von schnecke1986
Der Tag erinnerte mich an ein schönes Märchen und freute mich mit seiner Wärme .Die Sonne schien und ich wachte um 12 Uhr Morgen auf. Für mich fängt eigentlich immer der Morgen um 12 Uhr oder sogar später .Einige Leute haben in dieser Zeit schon zwei Mal gefrühstückt, aber ich esse nur Mittagessen. Man braucht für mich nicht viel zu kochen, denn ich so spät aus dem Bett komme. Ich koche mir morgens immer einen schwarzen Kaffee ohne Sahne, damit ich der Geschmack des Morgens genießen kann. Meine Freude, einen neuen Tag anzufangen, hat sich mit einem Anruf von meiner Mutter erledigt.
„Hallo, du Schlafmütze!“ –fing meine Mutter an-„Wie lange willst du noch schlafen, junge Braut?“
Ich erinnerte mich sofort, dass ich in zwei Tagen heirate und noch keine richtigen Schuhe und kein richtiges Kleid dafür habe.
„Ja, alles in Ordnung, Mam .Wann sollen wir uns treffen?“ - Meine Mutter wollte mir helfen ein Kleid auszusuchen, weil ich, ihrer Meinung nach, keinen Geschmack habe. Aber wenn ich einen doch habe, dann ist der bestimmt schlecht, meint meine Mama.
„Ok, um zwei holst du mich ab. Ja…, ich komme nie zu spät! Wie kann man zu sich nach Hause zu spät kommen?! Ja, ich ziehe blaues Jeans an, nein…, keine rote Bluse! Bis bald, Mam!“
Meine Mutter ist ein Schatz, aber wie jeder Brillant, braucht sie eine besondere Bedienung!
Mein Gott, etwas habe doch in meinem Leben ohne meine Mutter geschafft!
Was denn? Ach ja, ich habe meinen Mann gefunden!
Ich habe meinen Mann in der Kantine von der Uni kennen gelernt. An dem Tag war ich schlecht gelaunt, weil ich meine Zigaretten verloren und nur 4 Stunden geschlafen habe, weil mich gerade mein Freund verlassen hat. Ich war sehr böse und aß meinen Tunfischsalat mit Brötchen. Der schmeckte gar nicht und ich wollte schon Salat ins Gesicht der Köchin werfen, denn es lebensgefährlich war, einen solchen Salat zu essen. Als ich schon auf dem Weg stand, meinen Salat auf dem Kopf der Köchin auszuschütteln, kam mein zukünftiger Mann zu mir, um um eine Serviette zu bieten. Als ich Peter gesehen habe, wollte ich ihm anstatt einer Serviette noch mein Herz, meinen Körper und meine Hand ohne den Ring anbieten!
Peter ist ein sehr gut aussehender Mann, den alle Frauen in der Uni angraben wollten. Er hatte einen tollen Humor und ein schönes Lächeln und sein Körper war einfach zum Verlieben. Sein Gesicht erinnerte mich sofort an einen Model von dem Cream „Nivea for man“.
„Ja!“ - sagte ich lächelnd-„Eine Serviette gegen eine Zigarette!“
„Na, Gut!“ - antwortete mein Prinz
Diese Abmachung war sehr interessant, denn nach einer Zigarette kam die andere und wir redeten zwei Stunden lang ohne einander zu unterbrechen. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass so ein Mann wie Peter schon ein Jahr lang keine Freundin hat und, dass es ihm keinen Spass macht in die Disco zu gehen, weil die Musik zu laut ist und man die Zeit nicht genießen kann.
Er erzählte mir über sein Leben und ich musste immer lachen. Er sagte, dass seine Familie in Amerika gewesen sei, weil sein Vater dort eine Arbeitsstelle bekommen habe und seine Mutter sei eine Hausfrau, die kurze Beinchen und ein ganz schönes Lächeln habe. Mit dem Lächeln habe sie seinen Vater, seiner Meinung nach, in sich verliebt, weil sonst, sie gar nicht hübsch sei.
