von fruchtzwerg16
„Was genau ist das zwischen uns? Es ist schon länger nicht mehr so wie es einmal war, das tut verdammt weh?“, fragte sie.
Ich überlegte was ich jetzt sagen konnte. Einfach sagen, dass ich mich in sie verliebt hat, sie, meine beste Freundin. Durch diesen einen Blick. Das konnte ich nicht.
„Ich kann es dir nicht erklären. Aber ich habe auch bemerkt, dass es anders ist.“ Was hätte ich ihr auch sonst sagen sollen?
Sie schaute so, als hätte sie sich mehr von meiner Antwort erhofft. Und dann nahm sie einfach meine Hand, sagte nichts strich vorsichtig drüber, als hätte sie Angst, dass ich sie ihr wieder entziehe. Aber es fühlte sich echt gut an. Aber ich hatte Angst davor, wenn ich ihr sage, was ich für sie fühle, dass sie nicht genauso empfindet. Auf einmal kam ihr Kopf immer näher, ich schaute sie nur an, ich war total nervös, ich wusste auch nichts zu sagen und Milla schwieg genauso. Auf einmal fühlte ich nur ihre weichen Lippen auf meinen, ganz vorsichtig. Ich wusste gar nicht wie mir geschah und da löste sie sich schon wieder. Sie schaute mich traurig an, eine Träne lief ihre Wange hinab.
„Hey was ist los?“, brachte ich nur leise stotternd heraus.
„Du merkst es echt nicht. Ich habe mich in dich verliebt und das schon länger. Ich weiß nicht wie das passieren konnte und ich hab versucht, die Gefühle zu unterdrücken, deswegen hatte ich auch Joni geküsst in der Hoffnung dich aus meinen Kopf zu bekommen. Es klappt nicht und...“, dann brach sie ab und noch mehr Tränen bahnten sich den Weg über ihre Wange.
Das wollte ich nicht, ich wollte nicht das sie wegen mir weinte, zumal ich gerade echt überfordert war, das sie wirklich dasselbe für mich fühlt. Ich musste lächeln. Sie schaute mich verwirrt an und dann endlich brachte ich den Mut auf ihr auch meine Gefühle zu gestehen. Ich nahm sie in den Arm und wischte die Tränen weg.
„Psst, hey, mir geht es doch genauso, ich hatte einfach nur Angst davor es dir zu sagen, und es hat mich auch echt verletzt als du Joni geküsst hast. Da war ich noch viel mehr verunsichert, weil ich einfach nicht mehr wusste, wie das mit uns überhaupt weitergeht. Ich meine selbst freundschaftlich hat es nicht geklappt zwischen uns, weil du total abweisend warst. Aber glaub mir ich habe mich auch in dich verliebt und das schon lange.“ Und dann küsste ich sie auf ihre süßen Mund. Ich wollte das Gefühl von eben nochmal auf meinen Lippen spüren. Ich wollte sie spüren. In meinen Armen, sie am liebsten nie wieder los lassen. Und sie erwiderte vorsichtig den Kuss. Dann löste sie sich und schaute mich schüchtern lächelnd an. „Du sagst das aber nicht nur so oder? Nur weil du getrunken hast, weil ich will nicht, dass es morgen wieder anders ist. Ich will dich ganz. Ich möchte mit dir zusammen sein.“
Ich grinste sie an, weil es genau das ist was ich auch wollte.
„Versprochen, ich lass dich so schnell nicht mehr los.“ Und dann küsste ich sie nochmal, weil ich es immer noch nicht fassen konnte, meine beste Freundin und ich, wer hätte das gedacht.
Wir schliefen, dann irgendwann glücklich zusammen im Arm ein.
Am Morgen wachte ich langsam auf, ich schaute zur Seite, und musste sofort lächeln. Milla lag ruhig atmend und noch am schlafen neben mir. Ich hätte sie stundenlag so anschauen können.Ich stand dann trotzdem vorsichtig auf, um sie nicht zu wecken. Ich ging nach unten und wollte Frühstück für uns beide machen.
Meine Eltern saßen unten schon beide am frühstücken. Es war ja auch schon halb 11.
„Guten Morgen Maus, na auch schon wach“, fragte mein Vater mich.
„Ja, aber Milla schläft oben noch. Hattet ihr einen schönen Abend?“
„Es war ein toller Abend, nach dem ganzen Stress der letzten Wochen“, antwortete mir meine Mum.
Ich bereitete in der Zeit gerade Frühstück für Milla und mich auf einen Tablett vor.
„Wollt ihr nicht ihr unten frühstücken?“ fragte meine Mutter mich.
„Ähh, ach ne sie schläft ja noch und da dachte ich bereite ich schon mal was vor.“, sagte ich und hoffte einfach das sie nicht weiter fragte, denn eigentlich frühstückten wir immer mit meinen Eltern zusammen, wenn Milla hier schlief. Ich wollte ihr jetzt noch nicht von uns erzählen, weil ich das selber erstmal verarbeiten muss und ich auch gar nicht weiß, wie die beiden darauf reagieren.
„Oh ok, in Ordnung“, antwortete sie zum Glück nur leicht verwundert.
Ich ging dann mit dem Tablett hoch und musste schmunzeln, Milla schlief immer noch tief und fest.
Ich stellte das Tablette erstmal auf meinem Schreibtisch ab und ging rüber zum Bett. Ich beugte mich vorsichtig über Milla und küsste sie sanft auf die Wange.
Sie bewegte sich, und fing an zu lächeln. Sie drehte sich zu mir und sagte ein verschlafenes „Guten Morgen“, zu mir.
„Guten Morgen, hast du gut geschlafen? Ich hoffe du hast Hunger ich hab uns Frühstück gemacht.“
„Ja, so gut wie schon lange nicht mehr, ich hatte echt Angst, dass das gestern nur ein Traum war. Frühstück klingt toll, du bist wundervoll:“ Und dann küsste sie mich sanft und ich erwiderte den Kuss. Das Frühstück war schnell vergessen, wir küssten uns immer Leidenschaftlicher, ich zog ihr langsam das Tshirt über ihren Kopf.
Auf einmal klopfte es, und im gleichen Moment ging die Tür auf. Mein Vater stand in der Tür, und fragte gerade:“Wollt ihr zwei nachher...“, und dann brach er mitten im Satz ab. Ich erschrak und bekam kein Wort heraus. Sofort löste ich mich von Milla.
Dann ging mein Vater wortlos raus und schloss die Tür hinter sich.
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fruchtzwerg16. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.