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Stories » Detail

Ein Blick V

von fruchtzwerg16


Fortsetzung

Die Sonnenstrahlen in meinem Gesicht weckten mich und ich wurde langsam wach. Mein erster Blick ging zur Seite, ich wollte schauen ob Milla noch schlief, aber neben mir fand ich nur einen leeren Platz. Ich schaute mich um und fand nur die Schlafsachen die ich ihr heute Nacht gegeben hatte auf meinem Stuhl wieder.
Meine Stimmung kippte sofort. Ich verstand die Welt nicht mehr. Es war schließlich nicht das erste Mal, dass sie bei mir übernachtet hat und sie ist noch nie verschwunden ohne mir wenigstens eine Nachricht zu hinterlassen. Ab nichts dergleichen ließ sich in meinem Zimmer auffinden.
Ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass es kurz nach 12 Uhr war. Aber keine SMS. Ich war enttäuscht. Ich hab mir den gestrigen Abend doch nicht eingebildet. Da war etwas zwischen uns. Ich konnte es mir selbst nicht erklären.
Naja, erstmal aufstehen und duschen um einen klaren Kopf zu bekommen und dann mal sehen wie es weiter geht.
Ich fühlte mich auch gleich viel besser nach der Dusche und ging runter um etwas zu frühsücken.
Da ich bis morgen noch alleine war, hatte ich erstmal meine Ruhe und konnte über alles nachdenken. Ich beschloss, Milla eine SMS zu schreiben.

-Hey, warum bist du einfach so verschwunden? Ist alles gut bei dir? Bussi Lilly-

10 Minuten später bekam ich schon eine Antwort.

-Hey, sry ich wollte dich nicht wecken, aber ich war noch verabredet und hab dich dann noch schlafen lassen. Aber es ist alles in Ordnung. Milla-

Ok, auch gut. Das ist mal so gar nicht ihre Art. Rücksicht nehmen, nur weil ich noch schlafe.
Aber seit sich das zwischen uns irgendwie verändert hat, ist sie wie ausgewechselt. Ich werde sie Montag in der Schule darauf ansprechen.
Das Wochenende zog sich so hin und es passierte auch nichts aufregendes mehr.
Am Sonntagabend kamen meine Eltern zurück. Als wir zu Abend aßen, fragten mich meine Eltern wie die Feier so war.
Ich antwortete nur knapp:“Gut“, weil ich überhaupt gar keine Lust hatte daran zurück zu denken, zumal Lilly und ich seit der SMS gestern auch keinen Kontakt mehr hatten, was total unüblich für uns war. Und da wir dieses Wochenende Spielfrei hatten und uns somit auch beim Fußball nicht gesehen haben, weiß ich im Moment auch gar nicht wie es um unserer Freundschaft steht.
Meine Eltern wunderten sich, harkten aber nicht weiter nach, weil sie merkten, dass ich nicht darüber sprechen möchte. Sie wechselten das Thema und erzählten von ihrem Wochenende bei ihren Freunden. Das liebte ich so an meinen Eltern. Das sie einfach ohne nachzufragen akzeptierten, wenn ich mal über etwas nicht reden möchte. Sie sind auch sonst total locker drauf und wir haben ein super Verhältnis zueinander und könnern über alles reden. Allerdings behalte ich die Sache mit Milla erstmal für mich, vielleicht klärt sich das ganze ja auch morgen in der Schule schon auf.
Ich half meinen Eltern noch beim abräumen, gab ihnen ein Gute-Nacht-Kuss und ging in mein Zimmer. Meine Schulsachen waren alle gepackt, Sachen für morgen hatte ich schon rausgelegt und im Fernsehen kam auch nichts, was wirklich interessant war, also ging ich schon zu Bett.

Wie üblich klingelte der Wecker um 6. Ich hatte das Gefühl als hätte ich die Nacht kein Auge zugemacht, und zudem war ich noch aufgeregt, wie das Aufeinander treffen mit Milla wird.
Das ist echt nicht mehr normal, wir sind doch nur Freunde. Da war nie etwas anderes zwischen uns.
Ich machte mich für die Schule fertig, verabschiedete mich von meinen Eltern und machte mich auf den Weg zum Bus. Als ich in den Bus stieg, schaute ich mich um, aber von Milla keine Spur. Ich machte mir Sorgen. Normalerweise gaben wir uns gegenseitig Bescheid, wenn wir krank waren oder zumindest nicht mit den Bus fuhren. Ein Blick auf meinem Handy verriet mir, dass ich nichts verpasst hatte. Keine Nachricht von Milla. Aber bevor ich schreibe, wollte ich erstmal abwarten ob sie vielleicht in der Schule ist, kann ja sein, dass sie verschlafen hat, oder gebracht wurde.

