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Gedichte » Detail

Die Rosenzüchterin

von Regentrude


Durch die Reihen schönster Rosen ging,einstmals eine Rosenzüchterin.
Sie schnitt das wilde Holz und auch verdorrte Blütenstände,
sie schnitt geschickt und recht behände.
Da kam sie zum September dann an ihrer schönsten Rose an.
Müde, tief versunken griff sie in den Rosenbusch hinein
und schmerzlich drang ein Dorn in ihre Finger ein.
Die Rose sprach: Verzeih mir, kleine Rosenzüchterin!
Verzeih dass ich unter meinen Blüten so dornig bin!
Kaum ein lächeln ergriff ihre Wangen
Schon gut liebste Rosenkönigin, hab kein Bangen
Viele Jahre steh ich hier und meine Wurzeln dauern mir.
Dich kenn ich seid du einst mit blonden Schopf, mir knicktest einen Blütenkopf.
Doch nie sah ich dich so verweilen! Sprich mein Menschenkind, welche Wunden wollen nicht heilen?
Ach Rosenkönigin, der Wunden hab ich viel besessen.
Doch mir scheint nur eine meine Herz aufzufressen!
Dann sprich mein kleines Menschenkind, meine Blätter sind das was deine Ohren sind.
Ach Rosenkönigin, meine Dummheit trübt mir meinen Sinn.
Die kleine Rosenzüchterin setzte sich zum Rosenbusche hin.
Mein Herz schmerzt mir in meiner Brust, ich töricht Seele verfiel der Liebeslust!
Die Liebe ist mir ein sonderliches Ding, jede sucht sie und läuft vorbei wenn sie sie find.
Die Rose sprach: Das verraten deine Lippen mir
Die dunkle Traurigkeit hängt über dir.
Erzähl mir doch mit deinen Augen
Wovor bist du nur fortgelaufen?
Vor mir, geliebte Rosenkönigin, vor mir als Mensch, der ich eine Liebende bin.
Vor einem Jahr schon, bei meinen schönsten Blüten,
wusste ich welch Kummer muss dein Herz wohl hüten.
Doch sprich mein kleines Menschenkind,
sprich weiter, nur nicht zu geschwind.
Vor einem Jahr schon war mein Herz mir gram,
weil ich die Liebe nicht wollte die da kam.
Zu frisch waren letzte Wunden,
die mir die dumme Liebe hat auf mein Herz gebunden.
Doch sie war anders, kleines Menschenkind?
Ja, sie ist anders als so viele es sind!
Ach sprach die Rose dann
Hat sie so schöne Farben wie ich sie haben kann?
Aber Rosenkönigin,
ihr seid die schönste mir im Sinn!
Doch Sie, mein lieber Rosenstolz
Sie machte aus harten, weiches Holz!
Tief in mich hinein versand sie ihre Farben
neben ihr verblassten alte Narben.
Sie zeigte mir ihr schönes Lachen
nun ist’s vorbei, was soll ich machen?
Die Rose sprach: Sag was gefiel an deiner Liebe dir so sehr,
mir scheint dein Abschied fällt dir schwer.
Sie lehrte mir die rechten Dinge und öffnete ganz sanft mir meine Sinne.
Sie schlug die Mauern nieder und grub sich in mein Herz.
Sie überflog den Graben, gefüllt mit altem Schmerz!
So sag mir doch, Verehrte,
was waren das für Dinge die sie lehrte?
Ein Lächeln umspielte die Lippen der Rosenzüchterin.
Über mich auch lachen zu können, so wie ich bin.
Ihr Vertrauen zu haben, in allen Tagen!
Sie zeigte mir auf, das mein Stolz mich einmal zerfrisst
Sie lehrte mich wie die Leidenschaft küsst.
Doch bei allen schönen Tagen war es meine Schuld
ein ganzes Jahr hielt ihre Liebesgeduld.
Eine Träne rollte über ein Rosenblatt.
Liebessalz, davon hat die Welt satt!
Ach Rosenkönigin, willst du mir deine Dornen schenken?
Ich möchte mein Herz darin ertränken.
Die Rose sprach: Mein liebstes Menschenkind, meine Dornen stechen nur von kurzer Dauer.
Dein Schmerz hält länger als ein Hagelschauer.
Doch sag was ist der Grund für deine Tränen?
Das ist mein zärtlich tiefstes Sehnen
Denn aus Dummheit und Schutz vor ihr
Verbot ich ihre Nähe mir.
Ich zeigte ihr ständig nur meine Krallen
dabei wollte ich ihr nur ins Herz ihr fallen.
Ich ging mit einer andern mit um sie zu verdrängen
…ach wüsste sie nur, ich blieb an ihren Lippen hängen
Meine Gedanken, sogar meine Träume umfassten nur sie,
