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Eiscafé Teil I

von Lmeanraie


Eiscafé Teil I

Nervös lief ich den Bürgersteig rauf und runter. Es war Sommer und obwohl es erst kurz vor halb 11 frühs war schien mich ein heißer Tag zu erwarten. Hippelig schaute ich zum wiederholten mal auf die Uhr: 3 Minuten vor der vereinbarten Zeit und noch niemand zu sehen, geschweigedenn eine geöffnete Eisdiele. Diese ganzen Tatsachen machten mich nur noch nervöser als ich vor meinem Vorstellungsgespräch sowieso schon war. In meinen Semesterferien wollte ich mir einen Job suchen und nach etlichen, vergeblichen Bewerbungen hatte ich nun endlich eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch bekommen. Ich kannte die Eisdiele, da wir uns im Sommer während den Vorlesungen öfters mal ein Eischen genehmigten und war daher echt froh, dass ein so gut laufendes Geschäft mich als Mitarbeiterin in Erwägung zog. Während ich mir in Gedanken noch einig, mir clever vorkommenden Antworten paratlegte wurde ich von einem herranschnellendem Fahrrad fast über den Haufen gefahren. „Pardono!“, sagte die junge, rasante Radfahrerin während sie sich grade noch auf ihrem Fahrrad halten konnte. „Ich bin etwas in Eile, ich soll jetz eigentliche ein Bewerbungsge...“ sie musterte mich und die die Bewerbungsmappe, die ich in der Hand hielt und grinste „Ohje da hätte ich wohl fast meine Bewerberin umgefahren. Entschuldigen Sie treten sie ein.“ Ich war überrascht, dass hatte ich nicht erwartet. Ich war der Meinung, ein Gespräch mit Luigi dem Besitzer der Eisdiele zu führen, doch die Person die mir nun gegenüber stand war um Welten atraktiver! Sie schien wie Luigi Italienerin zu sein, denn sie hatten eine braungebrannte Haut und langes, franzig geschnittenes aber doch wundervoll glänzendes Haar. Ich war so darin vertieft sie zu bewundern, dass ich ihre Aufforderung ihr zu folgen garnicht wahrgenommen hatte. „Oh haben Sie sich etwa doch wehgetan? Oder was ist?“, schaute mich meine eventuelle Vorgesetzte besorgt an. „Nein, entschuldigen Sie...“, antwortete ich und folgte ihr brav in ein Büro im hinteren Teil des Eiscafes. „Setzen Sie sich doch.“, sagte die Frau und bot mir den Stuhl vor einem großen Schreibtisch an „Ich bin Anna Mancini, ich bin die Tochter von Luigi. Mein Vater ist zur Zeit bei Verwandten in Italien und da ich gerade mit meinem Studium fertig geworden bin hat er mich beauftragt so lange das Cafe zu leiten. Also müssen sie heute wohl Vorlieb mit mir nehmen.“ Sie grinste und ich war jetzt schon wie verzaubert von ihrem Lächeln. Doch diese Gedanken konnte ich mir gleich aus dem Kopf schlagen! Ich musste mich auf das Gespräch konzentrieren und wollte es nicht gleich vermasseln. Also strengte ich mich an und nach etwa 15 Minuten unterschrieb ich einen Arbeitsvertrag für die bevorstehenden Ferien. Überglücklich schüttelte ich Anna die Hand und bedankte mich für die Einstellung. „Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit Frau Schmidt, nur eine Frage hätte ich noch... Da ich ja nun nicht gerade viel älter als Sie bin und mir auch bei dem Gedanken gesietst zu werden etwas merkwürdig vorkomme, wollte ich fragen ob für Sie auch ein Du akzeptabel wäre?“, sie lächelte mich wieder mit diesen wundervoll strahlenden Augen an und ich wusste, dass ich dieser Frau keine Bitte abschlagen konnte.
In meiner ersten Woche im Betrieb half mir Anna sehr gut mich einzuarbeiten. Bei Fragen konnte ich immer auf sie zurückkommen und die Zusammenarbeit funktionierte prächtig. Es machte mir wirklich Spaß im Eiscafe zu arbeiten und es wurde nie langweilig. Das Beste an meinem Job war allerdings die Tatsache, dass ich jeden Tag Anna sah und Zeit mit ihr verbringen konnte. Die einstündige Mittagspause verbrachten wir meistens gemeinsam auf der Terasse hinter dem Cafe und auf diese Weise lernte ich Anna auch was die privaten Dinge anging besser kennen. Sie hatte in Italien studiert und wollte nun erstmal ein Jahr lang das Leben genießen. Zu meiner Verwunderung und Begeisterung hatte sie keinen Freund und fand die Männer hier in Deutschland anscheinend auch nicht sehr ansprechend, da sie oftmals abwertent über sie sprach. Das alles machte mir natürlich Mut, doch selbste wenn ich als Frau eine Chance bei ihr haben würde, wäre sie immernoch meine Vorgesetzte, was einen erneuten inneren Konflikt in mir auslöste...