Und dann, ich weiß nicht warum es mich so traf, sah ich sie als ich durch das Schultor ging. Aber sie war nicht alleine. Joni stand bei ihr und das sogar ziemlich nahe.
Im selben Augenblick musste ich dann noch mit ansehen, wie er sich zu ihr herab beugte, er war ein Kopf größer als Milla, und sie küsste. Das versetzte mir ein direkten Stich ins Herz.
Genau in diesem Moment musste ich mir eingestehen, dass ich mich tatsächlich in Milla verliebt hatte. Da hilft kein verdrängen oder einreden, das sie ein Mädchen ist oder dass wir nur Freunde sind. Ich habe mich verliebt. In meine beste Freundin. Die gerade einen anderen küsst. Warum?
Es war alles so einfach. Dieser eine Blick hat einfach alles verändert. Wie sollte ich diesen Schultag überstehen? Neben ihr sitzen und so tun als wäre nichts?
Ziemlich durch den Wind suchte ich unseren Klassenraum auf, Joni und Milla waren schon weg, aber sie schien mich mich nicht gesehen zu haben. Sie saß auch schon an unserem Platz und als sie mich erblickte, schaute sie schnell weg. Ich ging langsam zu unserem Tisch und begrüßte sie mit einem gezwungenen „Guten Morgen“. Sie murmelte irgendetwas unverständliches zurück, was woll auch ein 'Morgen' sein wollte. Wir vermieden es in der Stunde uns anzuschauen. Als es zur Pause klingelte hatte sie es ziemlich eilig alles zusammen zu packen. Sie wollte gerade aus dem Klassenraum gehen, als ich sie zurück hielt.
„Milla warte mal. Was war am Samstag los? Warum bist du einfach verschwunden?“, fragte ich sie gerade heraus, um endlich Klarheit zu schaffen.
„Was soll los gewesen sein? Ich hab doch geschrieben, dass ich noch verabredet war“, antwortete sie kalt.
Ich verstand die Welt nicht mehr. Sie ging dann auch, ohne ein weiteres Wort zu verlieren in die Pause und ließ mich mit meinen Gedanken alleine. Das ist nicht meine Milla, wie ich sie kenne. Den Rest des Schultages mieden wir es miteinander zu reden. Ich spürte nur ab und zu ihren Blick auf mir, aber ich versuchte es zu ignorieren. Auch in den Pausen standen wir nicht wie sonst zusammen, sondern sie war bei ihrem 'tollen' Joni während ich mich zu ein paar Leuten aus unserer Klasse gesellte. Die wunderten sich auch, denn normalerweise waren Milla und ich unzertrennlich. Sie versuchten etwas aus mir heraus zu bekommen was los war, aber ich mied dieses Thema und sie gaben schnell auf und widmeten sich anderen Themen. Ich bekam von dem nicht viel mit, zu sehr war ich damit beschäftigt Joni und Milla zu beobachten wie sie sich küssten und er sie in seinem Arm hielt. Mir blieben die Blicke von Milla nicht verborgen, die sie zu mir rüber warf, als wollte sie, dass ich sie so sehe. Es tat einfach nur weh. Ich war froh als die Schule endlich aus war und beeilte mich so schnell wie möglich einfach nur weg zu kommen. Zu Hause war wie immer noch niemand worüber ich mehr als froh war, und verkroch mich in meinem Bett, schloss die Tür ab und drehte die Musik laut auf. Ich heulte einfach, weil mich dass alles so sehr verletzte. In wenigen Tagen hatte ich nicht nur meine beste Freundin vielleicht verloren, sondern mich auch noch in sie verliebt. Irgendwann musste ich wohl eingeschlafen sein, denn als ich aufwachte war es dunkel und meine Uhr zeigte schon 11 an. Ich schlich ins Bad, denn im Haus war es schon dunkel, was bedeutete, dass meine Eltern schon schliefen. Ich machte mich schnell bettfertig, packte für morgen alles zusammen und legte mich wieder hin. Meine Gedanken hingen bei Milla, wie es jetzt weiter gehen sollte. Ich stellte mir vor, wie es wohl ist Milla zu küssen, sie einfach im Arm zu halten, ihre Nähe zu spüren. Und mit diesen Gedanken schlief ich ein.

