von MyLullaby
Adrian sitzt vor dem Fernsehen und schaut Fußball.
Die Fußball WM hat so eben begonnen, er hat ein paar Tage frei, sein Job läuft super und er hat eine wundervolle Frau an seiner Seite.
Ihr Name lautet Bea. Adrian merkt, dass er sich nicht richtig auf die Mattscheibe konzentrieren kann, da er an ihre wundervollen schwarzen Augen denken muss.
Was sie wohl gerade so macht? wuselt ihm ein Gedanke durch den Kopf, während seine Mannschaft dabei ist zu verlieren. Ob sie wirklich auf den CSD gefahren ist?
Das Ausgleichstor fällt und der Gedanke ist wieder verschwunden. Nun zählt nur noch, dass Deutschland nicht verliert.
Er fiebert mit. während Ballack aufs Tor zustürmt, nur noch ein Schuss und der Sieg ist da, Ballack schießt ... und trifft!
\"Tor, Tor, Tooor!\" Sein bester Freund fällt ihm in die Arme und verschüttet dabei sein Bier über Adrians neues Trikot
Er lacht, er denkt wieder an Bea, sie hat ihm das Trikot zum Beginn der WM geschenkt, \'noch ist nichts verloren\' denkt er \'weder die WM noch unsere wundervolle Beziehung\'.
In diesem Moment lacht auch Bea, nur sie ist ganz woanders. Sie drückt die Hand ihrer besten Freundin und ist froh hier unter den Menschen zu sein, niemand der sie ständig kritisiert und niemand der ihr nur am Rockzipfel hängt. Sie lächelt ihr zu, der Claudia die neben ihr gelangweilt aber glücklich herschlendert.
Claudia sieht Bea seit dem sie mit Adrian zusammen ist in einem ganz anderen Licht.
Bea lächelt nun viel mehr, als vorher, wenn sie ihr Witze erzählt. Sie kann sich auch eher gehen lassen, als vorher. Bea ist ein richtiges kleines Partyluder geworden, wenn sie es denn sein darf, denn Adrian schränkt Bea, in Claudias Augen wirklich redlich ein. Früher sind sie öfter um die Häuser gezogen und es war kein Problem einfach mal auf den CSD zu fahren.
Heute hat sie wirklich alle ihre Überzeugungskraft aufbringen müssen, damit Bea sie begleitet. Ob Bea wirklich glücklich mit Adrian ist?
Während Claudia sich in diesen Gedanken verliert, lächelt Bea sie an und sagt: \" Hey Claudi, sind wir hier auf einem Trauerzug oder was? Lass uns tanzen. Da ist ein Rosenstolz-Wagen!!!!\"
Claudia freut sich und schielt zu Bea, sie muss unwillkürlich lachen als sie sieht wie Bea mit ihren kindlichen Hüpfern zum Wagen geht... die Musik dröhnt ihnen entgegen: \"... du machst mich Krank, du machst mich dumm die Liebe lacht mich aus...\".
Der Gedanke an die zeit wo sie beide noch jung waren und in eine Klasse gingen kommt wieder hoch.
die unschuldigen Gesten von Bea, die unschuldigen Berührungen im nächtlichen Dunkel des Zeltes während der Klassenfahrt… Sie seufzt und atmet tief durch, denn sie weiß ihre Gedanken dabei waren nicht kindlich und die erste Reaktion von Bea auf ihr Geständnis auch nicht.
Das Geständnis. Oh Gott, wenn sie an dieses denkt wird sie regelrecht rot.
Sie hat ihre beste Freundin geliebt, wirklich geliebt. Ist das vielleicht der Grund warum sie keinen Mann als gut genug für sie erachtet
Bea. Ihr weiche Haut unter ihren Händen. Ihre Stimme in ihrem Ohr: \"Lass sie reden.\"
Claudia wird richtig warm.
Nein, ich mag nicht mehr daran denken. WIR sind doch nun so gute Freundinnen. WIR erzählen uns alles, lachen und weinen zusammen, das darf ich wegen damals nicht aufs Spiel setzen. Ob sie auch noch an damals denkt?
Wird sie jemals sehen, dass ich für sie schneller als die Zeit sein will, damit ich ihre Nähe nicht verliere.
Zur gleichen Zeit singt Bea aus vollstem Halse eine Rosenstolz Schnulze mit, die sie mit Claudia verbindet und sie fragt sich, ob es vielleicht irgendwie passieren könnte, dass sie sich noch mal auf eine Nacht mit ihr einlassen könnte, schließlich wird Adrian sich nun nur noch für die WM interessieren und sie hätte genug Zeit, das mit Claudia noch mal aufleben zu lassen
Bea bemerkt den Blick von Claudia nicht, sie beobachtet die knackigen Jungs die ihre trainierten Körper der Menge präsentieren und so machen Jungen damit schwach machen... vielleicht auch so manche Frau.
Sie schlendern weiter und auch am Rosenstolzwagen vorbei, nur an Claudias feuchten Handinnenflächen werden ihre Gen deutlich, doch da es Sommer ist, denkt Bea nicht eine Sekunde lang darüber nach.
Sie denkt an Adrian, an all das was er ihr ständig an den Kopf wirft, an all die zeit die sie für jemanden aufgeopfert hat, der sie partout nicht verstehen will oder kann.
Sie denkt an seinen Körper und vergleicht ihn mit anderen... schnell schüttelt sie den Kopf und sieht nach Claudia, die gerade trotz genug Platz von einer hübschen Frau bedrängt wird. Das tut sie bestimmt nicht, weil kein Platz ist, also lächelt Bea, gibt Claudia ein Zeichen und kauft sich am Kiosk an der Ecke ein Bier.
Claudia versucht der Frau auf einer netten Weise klar zu machen, dass sie nicht angebaggert werden möchte. Erst versucht sie es verbal, dann schiebt sie sie von sich und als das nichts bringt, ruft sie Hilfe suchend: \"Bea Schatz, könntest Du mir auch bitte ein Bier bestellen?\"
In Beas Bauch zieht sich etwas zusammen. Claudia hat sie seit vielen Jahren nicht mehr Schatz genannt. Damals hat es immer ein warmes Gefühl in ihr ausgelöst. Heute, ist es nur noch ein Gefühl der Vertrautheit.
Wenn Adrian sie jedoch so nennt, dann ist das für sie absolut nicht in Ordnung, schließlich kennt er sie noch nicht lange und gut genug, um dies mit ihrem Erlaubnis sagen zu dürfen, dass wird sich ihre geliebte Couch - potateo noch gründlich verdienen müssen.
Claudia hat sich mit den Worten: \"Ich muss nun zu meiner Freundin!\" frei gekämpft und steuert nun auf Richtung Kiosk zu.
Bea nimmt sie in den Arm und drück ihr einen Kuss auf den Mund, wieder einmal ist sie erstaunt wie weich das ist und ihr Herz rutscht einen Stockwerk tiefer.
in cooperation with maybedream
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MyLullaby. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.