Der 1. Kuss

von Mammalia


Mein Herz schlug wie wild als du an der Tür klingeltest. Ich hatte keine Ahnung wie ich dir gegenübertreten soll – wo ich doch so verdammt schüchtern war. Das hattest du mir nicht geglaubt. „Du und schüchtern? HA! Das ich nicht lache“. Und du hast gelacht. Mit deinen süßen Lachfältchen am Mundwinkel und den strahlenden Augen.
Ja, aber ich war schüchtern, zumindest in diesem Moment, weil ich doch so furchtbar verliebt war. Als du vor der Tür standest, in deinen Kurzen Hosen und deinen wilden Haaren. Da hätte ich dich am liebsten umarmt und nicht mehr losgelassen. Aber ich habe mich nicht mal getraut dich zu umarmen. Das hast du dann für mich übergenommen. Ich habe dir deine Unsicherheit angespürt. Kein Wunder. Wir waren ja auch erst seit 3 Tagen ein Paar.
Nach der Wohnungsbesichtigung hast du dich auf mein Bett gesetzt. Und ich – ich habe mir den Fotoapparat geschnappt und dich geknipst. So konnte ich dich durch mein Kamera beobachten und du hast nichts gemerkt.
Irgendwann, als ich nicht mehr wusste, was ich die noch so erzählen könnte, haben wir einfach meinen Lieblingsfilm angeschaut. Die fabelhafte Welt der Amelié. Leider nur in schwarz/weiß, weil das Gerät defekt war. Du hast dich auf der Couch an mich ran gekuschelt und ich habe dich hinterm Ohr gestreichelt. Du hast gelacht und gesagt, dass du jetzt gleich anfangen würdest zu schnurren.
Als der Film zuende war haben wir uns schlaffertig gemacht. Ich hatte ja keine Ahnung, ob ich mich vor dir ausziehen sollte, oder nicht. Und dann hab ich’s einfach getan. Habe mein T-Shirt über den Kopf gezogen und dann stand ich da halb nackt vor dir, in Boxershorts und BH und habe mir dann mein weißes Kuschelshirt angezogen. Ich hatte das vorher noch nie zum schlafen an, aber was tat man nicht alles wenn man für dich gut aussehen wollte. Du hast dich auch vor mir ausgezogen. Ich konnte meinen Blick nicht von deinen Brüsten wenden, obwohl sie in diesem altmodischen, weißen BH versteckt waren.
Unter der Decke, wir haben unter einer geschlafen, haben wir noch ewig geredet. Über den Film, Bücher, Schule und lauter unwichtiges Zeug. Nach dem wir uns eine Gute Nacht gewünscht hatten, wollte ich mehr als deine Hand in meiner spüren.
Mein Plan war es, meine Hand vorsichtig unter dein T-Shirt zu schieben. Mein Herz hatte aber einen anderen Plan. Es schlug so laut, dass ich mir sicher war, du würdest es hören. Aber du hattest die Augen fest zu, und ich bin mir sicher, dass du gespannt warst, was als nächstes passieren würde.
Obwohl mein Herz und mittlerweile auch mein Atem sich entschlossen hatten, gegen mich zu arbeiten, wagte ich den Versuch und du stöhntest leise. Vorsichtig streichelte ich zuerst deinen Bauch und Millimeter für Millimeter wanderte meine Hand deinen Brüsten entgegen. Als ich sie dann endlich in der Hand hatte, dachte ich, ich müsse gleich explodieren. Ich hätte dich auffressen können, Rebekka. Aber ich habe deine Unsicherheit gespürt und wir schliefen ein, Arm in Arm. Ich habe deinen warmen Atem an meinem Hals gespürt...
Am nächsten Morgen schien die Sonne durch die halbgekippte Jalousie herein und kitzelte dich an der Nase. Ich war schon lange vor die wach und habe dich beobachtet. Du sahst so unglaublich toll aus.
Und da, während deinen ersten Versuchen dich zu strecken, da habe ich dich geküsst. Das Gefühl, als meine Lippen deine schmeckten. WOW. Ich kann dir nicht beschreiben wie ich mich gefühlt habe. Aber einer inneren kleinen Atomexplosion müsste es gleich gekommen sein. Wir küssten uns, lange Zeit. Du musstest aber wieder nach Hause, und so ist das Frühstück ausgefallen. Ich brachte dich an den Bahnsteig der S-Bahn. Als sie einfuhr, deine Bahn, das hast DU mich geküsst. Vor allen Leuten. Ich war völlig durch den Wind, wollte Bäume ausreißen, Bäume pflanzen und Smarties auf die Straße werfen. Die Leute guckten wie UFOS als deine weiblichen Lippen die meinen in aller Öffentlichkeit berührten. Uns war es egal. Der Moment schien stillzustehen...