Eigentlich, bin ich eine sehr schlechte Zuhörerin, aber ihm konnte ich stundenlang zuhören.
Seinen schwarzen Humor fand ich ganz lustig und sein Gesicht schien mir mit der Zeit noch schöner zu sein.
Meiner Nach drei Monaten schliefen wir zum ersten Mal zusammen, denn er musste mich erst kennen lernen.
Meinung nach, kann man einander auch im Bett kennen lernen, aber, nein, mein Geliebter hatte dazu eigene Einstellung. Zusammenschlafen, Liebe machen, Sex haben - was für schöne Worte sind das?
Männer, wer weiß denn was sie wollen?!
Peter studierte Psychologie und wollte ein Arzt werden. Seine Eltern waren stolz auf ihn, weil er ein ganz gutes Zeugnis hatte und noch ein ganz kluger Junge war. Er träumte von einer Ehe mit den Kindern, von einem großen Haus, wo man den Klang der Kinderstimmen hören konnte. Je mehr ich Peter kennen lernte, desto mehr verliebte ich mich in ihn. Eine Frage kam mir immer wieder in den Kopf, wie konnte ER sich in MICH verlieben? Ich nehme an, dass meine Vermutung richtig ist: Ich bin die beste Frau der Welt!
Ich war nie sehr hübsch gewesen, denn von der richtigen Schönheit habe ich eine Ahnung. Meine Mutter ist eine der schönsten Frauen, die ich kenne, leider sehe ich ihr nicht ähnlich aus. Meine Sonnensprossen bedecken meinen ganzen Körper und mein Gesicht sieht wie ein großes Sonnensprösschen aus. Meine Haare sind ganz schön rot mit einem goldenen Glanz. Ich wollte nie schlank sein, aber mit dem Zunehmen geht bei mir irgendwie nicht… Wahrscheinlich, weil ich zu nervös bin. Ich wollte das ganze Leben Sprachen studieren, weil ich das Reisen sehr mag, aber meine Mam wollte mir ihr Geschäft hinterlassen, deswegen musste ich Betriebswissenschaft studieren. Mein Vater kannte ich nicht, aber er schien sehr reich zu sein, denn meine Mutter ein großes Haus nach seinem Tod gekauft hat und ihr eigenes Geschäft geöffnet hatte. Ich würde sehr gern etwas von meinem Vater erfahren, aber meine Mama spricht von ihm fast nie. Sie sagt, dass es sie sehr traurig macht. Ich vermute, dass sie ihn sehr geliebt hat oder vielleicht immer noch liebt, denn ich sie noch nie mit einem Mann gesehen habe. Trotz, dass sie sehr schön ist und jeden bekommen kann, will sie keinen Mann neben ihr sehen. Ich freue mich aber, dass ich sie nicht teilen muss, weil sie immer für mich da ist, wenn ich sie brauche (oder NICHT brauche)und, wenn sie einen Mann hätte, da wäre sie öfter für ihn da, als für mich.
Meine Mutter holte mich mit ihrem Jaguar genau um 14 Uhr ab. Ich habe sie schon hundert Mal gebeten ohne ihre schicken Autos zu kommen, denn meine Nachbarn denken, dass ich Drogen verkaufe. Aber meine Mutter vergisst das immer. Sie vergisst auch, dass ich kein Geld habe und schenkt mir sehr teure Klamotten oder Schmuck, die ich nirgendwohin anziehen kann. Man kann in die Uni nicht mit einem Kleid aus weißen Leder erscheinen und eine Pelzjacke trägt kein Student in unsere Zeiten. Es passen auch keine Brillianten zu der Jeans und keine goldene Uhren. Sie freute sich endlich mir etwas kaufen zu können, denn es man, als eine Braut, alles anziehen kann.
