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Begegnungen (Teil 2)

von SweetWillow


Doch da unterbrach sie den Kuss und starrte mich an. Noch immer waren ihre Wangen etwas feucht. Sie fragte plötzlich: "Was machen wir hier?". Ich schaute sie erstaunt an und war ein wenig geschockt. "Ähm.wir küssen uns." - "A- aber das sollten wir nicht.ich muss weg!". Sie sprang auf und lief davon, und ich. ich konnte ihr nur hinterher starren. Nach einer Weile des Wartens ging ich nach Haus und legte mich wieder ins Bett. Ich lag auf meiner Decke und erwischte mich irgendwann, wie ich weinend an sie dachte. Am nächsten Tag ging ich schweren Gemüts in den Bus. Ein kurzer Blick durch die Reihen und ich sah ihre wunderschönen, leuchtend roten Haare. Blitzschnell wandten sich meine Augen wieder auf den Boden, ich legte meinen Rucksack ab und setzte mich auf meinen gewohnten Platz. Zu meinem Pech saß Jessy genau in der Sitzreihe nebenan und ich konnte mich nicht mehr wegsetzen. Ich spürte, wie sie ab und zu ihren Kopf zu mir drehte. Ich traute mich nicht mal meinen Discman rauszuholen. Stocksteif versuchte ich meine nervösen Hände zu beschäftigen. Plötzlich stand Jessy auf, nahm meinen Rucksack und legte ihn auf ihre Tasche. Eh ich mich versah saß sie direkt neben mir, ich wagte sie nicht anzuschauen, ich befürchtete sie könnte direkt in meine Seele sehen. Ich bemerkte, wie ihre Hand langsam zu meiner glitt und sie sanft streichelte. Wie ein Blitz traf mich ihre Berührung, mein Herz raste und da es noch dunkel war und der Bus leer, entschloss ich mich sie einfach zu umarmen. Ich wollte sie nicht durch so was verlieren. Ich hielt sie im Arm und spürte wie sie mich zu sich drückte. "Ich brauch dich", flüsterte ich so leise, dass nur sie es gerade so verstehen konnte. Einige Minuten vergingen so bis wir uns wieder trennten und alles was sie noch zu mir sagte war: "Komm heute Abend zu mir.bitte.wir sind allein und ich muss mit dir reden". Dann setzte sie sich, als ob nichts gewesen wäre, auf ihren Platz und der Tag nahm seinen Lauf.
Endlich wieder zu Hause, raste ich dir 15 Stufen ins 1. Stockwerk unseres Hauses und suchte nach Jessys Adresse im Internet. Es dauerte nicht lang und ich wusste alles, was ich brauchte. Nebenbei erfuhr ich auch, dass ihre Eltern ein Restaurant besitzen in dem ich oft stundenlang saß. Ich öffnete die 2 Türen meines Kleiderschrankes und suchte etwas Passendes. Eher lässig und cool oder brav und süß? Oder doch ein wenig sexy und unwiderstehlich? Ich entschied mich für eine Mischung zwischen unwiderstehlich und süß. Das erschien mir als das Beste. So noch ein Spritzer Hugo Deep Red, die Rose und den Zettel mit der Adresse. Ich ging früh los, wurde aber von Schritt zu Schritt langsamer. Was würde sie wollen? Will sie ,leb wohl' sagen? Vielleicht hat sie mich nie gemocht. Ich war total durcheinander. Was heißt das schon ,komm, wir sind allein'? Klang nach einem schlechten Anmachspruch. Als ich vor ihrer Tür stand, sah ich, das nur im Dachfenster Licht brannte. Ich klingelte mit zitternden Händen und hielt die Rose erst mal an meiner Seite. Die Tür öffnete sich und da stand sie.schöner als je zuvor.mit einem Lächeln, so süß wie die Sünde selbst. Sie bat mich herein und fragte mich: "Was ist das für eine Rose?", während wir einige Treppenstufen nach oben gingen. "Ach.ähm. nun ja, i- ich konnte ja nicht leer kommen und i- ich dachte.vielleicht gefällt sie dir, a- aber du kannst sie natürlich auch wegwerfen.", ich wusste gar nicht warum ich keinen vollständigen Satz zusammenbrachte ohne zu stottern. "Oh nein.das ist, das ist wirklich.sehr süß von dir Janine", sie drehte sich kurz um und lächelte.
Sie führte mich ins Wohnzimmer, wo wir uns hinsetzen. Es lief langsame Musik und es schien, als wolle sie das jetzt klären. Wir starrten uns an und keiner wusste so recht, wo er anfangen sollte. "Also, das gestern Abend war wohl eine Überreaktion, es war wirklich schön, aber ich hatte irgendwie das Gefühl, dass es nicht richtig war.", sie unterbrach die Stille. "Du findest es war nicht richtig?", ich war geschockt. "Ja." - "Liebst du mich denn?", das musste ich jetzt einfach wissen. "Es dauert, bis man jemanden wirklich liebt, aber jedes mal, wenn ich dich sehe, fliegen tausende Schmetterlinge durch meinen Bauch und ich würde am liebsten jede Sekunde mit dir verbringen. Ich glaube, ich bin hoffnungslos in dich verliebt". Wow, so was hätte ich nie einfach so sagen können, ich war baff und suchte nach Worten. "Wie kann es denn falsch sein, die, die man liebt zu küssen?" Wir schauten uns an, ihre grünen Augen funkelten im Kerzenlicht und plötzlich stand sie auf. Ein langsamer Song war gerade im Radio angelaufen und sie forderte mich auf zu tanzen. Wir tanzten ganz eng aneinander und ihr Kopf lag auf meiner Schulter, sie roch so gut, ich streichelte sanft ihren Rücken und sog den Duft ihrer Haare ein. Wir tanzten und tanzten. das Lied war zwar schon längst zu Ende, aber das störte uns nicht.
Nach einer Weile zog sie mich in ihr Zimmer, ich musste meine Augen schließen. Und damit ich auch wirklich nichts sah, ging sie hinter mir und hielt mir die Augen zu. "Wenn du schon vorher guckst, muss ich dich leider durchkitzeln!" Ich lachte nur und nahm die Drohung ihr zu liebe ernst. Als wir mitten im Raum standen durfte ich meine Augen öffnen und wir standen mitten in einem Meer aus Kerzen. Ich traute meinen Augen nicht, es waren hunderte Kerzen, genau das, was ich als echte Romantikerin schon immer mal erleben wollte. Ich musste mich endlich zu ihr umdrehen und sie küssen. Doch bevor ich mich überhaupt rühren konnte stand sie schon vor mir, grinste mich and und küsste mich. Wir versanken in einem sanften, zärtlichen Kuss und wussten gar nicht, was mit uns geschah. Auf einmal hörte ich ein lautes Geräusch und einen kleinen Schrei und wir waren auf ihr Bett gefallen und lachten uns schief. "Hat's wehgetan?", sie lachte immer noch. "Nein, ich bin ja weich gefallen!". Ich lag genau über ihr und plötzlich lachte keiner mehr. Ich beugte mich tiefer zu ihr und wir machten da weiter wo wir eben aufgehört hatten. Wir küssten uns, berührten uns und entdeckten einander und irgendwann schliefen wir Arm in Arm ein.

