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Lovestories » Detail

Der Umzug (20)

von silly1967


Stephanie war gegen acht Uhr aufgewacht, hatte kurz geduscht, im Spiegel eine junge Frau betrachtet, die fröhlich und verliebt aussah. Dann zog sie sich an, holte ihr Rad aus dem Keller und machte sich auf den Weg zur Wohnung, vorbei an ihrem Lieblingsbäcker. Nun stand sie in der Küche, brühte sich einen Kaffee, holte aus dem Kühlschrank Belag und Butter für das Brötchen, welches sie essen wollte. Nicht erst jetzt dachte sie über den vergangenen Tag nach, der so viele Erkenntnisse gebracht hatte. Konnte es immer noch kaum glauben, so blind gewesen zu sein, um nicht zu erkennen, dass Christina das gleiche fühlte wie sie. Aber nun wusste sie es und es war wunderschön.
Eine leichte Gänsehaut überkam sie. Was hatte sie zu tun, was wollte sie heute erledigen? Zum Glück konnte die Küche so bleiben, wie sie war, keine Änderungen von Nöten. Erst noch die Küche abzubauen, darauf hätte sie auch überhaupt keine Lust gehabt. Der Overall lag neben ihr auf dem Küchenstuhl, den würde sie gleich anziehen. Das Wohnzimmer musste heute noch irgendwie dran glauben. Sie schaute aus dem Fenster, es goss in Strömen, genau wie der Wetterbericht es angekündigt hatte. Ein Tag im Aqua-Center wäre nicht zu verachten, überlegte sie jetzt, vielleicht konnten sie und Christina gemeinsam dorthin fahren?

Christina hatte sehr gut geschlafen, auch sie duschte kurz, steckte ihre Haare hoch, hatte sich vom Bäcker ein belegtes Brötchen gekauft und war zu ihren Eltern ins Geschäft gefahren. Mit ihrer guten Laune hatte sie ihre Mutter aufmerksam werden lassen. Diese befand es allerdings besser, nicht gleich wieder zu bohren, auch wenn sie gern gewusst hätte, ob es an der jungen Frau lag, die vor einiger Zeit bei ihnen im Geschäft gewesen war. Sie sah nett aus und schien ihre Tochter gut zu kennen.

Christina schielte mit einem Auge zur Uhr. Sie hatte sich einen Besen geholt, um hinter dem Tresen ein wenig zu kehren. Noch eine Stunde, dann würden sie den Laden schließen und sie würde sich auf den Weg zu Stephanie machen. Sie war so sehr mit diesem Gedanken beschäftigt, dass sie ihren Vater nicht bemerkte, der hinter ihr stand und sie beobachtete. Er lächelte. Auch ihm war nicht entgangen, dass seine Tochter sich verändert hatte. „Oh Papa, entschuldige, ich hab Dich nicht gesehen", Christina hatte ihn im Rückwärtsgang beinahe umgefegt. „Das habe ich bemerkt", lächelte er sie nun an. „Ich habe gerade mit Deiner Mutter gesprochen, wenn Du möchtest, also", er schien nach Worten zu suchen, „wenn Du willst, kannst Du Feierabend machen. Schau mal, da draußen tobt das Wetter, und ich denke nicht….."
Zu mehr kam er nicht, denn Christina strahlte ihn an, hielt ihm den Besen entgegen, küsste ihn auf die Wange, auch ihre Mutter, die gerade in der Tür erschienen war. „Danke, Ich liebe Euch", mit diesen Worten band sie die Schürze ab, ging um den Tresen herum, griff sich eine rote Rose aus eine der Vasen und machte sich auf den Weg.

Stephanie besah sich die Wohnzimmerwand, mindestens zwei Mal müsste sie darüber streichen, befand sie gerade, sonst sah es nicht aus. Aus ihrer fast neuen Mini-Anlage, die sie im Flur stehen hatte, um sie vor eventuellen Farbtupfern zu schützen, sang gerade Adele´ ihr *Hello*. Das bekam auch Christina live mit, die seit geraumer Zeit vor ihrer Wohnungstür ausharrte, doch da Stephanie das Radio so laut hatte, reagierte sie nicht auf ihr Klingeln. Jetzt kramte sie ihr Handy aus der Tasche und versuchte es.
„Winkler", meldete sich Stephanie. „Hallo Stephanie, alles gut bei Dir“? „Hallo Christina, schön das Du Dich meldest, ja bei mir ist alles gut. Sag mal, hören wir den gleichen Sender“? es schien, als laufe auch bei Christina dasselbe Lied. „Nicht direkt, aber wenn Du mal Dein Radio leiser machen könntest, würde ich es Dir gern erklären“. Stephanie bekam nicht mit, was Christina sagte, sie war schon auf dem Weg in den Flur, drehte an der Lautstärke und hörte es an der Tür klingeln. „Moment kurz Christina, es läutet gerade bei mir. Bestimmt sind es Britta und Moni, die wollten….", zu mehr kam sie nicht, denn als sie jetzt die Tür öffnete, sah sie in ein Gesicht, das sie lächelnd ansah. „Ich habe doch gesagt, dass ich es Dir gern erklären würde", entgegnete Christina. „Ich stehe bestimmt schon seit drei Titeln vor der Tür und läute, was das Zeug hält, aber meine Freundin hört mich einfach nicht. Zum Glück war die Tür unten offen".

Christina sah umwerfend aus. Bevor sie zu Stephanie aufgebrochen war, hatte sie sich umgezogen, trug ausgefranste Jeans mit Löchern, einen Rolli und Jeansjacke darüber. Ihre schulterlangen Haare hatte sie hoch gesteckt. Das Lächeln aus den blauen Augen ließen Stephanie beinahe dahin schmelzen. „Darf ich reinkommen?", fragte Christina jetzt. „Oh ja natürlich. Entschuldige, komm rein, ich habe Dich wirklich nicht gehört". Christina schloss die Tür hinter sich und hielt Stephanie die Rose entgegen. "Für Dich".
Als Stephanie die Tür geöffnet hatte, schlug Christina´s Herz ein klein wenig zu schnell, so wie sie da stand, in ihrem Overall, die Haare wie immer verwuselt und diese Augen, die sie trotz der Überraschung, sie zu sehen, zu verschlingen drohten. Nun standen sie im Flur. „Ich durfte schon vor der Zeit gehen. Ich musste Dich sehen. Das haben wohl auch meine Eltern mit bekommen und haben mich beinahe hinaus geworfen. Da konnte ich ja schlecht nein sagen, oder"? raunte Christina Stephanie zu, die nun ganz nahe vor ihr stand.





copyright © by silly1967. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


Kommentar
Du weißt auf jeden Fall die Spannung aufrecht zu erhalten. Kann jedes Mal nie genug von deinen Storys bekommen.
Du solltest ein Buch schreiben
Jazzomino - 29.07.2020 23:01

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