Ich war ein wenig schockiert, als ich ins Auto eingestiegen bin, eine unbekannte Frau auf dem Hintersitz zu sehen. Die Frau war sehr sportlich und schien eine Boxerin zu sein. Ihre schwarzen Haare waren ganz kurz geschnitten und ihre Kleidung schien aus der Männerabteilung zu sein.
Was mich aber sehr überraschte, dass ihr Lächeln so schön wie bei meinem Peter war, und diese Ähnlichkeit irritierte mich total.
„Mari“- sagte die Sportliche und griff meine Hand an-„ich bin die große Schwester von Peter!“ -stellte Boxerin sich vor.
„Katarina, die zukünftige Frau von Peter “- stellte ich mich lächelnd vor-„Wieso habe ich von dir gar nichts gehört?“
„Ich wollte nicht, dass er über mich lästert bevor du mich kennen lernst.“ – scherzte Mari.
Mari war ein Jahr älter als Peter und hat schon eine gute Kariere als Schriftstellerin gemacht. Sie hat 5 Jahre in Polen gelebt, weil es ihre Meinung nach das beste Land für eine erfolgreiche Schriftstellerin sei. Ihre Bücher waren traurige Liebesromane für die Frauen, in denen oft ungewöhnliche Frauen beschrieben wurden. Sie schrieb selten von Männern, denn sie sind viel einfacher als Frauen und, weil sie schlecht im Leben spielen können.
„Männer machen fast alles besser, als Frauen. Besser Auto fahren, besser Billardspielen, besser Geschäfte führen, aber etwas machen wir Frauen doch besser, als Männer! Wir können im Leben so gut spielen, dass jeder Schauspieler uns beneiden könnte! Frauen sind immer einzigartig und jede hat etwas an sich! Nur eine Frau könnte in dem Bett mit einem Liebhaber sein und ihren Mann daran überzeugen, dass es nur der Hausmeister ist, der das Bett gerade repariert.“ – wir mussten lachen und während sie weiter sprach, bemerkte ich zum ersten Mal ihre wunderschönen blauen Augen. Ihre Augen waren groß und klug. Sie passten gar nicht zur Boxerin, und man dachte, dass sie ein eigenes Leben führen und ohne Mari existieren könnten.
Nach drei Stunden unendlichen Reihen von schicksten Läden, hatte ich nur einen Traum, endlich in meinem Bett mit einer Zigarette und einem schwarzen Kaffee zu sein.
„Du bist keine Frau meine Liebe!“ - verurteilte mich meine Mam -„Du bist eher ein Mann, der alle seine Klamotten von seiner Frau kaufen lässt! “- fauchte sie.
„ Ja genau, ich bin ein Mann, Mam, und du bist meine geliebte Frau! “- ich zündete eine neue Zigarette an und küsste sie auf die Wange.
Noch drei Stunden sollten vergehen, damit wir richtig schöne Schuhe und ein tolles Kleid kaufen.
Ich und Mari durften nicht reinreden, weil meine Mutter, wie ich schon gesagt habe, einen tollen Geschmack hat, deswegen diskutierten wir über die Unterschiede zwischen der deutschen und englischen Literatur. Ich lese Bücher nur von den englischen Autoren, denn ich finde deutsche Autoren zu langweilig. Sie nehmen ein kleines Problem und das ganze Buch geht darum, wie es zu diesem Problem gekommen ist. Mir ist immer zu wenig Humor und zu viel Langweile in den deutschen Büchern. Es ist so viel Tragik und so wenig wahre Gefühlen!“
„In jeder Geschichte ist eine Tragödie, egal, ob es ein gutes Ende ist oder nicht, wird jemand leiden, weil die anderen glücklich sein sollen. Das ist auch im Leben so. Man kann nicht alle glücklich machen, denn man verliert sonst sich selbst. “- während sie sprach, verstand ich mehr und mehr wie ich Peter beneide und, dass ich Mari auch als Schwester haben will. Sie war mir so nah und ähnlich als, ob ich sie schon ewig kannte. Ihre Augen erinnerten mich an das Meer und sie konnte so schön von der Kunst sprechen, dass ich ihr ewig zuhören wollte.