dieses begehren spürte ich so sehr noch nie.
Das Lieben hat mir niemand beigebracht,
dafür bin ich wohl nicht gemacht.
Die Rose sprach: Mein liebes Menschenkind, sei sacht!
Für die Liebe brauchst du keine Schule und kein Studium!
Sie wächst in Dir und um dich herum.
Doch sag warum hast du ihr so wehgetan?
Wenn ich das nur wüsste, liebster Rosenschwan.
Sie war so anders als so viele sind,
ich dachte nie dass ich in ihr die Sehnsucht find.
Die Nächte hab ich so sehr genossen
…für nur eine noch hätt ich mein Herzblut vergossen!
Und nun? Sprach die Rosenkönigin
Wo ist deine Liebste hin?
Sie ist fort mein schöner Rosenkuss,
weil man vor mir weichen muss!
Ihre Liebe hab ich fortgejagt und mich noch hinterher
das ich sie will und sie begehr versteht sie nun nicht mehr.
Wo einst so viel Liebe war so sprach die Rosekönigin
Die geht nicht einfach fort, die geht nirgendwo hin!
So ist es aber! sprach das Menschenkind
Weil in mir zu viele Fehler sind.
Ich hab zuviel verletzt, zuviel zerstört
Ach hätt ich doch nur auf mein Herz gehört.
Die Rose sprach: Dann bitte sie zu dir!
Liebstes Röslein, sie war schon hier!
Doch ich war Alltagsversunken
und fürchterlich Schlafestrunken.
Ich traute mich keinen Schritt auf sie zu
aus Angst sie sage...lass mich in Ruh!
Dabei hätt ich so gern mit ihr erzählt
Ganz ehrlich gestanden wie sehr sie mir gefällt.
Die Rose sprach: Vielleicht war es nicht die rechte zeit, vielleicht nur der falsche Ort!
Vielleicht ist ihre Liebe aber auch einfach nur fort!
Mir dies einzugestehen sticht so arg in mir, wie niemals nur vor ihr.
Die Rose sprach: Der September schenkt mir letzte Blütenstände
Obwohl der Herbst bald kommt mit seiner Wende!
Und schau wie dunkel es nun wird und dennoch kann ich Blüten schneien,
bitte doch mit meinen letzten Blüten um kein Entzweien!
Entzweit, das hab ich uns schon, mit meinem törichten stolzen Ton.
Deine Letzten Blüten sind die schönsten dir,
ich mag sie dir nicht nehmen, sie gehören nicht mir!
Die Rose sprach: Mein kleines Menschenkind
auch du bist anders als so viele sind!
Dein Blick weiß viel was andere kaum begreifen.
In dir dauert es nur…das Reifen!
Die kleine Rosenzüchterin sah zum Rosenbusche hin.
Mit euch vergleicht man mich nur allzu gern, nur mit dem Unterschied,
das man bei mir nur gern die Dornen sieht.
Auch uns Rosen wird Stolz und Hohn nachgesagt
aber niemand kennt uns der nicht fragt!!
Nun lass dir meine letzten Blüten geben
und auch meines Duftes Segen.
Du hast von ihr gelernt das Verzeihen nur menschlich ist
also versuch es bevor sie dich vergisst!!
Aber wenn du mir deine letzten Blüten schenkst dann schläfst du lang und erst im Sommer seh ich dich!
Wenn du um sie bittest, dann brauchst du mich jetzt nicht!
Doch was wenn sie verneint? Wenn sie nicht mit mir spricht?
Dann verlier ich euch beide und am Ende auch mich!
Die Rose sprach: Willst du warten und schweigen?
Deine Nähe ihr nicht zeigen?
Versteh doch liebste Rosenkönigin,
sie liebt mich nicht mehr, nicht mehr den Menschen der ich bin!
Willst du warten bis der Kummer dich verbrennt?
Darauf das dein Herz auch nicht mehr ihres kennt?
Wenn sie dich einmal geliebt dann war an dir
auch eine besondere Zier!
So was vergeht auch über Jahre nicht! die Rose spricht.
Mein Herz zerbricht wenn sie verstummt und mich vergessen mag
Du hast ihres schon zerbrochen also versuch es, nutze den Tag!
Die Rosenzüchterin küsste die Königin,
ein letztes Mal für dieses Jahr und die Rose gab ihre Blüten hin.
Darauf fiel sie in tiefen Schlaf und zog in ihre alte Erde
...sag mir wie ich das Ende schreiben werde!




copyright © by Regentrude. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.





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