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Ein Unfall mit Folgen - Teil 2

von xXtideXx


Nachdem ich alle Einkäufe in meiner Tasche verstaut hatte, machte ich mich wieder auf den Heimweg. Meine Gedanken kreisten um Maike. Wie sollte es nur weitergehen? Jetzt hat sie auch noch meine Nummer, ein weiteres Treffen steht so gut wie fest. Wie soll ich Sebastian jetzt noch in die Augen schauen können? In tiefen Gedanken versunken schlenderte ich durch die Straßen der Stadt, bis ich auf einmal eine Person hinter mir schreien hörte : „Jasmin? Jasmin bist du das?“ Ich drehte mich um und sah Sandra auf mich zulaufen. Sandra und ich gingen in der Schule in die selbe Klasse. Seit dem Abschlussball, der schon 3 Jahre her ist, haben wir uns nicht mehr gesehen. „Hey Jasmin, wie geht’s dir?“ Ich wusste nicht was ich antworten sollte, ich wusste nicht wie es mir geht, als speiste ich sie mit einem „passt schon“ ab. „Wir haben uns ja Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Hast du noch ein bisschen Zeit und Lust auf einen Kaffee?“ Ich stimmte zu und ging mit ihr in ein Café. Dort unterhielten wir uns erst über die guten alten Zeiten in der Realschule und darüber was wir jetzt beruflich machten. Dann sprach Sandra das Thema Liebe an. „Wie sieht es denn bei dir aus? Fest vergeben?“ Mir stockte kurz der Atem, ich wusste nicht Recht, was ich sagen sollte. „Ich habe seit 9 Monaten einen Freund, Sebastian. Und was ist mir dir?“ fragte ich sie um schnell von mir abzulenken. „Ich bin mehr als glücklich vergeben. Eine ganz schön verrückte Geschichte. Auf dem Osterfeuer vor zwei Jahren sah ich diesen superschnuckeligen Typ, ich kam mit ihm ins reden und tauschten Nummern aus, verabredeten uns für den nächsten Tag. Wir wollten bei ihm Spaghetti essen und dazu Rotwein trinken. Aber lange Rede kurzer Sinn: nach 3 Wochen merkte ich dass ich eigentlich nur wegen seiner schnuckeligen Schwester so oft bei ihm zu besuch war und wie es das Schicksal, bzw. mehr das Glück so wollte, bin ich mit ihr glücklich zusammen und verlobt!“ Mir blieb was das Herz stehen. Sandra, der Schwarm aller Männer ist lesbisch? Ich fand das nicht schlimm, im Gegenteil. Sie imponierte mir sehr wie sie damit umging, so offen, so normal. „Na was ist, hat dir die Lesbe die Sprache verschlagen?“ Ich war im Zwiespalt. Sollte ich ihr von Maike erzählen? Würde sie vllt. Rat wissen? Oder sollte ich lieber nichts sagen und erst mal abwarten? Vllt. irre ich mich ja in meinen Gefühlen und das ganze ist harmlos. Ich Entschied mich ihr alles zu erzählen. Also erzählte ich von dem Autounfall und wie sehr sie mich verzaubert hat, wie sie mir alleine mit einem Blick den Verstand raubte. Ich erzählte ihr von dem Vorfall im Supermarkt, aber auch darüber, dass noch nie eine Frau solche Gefühle in mir geweckt hat und ich ziemlich ratlos sei wie es weitergehen sollte. Vor allem ratlos in der Hinsicht, was ich mit Sebastian tun sollte. Sie hörte ziemlich geduldig zu, nickte ab und zu und fing an manchen Stellen an zu lachen. „Du musst mit Sebastian sprechen. Es wäre unfair ihm die Wahrheit zu verschweigen. Auch wenn es dir schwer fällt Jasmin. Ihm die heile Welt vorzuspielen ist die falsche Lösung.“ Ich wusste dass sie Recht hatte.
Ich blickte kurz auf meine Uhr „Verdammt! Schon 12:30 Uhr, ich muss los! Ich danke dir für deinen Rat, Sandra. Ich werde mich auf jeden Fall bei dir melden“. Ich bezahlte schnell und eilte dann mit den Einkäufen zu Sebastians Mutter, die schon ungeduldig auf mich wartete. „Warum hast du denn so lange gebraucht? Ist was passiert?“ „Nein, ich wurde nur aufgehalten“ „Frauen...“ murmelte Sebastian vor sich hin. ’Jetzt oder nie’ dachte ich mir, nahm Sebastian bei der Hand und ging mir ihm auf sein Zimmer. „Ich muss mit dir reden, Schatz“ „Was ist denn los mein Engel?“ Er machte ein sehr besorgtes Gesicht, was mir es nur noch schwerer machte ihm alles zu erzählen. „Ich glaube ich habe mich verliebt.“ Sebastian erschrak und wurde im selben Atemzug tot traurig. Er senkte den Kopf „Wer ist es?“ „Maike. Die Frau die mir gestern hinten reingefahren ist.“ Er hob den Kopf, schaute mich an und fing an zu lachen. „Was? Eine Frau? Und ich dachte schon ich müsste mir Sorgen machen. Komm lass uns nach unten gehen und den Quatsch vergessen“ Ich konnte es nicht fassen. Ich versuchte ihm so schonen wie auch nur möglich zu sagen, dass ich mich in eine andere verliebt habe und er lachte mich aus! „Ich meine es Ernst, Sebastian. Ich habe ich vollkommen in diese Frau verliebt, das ist kein Scherz von mir!