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Das Ende

von Amazone2006


Vorwort: Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind reinzufällig und aus einem langen Traum der Autorin entstanden. Außer dem ist die Geschichte meine. Die Charaktere gehören sich selber.

Disclaimer: Kein Sex, aber Liebe. Achtung Hurt/Comfort Disclaimer.



<b>Das Ende</b>

Sie kamen im verschneiten Terrain der Berge nur noch mühselig voran. Am schwersten traf es derzeit Roana. Die junge Schamanin war an der Schulter verwundet und an ihren Füssen setzte schon der Frost dunkle Stellen von Erfrierungen an. Eilean wusste, dass sie nur noch wenige Stunden würde mithalten können. Wie so viele andere müsste die Schamanin entkräftet aufgeben und sich ihrem Schicksal stellen.

'Wenn ich doch nur irgendeinen Ausweg finden könnte.' dachte Eilean verzweifelt als sie sich weiter durch den kniehohen Schnee kämpfte. Aber sie und die übrig geblieben Amazonen waren schon lange am Ende ihrer Kräfte. Es gab keinen Ausweg mehr. Ihre jetzige Flucht war nur eine Verzögerung des Unausweichlichen. Und sie selbst war nur eine Kriegerin, Dekadia der königlichen Gardisten und Beobachterin im Hohen Rat. Was konnte sie nur tun was selbst die Göttin nicht verhindern konnte?
„Wir haben Nahrung gefunden, “ meldete Kahina, eine der Späherinnen die dem kleinen Trupp vorauseilte. Nicht weit war eine kleine Tannenschonung zu sehen.
„Gut. Wir rasten dort und gehen dann weiter bis zum Einbruch der Dunkelheit, “ sagte Eilean mit müdem Blick, ging dann sofort hinüber zu ihrer Geliebten und half ihr sich hinzusetzen. Kahina nickte und verschwand um mit den anderen Schwestern ein kleines Feuer und ein karges Mahl vorzubereiten.
„Danke, “ sagte Roana mit erschöpft klingender Stimme. Eilean lächelte aufmunternd.
„Ich halte euch nur auf.“ Ein Hustenkrampf schüttelte den Körper der Schamanin durch.
„Nein!“ Eilean sprach leise doch ihre Stimme war hart wie Stahl. „Ich werde dich nicht einfach aufgeben!“
Niemals würde sie die Frau, die sie von allen am meisten liebte alleine sterbend zurücklassen. In Eilean wühlte ein Meer von Emotionen, das ihr die Brust zu schnüren zu schienen und ihr das Atmen schwer machte. Rational gedacht stimmte das was die Roana sagte, denn ihre kaputten Füße ließen sie nur langsam vorankommen. Doch Roana die Schamanin war ein wichtiger Teil der Gemeinschaft sollte es je einen Neuanfang geben so musste sie überleben. Sie bewahrte einen wichtigen Teil des Wissens der Amazonen.
„Du musst durchhalten! Die anderen brauchen und vertrauen auf dich. Du bist die einzige des Hohen Rates die überlebt hat. Nach allem was passiert ist brauchen wir dich, “ redete die Kriegerin auf ihre Frau ein.
Vor einem knappen halbem Jahr waren fremde feindliche Truppen in das Gebiet der Amazonen eingedrungen. Jede Amazone, die sich ihnen entgegenstellte oder nicht schnell genug fliehen konnte, wurde erbarmungslos getötet und es wurden keine Gefangenen gemacht. Warum sie das taten wusste niemand, aber stets trugen sie ihr Religöses Zeichen mit sich und begleiteten Priester die Truppen. Delegationen, die von der Königin zum Verhandeln ausgeschickt wurden kehrten nie zurück.
Die Amazonen waren ihren Feinden zahlenmäßig hoffnungslos unterlegen. Trotzdem stellten sie sich dem Kampf und als sich die Schlacht ihrem unheilvollen Ende zuneigte traten unter dem Schutz der letzten Reserven circa 150 Gardistinnen mit der jungen Königin eine lange Flucht in die umliegenden Wälder an. Die feindlichen Truppen nahmen die Verfolgung auf. Ein paar Monate später begegnete der Tross einem Teil der sie verfolgenden feindlichen Truppen. Ihnen blieb keine Rückzugsmöglichkeit, also mussten sie sich wieder ihren Verfolgern stellen. Während des Gefechtes wurde die Königin, die mutig mit ihren Schwestern kämpfte, von einem Pfeil tödlich getroffen. Der Tod ihrer geliebten Königin entfachte in den trauernden Herzen der Amazonen eine unbändige Wut. Sie hatten nichts mehr zu verlieren. Mit lautem Kampfgeschrei stürzten sie sich auf ihre Feinde und gewannen trotz der Unterlegenheit dieses Blutbad. Dieser Sieg forderte, aber auch einen sehr hohen Preis, den über 100 Amazonen mit ihrem Leben bezahlten. Ein Phyrrussieg.

