amüsiert funkelnde Augen. Mein Blickfeld weitetesich und ich bemerkte das Rouge und - Lippenstift!Blinzelnd befreite ich mich aus meiner Starre, drehte mich ganz zu derfremden Frau und hob das Feuerzeug. Ich sah nach unten und entdeckte eine Hand mitsehr gepflegten langen Nägeln die an den Spitzen einen weißen Rand hatten. Soganz nebenbei registrierte mein Gehirn noch drei weitere Details: Pumps,Minirock und Handtasche.Ich murmelte eine Entschuldigung, dann gab ich ihr endlich Feuer. Dankendberührte mich kurz ihre Hand.
"Wieso entschuldigst du dich?", wollte sie wissen.
"Weil es eigentlich nicht meine Art ist Frauen anzustarren."Eine leises Lachen folgte. "Das bin ich inzwischen genau so gewöhnt wie duwohl auch, oder täusche ich mich?" Sie wartete meine Antwort erst gar nicht ab.
"Und dein Starren hat auch nichts mit den unverständlichen Blicken der anderengemeinsam."
"Ich bin nur überrascht", gab ich offen zu. "Man trifft nicht sehr vieleFrauen wie dich auf einer Party wie dieser." Genaugenommen hatte ich noch keinegesehen."Erscheinungen wie du sind auch eher die Seltenheit", konterte sie.Fragend hob ich eine Braue. Ich sah, wie sich ihre Augen für einen Momentverengten.
"Siehst du hier noch eine andere Butch herumlaufen?" Ihre Hand wies mit einerausholenden Geste in die Runde."Butch?" Ich hatte den Begriff wohl schon gehört, mich aber nicht wirklichdamit befaßt.
"Du hast dich noch nie mit dem Thema Butch & Femme beschäftigt?"Eine leichte Röte stieg mir in den Kopf, als ich die Frage verneinte und ihreAugen sich daraufhin erstaunt weiteten."Fühlst du dich hier wohl? Hast du das Gefühl du wirst hier so akzeptiert wiedu bist?" Wieder diese Geste mit der Hand durch den Raum. "Kannst du dich mitden Frauen hier identifizieren?"Der Sarkasmus tropfte förmlich aus meinem Lachen heraus. "Ich finde mich injeder einzelnen der Anwesenden wieder.""Nämlich gar nicht. So wie ich auch nicht.""Wie heißt du eigentlich? Wenn ich fragen darf?"Ein leichtes Lächeln huschte über die vollen Lippen. "Du darfst." Siezwinkerte. "Simone."
"Freut mich, Simone. Ich bin Jessy."
"Jessy, die Baby Butch."

"Jessy, wir gehen jetzt langsam."
Überrascht drehte ich mich zu Judith. "Jetzt schon? Ihr seid doch eben erstgekommen.""Im Gegensatz zu dir muß ich morgen aber auch arbeiten", antwortete Marion."Das ist ein Argument." Ich umarmte Judith, die mir flüsternd viel Spaßwünschte. Ich gab ihr meinen "Keine Ahnung wovon du sprichst" Blick, dannschüttelte ich Marion die Hand."Kommt gut nach Hause."Ich sah meinen Freunden kurz hinterher, dann widmete ich meine Aufmerksamkeitwieder Simone."Magst du dich setzen?" Simone sah mich fragend an.

"Gerne. Ich bestelle mir nur etwas zu trinken. Hast du noch etwas oder kannich dir-"Simones Lachen ließ mich verdutzt mitten im Satz innehalten. Hatte ich irgendetwas komisches gesagt? Simone legte eine Hand auf meinen Arm."Entschuldige bitte."
Ich neigte den Kopf."Bestell dir etwas, wir unterhalten uns gleich. Ich habe übrigens noch etwasaber ich danke dir."
Nach einem kurzen Blick drehte ich mich zur Bar, während Simone schon aneinen der wenigen leeren Tische ging um uns einen Platz freizuhalten. Während ichdarauf wartete bestellen zu können, rasten diverse Gedanken durch meinen Kopf.Simone war eindeutig anders als die Frauen die ich kannte. Zum einen schonrein äußerlich - was mich sehr ansprach. Noch immer hatte ich deutlich das Bildihrer Hand auf meinem Arm vor Augen, die langen Nägel... Doch auch ihreEinstellung schien eine ganz andere zu sein. Das würde ich ja eventuellherausfinden. Butch und Femme... wenn sie mich als Butch bezeichnete, war sie dann eineFemme? Was stand hinter diesen Begriffen? Natürlich hatte ich schon davongehört, war sogar selber schon so bezeichnet worden, aber genauer darübernachgedacht hatte ich noch nie. Vielleicht hätte ich doch mal das eine oder andere Buchlesen sollen. Aber ich verbrachte meine Freizeit doch lieber damit meinerkreativen Ader nachzugehen als die Nase in ein Buch zu stecken.Endlich bekam ich mein Getränk und ging zu Simone hinüber.Ich setzte mich, trank einen Schluck wobei ich mir überlegte was ich alsnächstes sagen sollte. Doch meine Sorge war unbegründet. Simone lächelte mich anund wollte wissen ob sie mich neugierig gemacht hätte."Allerdings. Ist mir das anzusehen?" Ohne nachzudenken gab ich ihr Feuer.