Als meine Mutter das letzte Geschenk für mich eingepackt hat, und zu Sabrina, ihrer besten Freundin, gehen wollte, habe ich mich sehr darauf gefreut; endlich mit Mari allein zu bleiben.
Wir gingen zu mir nach Hause durch den Park, und hörten wie die Vögel sich in ihrer Sprache unterhalten, wir sprachen über Musik und Bücher, wir lachten die ganze Zeit und vergaßen die Zeit. Um Viertel nach 12 standen wir in meiner Wohnung mit den Geschenken und probierten alles aus, was meine Mam ausgesucht hatte. Ich wollte, dass Mari mein Brautkleid und meine Schuhe anprobiert und sie scherzte, dass sie dann wie eine Frau aussehen wird und nicht wie sie selbst. Sie zog meine Schuhe an und nahm mein Kleid in ihre großen Hände.
„Ich will dir etwas erzählen, aber du behältst das für dich, ok? - sprach sie so tief leise, dass ich schon gedacht habe, es ist keine Frau, sondern ein Mann!
Ich nickte.
„Ich habe nur ein Mal in meinem Leben ein Kleid angezogen! Erst als ich fünf war und danach nicht mehr! Ich war aber sehr jung und unerfahren…“- man hörte in ihrer Stimme, dass sie sich schämt und ich lachte so sehr, dass ich auf den Boden fallen musste. Mari ist auch auf den Boden gefallen, aber nicht weil sie lachen musste, sondern weil meine Schuhe einen großen Absatz hatten und ihr zu deutlich zu klein waren. Sie umarmte mich und zog mich zu sich und ich fühlte ihre unglaubliche Wärme und fühlte mich so wohl, dass ich zu ihr auch zärtlich sein wollte. Ich streichelte ihre Haare und küsste sie an die Wange und auf die Stirn. Sie lächelte mich an und in zwei Sekunden war ihre Zunge in meinem Mund und ihre Hände an meinem Körper. Ich wollte, dass sie es weiter macht, ich genoss ihre Berührung. Ich konnte mich nicht zusammenfassen und mein Gehirn schien irgendwo weit weg zu sein, als ob es für diesen Abend einen Urlaub genommen hätte. Ich fühlte, dass ich Mari liebte. Ich wusste nicht warum uns wieso ich mich plötzlich in eine Frau verliebte aber ich wusste, dass ich sie nicht mehr loslassen will.
Erst um zwei wachte ich auf und bekam sofort einen dicken Kuss und einen heißen Kaffee ins Bett. Meine Freude kannte kein Ende und meine Seele wollte singen von der Liebe. Ich lag im Bett mit einer Zigarette und einem Kaffee noch der geilsten Nacht meines Lebens. Und erst als mein zukünftiger Mann mich anrief, erinnerte ich mich daran, dass ich morgen heiraten sollte!
Scheiße, dachte ich, irgendwie hätte ich lieber Mari geheiratet…aber, nein, wählen kann ich nicht mehr aus…leider müssen Heterofrauen nur Männer heiraten…
Ich log Peter an und war traurig.
„Ich habe gestern deine Schwester kennen gelernt. Sie ist sehr nett, wieso habe ich von ihr gar nichts gehört? “- fragte ich meinen Geliebten.
„Wie? Du hast Mari gesehen? Ist sie in Deutschland? Wo hast du sie denn gesehen?“
„Gestern, mit meiner Mutter, sie kannten einander irgendwoher “- während ich es ihm erzählte
leerte meine neue Liebe meinen Kühlschrank und kochte etwas Schönes zum Frühstück.
„Ich habe Mari schon zwei Jahre nicht gesehen…“-erzählte mein zweiter Geliebter.
