von Schmusemolch
Vorwort
Nun ist es soweit. Ich muss nicht mehr mit einer Lüge leben. „Ein Mann bin ich nun“, schrie ich, als ich aus dem Krankenhaus kam. Die Leute schauten mich zwar blöd an, aber ich wusste ja wie es gemeint war.
Die Hormontherapie schlug gut an, meine Werte waren in Ordnung, meine Leberwerte waren in grünen Bereich :)Super!
Alles wurde von nun an besser.
Von den Moment an konnte ich die Menschen verstehen, die sagten: „Wie neu geboren fühle man sich“. Ich empfand es als noch viel besser.
Das Leben daran zu verschwenden es nicht zu tun? Nein, das wollte ich nicht. Wie ein Mann habe ich mich ein Leben lang bisher gefühlt und nun wollte ich den letzten Schritt auch besiegeln und so leben wie ich es für richtig halte.
Meine neuen Zukunftspläne waren erstmal:
• Umziehen in eine neue Stadt
• Wohnung neu einrichten
• Neue Arbeit finden
• Na ja, und sich eine Frau suchen :)
Das wird bestimmt noch eine Aktion werden, da ich nun ein Mann bin, aber es sieht nicht ganz so aus wie bei einen geboren Mann. Man sieht es schon.
Die Narben sind auch noch frisch und es werden noch Nachuntersuchen folgen. Meine Freude ist aber trotz dem allen riesig groß, da mein Traum nun Erfüllung gegangen ist.
Die Zeit des Wartens hat nun ein Ende. Es dauerte für mich eine Ewigkeit, da ich noch alles mit der Krankenkasse absprechen musste, Gespräche beim Psychologen, die Besuche beim Arzt, ob meine Werte immer in Ordnung sind.
Mein Alter beträgt 21 und wo ich ein Kind war bemerkte ich bereits, das der Körper, so wie er war, mir nicht gefiel. Das Geschlecht war nicht meins. Ich konnte mich nicht als Frau fühlen.
Meine Klamotten waren auch meist von Jungs und nicht typisch für Mädels. Viel zu große T-Shirts, die Hosen saßen nicht gerade eng, da ich es nicht zeigen wollte, dass mein Geschlecht weiblich war.
Im Alter von 18Jahren begann ich mit der Hormontherapie und holte mir regelmäßig meine Spritzen beim Arzt, der die genaue Dosierung kennen muss.
Alleine mich zu spritzen ohne eine Ahnung davon zu haben, kam für mich nicht in Betracht. Ich hatte Angst davor zu viel zu spritzen.
Nein, das Risiko war mir zu hoch.
Das Leben sollte von nun an für mich neu beginnen und die Vergangenheit zwar nicht vergessen werden, aber ich brauchte nicht mehr mit einer Lüge leben.
Der Neuanfang konnte nun beginnen.
Kapitel (1)
Meine Pläne waren einfach, Arbeit suchen, neue Wohnung, neu einrichten und eine Frau suchen, die ich meine Liebe schenken kann. Nicht nur aus sexualer Sicht.
Mein Alter ist jetzt 31 und es sind schon ein paar Jahre vergangen.
Ich blieb bei meiner Arbeitsstelle noch eine Weile und begann ein Studium.
Heute bin ich Lehrer in Gießen. Mein aller erster Arbeitstag in Gießen begann und ich war irgendwie sehr nervös.
In Berlin unterrichtete ich vorher an einen Gymnasium, bevor ich hier her ging. Warum ich nach Gießen ging?
In Westen gibt es eben mehr Geld. Nein, nicht nur deswegen. Wenn man ein neues Leben beginnen möchte muss man sein altes Revier verlassen und so wollte ich es auch schon eher machen. Das Geld für den Umzug musste ich ja irgendwie ersparen.
Mein Vorstellungsgespräch verlief erste klasse und es hätte auch nicht besser laufen können.
Üblich findet das Vorstellungsgespräch bei der Schuldirektorin statt, aber diese war im Urlaub und so nahm ich mit dem Kollegium vor lieb.
Diese waren aber sehr nett und sehr schnell von mir begeistert. Na ja, man muss ja auch mal Glück im Leben haben.
Ich denke mal, dass die Schuldirektorin auch in Ordnung ist, auch wenn ich sie nicht gesehen habe. Mir hatte bisher keiner erzählt, dass es eine Hexe sei oder so was dergleichen.
Warum ich davon erzähle? Ich soll heute ein Gespräch bei ihr führen, da sie mich persönlich kennen lernen möchte. Mensch, ich darf nicht daran denken. Meine Nervosität nimmt sonst noch überhand.
Der Schulunterricht beginnt hier um 08.00 Uhr und ich muss mich nun mal endlich fertig machen. An ersten Tag zu spät zu kommen, wäre echt scheiße.
Nun kleide ich mich mal ein und gehe los.
An der Schule angekommen, sah ich eine Kollegin, die ich noch nicht kannte.
Eine echt hübsche Frau, die braunen Haare bis zum Hintern, ein wenig geschminkt, gut gekleidet und eine Wahnsinns Ausstrahlung hat.
Ich ging zu ihr hin und stellte mich erstmal als neuer Kollege vor: „Guten Morgen mein Name ist Michael Schulz, ich bin der Neue!“, sagte ich und lächelte noch ein wenig um meine Nervosität nicht so zu zeigen.
Ich musterte sie von oben bis unten, was mir ehrlich gesagt peinlich war, da sie es bemerkte. Mit einen verlegenden lächeln würde sie mir schon verzeihen, hoffte ich.
