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Das Schicksal, welches nicht ihres war..
von freakybina
Es war schon länger her, doch nun erinnerte sie sich wieder daran. An den Tag an dem sie starb. Ja.
Sie ist nun schon 3 Jahre 2 Monate und 5 Tage tot. Und sie hatte es einfach nicht gemerkt. Ging weiter durch die Stadt in der sie einst lebte und tat als wäre nichts geschehen. Als könnte sie es einfach kleinquetschen.
Es war plötzlich dagewesen, stand mitten zwischen ihren Freunden, ein paar Fremden und dem Kerl der schon die ganze Zeit versuchte sie ins Bett zu kriegen. Sie waren einfach feiern und dann stand es da. Von einem aufs andere blickte sie dem Schicklsal ins Gesicht. Ihrem Schicksal.
In Ewigkeit versunken stand sie da und betrachtete es, kein Sturm vermochte es sie von ihrem Schicksal zulösen. Denn wenn man seinem Schicksal begegnet, lässt man es sich nicht ohne weiteres durch die Hände gleiten. Man packt es und lässt es nie wieder los. Nicht bevor man stirbt.
Und da war er. Der Haken den sie weit hinten vermutet hatte. Klar den gibt es doch überall, was hatte sie denn überhaupt erwartet. Das es in einer von Hass regierten und demnächst zerstörten Welt doch noch einen Funken, ja ein Funken was? Sagen wir einen Funken Hoffung gibt.
Kaum zu glauben.
Sie stand dort vertieft in das leuchtend kühle blau ihres Schicksals. Und dann merkte sie es. Merkte den faulen Zauber der sie umgab. Hier stimmte etwas nicht. Sie musste träumen, nein anders geht es nicht. Ein Traum, bodenloser Alptraum. Was sie dort erblickte war zwar das Schicklsal. Jedoch nicht ihres. Da stand es. Da ihr verdammtes Schicksal und küsste eine andere.
Es verwelkte bevor es auch nur den Hauch einer Chance hatte zu blühen.
Immer wieder begegnetem sie dem Schicksal, welches nicht ihres war. Und bis heute hatte sie den stechenden Schmerz in ihrem Herzen tapfer ignoriert und es dauerte nicht lang bis dieses Organ, das einst munter vor sich hin pochte, vollkommen verkümmert war. Hier würde nichts mehr erblühen. Trostlose Stimmung aber so ist es meistens wenn jemand stirbt.
Als sie an diesem Morgen die Treppen hochging, wie an jedem Tag, da geschah etwas sonderbares. Etwas war anders. Sie wohnte nun schon lange in dieser tristen, einfälltigen Stadt. Und lebte ebenfalls lange den bitteren Trott der hier herscht. Doch etwas war an diesem Morgen anders.
Sie sah zu ihren Füßen hinab. Es war wie nicht tausend poetische Ergüsse hätten beschreiben können, es hatte etwa Schicksalhaftes.
Eine Träne, nur eine winzige Träne rann an ihrer Wange hinunter.
Sie bertrachtete die kleine Blume, die sich ihren Weg durch eine Ritze im Beton gebahnt hat. Wie sie aus dem nichts blühte...
Sie lebt. Hier. Einfach so. Eine kleine Blume lebt einfach so in mitten Beton.
Lange stand sie noch dort und dachte. Dachte an die Zeit bevor sie starb.
Es wird Zeit mit dem Leben anzufangen.
copyright © by
freakybina. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.
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