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Aus dem Alltag gerissen III

von Preya


„Schatz, ich bin bei dir.“ Es waren die ersten Worte die Nele zu Gilian sagte. Sie lag reglos im Bett. Vollkommen bewegungslos. Sie schlief. Ihre Eltern hatten gerade das Zimmer verlassen. Gilian hatte die Augen noch nicht ein Mal geöffnet. Die Schmerzmittel zeigten ihre Nebenwirkungen. „Ich liebe dich doch. Es tut mir so leid. Ich hätte das nicht sagen dürfen. Ich liebe dich.“ Wieder rollten dicke Tränen ihre Wangen hinunter und sie hielt sich ihre Hände vors Gesicht. Ein leises Stöhnen war von Gilians Seite zu vernehmen. Nele blickte auf. „Ich bin da“, wiederholte sie und griff nach der nicht eingegipsten Hand.
„Mhmmm“, brummte Gilli leise.
„Ich liebe dich.“
Gilian schlug langsam die Augen auf. Sofort schloss sie sie wieder. Blinzelte ein paar Mal als wolle sie aufwachen und sich in ihrem Zimmer wieder finden. „Wo?“, fragte sie kaum hörbar.
„Schatz, du bist im Krankenhaus. Du hattest einen Unfall. Gestern. Ein LKW.“
Gilians Eltern kamen zur Tür herein mit Rebecca im Schlepptau. „Maus, du bist wach“, sagte ihr Vater. Seine Augen glänzten vor Freude.
„Wie geht es dir meine Kleine?“, fragte ihre Mutter.
„Ich…“, begann sie, stoppte aber direkt wieder. Sie sah sich um. Die Menschen die sie am meisten liebte standen um ihr Bett herum und warteten gebannt. „Ich hab Durst“, flüsterte sie. Nele lächelte. Das war typisch Gilian. In all der Zeit war das erste, was sie morgens tat, trinken. Ebenso wie die letzte Tat am Abend. Über den Tag verteilt leerte sie mehrere Literflaschen Wasser. Sie reichte ihr das Wasserglas. Wie gewohnt wollte Gilian mit der linken Hand nach dem Glas greifen. Geschockt sah sie auf den Gips. „Was ist los?“ Wieder konnte man sie kaum verstehen.
„Mein Engel“, begann Nele, wurde aber von dem behandelnden Arzt unterbrochen, der eben das Zimmer betreten hatte.
„Sie haben auf der linken Seite fast alle Rippen gebrochen, ebenso wie den linken Arm. Ihr Bein war zertrümmert, wir haben es aber so gut es ging wieder hinbekommen. Dazu haben Sie noch eine Lungenquetschung ein paar harmlose Schürfungen und Wunden an der Hautoberfläche. Wie fühlen Sie sich?“
Gilian sah Nele an. Angst war in ihren Augen. Auch Rebecca sah sie. „Das wird wieder. Wir kriegen das hin, alle zusammen.“ Rebeccas Blick wanderte von Gilian zu Nele, weiter zu Gillis Eltern.
„Gilian?“, fragte Nele plötzlich. „Was ist mit ihr?“
„Sie ist wieder eingeschlafen. Sie braucht noch viel Ruhe. Ich möchte Sie bitten jetzt zu gehen.“
„Ich will nicht gehen!“
„Nele, das hat doch so keinen Sinn.“
„Ich will nicht gehen. Verdammt. Ich will bei ihr sein.“
„Sie wird bis Morgen durchschlafen“, entgegnete der Arzt.
„Das ist mir egal. Ich will bei ihr sein. Sie braucht mich jetzt doch!“
„Es tut mir leid, das ist unmöglich. Sie gehören nicht zur Familie.
„Doch, das tut sie“, warf ihre Mutter ein. Verdutzt sahen Rebecca und Nele sie an. „Sie gehört dazu.“
„Trotzdem geht es nicht. Das ist die Intensivstation. Es muss immer noch mit Komplikationen gerechnet werden.“
„Was denn für Komplikationen?“, fragte ihr Vater.
„Neue Verletzungen die wir aufgrund anderer Quetschungen und Schwellungen nicht sehen können. Es ist nie auszuschließen. Vollkommen über den Berg ist sie erst in zwei bis drei Tagen. Dann setzen wir die Schmerzmitteldosierung runter und sie kommt in ein normales Zimmer. Wenn es so weit ist, ließe sich noch mal darüber reden“, antwortete er und machte sich daran das Zimmer zu verlassen.



copyright © by Preya. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.





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