Der nächste Schultag begann wie er aufgehört hatte und nichts spektakuläres passierte. Milla und ich mieden immer noch weiteren Kontakt und ich hatte es auch aufgegeben noch mal nachzufragen. Ich spürte ihre Blicke, aber ich habe versucht mit ihr zu reden. Wenn ich versuchte ein Gespräch aufzubauen, blieb sie weiter abweisend.
Am Abend hatten wir allerdings Training. Ich bin gespannt, wie das was werden sollte. Unsere Mannschaft kennt uns so gut, denen wird dass nicht verborgen bleiben. Wie zu erwarten, fragten sie mich auch gleich was los ist, da Milla sich auch jetzt mir gegenüber nicht anders verhielt.
„Sag mal, bist du sicher dass du nicht doch irgendetwas getan hast was sie verärgert hat?“, fragte mich Zoey, mit der ich auch sehr gut befreundet bin auch außerhalb des Fußballs.
„Wenn ichs dir doch sage, ich habe wirklich keine Ahnung.“, entgegnete ich ihr. Dann beschloss ich ihr alles zu erzählen, weil ich wusste, dass ich Zoey vertrauen kann und vielleicht wusste sie ja, was ich tun kann. „Hast du nach dem Training noch etwas Zeit? Es gibt da ein paar Dinge, die ich dir dazu vielleicht doch sagen sollte, und vielleicht weißt du ja einen Rat.“
„Also doch, irgendetwas ist vorgefallen. Zeit hätte ich danach noch, da bin ich ja mal gespannt.“
Nach dem Training gingen wir alle wie immer duschen, bis auf Milla, die packte ganz schnell ihre Sachen und war ziemlich schnell verschwunden.
Als nur noch Zoey und ich übrig waren, begann ich zu erzählen. Alles von Anfang an. Wie wir uns in der Kabine angeschaut haben, in der Dusche, von der Party, einfach alles. Als ich fertig war, schaute Zoey mich an und überlegte einen kurzen Moment.
„Hm, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass Milla sich auch in dich verliebt hat, aber sich nicht sicher ist, wie du da zu stehst, und vielleicht auch Angst vor ihren eigenen Gefühlen hat, schließlich war sie bisher ja auch nur mit Jungs zusammen soweit ich weiß, und das ist jetzt was komplett neues für sie. Zudem seit ihr beste Freundinnen, da liegt es nahe, dass sie eure Freundschaft durch ihre Gefühle nicht zerstören will. Wahrscheinlich hat sie sich deswegen in eine Beziehung mit Joni gestürzt, weil sie hat mir noch vor 2-3 Wochen erzählt, dass er zwar etwas von ihr will, er aber nicht ihr Typ ist und sie auch einfach nur genervt von ihm ist.“
Ich war ein wenig erstaunt. So hatte ich das noch gar nicht gesehen. Und das sie Joni gar nicht so toll fand hat sie gar nicht erzählt, dass hat sich immer anders angehört, sooft wie sie nach ihm gefragt hat.
„Also das was du sagst, klingt zum größten Teil logisch. Nur der Teil mit Joni, naja also ich hatte schon den Eindruck das sie sich für ihn interessiert, aber vielleicht täusche ich mich da auch nur.“
„Ihr bekommt das schon hin gib ihr ein wenig Zeit. Vielleicht ja schon am Samstag, wenn wir Mannschaftsfeier haben, es wäre schade, wenn ihr da total verkrampft sitzt und die eine mit der anderen nicht redet“, sagte sie.
„Du hast bestimmt Recht, danke das du mir zugehört hast, wir sehen uns dann Samstag, Donnerstag fällt ja das Training aus.“
„Ist doch selbstverständlich und wenn noch irgendetwas ist, meld dich ruhig. Kopf hoch das wird schon! Bis dann.“
„Tüdelü Zoey.“
Ich fuhr nach Hause und dachte noch über die Worte von Zoey nach. Sie hat bestimmt Recht das wird schon alles. Wir haben schon ganz andere Sachen gemeistert, da wird unsere Freundschaft auch das überstehen. Allerdings habe ich die Hoffnung, das aus unserer Freundschaft vielleicht doch noch mehr werden könnte, denn meine Gefühle kann ich nicht einfach so abstellen. Wenn ich sie sehe, macht mein Herz einen Hüpfer und ich bin total nervös in ihrer Nähe. Das bin ich überhaupt nicht gewohnt. Zu Hause angekommen legte ich mich einfach nur noch schlafen. Meine Eltern schauten noch fernsehen und ich sagte nur noch schnell gute Nacht und ging in mein Zimmer . Die restliche Woche verlief genau wie Montag und Dienstag auch schon. Ich war so froh, als endlich Freitag war. Wochenende. Nur hatte ich keinen wirklichen Plan, was ich heute Abend machen sollte. Normalerweise verbringe Milla und ich die Wochenenden immer zusammen. Aber seit wir nur noch das nötigste miteinander reden, habe ich da wenig Hoffnung und hab sie deshalb auch nicht gefragt. Sie wird, denke ich mal eh bei Joni sein. Umso mehr wunderte ich mich, als es gegen 8 an der Tür klingelte. Meine Eltern waren außer Haus, sie wollten sich mal wieder einen schönen Abend zu zweit machen, mit Theater und essen gehen, also konnte es spät werden. Und ich erwartete auch niemanden.



copyright © by fruchtzwerg16. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


Fortsetzung
Die Fortsetzung ist in Arbeit
fruchtzwerg16 - 23.10.2013 20:49
Hammer Geschichte!
Tiger16 - 22.10.2013 17:52

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