“ Auf einmal sah ich wie Sebastians noch lachende Gesicht verzog und er langsam wütend wurde. „Du bist doch keine Lesbe! Du bist nicht krank! Du redest dir da nur etwas ein!“ Jetzt wurde ich auch wütend. „Du siehst Lesben also als Kranke an?“ „Und ob! Pack deine Sachen Jasmin. Ich will nichts mit Lesben zu tun haben, später stecke ich mich noch bei dir an und werde Homosexuell“ Ich war sprachlos und zutiefst enttäuscht von Sebastian. Wie konnte er nur solche konservative und altmodischen Ansichten haben? Schnell stopfte ich meine Sachen in meine Reisetasche und rannte aus dem Haus. Ich rannte zur Bushaltestelle, da mein Auto keineswegs mehr fahrtüchtig war. Als ich wutentbrannt und weinend vor Enttäuschung an der Bushaltestelle stand, rief Maike an. Schluchzend ging ich ran „ha..hal... hallo?“ „Was ist los, Süße? Weinst du?” ich hörte wie besorgt sie war. „Ja, aber ist egal“ „Nein das ist es nicht. Wo bist du, Süße?“ „An der Bushalte stelle, ich will einfach nur noch nach Hause.“ „Ich hole dich ab, ok?“ Ehe ich antworten konnte hatte Maike schon aufgelegt und fünf Minuten später hielt ein Auto vor der Bushaltestelle. Ich stieg ein. Ein Blick in ihre wunderschönen Augen und der Schmerz und die Enttäuschung die Sebastian in mir verursachte, waren in den Hintergrund gestellt. „Du hast ja schnell ein neues Auto gefunden“ Maike lachte. „Nein, das ist das meiner Mutter. Was ist los, Süße? Willst du reden?“ „Nein, ist schon gut“ Ich wollte nicht mit ihr darüber reden, weil sie sonst erfahren würde was ich für sie fühle. Ich hatte Angst dass sie nicht dasselbe für mich fühlen würde. Also dirigierte ich sie durch die Straßen in Richtung meiner Wohnung. Als wir dort angekommen waren, bat ich sie noch in meine Wohnung, als Dankeschön für den Fahrdienst. Oben angekommen machte ich uns beiden einen Kaffee und setzte mich dann zu ihr auf mein Sofa. „Magst du mir wirklich nicht erzählen was vorgefallen ist?“ fragte sie besorgt. „Nein, ich will mir erst mal selber darüber Gedanken machen“. „Wie lange warst du denn mit Sebastian zusammen?“ „9 Monate“ „Das tut weh, da kann ich dich gut verstehen.“ Ich nahm all meinen Mut zusammen und fragte sie, ob sie zur Zeit vergeben wäre. „Nein, ich bin Single. Seit 2 Jahren, seitdem ES passierte...“ sie stockte, senkte den Kopf. Ich wusste nicht, ob ich weiter nachfragen sollte, aber die Neugier lies mich nicht schweigen. „Was ist passiert?“ „Ich hatte eine Freundin, wir waren sehr glücklich und bereits 3 Jahre zusammen. Im Sommer 2004 wollten wir zusammen in den Urlaub fliegen. Wir wollten nicht unser Auto im Parkhaus des Flughafens stehen lassen, also beschlossen wir mit der Straßenbahn zum Flughafen zu fahren. Und auf dem Weg dorthin ist es dann passiert, als eine Straßenbahn ankam, wurde die geschubst. Ich wollte sie festhalten, war aber zu langsam, so musste ich mit ansehen wie sie vor meinen Augen von der Bahn überrollt wurde.“ Sie fing leise zu weinen an. Hätte ich bloß nicht nachgefragt! Einerseits glücklich, weil ich jetzt wusste, dass sie definitiv auf Frauen steht, andererseits betrübt wegen der Geschichte nahm ich sie in dem Arm um sie zu trösten. „Das tut mir leid, das muss bestimmt hart für dich gewesen sein“ „Ich wusste teilweise nicht mehr was ich machen sollte. Der Friedhof war mein zweites zu Hause, ich konnte mich nicht von ihrem Grab trennen, doch Freunde halfen mir über diese Zeit und ich merkte dass das Leben irgendwie weitergehen muss. Und jetzt, jetzt habe ich mich sogar wieder neu verliebt!“ Das war wie ein Schlag für mich. Sie hatte sich verliebt, wahrscheinlich schon glücklich mit einer neuen Frau zusammen. Ich war wieder den Tränen nahe, bis Maike sich schließlich aus meinen Armen löste, mir in die Augen schaute und mir ein „verliebt in dich!“ zuflüsterte. Ich schaute ihr in die Augen, überwältigt von meinen Glücksgefühlen konnte ich nicht anders, ich musste sie küssen, hier und jetzt! Ich näherte mich ihren Lippen, bis sie schließlich die meinen berührten. In diesem Moment hätte alles passieren können, ich hätte es nicht bemerkt. Mein Bauch kribbelte wie verrückt, kleine Blitze durchströmten meinen Körper, ich war einfach nur superglücklich!



copyright © by xXtideXx. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


voll schön!
Nieke21 - 27.08.2006 16:34
schöööööööööön.....
ladyPCD - 27.08.2006 15:07
mhhh-schön erzählt!!
Smusl - 25.08.2006 17:54
Wie schööööön!!!!
Oh Mann! Warum kann mir sowas nicht passieren! Will auch!!!!!
Chickabey - 25.08.2006 17:36

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