Die erste aber nicht letzte Begegnung 2

von NoMorningPerson


Als Joey daheim angekommen war, zeigte die Uhr 4:17. Die ganze Fahrt über musste sie an Karin denken, an den schönen Abend und die letzte Umarmung. Sie betrat ihre Wohnung, legte ihren Schlüssel ab und zog ihre Jacke aus. Sie ging in Richtung Wohnzimmer und auf dem Weg dort hin nahm sie das Telefon mit. Sie setzte sich auf die Couch und steckte sich eine Zigarette an. Das Telefon in der Hand, der Blick auf irgendeinen fiktiven Punkt auf dem Boden gerichtet, ertappte sie sich das sie es nicht lassen konnte über Karin nachzudenken. Sie schaute auf ihr Telefon. 1 neue Nachricht. „Das wird bestimmt wieder meine Schwester sein, die sich wieder bei mir ausheulen will…“ dachte Joey drückte aber trotzdem den Knopf zum abhören der Nachricht. Dabei legte sie sich hin um es sich etwas bequemer zu machen. „ Hi Süße ich hoffe du bis gut daheim angekommen.“ Mit einem Mal saß Joey wieder und hielt den Atem an, um auch ja kein Wort zu verpassen dass sie hörte. Es war Karin, sie wollte sich Spaß gemacht hat. Joeys Herz schlug bis zum Kopf. Als die Nachricht zu ende war konnte sie nicht anders als über beide Ohren lächeln. Sie hörte sich Karins Massage noch 2 mal an und beschloss dann sich Bett fertig zu machen. Kurz hatte sie sich sogar überlegt noch bei ihr anzurufen doch Karin musste an diesem Tag noch arbeiten und deshalb wollte Joey sie nicht aus ihrem Schlaf wecken.

Die gleiche Zeit, ein anderer Ort.

Karin lag schon lange in ihrem Bett und döste so vor sich hin, wie gerne hätte sie geschlafen, doch sie war zu unruhig. Zu viele Gedanken schwirrten ihr im Kopf umher.“ Hör endlich auf an sie zu denken, du musst schon bald wieder aufstehen. Wie willst du den morgigen tag sonst überleben?!“ ermahnte sie sich selbst. Doch es half alles nichts. Der Schlaf war ganz und gar nicht auf ihrer Seite. Sie setzte sich etwas aufrechter ins bett und machte den Fernseher an. Es lief eine Reportage über Freundlichkeit der deutschen Touristen. „Nee das kann ich jetzt gar nicht gebrauchen. Da reg ich mich nur wieder auf. Oh was ist das…hm… ein Liebesfilm, ne das brauch ich jetzt auch nicht, ich will ja an was anderes denken als an Joey und bei solchen Filmen…“ dachte sich Karin und schaltete dann auf einen Musiksender, der sie bis jetzt immer gerettet hatte, wenn sie nicht schlafen konnte. Sie machte es sich wieder bequem und schlief auch einige Minuten darauf ein.

Der nächste Tag war da. Joey schlief bis Mittag und Karin war schon lange bei der Arbeit. Gegen Abend klingelte das Telefon bei Joey. Joey nahm mit einem Lächeln ab da sie wusste wer dran sein würde.“ Hey Süße na wie geht’s dir?“ Sagte Joey sofort bevor Karin etwas sagen konnte. „ Danke mir geht’s gut ich bin nur etwas erschöpft vom Arbeiten. Konnte gestern nicht so gut schlafen.“ druckste Karin etwas herum. „ Wieso hast du schlecht geschlafen? Wann bist du denn ins Bett?“ wollte Joey wissen. Vielleicht ging es Karin ja auch nicht anders als ihr, dass sie total durch den Wind war nach ihrem Treffen.“ Konnte erst so um halb fünf einschlafen. Weis nicht was los war vielleicht war Vollmond.“ Flunkerte Karin. Gespannt lauschte sie in den Hörer, um zu sehen ob ihre Flunkerei aufgeflogen ist oder nicht. „Na das kann natürlich sein. Konnte auch nicht gleich schlafen!“ antwortete Joey ihr. Sie war nun etwas betrübt, das Karin anscheinend doch nicht das gleiche empfunden hatte wie sie. Aber was hatte sie erwartet? Das sich aus einem einzigen Treffen alles ändern würde? Wegen einer Umarmung, die eigentlich nichts Besonderes war? Na ja dann werden wir eben einfach nur gute Freunde sein. Das ist besser wie gar nichts!

Es änderte sich nichts in den nächsten Wochen. Alles blieb beim Alten. Sie telefonierten jeden Tag bis in die Nacht und verstanden sich super. Es war wie Seelenverwandtschaft, obwohl beide nicht daran glaubten. Beide hatten das Treffen und die Gefühle bei ihrer Umarmung verdrängt und redeten sich ein das da nichts war. Beide versuchten ihr Leben weiter zu leben. Joey in Stuttgart und Karin in Frankfurt.