„Wieso denn?“
„Ich habe sie sehr beleidigt und sie wollte mich nicht sehen…es tut mir auch leid für alles was ich gemacht habe, aber man versteht das so immer zu spät…Leider“
Meine Gedanken waren bei Mari und alles was mir Peter erzählen wollte, hat mich nicht so sehr in dem Moment interessiert. Und als ich schon auflegen wollte, um wieder Mari in Arm zu nehmen, hörte ich plötzlich seine Worte: „Ich habe mit ihrer Freundin geschlafen…Hat sie dir erzählt, dass sie lesbisch ist?“
„Nein, hat sie nicht, ich habe das so verstanden…Wie m…meinst du, du… du… hast mit ihrer Freundin geschlafen? “- meine Stimme klang so streng und gleichzeitig war ich erstaunt, dass mein Peter, mein geliebter Peter mit der Freundin von meiner geliebter Mari geschlafen hat!
„Sie waren schon lange zusammen und haben einander geliebt. Ich kannte Sylvia nur von Maris Erzählungen und als sie sich heiraten wollten, lernte ich sie erstmal kennen. Sie hat mich überhaupt nicht interessiert, ich fand das einfach lustig mit einer Lesbe zu schlafen, die keinen Mann gehabt hat… Und als wir im Bett nackig lagen, kam Mari aus der Uni und erwischte uns…
Sie hat sehr geweint…aber sie konnte ohne ihre Geliebte nicht leben, deswegen hat sie ihr verziehen. Nach zwei Monaten war es klar, dass ihre Freundin schwanger war. Mari wollte das Kind lassen, aber Sylvia wollte eine Abtreibung machen, weil sie ihr selbst es nicht vergeben konnte, dass sie mit mir geschlafen hat…
Sie starb auf dem Operationstisch …seitdem, habe ich Mari nicht mehr gesehen...“
„Wie? Sie starb…Wie konntest du nur…?“ meinte ich leise, und dann kam mir in den Kopf, dass ich nicht viel besser bin…
„Ich weiß selbst nicht, wie ich es nur machen konnte…es tut mir immer noch leid…Ich wollte Mari schon längst sehen, aber ich wusste nicht wo sie ist …Sie ist verschwunden…Kennst du ihre Telefonnummer oder Adresse wo sie jetzt ist?“ - fragte mich Peter hoffnungsvoll
„Ich kenne weder ihre Adresse und weder ihre Telefonnummer.“ - das war eine ehrliche Antwort, weil ich das wirklich nicht wusste. Das einzige was ich wusste, dass ich den Platz von Sylvia genommen habe, die so gut wie ich treu war. Aber es tat mir komischerweise, gar nicht Leid. Ich wollte Mari umarmen und ihre Schmerzen mit meiner Zärtlichkeit auflösen.
„Schatz, können wir später reden, denn ich mich noch vorbereiten soll?“
„Ja, meine Sonne, ich freue mich so sehr auf Morgen!“
„Ich mich auch…“- kam eine unehrliche Antwort -„Ich rufe dich später an!“ - log ich wieder.
Als ich aufgelegt habe, war Mari mit den Frühstückvorbereitungen schon fertig.
„Hast du das aus Rache gemacht? “- fragte ich leise, ich wusste, wenn ich etwas noch sage , wird sie sofort gehen.
„Ja“ – antwortete Mari -„Jeder hat seine Tragödie! Ich hatte meine und er hat jetzt seine! Alles Gerecht!“
Ich konnte es nicht fassen! Ich wurde ausgenutzt und wie geil ausgenutzt! Der Sex war so toll, dass ich noch ein Paar Mal ausgenutzt sein will!!
„Aber es ist ungerecht! Es ist ungerecht mir gegenüber!“ -schrie ich sie an.
„Ach ja?“ – grinste sie- „War es gerecht deinem zukünftigen Mann gegenüber mit seiner Schwester zu schlafen?“
„ Nein, war es nicht…Aber ich habe mich verliebt…sehr verliebt…ich wollte das nicht mit einer Frau ausprobieren ich wollte…“-meine Stimme löste sich aus.
