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Ein Wintertraum

von NoSweetAngel


Träume

Es ist Nacht geworden und ein leichter Wind wirbelt dicke weiche Schneeflocken fröhlich tänzelnd durch die kühle Luft. Die tief verschneite Landschaft ist trotz der Dunkelheit weit zu sehen, denn der weiße glitzernde Schnee reflektiert die Lichter der ganzen Umgebung. Alles mutet so sanft und ruhig an und ein vorbeifahrendes Auto gibt nur einen dumpfen Klang des Motors und das dezente knirschen der Reifen von sich.
Ich sehe zu ihr rüber, wie sie neben mir durch den dicken Schnee stapft und wundere mich wie so oft, was hält diese Frau nur bei mir?
Sie sieht in ihrer dicken Daunenjacke zum verlieben aus. Aber noch intensiver kann ich nicht, ich habe mich schon mit jeder Faser meines Körpers und jedem Teil meiner Seele in diese wunderbare Frau verliebt. Ihr ruhiges, ausgeglichenes und doch quirliges Wesen, ihre ureigenste positive Art mit der sie die Welt betrachtet und wie sie mich immer wieder spüren läßt, dass ich jemand Besonderer in ihrem Leben bin, das alles liebe ich so sehr an ihr.
Zwischen dem flauschigen roten Schal und der Kapuze der Jacke sind fast nur noch ihre roten Bäckchen und die putzige Nase zu sehen und ich kann nicht anders, als zu sagen: "Ich liebe Dich."
Sie sieht zu mir herüber und ein wohliger Schauer durchfährt meinen Magen. Unsere Blicke treffen sich und machen jedes Wort überflüssig, Hand in Hand setzten wir unseren Weg durch die wundervolle Schneelandschaft fort.
Obwohl sie bei dieser Kälte nicht gerne raus geht, hat sie keine Sekunde gezögert, als ich sie fragte ob wir zum Weihnachtsmarkt gehen wollen. Sie kennt mich inzwischen einfach zu gut, um zu wissen wann mir etwas wichtig ist und wann sie "nein" sagen kann ohne mich zu verletzen. Aber selbst wenn, ich würde es ihr nie übel nehmen.
Nach knapp einer viertel Stunde sind wir von der Hütte, wo wir Weihnachten verbringen, in den Ortskern gekommen und sie sagt zu mir: "Danke, das Du mich hier her gebracht hast. Es ist wundervoll hier." Dann gibt sie mir einen Kuß und ich sehe dieses strahlen in ihren Augen wie man es eigentlich nur bei Kindern sieht.
Überall hängt Weihnachtsdekoration, es leuchten Christbäume und es duftet nach Glühwein und gebrannten Mandeln. Der Markt hier ist anders, hier gibt es keine Fabrikwaren und kitschiges. Hier verkaufen Handwerker und Bastler aus der Umgebung ihre liebevoll gefertigten Schnitzereien, Tonfiguren und vieles mehr.
Wie wir so zwischen den Buden umher wandern bemerke ich, wie ihr Blick an einer kleinen geschnitzten Figur hängen bleibt. Und als sie sich von mir nicht beobachtet fühlte, nimmt sie die Figur und betrachtet sie intensiv, dann stellt sie sie wieder zurück und geht weiter. Aber mir ist nicht entgangen dass ihr das kleine filigran bearbeitete Stück Holz sehr gefallen hat. Es war ein kleiner Hirtenjunge mit einem Stab in der Hand und man konnte in seinem Gesicht sehen, dass er vor Freude am Leben pfeift. Er würde sehr schön in die von ihr selbst zusammengestellte Krippe zu Hause passen. Wir gehen weiter zu einem Stand mit Glühwein und ich schlage vor, dass sie uns zwei Tassen kaufen soll und ich würde gebrannte Mandeln besorgen. Ich ging um die Ecke und konnte nicht umhin, nicht nur Mandeln zu kaufen, sondern auch diese kleine schlichte Holzfigur.
