von MiakodaEnola
Sie lag in ihrem Bett im Krankenhaus.
Sie war erst 20 und ihre Diagnose war ein Gehirntumor!
Er war schon zu groß um ihn zu entfernen, diese Diagnose bekam sie vor 2 Jahren.
Jetzt, wo sie kaum noch etwas machen konnte, ständig alles vergaß
und ihren Körper nicht mehr unter Kontrolle hat, lag sie in diesem Bett. 3 Lange Wochen lag sie schon dort und wartete nur noch drauf das sie starb, um endlich diese unendlich großen Schmerzen nicht mehr ertragen zu müssen. Schon lange kam aus ihr kein gescheiter Satz mehr heraus. Immer nur brabbelte sie irgendwelche anscheinend zusammenhanglose Sachen vor sich hin. Was niemand wusste. Sie sprach über ihre Vergangenheit. Über ihre Vergangenheit, in der Form, als hätte sie es von außen mitbekommen und nicht selbst erlebt.
Jeden Tag besuchten sie ihre Eltern, die dann ihre Hand nahmen und mit Tränen in den Augen zu ihr redeten. Sie wollten sie nicht länger leiden sehen, dennoch wollten sie das ihre letzten Tage oder Wochen noch schön in Erinnerung blieben.
Manchmal, da kam eine ihrer Ex Freundinnen Jasi vorbei. Nach ihrer Trennung mit Jasi, versuchte diese immer den Kontakt aufrecht zu erhalten. Das half ihr immer, gerade in den Schweren Zeiten. Sie wurde zu einer echt guten Freundin und jetzt, jetzt in diesem Moment saß sie neben ihr. Sie hielt ihre Hand. Auch sie hatte Tränen in den Augen. Als sie alleine waren, sprach Jasi über ihre gemeinsam erlebte Zeit, dabei flossen ihr die Tränen, wie aus einem Bach aus den Augen.
Miakoda, die Tage lang, wie in einen Tagtraum nur da lag und die Decke anstarrte, während sie unverständlich vor sich hin redete, war auf einmal still. Erst hörte sie aufmerksam zu, bis Jasi die Stille bemerkte und sie Freunde strahlen anschaute.
Dann passierte etwas, womit niemand gerechnet hatte. Miakoda fing an zu reden, es war so klar und deutlich zu hören, das Jasi erst dachte, das sie es sich nur einbildete. Doch dann hörchte sie genauer hin und verstand jedes Wort von ihr.
,, Eines Tages werde ich mein Buch veröffentlichen. Dann werde ich reich sein und alle die mich einst fertig gemacht haben, werden neidisch sein. Sie werden sagen, das wir Freunde waren. Ich werde viele Interviews geben und Vorlesungen und Autogrammstunden. Mein Terminkländer wird überquillen vor Terminen. Dann werde ich mir eine Villa kaufen. Eine riesige Villa, Mit Kino, Bowlingbahn, einem Billard Tisch. An meinem neuem Pc werde ich an ein weiteres Buch arbeiten um noch mehr Geld zu verdienen. In meinem Wohnzimmer wird ein Piano stehen. Ein schwarzes. Ich werde lernen darauf zu spielen. Und wenn ich gerade nicht spiele, wird drauf eine schwarze Kerze stehen. Daneben wird eine rote Rose liegen. Das Piano wird so romantisch aussehen!
Der Garten dieser Villa wird Gigantisch sein. Natürlich mit einem großen Pool mit Anschluss an die Holzterrasse. Am Rande des Grundstücks Wird ein Wald sein, um den Wind ab zu fangen.
Eines Abend sitze ich bei Kerzenschein auf meiner Terrasse, mit meiner Partnerin. Unsere Liebe wird so unbeschreiblich groß sein, das uns nicht trennen kann.
Ja das wird meine Zukunft sein!''
Nun hatte auch Miakoda Tränen in den Augen. Die Vorstellung des Traums, brachten Tränen in ihren Augen. Jasi, die aufmerksam zugehört hatte, fragte sich ob Miakoda weis, das sie nicht mehr lange Leben wird. Dann erinnerte sie sich dran, wie Mia damals schon davon geträumt hatte. Es war nur ein paar Jahre her, doch ein paar Jahre, in denen sie ihre Chance nicht nutzte.
Jasi wollte ihr ihren Traum nicht nehmen, nicht jetzt, wo sie im sterben lag.
,, Ja, davon hast du damals auch immer geredet. Ich kann mich ganz genau daran erinnern. Wir haben Stundenlang darüber Diskutiert. Bald wirst du das alles haben! Deine Geschichte ist ja bereits fertig. Dem Verlag hat es auch gefallen. Sie sind gerade dabei es zu drucken. Und dann wirst du dein Traum erfüllen können.''
Mia hatte so viel zeit verschwendet. Sie hätte schon vor 10 Jahren fertig sein können, aber immer wieder trödelte sie damit rum weiter zu schreiben. Jetzt, als es endlich fertig war, würde sie es nicht mehr miterleben.
Mia schaute Jasi direkt in die Augen und fing an zu lächeln. ,, Ja, bald ist es soweit, ich werde reich sein!'' Als Jasi das lächeln erwiderte, machte Mia die Augen zu und verstarb.
Jasi fing fürchterlich an zu weinen, Ärzte stürmten rein, Mia Eltern wurden direkt Informiert, damit sie sich noch verabschieden können.
Am Tag der Beerdigung waren alle da, ihre Familie und ihre Freunde. Alle weinten um sie.
,,Sie wollte immer reich werden. Ihr Buch , das sie schon seit Jahren schrieb, hat jetzt Erfolg. Nur leider kann sie es nicht mehr mit erleben. Ich weiß nicht warum sie es nicht ehr fertig gestellt hat.'' , sagte Jasi zu einer Miakodas Freunde. ,, Es ist eine Geschichte, das sie aus Erfahrungen ihres Lebens geschrieben hat. So etwas braucht zeit. Sie wollte nicht nur reich sein. Sie wollte ihr Leben leben. Spaß daran haben. Ständig hat sie nach Glück gestrebt, aber sie hatte so viel Unglück. Vielleicht hatte sie es im Blut das sie sterben wird und konnte es nur so fertig stellen.'', antworte Bine.
,,Ja sie hat viel durchgemacht, aber dennoch ihr Ziel nicht aus den Augen verloren. Vielleicht hat ihr Buch sie am Leben erhalten.'', ergänzte Nadine.
Meike weinte immer noch sehr stark, dann schuchzte sie; ,, Ich kenne sie schon seit 3 Jahren. Und vom ersten Augenblick an, war ich in sie verliebt. Ich habe mich nie getraut ihr das zu sagen. Und jetzt hab ich keine Chance mehr dazu.''
,,Sie hat dich auch geliebt, Maike. Aber sie war so verletzt von ihrer Vergangenheit,das sie nicht den ersten Schritt machen wollte. Sie hatte angst wieder verletzt zu werden.''
Dieser Satz traf Meike so hart, das sie zusammenbrach.
Manchmal ist es besser Dinge sofort zu sagen. Denn man weis nie, ob man irgendwann noch einmal die Gelegenheit dazu hat.
Träume können erfüllt werden, wenn man es nur wirklich will. Will man es stark, kann man den Traum schnell erfüllen, aber manchmal ist es besser Träume nach hinten zu verschieben um sich um das jetzige Leben zu kümmern und ein Ziel für die Zukunft zu haben.
copyright © by
MiakodaEnola. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.