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Die verdammte Unsicherheit

von WhoKnew


Ich kann mich noch genau dran erinnern...ich saß am Pc, es war abends und dieNacht hatte den Tag bereits eingeholt. Ich saß einfach nur da und in mir wareine unheimliche Leere. Ich fragte mich mal wieder, was ich wollte und wonachich suchte. Da kamen mir wieder die Gedanken...die Gedanken die mich in denletzten Wochen immer häufiger einholten. Es waren Gedanken an eine Zeit, die ichmit einer Frau verbracht habe. Es war eine unglaubliche Zeit, aber war eswirklich das Gefühl was mich so rastlos machte...?
Hatte ich nach einer Beziehung mit einem Mann, doch wieder das Bedürfnis nacheiner Frau, sollte ich es wirklich noch mal wagen. Ich dachte doch damals, eswäre mehr eine Jugendschwärmerei gewesen und das solche Ausflüge zum gleichenGeschlecht nicht wirklich etwas zu bedeuten hätten.
Aber war es denn nur ein Ausflug, haben wir uns damals nicht Liebe geschworenund haben es allen weiß gemacht, dass wir uns liebten. Ich seufzte laut auf undversuchte einen klaren Gedanken zufassen. Erklärte ich mir hier gerade selber,was damals passiert oder nicht passiert war, ich schüttelte den Kopf. Ich wussteselbst, dass es niemand sehen konnte, aber ich hoffte mich so von meinenGedanken zu befreien. Sei nicht albern dachte ich bei mir...du musst dich dochnicht vor dir selbst rechtfertigen. Kaum zu glauben, dass mich meine Gedanken soverwirrten, dass ich schon so weit war und anfing an der Vergangenheit zuzweifeln. Ich schaute auf meinen Bildschirm, hörte das leise gleichmäßigebrummen und ohne lange zu überlegen, suchte ich mir mit Hilfe einerSuchmaschine, eine Community nur für Frauen die Frauen suchten. Was hatte ichschon zu verlieren oder zu fürchten, schließlich begab ich mich auf einevirtuelle Plattform, wo ich wann immer ich wollte den Rückzug antreten konnte.Nachdem ich mich eingeloggt hatte, kamen mir schnell Zweifel, was machte ichdenn hier und vor allem, wie sollte ich so herausfinden was ich wirklich wollte.Von der Unsicherheit gepackt löschte ich meinen eben erstelltes Profil gleichwieder, schaltete den Pc aus und legte mich in mein Bett. Ich ärgerte michtierisch über meinen eben gemachten Versuch und schlief mit diesem Gefühl ein.

