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Stories » Detail

Ein Blick VI

von fruchtzwerg16


Fortsetzung:

Ich öffnete die Tür und staunte nicht schlecht. Vor mir stand Milla.
Sie schaute auf den Boden und sagte leise:“Hey, kann ich rein kommen? Ich muss mit dir reden..“
„Hey, ja klar komm rein.“
Wir gingen in mein Zimmer. Ich setzte mich auf mein Bett, während Milla unschlüssig im Raum stand.
„Setz dich doch“, sagte ich zu ihr. Sie setzte sich auf meinen Schreibtischstuhl und schaute schüchtern zu Boden.
Sie fing an zu stottern:“Also ähm ja, warum ich hier bin, ich wollte mich bei dir entschuldigen. Mein Verhalten in letzter Zeit war ganz schön daneben und du weißt, wie wichtig du mir bist.“
„Davon habe ich nichts gemerkt, du hattest ja nur noch Augen für Joni, ich verstehe es nicht, sonst wenn du einen Freund hattest warst du auch nie so zu mir, habe ich dir irgendetwas getan?“, fragte ich enttäuscht.
„Ich kann es dir auch nicht erklären, aber ich verspreche dir, dass das nie wieder vorkommen wird. Du bist mir echt wichtig und ich will dich nicht verlieren. Außerdem ist mit Joni eh Schluss, ich habe ihn vorhin mit einer anderen Händchen haltend in der Stadt getroffen und direkt Schluss gemacht.“
„Oh hm ok. Naja du bist mir auch wichtig, das weißt du, aber keine Ahnung, bist du jetzt nur hier, weil mit Joni Schluss ist? Versteh mich nicht falsch, das tut mir auch Leid für dich, und ich bin auch für dich da, aber ich komm mir vor wie ein Lückenbüßer, das du erst jetzt ankommst wo Schluss hast...“
„Nein, ich habe mir viele Gedanken gemacht und eingesehen, das ich total scheiße war, und ich wünsche mir nur das es so wird wie früher, und du mir verzeihen kannst.“
Ich überlegte kurz. Wie solle es wie früher werden, jetzt wo ich erkannt habe, das ich mich in sie verliebt habe? Ob Freundschaft da noch gut geht? Ich beschloss ihr erstmal nichts von meinen Gefühlen zu sagen.
„Ich verzeih dir, keine Frage, aber mach das nie wieder, du hast mir ganz schön weh getan und jetzt komm her du doofe Nuss!“, lachte ich und breitete die Arme aus.
Sie wirkte erleichtert, lächelte schüchtern und stand auf. Wir umarmten uns lange. Es tat gut, endlich wieder ihre Nähe zu spüren.
Wir setzten uns dann auf mein Bett und Milla fragte dann:“Hättest du vielleicht Lust, heute noch feiern zu gehen? Schließlich ist Wochenende und es soll heute ziemlich viel los sein im Club „Twister“. Ich lad dich ein als Wiedergutmachung und wir stoßen drauf an, dass alles wieder gut ist. Sag bitte, bitte jaa!“
„Na, wenn du schon so überzeugend bist, kann ich schlecht nein sagen“, lachte ich. „Dann lass uns mal fertig machen, sonst wird das heute nichts mehr.“
„Könnte ich dann auch bei dir schlafen?“, fragte Milla.
Puhh, ich musste kurz schlucken, Freundschaft hinzukriegen und Gefühle zu unterdrücken ist schon schwer genug, aber dann auch noch neben ihr wieder zu schlafen und sie nicht berühren zu können? Aber wenn ich nein sage, fällt es auf, deswegen sagte ich:“Klar, ist ja nicht das erste Mal“, und bemühte mich, dies so locker wie möglich zu sagen. Sie freute sich sichtlich. Dann machten wir uns fertig, sie borgte sich was zum anziehen von mir, zum Glück hatten wir diesselbe Größe und tranken währenddessen schon ein bisschen Sekt vor. Leicht angetrunken und mit einer wirklich lockeren Stimmung machten wir uns auf den Weg.
Gut das es von mir aus nicht so weit ist.
Angekommen, stellten wir uns gleich an die Theke. Sie bestellte gleich unser Lieblingsgetränk von uns. So ein Korn-Cola kann ich auch jetzt gebrauchen.
Wir stoßen auf uns an und beobachteten erstmal, was hier so los war.
Ich spürte auf einmal Millas Lippen an mein Ohr. „Ich bin so froh, das wir uns ausgesprochen haben. Länger hätte ich es ohne dich gar nicht ausgehalten.“
Ich merkte nur wie mir die Hitze ins Gesicht stieg und ich vermutlich gerade knallrot wurde. Ich schaffte ein gezwungenes Lächeln aufzusetzen. Sie machte mich echt verrückt. Aus irgendeinem Grund freute sie sich über meine Reaktion, aber dazu war ich zu angetrunken um daraus noch Schlüsse zu ziehen. Ich hoffte einfach nur, dass Milla nicht bemerkt hat. Das ich wegen ihr so rot wurde.
Wir hatten ausgetrunken, aber wirklich unterhalten konnte man sich auch nicht, da die Musik ziemlich laut war. Ich hielt gerade Ausschau nach eventuell bekannten Gesichtern, aber konnte niemanden entdecken. Auf einmal spürte ich Millas Hand in meiner. Sie schaute mich an und zeigte Richtung Tanzfläche. Ich nickte und sie zog mich mit sich.