Ich wachte mit einem Schreck auf, es waren Schritte zu hören, die unaufhaltsam nach oben kamen. Ich rüttelte Jessy wach und zeigte zur Tür. Doch da ging der Türgriff schon runter und ihr Vater stand mitten im Zimmer, ich versuchte noch schnell etwas zum Anziehen zu schnappen, aber dafür war es zu spät. Jessy versuchte die Sache aufzuklären, dass ich nur bei ihr geschlafen hätte und dass wir zusammen weg waren, aber es war zu eindeutig. Er ging stillschweigend wieder aus dem Zimmer und ich hielt es für das Beste jetzt zu verschwinden, ich zog mich an, sagte Tschüß und rannte nach Haus.
Sie hätte mir sagen müssen, dass am nächsten Morgen jemand nach Haus kommt. Das war zu viel für mich, es war schon schlimm genug, dass die ganze Schule davon wusste und jetzt machen sich auch noch die Eltern meiner Freundin über mich lustig. Es war Samstagmorgen und ich beschloss mich einfach abzulenken. Mein Handy klingelte einige Male, doch ich wollte jetzt einfach nicht mit ihr reden. Ich stürzte mich in Hausaufgaben und Aufräumarbeiten und am Abend ging ich früh ins Bett. Ich hatte mir vorgenommen am Montag mit ihr zu reden, wie es jetzt weitergeht und was sie sich dabei gedacht hat. Ich wusste im Inneren, dass es eigentlich nicht ihre Schuld war, aber ich konnte mit so was einfach nicht umgehen.
Nach dem Frühstück ging ich also wieder zum Bus, sie war nicht da und so nahm ich mir vor in der Pause zu ihr zu gehen.
Frühstückspause, ich ging die Treppen zu ihrem Raum hoch und blieb an der Ecke stehen, als ich ein Gespräch mit ihr hörte:
"Ich hab gehört du hängst mit der Lesbe aus der 9. rum!!"-"Wer hat das erzählt?", fragte Jessy eine aus ihre Klasse"Das geht eigentlich in der ganzen Schule rum."-"Ach, ich hatte mich mal kurz mit ihr unterhalten und jetzt krieg ich sie nicht mehr los, die ist total aufdringlich und ziemlich gestört"
Das war zu viel.



copyright © by SweetWillow. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


Hui
Wirklich super klasse!!!Obwohl das Ende ein wenig arg gemein war.
Trotzdem großes Lob an Dich!

LG Laune
- 28.03.2003 00:48
*pfeift, klatscht, trampelt mit füßen* , grinst
OriginalDarki - 09.02.2003 15:08
oh ja
zzara85 - 02.02.2003 16:28
Klasse
XStillnessX - 30.01.2003 17:49
Back In Love
SweetWillow - 30.01.2003 17:42

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