Die noch verbliebenen Amazonen setzten die Flucht fort. Sie waren die letzten Lebenden ihres Volkes, doch keiner ihrer Nachbarn wollte ihnen helfen oder schlimmer sie wurden wie Aussätzige davon gejagt.
Mit Einbruch des Winters waren ihnen ihre Verfolger, die fest entschlossen waren auch die letzten von ihnen ins Totenreich zu senden, wieder eng auf den Fersen.

Die Flüchtigen schleppten sich, geschwächt durch Nahrungsmangel und die kalte Witterung, voran. Aber einige von ihnen erlagen auf dem anstrengenden Marsch ihren Verletzungen oder Krankheiten. Die einst ruhmreiche Nation der Amazonen zählte nur noch 14 Kriegerinnen.
Wahrscheinlich würde sie den Frühling nicht mehr erleben.
Kahina trat wieder zu ihnen. Die große Amazone war abgemagert und dunkle Ringe zeichneten ihre Augen. Sie blickte ihre beiden Schwestern an.

„Wir werden alle nicht überleben, “ sagte sie und sprach damit das Unabwendbare aus.

Eilean schüttelte grimmig ihren Kopf. Wie oft hatte sie diesen Satz jetzt schon gehört. Doch für Eilean war es ihre höchste Pflicht dafür Sorge zu tragen, dass wenigstens diese Handvoll Schwestern überlebte. Doch wie sollte sie das schaffen, was schon ihrer Königin nicht gelungen war?

„Wir werden alles versuchen, um zu überleben Kahina. Mehr können wir nicht tun. Aber Aufgeben werden wir auf keinen Fall, “ sagte Eilean mit entschlossener Stimme.

„Ja, Eilean. Sollen sie nur kommen, “ Stimmte Kahina zu und schlug sich Mut machend mit der Hand auf ihr Schwert. Die Schwestern am Feuern murmelten zustimmend.

Die Schamanin wurde wieder von einem heftigen Hustenanfall geschüttelt, als sie das Wort ergriff.
„Schatz ... lass ... gut sein. Ich werde es nicht schaffen, aber sorge du für die anderen... bitte.“

Die dunkelhaarige Späherin erkannte, dass ihre beiden Schwestern einen Moment für sich alleine brauchten und entfernte sich diskret.
Behutsam nahm Eilean ihre Frau in die Arme. Sie war erschrocken, als sie bemerkte wie kalt die Schamanin war. Die Gardistin drückte Roana fest an sich und versuchte sie es so gut es ging zu wärmen.
„Eilean, mein grösster Schatz ich bitte dich: Tu deine Pflicht.“
„Das werde ich, “ beruhigte die Kriegerin.
Die Beiden saßen eine ganze Weile schweigsam da und genossen das Gefühl, einander ganz nah zu sein. Denn viel Zeit blieb ihnen nicht mehr, das war ihnen beswußt, und so war jede Sekunde ein kostbares Geschenk.
„Meine eigentliche Pflicht ist es bei dir zu bleiben, “ brach Eilean das Schweigen.
„Das kann ich nicht verlangen. Du musst mit den anderen gehen.“ Roana schaute ihre Geliebte durchdringend an. „Das ist ein Befehl. Hörst du? Ich stehe im Rang über dir. Du musst meine Entscheidung respektieren, “ versuchte die Schamanin mit strenger Stimme zu sagen.
Eilean lächelte nur leicht ob dieser Worte ihrer Geliebten. Ihr Lächeln verschwand aber gleicht wieder, als sie die Schamanin mit traurigen Augen ansah.
„Bitte, mach es uns nicht noch schwerer, “ seufzte Roana.
„Ich werde .. ich kann.“ Eine bittere Träne rollte über das Gesicht der Kriegerin. Dann sagte sie resigniert: „Ich weiß ... .“
Sie sah ein, dass nun sie für die anderen die Verantwortung trug und dies bedeutete auch Opfer zu bringen. Zärtlich küsste sie den Mund ihrer Liebsten und bettete sie sanft gegen einen Baumstamm. Dann hüllte sie die Schamanin in ihren Mantel, um es ihr ein wenig bequemer zu machen. Roana erhob matt ihre Hand, streichelte Eilean's Wange und wischte ihr die Träne aus dem Gesicht.
„Ich liebe dich.“ sagte sie mit rauher Stimme. „Da ist soviel was ich mit dir noch erleben wollte ... . “ sagte sie seufzend. Dann holte sie tief Luft: „Wir werden es nach holen. Ja?“