Wir tanzten ausgelassen, und ich genoss Millas Nähe, diese zufälligen Berührungen, ihr Lächeln, und vielleicht bildete ich es mir ein, aber ich hatte das Gefühl, als würde es nur uns beide geben und das um uns herum gab es nicht. Das wir nur Augen für uns hatten. Aber vielleicht machte das auch der Alkohol, weil wir in zwischenzeitlich noch weitere Korn-Cola getrunken hatten.
Egal, die Hauptsache war, das sie bei mir war. Es wurde immer später, wir betrunkener, hatten Spaß, genossen einfach einen Abend wie wir ihn, bevor alles zwischen uns passiert ist, schon oft hatten. Doch dann kam ein langsames Lied, und sie legte die Arme um mich, wie an Jonis Geburtstag auch schon, legte ihren Kopf auf meine Schulter und da war sie wieder, die Spannung zwischen uns. Mir wurde richtig warm und ich musste mich zusammenreißen sie nicht einfach zu küssen. Wir tanzten langsam im Takt und ab und zu hob Milla ihren Kopf, schaute mich an und lächelte. Sie war so wunderschön.
Und jetzt ertönten die Klänge von „1000 und eine Nacht“ durch die Boxen. Wie passend.
Dann wieder ihre Lippen an meinem Ohr. Ich hatte das Gefühl, das sie es nur flüsterte, aber es kribbelte und das was sie sagte, ließ mich zum x-ten Mal erröten. „Du siehst gerade einfach schön aus. Ich liebe es mit dir so eng zu tanzen.“ Dann gab sie mir einen längeren Kuss auf die Wange, länger als sonst und doch zu kurz, um es zu genießen. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Aber ich musste an die frische Luft. Ich ertrug diese Nähe nicht. Sie war mit Joni zusammen und sie hat getrunken, wer weiß ob sie morgen früh überhaupt noch da ist und nicht wieder einfach verschwindet. Diese Gedanken taten weh, denn ich hatte mich schon viel zu sehr in sie verliebt. Ich drückte sie leicht weg, sie schaute mich überrascht an und dann ließ ich sie stehen und ging raus. Sie rief mir hinterher, aber ich drehte mich nicht um. Draußen lehnte ich mich erstmal an die Hauswand. Keine 2 Minuten später stand Milla vor mir. Sie wirkte verletzt und es tat mir Leid, dass ich sie einfach stehen gelassen habe. Doch es ging nicht.
„Was ist los? Warum bist du einfach rausgegangen? Geht es dir nicht gut?“, hörte ich sie besorgt fragen. „Oder habe ich was falsches gesagt?“
Ich schwieg. Was sollte ich auch sagen? Sorry, aber ich habe mich in dich verliebt und brauchte gerade Abstand? Warum musste es auch so kompliziert sein.
Ich antwortete dann:“ Ich musste einfach mal an die frische Luft. Ich werde auch langsam müde, macht es dir was aus, wenn wir jetzt gehen?“
„Nein, ist ja auch schon spät.“
Mit diesen Worten gingen wir langsam schweigend in Richtung zu mir.
Bei mir angekommen gab ich ihr Schlafsachen von mir und wir gingen erstmal ins Bad um uns Bettfertig zu machen. Der Alkohol ließ langsam nach, ich merkte wie ich nüchtern wurde. Als Milla sich auszog musste ich automatisch hin gucken. Es ist nicht das erste Mal das ich sie so sehe, und doch raubte es mir den Atem wie schön sie war. Sie bemerkte meinen Blick und wurde rot. Ich schaute ertappt zur Seite und zog mich auch schnell um. Dann legten wir uns hin. Allerdings war an schlafen gerade nicht zu denken. Ich war hellwach und außerdem lag Milla neben mir, ich war ziemlich nervös. Dann legte sich Milla dazu, gab mir nochmal einen Kuss auf die Wange und wünschte mir eine Gute Nacht. Ich drehte mich schnell um, um das Licht zu löschen, damit sie nicht sieht, dass ich schon wieder rot wurde. Es ist nicht zum aushalten. Ich weiß nicht, ob es ihr genauso geht, aber diese Spannung von vorhin ist immer noch zwischen uns. Ich drehte mich auf die Seite und schloss die Augen. Ich versuchte zu schlafen, aber es klappte nicht.
Auf einmal spürte ich eine Hand erst eine Strähne aus meinem Gesicht streichend und dann an meinem Rücken langsam streichelnd.
Dann Millas Stimme:“Lilly, schläfst du schon?“, flüsterte sie. Ich drehte mich zu ihr um und hauchte leise:“Nein, ich kann nicht schlafen.“



copyright © by fruchtzwerg16. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


wow
Bitte weiter! ! Sehr gut geschrieben
angeljack85 - 16.11.2013 01:57
Schöne Geschichte
frucade - 05.11.2013 03:40
richtig gut :)
important16 - 25.10.2013 10:46

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