von anchen99
Wie lange 2 Tage sein konnten, bekam Kelly zu spüren, denn die Zeit wollte einfach nicht vergehen.
Schließlich war es dann soweit, heute würde Tom abreisen. Gut gelaunt schlüpfte Kelly aus den Federn, dass sie eine ganze Woche lang nicht mehr benutzen würde. Sie freute sich wahnsinnig auf die bevorstehende Zeit. Nach der Arbeit wollte sie Timmy abholen und einkaufen fahren. Kelly hatte sich vorgenommen, abends für ihre Zwei zu kochen.
Sie machte sich fertig und begab sich zur Arbeit.
Während sie eifrig arbeitete, überlegte sie, was sie kochen könnte. Einige Rezepte gingen ihr durch den Kopf.
Zur Mittagspause gesellte sich Linda zu ihr „Hallo Kelly, du siehst ja richtig glücklich aus. Hast du mit ihm Schluss gemacht oder ist es etwas Ernsthaftes geworden?“ Kelly grinste „Ich weiß noch nicht so richtig, was es wird, aber ich habe eine schöne Zeit vor mir und dass macht mich so glücklich.“ „Das ist ja schön für dich…“ sagte Linda begeisternd „…am Sonntag habe ich Dich mit Syndia gesehen. Der Mann, der neben euch gelaufen ist, war er das?“ Lindas Neugier war mal wieder voll im Gange. „Nein.“ Schüttelte Kelly den Kopf.
Nach einer Weile sah Linda sie sehr ernst an. „Moment mal, ich weiß nicht viel von Syndia und ich kenne sie nur ein wenig von der Schulzeit her. Du bist doch nicht etwa…hast du…seid ihr…Ach du weißt schon, was ich meine.“ Kelly schaute sie verdutzt an „Was meinst du?“ „Kelly, ich kenne dich und ich habe schon gemerkt, dass es sich nicht um einen Kerl handelt, denn so hast du dich noch nie benommen. Also, ist es Syndia, um die es sich hier dreht?“ Abstreiten lohnt sich nicht, da es sowieso raus kommen würde, dachte Kelly und schaute etwas verlegen „Na und, hast du was dagegen?“ „Das ist nicht dein Ernst? Ihr zwei habt was miteinander?“ Kelly nickte nur und sah, dass Linda etwas bleicher wurde. „Weißt du eigentlich, was du da machst? Kelly, sie hat nen Freund und ein Kind. Glaubst du echt, dass das gut geht?“ Skeptisch schaute sie Kelly an. Doch sie lächelte nur und nickte „Ja, ich glaube, dass es gut geht. Was hast du denn? Ich bin davon sogar überzeugt, dass es was Festeres wird, schließlich wollen wir es Beide. Also erzähl mir bitte nicht, dass das nicht geht, dass es verboten oder schmutzig ist. Oder hast du ein Problem damit, dass ich mich in eine Frau verliebt habe? Wenn Du mit dem Gedanken nicht leben kannst, dann tut es mir leid. Entweder du akzeptierst es oder wir können unsere Freundschaft an den Nagel hängen.“ „Ist doch schon gut…“ sagte Linda grinsend mit erhobenen Händen „…schließlich ist es dein Leben und du musst glücklich sein damit, nicht ich. Ich habe persönlich nichts dagegen, auch wenn ich im ersten Moment etwas geschockt war. Du allein musst wissen, was dir gut tut und ob du es willst. Was wird aus Syndia´s Freund?“
Kelly schaute Linda mit traurigen Blicken an „Ich weiß nicht. Vielleicht werde ich in erschießen, schön klein hacken, so Portionsweise gesehen und ihn dann für schlechtere Zeiten in den Gefrierschrank packen.“ Linda lachte „Nee, sag mal im ernst.“ Kellys Gesichtsausdruck sprach Bände „Linda, ich weiß es nicht, wirklich nicht. Vielleicht bleibt es eine Dreiecksbeziehung, vielleicht geht Tom, vielleicht…“ Kelly wurde leiser, der Gedanke daran schmerzte sehr tief in ihr „…vielleicht gehe ich.“
Linda schaute sie mit gerunzelter Stirn und zusammen gekniffenen Augen an „Na, ich denke, du glaubst daran, wieso willst du gehen?“ „Ach Linda, ich weiß es doch nicht, das war doch auch nur ein Gedanke. Kann ich denn jetzt schon sagen, was kommt? Nein!“ „Na prima…“ sagte Linda entnervt „…wenn du mit solchen Gedanken schon spielst, meinst du nicht, dass es für euch beide besser wäre, wenn ihr nen Schlussstrich zieht?“ Kelly wurde nachdenklich „Weißt du, ich liebe Syndia über alles und die ganze Sache ist schon viel zu tief. Sie bedeutet mir schon so viel, sie ist einfach mein Leben. Und wenn ich es jetzt beende, nein…darüber möchte ich nicht nachdenken. Endlich sehe ich mal wieder einen Sinn in meinem Leben.“ „Du spinnst doch, ein Leben geht auch so weiter, mit oder ohne sie. Ist es denn das wert, dass du dich so nervlich kaputt machst?“ „Ja Linda, dass ist sie mir wert. Und wenn ich irgendwann mal als Verlierer da stehe, kann ich wenigstens sagen, ich habe es versucht und habe um sie gekämpft. Auch wenn es mir nervlich den Boden unter den Füßen wegzieht, aber ich habe noch Kraft dafür. Wie lange noch, weiß ich nicht, aber ich gebe nicht auf.“ Linda schaute sie eine zeitlang nur an. „Dich hat es ja wirklich richtig erwischt. Du bist ne Kämpfernatur Süsse, also, ich drück dir die Daumen und wünsche dir, dass alles so wird, wie du es möchtest. Und versprich mir, wenn ich irgendetwas für dich tun kann oder wenn du nur reden magst, komm zu mir, ja?“ „Danke Linda, ja das werde ich machen, versprochen.“ „Na schön, komm, unsere Pause ist um.“ Kelly sprang auf. Sie fand das Gespräch mit Linda sehr erleichternd, endlich konnte sie mal mit jemanden darüber reden. Und wie Linda reagiert hatte, freute Kelly. Da sieht man mal, was Freunde ausmachen.