"Ich kann die Rädchen in deinem Kopf förmlich rattern sehen.""Dann würde ich dich doch einfach bitten mich aufzuklären - ansonsten wirdmein Gehirn noch überstrapaziert."Simone lehnte sich lachend zurück. "Aufklärung ist gut.""So habe ich das-" Simone unterbrach mich mitten im Satz."Es stimmt aber."
Dem Himmel sei dank war es doch recht schummrig hier, niemand konnte meineroten Wangen sehen!"Für mich hat das Thema Butch & Femme auch etwas mit Sexualität zu tun, vondem her ist Aufklärung gar nicht so verkehrt." Simone zwinkerte mir zu.
Ich schwieg - was hätte ich auch sagen können?Simone schüttelte schmunzelnd ihren Kopf. "Baby Butches sind einfach nur süß.Unschuldig, schüchtern und verklemmt, aber wehe wenn sie losgelassen.""Fang doch einfach von vorne an, dann kann ich vielleicht mitlachen."Die Geste mag beschwichtigend gemeint gewesen sein, doch als Simone wiederihre Hand auf meinen Arm legte, gingen mir so manche Dinge durch den Kopf diemir nicht dabei halfen mich zu beruhigen - ganz im Gegenteil. Wer wurde schonruhig bei der Vorstellung von langen Nägeln die einem den Rücken hinabstreichen?
Ich nicht!
Langsam hob ich den Blick.
"Es liegt eine völlig neue Welt vor dir, Jessy." Simone lächelte nicht mehr,sie sah mir direkt in die Augen. "Neue Perspektiven und Möglichkeiten, vorallem die du selbst zu sein und so akzeptiert zu werden.""Was denkst du denn was mich von den anderen unterscheidet, von meinemAussehen einmal abgesehen?" Mit dem Kopf deutete ich in die Menge der Frauen."Genau weiß ich das natürlich nicht, aber ich vermute einmal, daß du einenhöflich und zuvorkommenden Umgang mit anderen Frauen hast, ja?"
Ich nickte. In der Regel stimmte das."Öffnest Türen, läßt anderen den Vortritt, solche Kleinigkeiten.""Ist das aber nicht einfach nur ganz normale Erziehung?"Ich sah das leichte Zucken um Simones Mundwinkel und neigte den Kopf."Hat dir dein Vater beigebracht, daß du - als Frau - anderen die Türeaufhalten sollst oder in die Jacke helfen?"Ich lachte leise. "Nein, nicht wirklich.""Hätte mich auch schwer gewundert." Sie zwinkerte. "Aber du hast es dirangeeignet, weil du es für dich als normale Höflichkeit betrachtest. Du gefällstdir in der Rolle des weiblichen Gentlemans, ja?"Weiblicher Gentleman, klang nicht schlecht. Doch dann fiel mir die Reaktioneiner Ex von mir ein, als ich ihr einmal in der Öffentlichkeit in den Mantelhelfen wollte."Mir gefällt das, aber manche Frauen kommen damit nicht zurecht.""Da kommen wir Femmes ins Spiel - wir genießen das!"Meine Mimik mußte Bände gesprochen haben denn sie lachte und beteuerte ihreAussage. "Meinst du ich habe dich umsonst gefragt ob du Feuer hast? Hier imSchwabenländle sind die Butches nicht gerade weit verstreut, um so erfreuter warich dich zu sehen."Ich grinste verlegen und ließ den Blick schweifen. "Und was macht jetzt eineeher maskuline Frau zur Butch? Ich mein, schau dir mal die Frau da drüben an."Ich deute mit dem Kopf in eine Richtung. "Du hättest doch ebensogut siefragen können.""Und mir den Spruch "Klar, baby. Wo hast du denn deinen Mann gelassen?"anhören? Darauf habe ich keine Lust. Nicht jede maskulin aussehende Frau ist eineButch. Es ist nicht nur eine Frage des Aussehens, sondern auch eineEinstellungssache.""Und das erkennst du