Zurück bei dem Stand mit dem Glühwein wartet sie schon und fragt wo ich denn so lange war und ich antworte mit einem Grinsen im Gesicht, dass ich etwas anstehen mußte. Aber sie ahnt sofort, dass das nicht alles war und um mich nicht zu verraten, sag ich noch: „Du siehst einfach so nett aus, wenn Du so eingepackt bist. Ich freue mich schon auf das Auspacken.“ Damit war sie zufrieden.
Wir haben jeweils unsere zwei Glühwein ausgetrunken und sind aufgewärmt und beschwipst genug um den Heimweg anzutreten. Arm in Arm stapfen wir dahin und obwohl es unbequem ist so zu laufen, will keiner jetzt den anderen loslassen. Diese Nähe zwischen uns, dieses aneinander klammern ohne zu fesseln, es ist einfach wunderbar mit ihr.
Da es so etwas langsamer vorwärts geht und wir zu unserer Hütte auch wieder bergauf müssen sind wir jetzt bereits ganze 30 Minuten unterwegs. Zurück in der Hütte, riecht es nach Kaminfeuer und es ist wohlig warm. Sie stellt sich vor mich hin und spreizt die Arme auseinander und sagt: „So meine Liebe. Los pack mich aus wie Du es versprochen hast..“ Dabei hat die wieder ihr freches Grinsen im Gesicht. Oh Gott, wie liebe ich diese Frau. Langsam pelle ich sie aus den dicken Klamotten und sie steht da und geniest es mich dabei zu beobachten. Dann sagt sie, als sie nur noch in ihrem Höschen und BH vor mir stand: „Ich mach uns noch einen heißen Kakao und Du gehst schon mal das Bett vorwärmen. Ja?“ Sie gibt mir einen Kuß auf die Wange und verschwindet in der Küche. Inzwischen war es spät geworden und die alte Wanduhr zeigt zehn Uhr und fünfundvierzig Minuten an. Schnell verschwinde ich im Bad und ziehe mich aus, dann husche ich ins Bett und lege die kleine Holzfigur auf ihr Kopfkissen. Ich freue mich schon jetzt auf den Ausdruck in ihrem bezaubernden Gesicht, wenn sie die Figur sieht.
Keine zwei Minuten später kommt sie herein und hat wieder ihr bezauberndes Lächeln auf. Genau das Lächeln, mit dem sie es schafft alle Menschen um sie herum für sich zu gewinnen. Es macht sie so sympathisch, aber sie würde das nie ausnutzen, dass ihr die Leute dafür fast zu Füßen liegen. Sie kommt zum Bett und stellt die zwei Tassen mit heißem Kakao auf das Nachtkästchen und flüstert: „Einen Moment noch.“ Dann verschwindet auch sie kurz im Bad. Kurz darauf erscheint sie in einem Nachthemd, dass einem die Sinne rauben kann und just in dem Moment als sie unter die Decke schlüpfen will sieht sie die kleine Figur und kann sich ein quietschen vor Freude nicht verkneifen. Sie nimmt die kleine Hirtenjungen und drückt ihn sanft an ihre Wange. Dann sieht sie zu mir und sagt: „Ich wußte doch, dass Du wieder was im Schilde führst.“ Behutsam stellt sie die Figur weg und springt zu mir ins Bett. „Wie schaffst Du das nur immer wieder herauszufinden, was ich mag?“ und die Antwort fällt mir nicht schwer. „Ich liebe dich so sehr und Du bist immer so gut zu mir, dass es für mich ein leichtes ist dir so etwas anzusehen.“ Ich freue mich so sehr sie überraschen zu können, dass es mir Tränen in die Augen treibt und dann küßt sie mich auf die Augen, die Wange, den Mund und flüstert mir ins Ohr: „Ich liebe Dich. Du verrücktes Weib.“
Ohne weitere Worte schlüpft sie zu mir unter die Decke und wir schlürfen unseren Kakao. Dann mache ich das Licht aus und eng an einander gekuschelt schlafen wir ein..

Anna



copyright © by NoSweetAngel. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.





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