Als meine zweite Arbeitswoche im Eiscafe Mancini begann, saßen wir wieder einmal auf der Terasse und sonnten uns. „Was machst du eigentlich nach der Arbeit?“, fragte mich Anna und sah von ihrem Liegestuhl zu mir herüber. „Also heute wollte ich mal an den See fahren und heut abend ist Strandfest in der Innenstadt, wie du ja sicher mitbekommen hast ...“, antwortete ich. „Strandfest? Was ist das denn? Wo habt ihr denn hier einen Strand?“, grinste sie fragend. „Sag mir nicht du hast das noch nicht mitbekommen?“, lachte ich „In der Innenstadt haben sie die Fußgängerzone mit sandausgeschüttet und überall Palmen aufgestellt und in den nächsten 3 Tagen findet eine Art Festivil statt...“ „Ach echt? Und mit wem gehtst du dahin?“, fragte sie weiter. Diese Frage hörte sich so an als ob sie darauf wartete mit mir kommen zu dürfen, doch konnte ich meinen Chef fragen ob sie mich bei meiner abendlichen Partytour begleiten wollte und das auch noch wo ich mich alangsam echt für sie zu interessieren begann? Ich durfte nicht zu lange drüber nachdenken und sagte einfach: „Alleine, wenn du mich nicht begleitest...“ Sie begann zu lächeln und sagte dann: „Na wenn du mich so bittest! Holst du mich hier um halb 10 ab? Dann mach ich noch das Cafe zu und wir können los?“ „Alles klar!“, sagte ich zufrieden und in meinem Hinterkopf machten sich Fragen wie die nach dem passenden Outfit, der Verbindlichkeit dieses Abends und der wie ich einen Abend mit dieser wundervollen Frau überleben sollte ohne schwach zu werden, breit.
Die Zeit bis zu meinem Feierabend zog sich wie Kaugummi, doch als ich mich daheim fertig gemacht hatte und nun aufgestylt wieder auf dem Weg zum Cafe war begann ich mir etwas Sorgen zu machen. Hoffenltich würde ihr der Abend mit mir gefallen und hoffentlich würde ich nichts zu auffälliges tun, was ihr zeigt, dass sie für mich lieber ruhig mehr als nur die Cheffin sein konnte. Als ich vor meinem Arbeitsplatz ankam klopfte ich von außen an die Scheiben. Sekunden später öffnete mir Anna die Tür und mir verschlug es glatt die Sprache. Während der Arbeit hatte ich sie noch nie so freizügig gekleidet gesehen. Sie trug einen kurzen Rock und ein enges Top. Ihre Haare wurden von der frischen Sommerbriese zurückgeweht und um ihren Hals trug sie eine Hawaii-Kette. „Hey...“, stammelte ich und schaute sie fasziniert an. Sie kam grinsend auf mich zu, hauchte mir ein „Ciao“ entgegen und gab mir ein Küsschen auf die Wange. Holla! Das warf mich fast aus der Bahn! „Also Lena ich will gleich eins klarstellen ja? Heute Abend bin ich hier nicht als deine Vorgesetzte, sondern als deine Mitpartymacherin und glaub nicht, dass die 2 Jahre die ich älter bin irgendwas an meiner Feiermentalität ändern ja?“ klärte sie mich auf. „Alles klar!“, antwortete ich immernoch leicht irritiert von den Schmetterlingen die sich mit dem Moment des Begrüßungsküsschens in meinem Bauch breit gemacht hatten. Anna schnappte sich meinen Arm, harkte sich ein und wir machten uns gemeinsam auf in Richtung Innenstadt, dies musste einfach ein toller Abend werden!



copyright © by Lmeanraie. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


einfach toll:)
das ist super geschrieben, ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung
Belatschka - 15.02.2008 00:09
schön...
san19 - 13.02.2008 13:37
Schön!
SunshineCharlie - 13.02.2008 13:28

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