Als sich der morgen durch mein Fenster schob, erwachte ich mit den selbenGedanken mit denen ich am Abend zuvor eingeschlafen war. Doch bevor ich michwieder in meine Gedanken verlor, sprang ich auf und gönnte mir eine kalteDusche. Sollte doch das kalte Wasser dafür sorgen, dass ich meinen vernebeltenKopf wieder frei bekam, dachte ich trotzig! Was war nur los mit mir, soverunsichert und planlos lief ich doch sonst nicht durch die Gegend. Vielleichtkonnte mich ja meine liebste, wie ich meine Freundin immer betitelte wiederrunter holen, wozu hatte man schließlich Freunde. Gedacht, getan, ich schnapptemir mein Handy und schickte Ihr kurz eine SMS wo ich sie bat am heutigen Tagnoch mal vorbei zu schauen,sie sagte mir zu, dass sie am Abend noch mal vorbei gucken würde.
Am Abend dachte ich bei mir, wie sollte ich die Zeit so lange überbrücken...ichdrehte mich um und da sah ich ihn wieder. Mein Pc der eigentlich einfach nur soin der Ecke stand, aber heute hatte ich das Gefühl, dass er nur so winkte undmich angrinste. Ich stand da und bewegte mich nicht sondern starrte nur in dieseRichtung. Irgendwann zwang ich mich, meinen Blick aus der Ecke zu lösen und ineinen anderen Raum zu gehen. Ich schnappte mir schnell meine Sachen und verließmeine Wohnung, ich konnte ja nicht den ganzen Tag nur so da sitzen und auf denAbend warten.
In der Stadt betätigte ich einige unsinnige Einkäufe, die mich aber nichtwirklich von meinen immer kreisenden Gedanken abbrachten. Ständig sah ich mirFrauen an und überlegte, wie wohl eine Frau aussah, die auf Frauen stand...sahich etwas so aus? Ich blieb vor einem Schaufenster stehen und betrachtete mich.
Sah so jemand aus, der sich in Frauen verliebte, ungläubig sah ich mich von obenbis unten an. Wieder schüttelte ich den Kopf, nur um mir selbst zu verdeutlichenwas für ein Blödsinn ich gerade dachte und ging weiter. Nicht lange musste ichwarten und da begegnete mir ein Frauenpärchen...ich konnte nicht anders, ichmusste unentwegt hinschauen. Ich machte mich gerade selbst zum Deppen derNation, weil ich zwei Frauen hinterher lief nur um ein paar Anhaltspunkte zubekommen. Aber was erwartete ich denn, dass die beiden mir Aufschluss über meinewieder hochgekommenen Gefühle gaben. Unsinniger ging es schon gar nicht mehr unddeswegen drehte ich mich abrupt um und wechselte die Richtung.
Völlig aufgewühlt kam ich irgendwie zu Hause an...setzte mich an meinen Computerund schaltete ihn an. Ich hielt einen Moment inne und dachte mich in dasEinkaufscenter zurück. Wieso tue ich mir das eigentlich an, wieso mache ich michdenn so verrückt. Es gibt niemand der mir sagen kann, wie eine Frau aussieht dielesbisch ist. Und niemand wird mir sagen können ob ich aussehe wie eine Lesbe.Lesbe hallte es in meinen Kopf...ich erschrak. Ich konnte mich doch nicht geradeselbst als lesbisch dargestellt haben. Ich sprang auf und ging zum Spiegel, dieSonne schien durch das Fenster und meine Haar leuchteten rötlich im Licht. LangeZeit betrachtet ich mich, meinen Körper und mein Gesicht. Was ich wohl für eineWirkung auf andere Frauen habe überlegte ich. Kurz kam mir der Gedanke die Frauanzurufen mit der ich eine wunderschöne Zeit verlebt hatte. Jedoch ließ ichdiesen schnell wieder fallen, weil ich selbst nicht wusste, was ich am Telefonsagen könnte, ohne mich bloßzustellen. Deswegen drehte ich mich wieder zu meinenPc... der Raum war vom leisen Brummen erfüllt und ich ging zurück.
Nicht lange brauchte ich um auf die Seite von gestern zu gelange, aber diesmalschaute ich mich erst einmal nur um. Ich war ganz aufgeregt, obwohl ich nurhinter dem Pc saß, trotzdem fand ich es spannend zu lesen, was andere denken unddurchmachten. Ich hatte mich gerade in eins der Themen reingelesen, da klingeltees an der Tür. Ich schreckte hoch und klickte in Panik schnell alle Seiten weg.Eilig lief ich zur Tür und völlig verplant schaute ich in die Augen meinerliebsten, die nur grinsend da stand und mich ganz ohne scheu fragte, wobei siemich denn gestört hätte. Sofort lief ich rot und brachte stammelnd ein nichtsheraus.
In diesem Moment ärgerte ich mich, dass ich sie darum gebeten hatte vorbei zuschauen. Sie kam auch gleich zum Thema und wollte wissen was los sei. Ichschluckte und brachte irgendeine Ausrede hervor. Mich hatte mein Mut verlassen,ich wollte eigentlich nur noch zurück zu meinem Computer der im anderen Zimmerleise brummend auf mich wartete. Sie merkte schnell, dass ich unruhig war undkostet den Moment voll aus. Sie ließ sich langsam auf die Couch nieder undfragte nach etwas zu trinken, leicht verwirrt lief ich los. In meinem Kopfhämmerte es immer nur, du kannst sie nicht bitten zu gehen, denn du hast sieeingeladen. Als ich mich umdrehte stand sie hinter mir... verwundert sah ich siean. Da war wieder dieses grinsen in ihrem Gesicht zu sehen, sie sagte mir, dasssie nicht wüsste was los sei, aber sie würde merken das ich mal wieder etwasausbrütete. Und das sie der Meinung ist, dass jetzt nicht der richtige Momentist noch länger hier zu bleiben. Mir viel ein ganzer Brocken vom herzen... aufmeine Liebste war mal wieder hundertprozentig verlass. Ich nahm sie in meinemArm, drückte ihr einen Kuss auf und brachte sie nach draußen. Sie verschwand miteinem meld Dich, wenn etwas sein sollte durch die Haustür. Ich stand noch eineganze Weile da, selbst als die Tür schon zugefallen war, atmete ich tief durchum nicht gleich völlig auszuflippen. Doch dann packte mich meine Neugier, ichging zurück in dem Raum wo dieser Kasten stand, der in den nächsten Tagen undWochen zu einem innigen Freund werden sollte.

Es war spät am Abend und ich hielt mich schon seit Stunden auf ein und derselben Internetseite auf... dabei zog ich alle geschriebenen Wörter magisch inmich hinein.
Ich konnte nicht aufhöre Erfahrungsberichte zu lesen, zu hören wie es anderenerging. Ich hatte mich ein zweites mal getraut mich auf der besagten Seiteanzumelden und diesmal, hatte ich schon mehrere Stunden durchgehalten. Besserich genossen es und es fühlte sich erstaunlicherweise gut an. Es war mirunbegreiflich, warum ich gestern so einen Panikanfall bekommen hatte. Ich wagtees die ein oder andere Frau anzusprechen, musste jedoch meistens häufigfeststellen, dass es mich schnell langweilte. Aber woran lag es, war ich zuverkrampft oder passte es nur einfach nicht. Vielleicht machte es mich auchnervös, wenn diese Frauen aus der selben Stadt wie ich kamen. Das war zu naheeinfach zu gefährlich... ich wollte ja eigentlich nur mal schauen, ob es dasist, was ich suchte.
Spät in der Nacht entschloss ich mich ins Bett zu gehen, dieses mal schlief ichgleich ein, ohne mich zu ärgern sondern mit einem gutem Gefühl.



copyright © by WhoKnew. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


Schön
fand es sehr interessant... kann ich alles nachvollziehn
Engel78 - 05.10.2006 15:08
bitte weiter...
fandango1 - 02.10.2006 17:28
super
Annelie65 - 20.09.2006 19:49
grins
FrauRush - 20.09.2006 14:08
mehr mehr mehr
luscious - 20.09.2006 10:33

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