von dirty-devil06
Nur ganz langsam fühlt sie sich wohl,
wenn er sie in die Arme nimmt,
denn ihr ständiger Begleiter
ist diese Angst,
die sie hemmt.
Sie braucht ihn doch so sehr,
sie stößt ihn trotzdem weg,
wenn er einen Stein aus ihrer Mauer bricht
zu ihrem Kerkerversteck.
Sie hat Angst vor Berührung,
Angst,sich anzuvertrauen.
Angst vor Enttäuschung,
vor Gewalt-gegen Frauen.
Sie duldet die Umarmung,
und bleibt dabei allein,
das Streicheln ist wie Feuer
brennt neue Narben ein.
Angst,davor zu reden, wie das damals
für sie war,
denn Offenheit macht verletzbar,
ist Gefahr.
Sie ist ein anonymes Opfer,
sie schweigt alles in sich rein.
Als anonymes Opfer hat sie große Angst,
ihren Schmerz ganz laut wegzuschreien.
Gefängnismauern wachsen mit jedem
bösen Traum
und ersticken ihre Zärtlichkeit
im liebesleeren Raum.
Erinnerung zerfrißt die Seele
und haßt den Leib,
und dann das Märchen vor der Mitschuld,
ewig lockt das Weib.
Angst vor Zeigefingern,
vor Hinterrücks-Geschwätz,
vor der öffentlichen Meute,
die sensationsgeil - das Opfer hetzt.
Anonyme Opfer schweigen alles
in sich rein.
Anonyme Opfer haben große Angst,
ihren Schmerz ganz laut wegzuschreien.
Männer sind die Täter,
rücksichtslos - gemein.
Manchmal ist es schwer,
sich nicht zu schämen,
ein Mann zu sein.
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dirty-devil06. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.