von Batmans-kleine-Schwe
Es war einer dieser kalten Wintermorgen im Dezember. Weihnachten stand vor der Tür und Beate freute sich den ganzen Morgen schon auf ein heißes Schaumbad. Danach wollte sie sich mit einem guten Buch auf das große Sofa legen. Das Sofa…wie oft hatte sie da mit Sandra gelegen und gekuschelt. Das schien ihr eine Ewigkeit her zu sein. Sandra, was sie jetzt wohl machte? Bestimmt wieder auf „Beutefang“. Sie hatte sie so sehr geliebt, dass es ihr niemals in den Sinn gekommen wäre, Sandra würde sie nicht ebenso lieben. Sandra hingegen war wie ein Schmetterling fröhlich von einer Blüte zur nächsten geflogen. Als Beate es bemerkte da war es schon zu spät. Sandra hatte nicht nur ihr Herz gebrochen sondern auch noch Beates Ersparnisse mitgenommen. Aber das lag alles schon lange Zeit hinter ihr. Dennoch spürte sie immer noch dieses sonderbare Gefühl wenn sie an sie dachte.
Plötzlich stand Nina in Beates Büro. Nina war nicht nur Beates Chefin sondern auch seit Jahren eine gute Freundin. Ihr gehörte eine, nein, die Reiseagentur in Süd-Kalifornien mit Filialen in ganz Amerika. Zudem gab sie auch noch den Reiseführer „Kalifornien Exelent“ raus.
»Beate?«….»Beate???« Nina rief ihren Namen und sah Beate mit einem sorgenvollen Blick an. Noch mal »Beate?«
Endlich reagierte sie. »Nina, hallo. Wo kommst du denn so plötzlich her?«
»Ich hatte geklopft, aber du hast nicht reagiert. Und da bin ich so hier rein. Beate was ist los? Denkst du mal wieder an sie?« fragte sie Nina mit besorgter Stimme.
Beate sagte nichts.
»Ist schon gut. Du brauchst es mir gar nicht sagen. Ich spüre doch wie es dir geht. Du denkst wieder an sie. Beate, sie ist es nicht wert, aber das weißt du selber am besten.«
»Ja, ich weiß. Dennoch es tut unheimlich weh.«
»Aber das ist nun mittlerweile 2 Jahre her. Du musst endlich weiter leben. Andere Mütter haben auch schöne Töchter.«
»Lass uns das Thema wechseln. Okay?«
»Ja, warum ich eigentlich hier bin. Also, du kennst doch die Hütten draußen am Lake Mead südlich von Las Vegas, oder?«
»Aber sicher. Da haben meine Eltern und ich als ich noch klein war Urlaub gemacht. War nicht so besonders klasse. Alte miefige Dinger.«
»Eben, aber das soll sich geändert haben. Die alten Besitzer haben das Ganze in die Hände ihrer Enkelin gegeben. Und die soll die Hütten teilweise abgerissen und die anderen vollständig renoviert haben. Und eben diese Enkelin möchte, dass wir die Hütten vielmehr Urlaub in selbigen in unseren Reiseführer aufnehmen.«
»Gut, aber was hab ich damit zu tun?«
»Ganz einfach, ich habe dort eine Hütte gemietet und du wirst das Ganze da testen.«
»Was? Nina, du hast sie doch nicht alle!«
»Ich bezahl dir den Aufenthalt. Mich kennt man aus dem Reiseführer. Ich kann da nicht hin zum testen. Du weißt wir können das nur dann anbieten, wenn wir vor Ort gewesen sind. Und alle anderen die ich zum testen schicken wollen würde, sind über die Feiertage anderweitig verreist oder sind bei ihren Familien.«
»Danke! Danke, dass du mich noch mal darauf hinweißt, dass ich alleine bin über Weihnachten. Hätte es doch sonst glatt vergessen.«
»Beate, so war das nicht gemeint und das weißt du auch!«
»Ja, ist ja schon gut. Ich mach es. Wann soll ich los?«
»Wie wäre es mit jetzt?«
»Was! Jetzt? Ich hab mich auf ein heißes Bad gefreut! Wie wäre es mit morgen?«
»Nein, Du bist da jetzt für heute angemeldet.« Nina lächelte verlegen.
»Wie angemeldet? Klar…du warst davon ausgegangen, dass ich das schon auf alle Fälle mache. Du lernst es nie! Aber okay, ich fahre. Vielleicht wird es ja ganz interessant. Wie lange muss ich denn „testen“?«
»2 Wochen. Vollpension. Und mit Programm.« Nun grinste Nina.
»Was für ein Programm?«
»Lass dich überraschen!«
Bevor Beate noch was erwidern konnte war Nina auch schon mit einem »Viel Spaß!« aus ihrem Büro verschwunden. Beate dachte an den letzten Urlaub. Den hatte sie mit Sandra auf Ibiza verbracht. Sandra…da war sie schon wieder. Beate schüttelte sich, schnappte sich ihre Jacke und fuhr nach Hause. Dort packte sie den Koffer, machte sich frisch und wartete dann auf Stuart. Stuart war der Fahrer von Nina und sollte sie zu den Hütten fahren. Sie sollte die 120 Meilen nicht selber fahren und außerdem hatte Nina darauf bestanden, dass Stuart sie fuhr.
Lake Mead, die absolute Einöde. Aber vielleicht könnte sie ja noch einen Abstecher nach Vegas machen und ein paar Dollar beim spielen zu verlieren. Es klingelte an der Haustür. Beate ging zu Tür und öffnete sie ohne richtig hinzusehen, da sie dachte es wäre Stuart.
»Da vorne den Koffer und die 2 kleinen Taschen bitte. Danke!« Es entstand eine sonderbare Stille. Beate drehte sich zur Tür »Du?« kam es überrascht aus dem Haus. »Was machst du denn hier?« Beate ging Richtung Tür und zog den unerwarteten Gast ins Innere des Hauses.
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Batmans-kleine-Schwe. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.