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Gedichte » Detail

Das Traumwesen

von CoffeeAtYours


Weil mir die Nacht zu Füssen liegt,
Erträgt sie mich auf Händen
Weil sie mich in den Armen wiegt,
Schlaf ich in ihren Lenden
Doch quälen mich die alten Träume
Verdrängen helle Zeiten
Inmitten dunkler, kalter Räume,
Dämonen mich verleiten

Ich wandle wie von Geisterhand,
Auf meterhohen Wellen
Vergebens suche ich nach Land,
Was mag mein Meer erhellen?
Kein Boot, kein Schiff, kein rettend Halt,
Ich drohe zu ertrinken
Doch in der Ferne die Gestalt,
Ich sehe sie mir winken!

Der letzte Atem mich verlässt,
Ich weiß ich muss vergehen
Doch eine Kraft, sie hält mich fest,
Ich höre leises Flehen:
„Mein edel Herz, verlass mich nicht!
“Du hast mich nie belogen!“
Das Wesen küsst sanft mein Gesicht,
Und zieht mich aus den Wogen

Noch halb entschlafen, schon entsetzt,
Wo finde ich mich wieder?
Der Tiger seine Krallen wetzt
Schaut gierig auf mich nieder!
Die Angst, sie ist des Tigers Zahn,
Sie nagt an den Gebeinen!
Der Schmerz, er treibt mich in den Wahn,
Ich höre leises weinen:

„Mein edel Herz, ach steh doch auf!“
Vernehm ich aus der Weite
Der Tiger doch noch auf mir drauf,
Zerfleischt mir meine Seite!
Ein lauter Knall, der Tiger fällt
Im Schlaf vergehen Stunden
Als ich erwach, der Tag erhellt,
Sie heilte meine Wunden!

Der Mond wie eine Sichel steht,
Hoch über allen Bäumen
Darunter eine Jungfrau fleht,
lässt mich von Liebe träumen!
Sie führt mich in den Wald hinein,
Wo sich ihr Antlitz wendet!
„Hier wird dich niemand mehr befrein,
hier ist’s, wo alles endet!“

Die Hexe will mir Böses tun,
Will mir die Seele stehlen!
„Dein Geist, er wird nie wieder ruhn,
Will dich auf ewig quälen!“
Doch als der Mond durchs Fenster bricht
Hör ich die Stimme wieder!
Ein Wesen gleich erscheint im Licht
und streckt die Hexe nieder!

„Mein edel Herz, wo warst du bloß?“
hör ich das Wesen klagen!
„Mein Weg ist lang, die Last zu groß,
Kann sie allein nicht tragen!“
Das Licht erfüllt den ganzen Raum
Lässt alle Schatten weichen!
Wie oft hatt ich schon diesen Traum,
Doch nie hatt ich den gleichen!

„Mein edel Herz, komm nun mit mir!“
Das Wesen will mich führen!
„Ich sagte einst, ich bleib bei dir,
Doch konnt ich dich nicht spüren!
Denn du allein bestehst aus Licht,
wie soll ich dich da halten?
Ich jedoch verdien dich nicht,
dein Herz sollst du behalten!“

Als ich das Wort zu Ende sprach,
Erwachte ich mit Schrecken!
Du hörtest wie mein Traum zerbrach,
Und wolltest mich nun wecken!
Das Licht jedoch erkannt ich, Ja,
Und was ich mir dann dachte,
Dass das, was ich da vor mir sah,
Im Traum mein Herz bewachte!





copyright © by CoffeeAtYours. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.





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