Eilean schluckte und nickte. „Ich liebe dich auch, mein Sonnenschein.“ Ihre Blicke trafen sich und beide spiegelten ihre Trauer und das Verlangen nacheinander wieder.
„Ich muss gehen.“ Noch einmal streichelte Eilean sanft die Wange von Roana.
Kahina trat auf die beiden zu. Eilean und Kahina nickten einander zu. Die restlichen Amazonenschwestern verabschiedeten sich respektvoll von ihrer Schamanin und marschierten dann fort durch den Schnee. Eilean blieb noch zurück. Sie hielt die Hand ihrer Frau, die mit jedem Atemzug kälter zu werden schien. Dann küssten sie sich noch einmal und Eilean lief denn anderen hinterher.

Nun war Roana alleine. Vereinzelte Schneeflocken fielen auf sie herab. Es herrschte Stille. Immer wieder durchfuhr die Schamanin ein Hustenanfall. Insgesamt fühlte sie sich aber ruhiger. Sie begann ihren Frieden mit der Welt und ihren Geistern zu machen. Sie konnte ihre Augen kaum noch offen halten, da hörte sie Schreie durch den friedlichen Wald hallen und jemand eiligen Schrittes auf sich zukommen. Mit letzter Kraft griff sie ihren Dolch, ließ ihn aber wieder fallen, als sie Eilean erblickte. Die Kriegerin wankte und war blutüberströmt.
„Was ist passiert?“ fragte die Schamanin mit schwacher Stimme.

„Ein Hinterhalt. Alle Tot, “ antwortete die Kriegerin mühselig. „Doch ich will bei dir sterben.“
Das gesagt sank Eilean auf ihre Knie und legte sich in den Schoss der Schamanin. Roana beugte sich hinab und gab ihrer Frau einen Kuss auf die Stirn. Sie legte ihre Arme um die Kriegerin und strich ihr eine ihrer blonden Haarstränen, die jetzt von Blut beschmiert waren, aus dem Gesicht.
Roana lehnte sich mit dem Kopf zurück an den Baum, schloss die Augen und starb. Eilean aber seufzte, als sie das tote Antlitz ihrer Geliebten, das so friedlich erschien erblickte. Die Kriegerin spürte wie langsam das Blut aus ihren Wunden floß und ihr Geist zu schwinden begann. Sie weinte, als sie sich kraftlos erhob, ihre Frau noch einmal in ihre Arme nahm. Eilean hauchte noch einen leichten Kuss auf die Lippen ihrer verstorbenen Liebsten, dann war auch ihre Zeit gekommen zu sterben. Die letzte der Amazonen.



copyright © by Amazone2006. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


hey...
sonja17 - 14.05.2006 15:54
Re: wow
Amazone2006 - 28.04.2006 22:42
Re: wow
Danke! Es freut mich, dass dir diese Geschichte gefallen hat.
Amazone2006 - 28.04.2006 19:09
wow
ADS26Lev - 27.04.2006 21:20

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