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Begegnungen (Teil 3)

von SweetWillow


Ich kehrte um und rannte ohne zu wissen, was ich tat zurück in meine Klasse. Den restlichen Tag saß ich verstört auf meinem Platz und schaute ins Leere. Draußen auf dem Hof starrte Jessy mich unauffällig an, doch ich wich ihren Blicken aus. Vielleicht war sie kurz davor zu mir zu kommen, vielleicht war sie kurz davor es ihren Freunden zu sagen, es war mir egal. Die Hände in die Taschen vergraben, stand ich hilflos da und hörte nur das, was Jessy gesagt hatte. Sie war ein Teil meines Lebens geworden in dieser kurzen Zeit und dieser Teil war gerade in mir zusammengebrochen. Auf der Fahrt nach Haus saß ich neben ihr, aber wir verloren beide kein Wort, ich kam mir vor wie in einem Film, im Discman lief depressive Musik und ich fühlte mich als würde ich Meter um Meter weiter von ihr wegfahren.
Wieder zu Haus setzte ich meinen Rucksack ab und ging sofort spazieren. Auf einer Bank versuchte ich einen klaren Kopf zu bekommen. Ich wusste, dass das zwischen uns etwas Besonderes war und es beruhte auf Gegenseitigkeit, aber warum leugnet sie vor allen, dass sie mich mag? Es klang aus ihrem Mund als wäre ich eine Irre, die sie nicht mehr vom Hals bekommt. Ich konnte mit dem Gedanken nicht umgehen, sie war für mich die Person für die ich alles tun würde, sie hatte immer höchste Priorität, aber hatte ich das auch für sie?
Es vibrierte in meiner Jackentasche, es war Jessy.
"Hallo?"
"Hey."
"Warum rufst Du an?"
".Du warst so still vorhin, hast nicht mal Tschüß gesagt, was ist passiert?"
"Das weißt du besser als ich, denke ich."
"Was meinst Du?? Ich verstehe nicht."
"Warum tust Du so was? Warum leugnest Du mich vor deinen Freunden? Bin ich so schrecklich? Bin ich nur so eine Art Versuchsobjekt für.", sie unterbrach mich"Ein Versuchsobjekt, ich probier nur rum und wenn du langweilig wirst wechsele ich wieder die Seiten? Das glaubst Du? Hör mal, ich will nicht jedem auf die Nase binden, dass ich lesbisch bin.muss das jeder wissen?"
"Lass mich bitte einfach eine Zeit lang nachdenken, ok?!"

Ich legte auf. Wie kann sie sauer klingen oder sein, wenn ich doch die Enttäuschte bin? Ich wollte nicht weiter mit ihr reden, das war mir zu viel. Ich ging langsam wieder nach Hause. Es wurde schon dunkel. Ich lag im Bett, schlief halb, nur die kleinen Lichter an der Decke leuchteten noch. Meine Gedanken kreisten die ganze Zeit um sie und ich fand da durch keine Ruhe. Ich dachte an die letzte Nacht mit ihr, wie sie roch und wie sie mich anlächelte im Kerzenlicht. Sie war überall und ich griff aus Refflecks neben mich. doch sie war nicht da. Einige Stunden später war ich immer noch wach. Plötzlich ging die Tür auf und eine schwarze Gestalt ging auch mich zu, legte sich auf mein Bett und küsste mich. Und ohne nachzudenken erwiderte ich den Kuss. Es wurde immer intensiver und ich merkte wie es in ihr brodelte. Ich konnte nicht klar denken, ich hatte sie so vermisst, deshalb war es umso schöner sie jetzt spüren zu können. Der Rest war vergessen. "Du bist mein" flüsterte sie leise, "Ganz allein dein." antwortete ich.
Irgendwann schliefen wir friedlich zusammen ein.

Ich spürte wie sie mich sanft küsste und wachte langsam auf. "Wow, darf ich immer so geweckt werden?" Sie grinste und ich spürte wie ihre duftenden Haare mein Gesicht streiften. "Du bist heute so bezaubernd wie noch nie, weißt du das?" sagte sie während sie sich an meinen Hals kuschelte und den Arm um mich legte. Nach einigen Zärtlichkeiten fragte ich: "Lust auf Frühstück Süsse?"
"Oh ja, ich hätte schon einen kleinen Hunger!"
"Ok, bleib liegen, ich als dein leibeigener Diener werde Dir in wenigen Minuten ein Frühstück zaubern, wie Du es so noch nie gesehen hast."
Sie grinste mich nur an. Ich flitzte los und suchte die schönsten Sachen zusammen, die wir im Haus hatten. Erdbeeren, Honig, Brötchen, Marmelade, Kaffee und noch ein paar andere Sachen, alles verziert mit einer Rose. Ich liebte es ein Lächeln auf ihr Gesicht zu zaubern und damit würde es mir sicher gelingen. Ich kam zurück, schmiss die Tür mit dem Fuß zu und verschwand wieder mit ihr im Bett. Es war zwar Schule, aber das war uns egal, wie genossen es wie noch nicht, dass wir uns gefunden hatten und da wir allein waren, konnte uns auch keiner erwischen. Bei leiser Musik fütterten wir uns gegenseitig mit Erdbeeren und Weintrauben.
"Was hat denn dein Vater gesagt? Ist er ausgerastet?"
"Ich war sehr verwundert, er war sehr gelassen und hat mich offen darauf angesprochen."
"Und ist jetzt alles geklärt zwischen euch?"
"Ja, ich hab ihm das zwischen uns erklärt und er hat keine Probleme damit."
"Ich wusste schon immer, dass er nett ist, schließlich kommst du von ihm und so etwas Wunderbares wie Du kann nur aus etwas Wunderbarem entstanden sein"
Sie grinste wieder und stubste mich in die Seite.
"Also sind wir für immer glücklich?"
"Für immer Maus"
Wir küssten uns und lagen Arm in Arm zusammen gekuschelt unter der Decke.
Wir waren glücklich. für immer.

ENDE



copyright © by SweetWillow. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.





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