Noch ein paar Stunden, dann endlich hat sie Syndia für sich. Sie hatte Urlaub eingereicht für die Tage und er wurde ohne Probleme genehmigt. Syndia würde es erst heute erfahren, aber es sah gut aus, so die Aussage vom Chef.
Sollte es wirklich nur die eine Woche sein, die sie mit Syndia verbrachte, dann hätte sie eine schöne Erinnerung, auf die sie immer zurück blicken konnte.
Kelly dachte nicht mehr an das Gespräch mit Linda, sie dachte nur noch an das, was vor ihr lag und war glücklich.
Nach der Arbeit fuhr sie gleich in den Kindergarten. Mit der Vollmacht betrat sie den Raum, wo etwa 20 Kinder spielten. „Kelly, Kelly.“ Timmy sprang sofort auf, als er sie erblickte und rannte zu ihr. Kelly nahm ihn auf den Arm und gab ihm einen Schmatz. Der Erzieherin gab sie die Vollmacht und ging mit Timmy in den Umkleideraum, wo sie ihn dann anzog.
„So, mein kleiner Spatz, jetzt gehen wir noch schön einkaufen, damit wir für Mama heute Abend was kochen können.“ „Oh ja…“ jubelte der Kleine „…bekomme ich auch was? Nur einen Lutscher?“ „Natürlich mein Schatz.“ Sie streichelte ihm übers Haar.
Kelly fuhr in einen Supermarkt, der etwas weiter entfernt war. Sie wollte Syndia mit dem Abendessen überraschen und da wäre es schlecht, bei ihr einkaufen zu gehen.
Timmy war ein echt lieber Junge und bekam auch das, was er wollte. Aber er war schon ganz schön gewieft für sein Alter, statt den großen Lutscher, wollte er lieber die Tüte, wo viele Kleine drin waren. Sie kaufte noch Blumenkohl, Wein, Knabberzeug und noch andere Zutaten für den Auflauf ein. Timmy hatte viel Spaß mit Kelly und das freute sie.
Als sie dann bei Syndia zu Hause waren, packte sie alles aus und verbrachte den restlichen Nachmittag mit Timmy. Sie spielten noch eine ganze Weile, dann ließ sie das Badewasser ein und bereitete das Essen vor. Danach wusch sie den Kleinen und zog ihm sein Schlafzeug an. Anschließend machte sie den Fernseher an und wartete nun sehnsüchtig mit Timmy auf Syndia.
Nach ner halben Stunde hörte Kelly die Tür. Sie und Timmy sprangen auf und liefen hinaus in den Flur. Syndia kam rein, nahm Timmy auf den Arm, gab ihn einen dicken Kuss und drückte ihn ganz fest an sich. Dann ließ sie ihn runter, ging zu Kelly und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf den Mund. Diese Berührung schoss wie ein Blitz durch Kellys Körper und ein Kribbeln machte sich breit. Syndia´s Augen verrieten das gleiche Gefühl in ihr.
„Mmm, was riecht denn hier so lecker?“ Fragend schaute sie Kelly an. Oh je, dachte Kelly, mag sie überhaupt Blumenkohl? „Ähm…es gibt Blumenkohlauflauf.“ Kelly schmunzelte, denn nach Syndia´s Gesichtsausdruck zu urteilen, ist ihr die Überraschung gelungen. „Was? Du hast Abendessen gekocht? Das hättest du nicht machen brauchen. Jetzt bekomme ich ein schlechtes Gewissen, du tust so viel für mich.“ „Ich mache es gern.“ Sagte Kelly und grinste.
„Jetzt bekomme ich ja doch Hunger und dann noch Blumenkohl, lecker..mhmm…“
Alle Drei saßen in der Küche und aßen, wie eine kleine Familie. Meine kleine Familie, dachte Kelly.
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anchen99. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.