„Was wolltest du? Na sag, was wolltest du? Nur nette Unterhaltung im Bett?“ – sie lachte mir ins Gesicht und ich fang an zu weinen
„Ich wollte…Dich lieben…Dich lieben…“
Sie ging ohne etwas zu antworten und ich blieb im Bett. Ich weinte und die Welt war nicht mehr schön für mich…
Meine Gedanken waren bei ihr und mein Körper lag in einem kleinen Bett mit der nassen von Trennen Decke.
In einer Stunde öffnete meine Mutter selbst die Tür meiner Wohnung und sah ein komisches Bild:
Ihre Tochter liegt im Bett, als eine Braut gekleidet, und weint, anstatt sich zu freuen, dass sie nach einem Tag heiratet. Ich tat mir selbst leid und meine Mutter konnte nicht fassen, wieso ich am Tag vor der Hochzeit so unglücklich bin.
Ich weinte und sie streichelte mein Haar.
„Ich liebe…“-sagte ich ihr.
„Das ist doch gut, dass du ihn liebst, wieso bist du so traurig?“
„Ich liebe MARI und nicht Peter…“
Ich habe ihr von Mari erzählt und von unserer Nacht. Sie war nicht schockiert, als ob es selbstverständlich war mit der Schwester des zukünftigen Mannes zu schlafen.
„Oh meine Liebe, es tut mir so Leid“ - meinte meine Mutter-„Ich glaub du bist schon bereit von deinem Vater etwas zu erfahren…“
Na, dachte ich mir, noch über meinen Vater soll ich an diesem schrecklichen Tag erfahren…Mein Gott, wie ist es schwer zu leben.
„Du hast keinen Vater…“
„Wie, ich habe keinen Vater?“ – Wie schön…Ich bin lesbisch und noch habe ich keinen Vater, toll! Das wollte ich in dem Moment genau hören!
„Ich habe dich mit einer Frau gemacht…du hast zwei Mütter und keinen Vater, meine Liebe…“-meine Mutter war so schüchtern, dass ich sie nicht erkannt habe. Wo ist meine selbstbewusste Mutter? Ihr Geheimnis hat sie mir verraten, das, was sie so lange zu verbergen hatte, hat sie mir in dem Moment angetraut.
Ich küsste sie sehr zärtlich auf die Wange und umarmte sie so stark, wie früher, als ich noch ein kleines Baby war, und durch die Umarmung meine Liebe zeigen wollte.
„Aber wer ist die zweite Mama von mir? Wieso habe ich sie niemals gesehen?“ - fragte ich schon neugierig
„Du hast sie schon tausendmal gesehen! Sabrina ist sie!“
Da kam mir in die Sinne, dass ich Sabrina so oft bei uns gesehen habe und dass sie immer zu mir so lieb und zärtlich war, dass ich sie manchmal Mama nannte, aber dass sie zusammen sind, hätte ich nie gedacht.
„Deswegen kenne ich auch Mari, weil sie Bücher für Lesben schreibt und wir sie in Polen kennen gelernt haben.“
„Es ist mir schon egal, Mam, ich werde heiraten…ich will Peter heiraten...ich will Peter…Ich will…“- wiederholte ich es wie eine Irre.
Am nächsten Morgen stand ich in dem tollsten Kleid frisch geschminkt in der Kirche und wartete auf meinen zukünftigen Mann, der mich anscheinend auch nicht so sehr heiraten wollte.
Er kam nicht…Auch nach einer Stunde nicht...Ich wartete und wartete....
Plötzlich anstatt ihn, sah ich meine geliebten blauen Augen.
Mari lächelte mich an.
„Peter kommt nicht“ - sagte sie laut - „Ich habe ihm alles von uns erzählt! Er ist sehr verletzt. Er will dich nicht mehr heiraten!“ - strahlte sie vom Glück - „ Ich will dich aber dich heiraten!“
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schnecke1986. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.