einfach so?" Es sei hier erwähnt, daß ich mir schonreichlich unterbelichtet vorkam."Findest du in den Blicken die dir zugeworfen werden Anerkennung?" Simonehatte ihre Augenbrauen zweifelnd angehoben - sie wußte die Antwort auf ihre Fragebereits.Ihre Augen funkelten amüsiert. "Eine Freundin formulierte es so: Wenn du imMini auf einer Frauen-Party auftauchst wirst du gleich sehen wer Butch ist undwer nicht. Den Butches wird die Zunge auf dem Boden hängen, die anderen werdendich nicht weiter beachten."Zum Glück ist mein Kinn angewachsen! Ich warf Simone nur einen kurzen Blickzu, dann griff ich nach meinem Glas."Ich habe in deinem Blick keine Ablehnung gesehen.""Dafür eine Zunge die am Boden klebt?" Ich sah sie fragend an. Sie zucktejedoch nur grinsend eine Schulter, woraufhin ich mich fast verschluckte. Mitetwas zu viel Elan stellte ich mein Glas ab, es wurde eindeutig zu warm hier. Ichbegann die Ärmel meines Hemdes umzukrempeln. Nach einem Moment wurde mirbewußt, daß Simone mich beobachtete, und ich hielt kurz in der Bewegung inne."Was ist?", fragte ich.Simone hob zwar den Kopf, sah mich aber nicht direkt an. "Nur eine Geste diemir gefällt, nichts weiter.""Ärmel hochkrempeln?", hakte ich ungläubig nach, die Augenbrauen zweifelndzusammengezogen. Was war daran so besonderes?Simone warf mir einen Blick zu, dann griff sie nach ihrer Handtasche. Nacheiner kurzen Suche hielt sie einen Lippenstift und einen kleinen Spiegel in derHand. Sie nahm den Deckel des Lippenstiftes ab und führte ihn an ihren Mund.Ich schluckte trocken.
"Was ist?"
"Nichts." Ich schüttelte den Kopf.
"Ich zieh doch nur meine Lippen nach, ist doch nichts aufregendes."Ich räusperte mich. "Der Punkt geht an dich." Das war eine sehreindrucksvolle Demonstration gewesen. Während Simone ihre Sachen wieder verstaute,krempelte ich schnell und zügig die Ärmel weiter hoch."Passiert es dir oft, daß du für eine Hetera gehalten wirst?" Es war dringendan der Zeit auf ungefährliches Terrain zurück zu kommen - zumindest für mich."Mindestens so oft wie du als Mann angesprochen wirst. Noch öfter bekomme ichallerdings zu hören ich könne mir doch gleich einen Mann suchen."Ich lachte - kein frohes Lachen! "Die Toleranz der Lesben. Es ist doch immerwieder erstaunlich. Woher nehmen die das Recht über uns zu urteilen? Sind sienicht diejenigen die für sich Toleranz und Akzeptanz wünschen?""Nur solange wie du dich an ihre Norm hältst."Ich rollte mit den Augen. "Joh, den Walkman in Walklady umtaufen, mich wiealle anderen kleiden und beim Sex nicht penetrieren."Simone lachte herzlich. "So in etwa, ja. Wobei du bei letzterem keine Sorgemehr haben mußt - zumindest bei mir müßtest du das nicht", setzte sie etwasleiser hinzu.Ob das Thermostat hier defekt war? Mir wurde immer wärmer. Ich griff nach demFeuerzeug."Flirtest du mit mir?"
Simone legte eine Hand an meine und zog an der Zigarette, erst dann hob sieden Blick."Hast du das Gefühl ich tue es?" Ihre Hand lag immer noch an meiner."Man beantwortet eine Frage nicht mit einer Gegenfrage.""Man vielleicht nicht, eine Femme macht das durchaus." Simone zwinkerte mirfrech zu und nahm - endlich? Leider! - ihre Hand weg."Wäre es schlimm wenn ich mit dir flirten würde?" Simone lachte. "Das ist jaschon wieder eine Frage."
