von finchen
Der Tag, der Andreas Leben verändern sollte
Gleich, als sie die für sie fremde Frau das erste Mal erblickte, wusste Andrea instinktiv: „Das ist SIE!“. Andrea musste gar nicht lange überlegen, um für sich die Klarheit zu bekommen, dass sie sich in die unbekannte Schönheit verliebt hatte, obwohl gerade mal ein paar Minuten vergangen waren. Sie wollte diese Frau unbedingt näher kennen lernen, nur wie sollte sie das anstellen?!
Eigentlich dachte Andrea, glücklich zu sein; so, wie sie im Moment lebte: mit einem Mann zusammen. Sie war sich seiner Liebe sicher und konnte sich nicht vorstellen, dass irgendetwas ihre kleine heile Welt zum Einstürzen bringen könnte. Aber da war auch dieses „eigentlich“, welches besagte, dass Andrea sich durchaus bewusst war, auch etwas mehr für Frauen zu empfinden, aber eben „die Richtige dafür“ noch nicht gefunden zu haben und es wohl auch nie machen würde, denn sie bekam ja von ihrem Mann alles, was sie sich wünschte.
Früher, ja, früher gab es schon mal eine Frau in ihrem Leben, die Andrea aber nur ausnutzte und fallen ließ, als sie eine andere gefunden hatte. Diese Erfahrung war für Andrea sehr schmerzhaft gewesen und sie war sich sicher, sich nie wieder in eine Frau verlieben zu können.
Und plötzlich stand sie eben dieser Frau gegenüber, die Andrea’s Gedanken zum Kreisen brachten und ihr Blut in Wallung geraten ließ. Andrea hörte ihre Schläfen pochen und ihr Herz bis zum Hals klopfen. Ihre Kehle fühlte sich wie ausgetrocknet an und ihre Zunge klebte an ihrem Gaumen. Andrea dachte: „Wenn nicht sofort etwas passiert, falle ich noch in Ohnmacht!“. In diesem Moment geschah es: Die Fremde machte ein paar Schritte in ihre Richtung und sprach sie an: „Hallo, geht es Ihnen nicht gut?! Sie sehen so blass aus!“ Während sie diese Worte sprach, musterte sie Andrea von oben bis unten und schaute ihr dann eindringlich in die Augen. „Ääääähh, n....nein, nein, es geht schon wieder“, begann Andrea zu stottern und hätte sich in diesem Moment selbst ohrfeigen können ob ihrer kindischen Art zu reagieren. „Oh, Entschuldigung, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Ich heiße Susanne Vogt. Ich wollte mich nicht aufdrängen, aber ich hatte den Eindruck, dass Sie, entschuldigen Sie bitte den Ausdruck, gleich zusammenbrechen würden, so blass wurden sie auf einmal...“
Andrea wusste überhaupt nicht, was sie sagen sollte, so überwältigt war sie von Susanne’s Ausstrahlung und ihrer wahnsinnig erotischen Stimme, die sie glattweg umhaute. „Ich denke, es liegt an der schwülen Luft heute hier draußen, die bekommt mir meistens gar nicht so gut. Ich heiße übrigens Andrea Lampe“, antwortete Andrea, streckte Susanne ihre Hand zur Begrüßung hin und wunderte sich über sich selbst, denn normalerweise war sie sehr schüchtern, gerade wenn sie einem Menschen begegnete, der sie interessierte. Susanne ergriff erfreut ihre Hand, lächelte Andrea umwerfend an und fragte: „Wollen wir nicht einen Kaffee zusammen trinken gehen und unser Kennen lernen feiern? Im übrigen fände ich es weitaus besser, wenn wir uns duzen würden, denn dieses Gesieze klingt immer so steif.“ Andrea konnte nur nicken, reden war schlichtweg unmöglich, denn dann hätte sie, wenn überhaupt, nur ein Krächzen hervorgebracht und DAS wollte sie nun auf keinen Fall. Was hätte dann Susanne denn für einen Eindruck von ihr bekommen?!
So gingen die beiden Frauen in ein nahegelegenes Café und bestellten sich jede einen großen Milchkaffee.„Na, den gleichen Kaffee-Geschmack scheinen wir ja schon mal zu haben“, grinste Susanne Andrea an. „Find’ ich gut!“ Und noch ein Lächeln erreichte Andrea. „Ich auch!“, beeilte sich Andrea zu sagen und nahm gleich darauf einen großen Schluck von ihrem Kaffee, um ihre eigene Unsicherheit zu überspielen. Dieses stellte sich aber als ein Fehler heraus, denn Andrea verbrannte sich an dem heißen Getränk so dermaßen die Zunge, dass sie hätte ausspucken können. Sie lief rot an und bekam Tränen in die Augen. Tapfer schluckte sie den Kaffe herunter. Susanne bekam einen Schreck wegen der Tränen in Andrea’s Augen und legte ihren Arm um deren Schultern und zog sie etwas zu sich heran. Diese Geste brachte nun Andrea vollends aus der Fassung. Sie blickte zu Susanne hoch und suchte ihre Augen, um gleich darauf in diesem unglaublichen Blau zu versinken. Susanne blickte sie zärtlich an und raunte in ihr Ohr: „Lass uns schnell zahlen! Ich wohn’ gleich hier um die Ecke, da können wir uns dann um deine verbrannte Zunge kümmern!“ Dabei lächelte sie verführerisch, wie Andrea staunend bemerkte.