„Hm, ich muss dich mal was fragen!“, sagte ich und schaute sie so an, als würde ich unbedingt eine Antwort benötigen, ansonsten würde ich sterben. Hundeblick eben!
„Was möchtest du denn so dringend wissen?“, kam von ihr bloß schnell und knapp.
„Ich habe gleich noch ein Gespräch bei der Schuldirektorin und wollte nur wissen, wie sie so ist? Na ja, möchte auf Nummer sicher gehen. Nicht das ich was äußere, was sie total verärgern oder sauer machen würde. Ein kleiner Tipp wäre also echt hilfreich und so unter Kollegen kann man das ja mal machen oder?“, sagte ich mehr fragend als sagend und betrachtete sie mir genauer. Mir fiel dadurch auf, dass sie älter sein musste wie ich. Ein zartes Lächeln kam bei ihr zu Stande und ich dachte mir, dass ich wohl eine Antwort erhalten werde.
„Ich gebe dir einen Rat. Sie ist sehr nett und heißt Katja von Freiberg. Was könnte ich dir noch sagen? Sei einfach wie du bist, das mag sie am liebsten. Na gut ich muss nun hoch, haste zur ersten stunde?“
Neugierig ist sie ja schon, dachte ich mir.
„Ich habe zur 2ten stunde, da ich vorher dieses Gespräch noch habe. “, äußerte ich nur und ging in Richtung Toilette.
Nach meinem Toilettengang bewegte ich mich langsam und unsicher zu dem Büro der Schuldirektorin.
Mir gingen so viele fragen durch den kopf.
Was erwartet mich dort?
Ist sie wirklich nett?
Ist sie vielleicht doch eine Hexe?
Ob sie mich vielleicht weiblich findet als Mann?
Davor hatte ich am meisten Angst. In der Schule geoutet zu werden und alle zeigen mit dem Finger auf einen. In Berlin bei meinem Studium hatte ich auch schon oft Angst, aber alles was vorher als Frau galt, war nun männlich. Meine Geburtsurkunde, Personalausweis, alles war auf einen Herrn Michael Schulz umgeschrieben worden. Mein Selbstbewusstsein ist aber trotzdem gewachsen, seitdem ich weiß, dass ich komplett bin und nicht mehr verbergen muss, was ich nicht habe. „Ach, das stärkt mich gleich wieder ein bisschen“
Nun stehe ich vor diesem Büro und meine Hand schon auf der Klinke. „Ah, das Klopfen nicht vergessen“, dachte ich mir nur.
Ich klopfe und warte geduldig auf die 2 Worte, die auch gleich kamen. „Ja, bitte!“
Als ich die Tür zur Hälfte geöffnet hatte, traute ich meinen Augen nicht.
Sie saß da und strahlte und lächelte mir frech ins Gesicht.
„Schönen guten Tag Herr Schulz, darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Katja von Freiberg. Willkommen in Gießen!“, sagte Katja und legte ein lächeln noch oben drauf. Meinen Mund bekam ich in diesen Moment nicht mehr zu. Meine Gedanken rasten. „Mist, die Frau vorhin fragst du noch, wie du dich am Besten anstellst und dann ist sie es auch noch selber. Mir fiel auch gleich ein, dass sich Katja gar nicht direkt vorgestellt hat. Mensch, das ist mir vorhin entgangen.“
Ich merkte, wie mein Gesicht immer wärmer wurde und so war es mir klar, dass die Röte mein Gesicht eingenommen hatte. „Peinlich“, sagte ich nur leise zu mir. Ihr Lächeln wurde immer breiter. „was für ein super Start du wieder hast“, dachte ich und stand da wie in Depp.
„Nehme doch bitte Platz, Michael! Darf ich doch sagen, wo wir schon beim Du waren?“, sagte Katja und zeigte mit ihrer Hand zum Stuhl. Wie ein kleines Schulkind befolgte ich ihre Anweisung.
Sehr ungeduldig schaute ich zu ihr hinüber und wartete ab, was nun als nächstes geschehen würde.
„Nun gut, deinen Arbeitsvertrag brauchst du nur noch zu unterschreiben.“
Ab den 27Lebensjahr war es möglich Beamter auf Lebenszeit zu werden. Diese Vorzüge wollte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen. Schnell unterschrieb ich meinen Arbeitsvertrag und wollte eigentlich bloß aus diesem Zimmer.
Auf einmal stand Katja auf und blieb genau neben meinem Stuhl stehen. Sie musterte mich von unten nach oben und schaute mir ins Gesicht. „Und wie fühlt man sich, wenn man von oben bis unten gemustert wird wie eine Trophäe?“ Nach dieser Frage lächelte sie Gott sei dank.
Ich antwortete nicht und die Zeit verging. Eins stand fest, diese Frau ist echt hartnäckig.
„Bevor du gehst habe ich noch eine Frage. Du musst sie mir natürlich nicht beantworten, da sie ins private geht. “ Mir kam es nicht vor, wie eine Frage sondern, wie eine Aufforderung. Zu mindestens klang es so bei ihr .
Die Frage an sich war in Ordnung, aber sie brachte mich zum nachdenken.
„Sind sie eigentlich vergeben?“
....Fortsetzung folgt bei Interesse...
...hoffe die Geschichte ist ein wenig interessant geschrieben :0) Die Personen sind frei erfunden, sowie die ganze Geschichte...
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Schmusemolch. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.