Ich fiel in ihr Lachen ein. "Schön, daß es dir auch auffällt.""Ja, aber meine beiden Fragen überwiegen jetzt deine eine, also mußt duantworten."Au weia! Wenn das mit allen Femmes so ist... da konnte ich mich ja auf etwasgefaßt machen!"Nein, es wäre nicht schlimm. Ich bin nur nicht wirklich geübt im Flirten,glaube ich.""Du hattest ja auch nicht oft das passende Gegenüber."Wie wahr, wie wahr! Ich grinste leicht. "Da könntest du natürlich rechthaben.""Ich habe ganz sicher recht.""Ach so?"Simone strahlte mich an. "Regel Nummer eins: Die Femme hat immer recht. RegelNummer zwei: Hat die Femme einmal nicht recht, tritt automatisch Regel Nummereins in Kraft.""Ich glaub, ich werde zur Femme! Das ist ja wohl die Härte!"Simone lachte. "Ne ne, bleib du mal schön Butch.""Ich brauche dringend Nachhilfe im Umgang mit Femmes!""Den bekommst du doch gerade, und das ganz umsonst", konterte sie.Mir fiel nichts mehr ein. Grinsend schüttelte ich den Kopf. Wo war ich da nurhineingeraten? In ein neues Kapitel in deinem Leben!, antwortete mein höheresSelbst ganz weise. Ich lehnte mich zurück und sah zu der immer nochschmunzelnden Simone. Rotzfrech betrachtete ich sie von oben bis unten - definitiv eineAugenweide."Soll ich dir einen Sabberlatz bringen?""Noch habe ich mich unter Kontrolle, danke", antwortete ich trocken."Noch?" Simone grinste.
"Ist es nur bei dir so, oder muß man ganz allgemein die Worte auf dieGoldwaage legen wenn man sich mit einer Femme unterhält?""Hast du vorhin nicht gesagt, daß man Fragen nicht mit einer Gegenfragebeantwortet?"Ich lachte, dann registrierte ich die Musik. Einem Impuls folgend fragte ichSimone, ob sie tanzen wolle.Simone lauschte für einen Moment, dann nickte sie. "Für etwas anderes als daswäre meine Aufmachung nicht ganz geeignet.""Für was ist denn dann diese Aufmachung gut? Baby Butches zu verwirren?" Ichzwinkerte ihr zu und erhob mich dann. Mein Blick fiel auf ihre Handtasche."Wenn du möchtest, frage ich an der Bar ob die für eine Weile ein Auge auf deineTasche werfen könnten.""Sehr aufmerksam, danke. Aber außer diversen uninteressanten Dingen habe ichda nicht wirklich viel drin."Ich reichte Simone eine Hand, die sie auch ergriff. Mit einem Lächeln führteich die Frau an meiner Seite auf die Tanzfläche."Bemerkst du die Blicke?", flüsterte Simone auf dem Weg."Nicht wirklich", antwortete ich gutgelaunt. "Zumindest nicht so wie früher.Ich denke, die sind einfach nur eifersüchtig weil ich die bestaussehendsteFrau am Arm habe.""Danke", sagte Simone schlicht."Ich sage nur die Wahrheit." Ich nahm ihre Hand von meinem Arm und drehtemich zu ihr, wobei ich sie sanft näher zog."Ich nehme nicht an, daß du führen möchtest, oder?""Das überlasse ich ganz dir."Das waren für eine ganze Weile die letzten Worte die wir wechselten. Deutlichwar ich mir Simones Hand auf der Schulter bewußt, die Wärme die sieausstrahlte und die mein Hemd durchdrang. Irgendwann löste Simone ihre Hand aus meinerund legte sie mir auf die andere Schulter. Ich kann nicht sagen wer von unsbeiden die anfängliche Distanz zwischen unseren Körper verdrängt hatte und näheran den anderen getreten war. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt mich inden Weiten ihrer grauen Augen zu verlieren und zu erraten was sie wohl sagenmochten. Um nicht auf dumme Gedanken zu kommen hatte ich die Finger hinter ihremRücken verschränkt.
"Jessy?"
"Mhm?" Ich beugte den Kopf zu Simone.
"Wir sind beide erwachsen - kannst du einen schönen Abend genießen ohne dirHoffnungen auf einen Trauschein zu machen?"Ich lachte leise. "Trauschein? Hätte ich noch Ringe besorgen sollen?""Ist das ein ja?"
Mit dem Mund an ihrem Ohr sagte ich, daß es mir eine Freude wäre.Simones Hand war auf einmal an meiner Wange. Ich drehte den Kopf leicht undküßte ihre Handinnenfläche. Simone zuckte leicht, was meinen Forschergeisterweckte.



copyright © by JoyfulDyke. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


Ero-Welt natürlich
JoyfulDyke - 02.07.2005 02:18
bin traurig
finde die storiefortsetzung nicht im ero-forum,vielleicht zu blöd oder auch blind.dabei würde ich gern wissen wie es weiter geht.
lg
assenav - 29.06.2005 15:49
PS
JoyfulDyke - 26.06.2005 20:36
FS - eroforum
chaos23 - 20.06.2005 13:04
Fortsetzung im Ero-Forum
JoyfulDyke - 19.06.2005 15:21

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