Andrea fühlte sich unsicher; sie wusste, das sie weitaus mehr für Susanne empfand, als vielleicht in Anbetracht ihrer Situation gut war, aber fühlte Susanne denn genauso wie sie?! Sie sagte sich aber, dass sie sich darum erst mal keine Sorgen machen sollte, denn ihre Zunge tat so höllisch weh und es bildeten sich schon kleine bis mittelgroße Brandblasen auf ihr, so dass auch Andrea es für das Beste hielt, diese erst mal zu behandeln. Und warum auch nicht in der Wohnung ihrer neu gewonnenen Freundin; was war denn schon dabei?!
Die beiden Frauen bezahlten also ihren Milch-Kaffee und machten sich auf zu Susanne’s Wohnung.Dort angekommen, bugsierte Susanne Andrea erst mal in die Küche, um sie Eiswürfel lutschen zu lassen. Andrea stand mit dem Rücken zu Susanne und bemerkte plötzlich deren heißen Atem im Nacken und ihre Hände auf ihrer Hüfte. Im gleichen Moment traf ein Kuss Susanne’s auf Andrea’s Nacken, so dass sich dieser sämtliche Nackenhaare aufstellen und ihre Knie weich wurden. Sie verschluckte sich an ihrem Eiswürfelund fing an zu husten. Susanne klopfte ihr leicht auf den Rücken, um dann aber das Klopfen in ein zärtliches Streicheln zu verwandeln. „W...w...wa...was machst du da, Susanne?!“, presste Andrea hervor, obwohl sie sehr genau wusste, was da mit ihr geschah. Susanne machte nur „Shhhhh, shhhh, ganz ruhig, es ist alles in Ordnung!“ Mit diesen Worten drehte sie Andrea zu sich um, blickte ihr tief in die Augen und näherte sich mit ihren Lippen ihrem Mund.
Als sich ihre Lippen trafen, war es für Andrea, als würde ein Feuerwerk in ihrem Kopf entzündet und tausende Ameisen krabbelten in ihrem Bauch herum. Sowas hatte sie in ihrem ganzen Leben noch nicht erlebt, war sich aber sicher, dass dieses sich nun in ihr ausbreitende Gefühl DIE Liebe sein musste, auf deren Suche sie schon so lange gewesen war.
Susanne wurde etwas forscher und begann, mit ihrer Zunge sanft Andrea’s Lippen zu teilen und so Einlass in deren Mund zu bekommen. Andrea öffnete ihre Lippen ein wenig. Als sich die beiden Zungen trafen, entfuhr Andrea ein Stöhnen und sie zuckte heftig zusammen. Susanne’s Hände begaben sich unterdessen auf Wanderschaft über Andrea’s Körper, begannen an ihrem Po, um dann höher zu streicheln. Andrea gefielen diese Berührungen so gut, dass sie sich Susanne’s Liebkosungen nun vollends hingab und auch anfing, den Körper der Freundin zu erkunden. Als Susanne’s Hände an ihren Brüsten angekommen waren, durchfuhr Andrea ein wohliger Schauer und sie seufzte laut auf. Susanne hielt sofort inne, schaute Andrea an und fragte: „Hast du Angst? Das brauchst du nicht, ich werde nichts machen, was du nicht auch willst!“ Andrea antwortete: Nein, ich habe keine Angst; es ist nur so wahnsinnig schön mit dir! Ich dachte nur schon, ich würde so was niemals erleben können!“ Susanne lächelte sie bezaubernd an und sagte: „Du bist so wahnsinnig süß, wenn du verlegen bist! Das ist mir auch schon vorhin auf der Straße aufgefallen, als ich deine versteckten Blicke sah!“ „Du hast die BEMERKT?!?!?“ Andrea war fassungslos. „Ich...Ich wusste gar nicht, was ich machen sollte oder wo ich hingucken sollte; ich war total geblendet von deiner Schönheit und ich wollte dich unbedingt kennen lernen, hatte aber Angst, dich anzusprechen, da es mir unheimlich plump vorgekommen wäre...“ Bei diesen Worten errötete Andrea, denn sie bemerkte, dass sich ihre Schüchternheit immer mehr legte und sie wusste, dass sie von dieser Frau mehr wollte. „Ja, klar hab ich die bemerkt! Mir fallen attraktive Frauen immer gleich auf, und wenn die dann auch noch in meine Richtung blicken und so süß dabei ausschauen wie du, dann muss ich einfach was machen! Also habe ich dich angesprochen, obwohl ich auch Angst vor deiner Reaktion hatte... Aber das hat sich ja zum Glück als unbegründet herausgestellt!“ Sprach’s und gab Andrea einen leidenschaftlichen Kuss, der ihr die Luft nahm.
Nach einer Andrea endlos erscheinenden Weile entzog sie sich Susanne’s Lippen und flüsterte heiser: Ich will mit dir schlafen! Jetzt!“ Dabei funkelte sie Susanne an, dass diese erst überrascht von dieser Aussicht war, ging dann aber erfreut auf dieses „Angebot“ ein.Ihnen beiden war klar, dass dies absolut kein einmaliges Abenteuer war, weil sie beide von der jeweils Anderen mehr wollten.
Andrea war sich sicher, in Susanne die Frau für’s Leben gefunden zu haben.„Was so ein Stadtbummel doch auch für durchaus gute Seiten haben kann!“, dachte sie noch kurz vor dem Einschlafen, nachdem sie sich glücklich in Susanne’s Arm gekuschelt hatte.
copyright © by
finchen. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.