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Stories » Detail

Erinnerungen an eine vergangene Liebe...

von Jenova


Es war nur der Moment

Viel Zeit ist vergangen, seit ich das letzte Mal Dein Foto in Händen hielt und mit schweren Gedanken betrachtete.
Doch Du hattest Dich so erbarmungslos in meinem Herzen festgesetzt, so tief in meine Seele eingebrannt, dass es nicht nötig war, dich auf diesem Bild wiederzusehen. Ich habe es aus meinem Besitz verbannt, dieses kleine Stück Papier, das mit einem Hauch von verzweifelter Hilflosigkeit versuchte, dich in einem einzigen Moment für die Ewigkeit festzuhalten.
Denn wie kann es eine Ewigkeit halten, wo es doch schon im nächsten Moment nicht mehr aktuell war - als Du die Augen niederschlugst und mit einem einnehmenden Lächeln eine weitere Seite Deiner unendlich facettenreichen Schönheit offenbartest.

So viel Zeit ist vergangen, doch bist Du mir auch heute noch näher als Du ahnen kannst.
Wie hätte ich Dich vergessen sollen, warst Du doch der Mensch, der mich der Realität entzog, tief in das Zentrum meiner Seele drang. Du ergriffst Besitz von mir, machtest mich mit dem Zauber deines Seins blind und taub und stumm für den Rest dieser Welt. Du machtest mein Leben zu dem Deinen, doch geschah dies unbewusst - viel schlimmer noch, ganz ungewollt.

Und dennoch, blieb mir bis heute der wohlige Klang Deiner Worte, als würdest Du noch immer zu mir sprechen, das Wunder Deines Lächelns, als hätten wir erst vor einer Sekunde miteinander gelacht, der Zauber Deiner Augen, als wäre ich erst in diesem Moment in sie eingetaucht, um mich darin zu verlieren. Und der Schmerz, der noch immer in mir wütet, mich immer wieder zu Boden reißt, wenn ich versuche zu fliehen und Dich so auf brutalste Weise unvergessen macht.
Es ist noch immer der gleich Schmerz wie zu der Zeit, in der ich Abschied nehmen musste - als unsere Wege sich trennten, ohne auch nur ein einziges Mal gemeinsam verlaufen zu sein.

Mit größter Mühe und Anstrengung versuche ich meine Liebe in eine platonische umzuwandeln. Es gibt ein paar Anzeichen, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
Ich habe Dich getroffen ohne Dich zu berühren; ich habe mit Dir gesprochen, nicht geflirtet...

Trotzdem wird meine Stimme immer weich werden, wenn Du in der Nähe bist. Trotzdem wird mich Dein Lächeln immer glücklich machen...
Es wird immer ein klein wenig mehr sein.

Davor hab ich Angst. Denn ich werde auch immer ein klein wenig mehr verletzlich sein, ein klein wenig mehr für Dich fühlen, ein klein wenig mehr Ansprüche stellen.


Schwitzende Körper reiben sich aneinander, zum Takt der Musik, sie wird lauter und schneller und die Körper stoßen sich ganz automatisch ab, um nun ohne jede Berührung zu tanzen. Jede für sich „Ich kann nicht mehr, ich brauch was zu trinken“, sage ich völlig erschöpft. Also, ab zur Theke und zwei Bier bestellt. Wir stehen nebeneinander und ich freue mich hier zu sein, heute geht es mir gut. Meine Arme brennen, endlich fühle ich was. Ich wage es nicht den Pulli auszuziehen. Mir ist heiß, doch zu groß die Angst entdeckt zu werden. Aber ich fühle und das ist alles was in diesem Moment für mich zählt.

Julia steht neben mir und wir schauen ein wenig durch die Runde. Ich sehe Sel, eine Frau aus der Vergangenheit und schau ihr ein wenig beim tanzen zu. Meine Gedanken machen eine kurze Reise zu der Zeit mir ihr zurück. Julia holt mich zurück, indem sie mir einen Stoß in die Seite versetzt. „Ach guck mal an. Calimero ist auch da“, sagt sie in ihrer selbstüberzeugenden Art, die mich so sehr an ihr stört. Genervt versuche ich ihr zu folgen. Ich schaue irritiert in die Runde und versuche zu erraten von wem sie da wohl redet. Bis meine Augen auf einer Frau haften bleiben.

Es haut mich gleich um.

Es gibt ne menge Frauen, die mir gefallen würden an diesem Abend, aber sie hat irgendetwas, was mich gleich fesselt. Ich schau noch immer in ihre Richtung, sie hat ein Becks in der Hand und wippt ein wenig zur Musik mit. Mein nächster Blick gilt wieder Julia, die sich gerade auf die Frau, mit dem lustigen Spitznamen zubewegt. „Die kennt die ja wirklich“ - geht mir als erstes völlig unbegreiflich durch den Kopf. Gut das ich schon leicht angetrunken und damit mutig genug bin, Julia einfach zu folgen. Sie lachen über irgendwas und ich höre meinen Namen. Sie schauen in meine Richtung und zum ersten mal treffen sich, für Sekunden nur, unsere Blicke. Ich stelle mich einfach neben die Frau mit dem Iro und will wissen worüber die beiden da so kichern. Es ist Geplänkel. Julia sucht nach Gesprächsstoff. Nach ein paar Minuten ist der Zauber auch schon wieder vorbei und ich bin gezwungen wieder auf Abstand zu gehen.

Auf dem Weg nach Hause frage ich Julia über Calimero aus. Ich erfahre das sie Ines heißt und dank der Gutherzigkeit ihrer Mutter, Julia dort mal 2 Nächte verbringen durfte, als sie zuhause rausflog. Sehr viel mehr kann sie mir leider auch nicht erzählen.

Eine Woche ist vergangen und noch immer bewegen sich meine Gedanken hin und wieder zu dieser Frau von der Party. Ich würde ne Menge dafür geben, irgendwie mit ihr in Kontakt treten zu können. Doch bis auf ihrem Nachnamen weiß ich nichts von ihr. Keine Handynummer, keine Emailaddy. Ich nerve Julia fast täglich mit ihr. Will alles hören was sie über diese Frau weiß. Und Julias Lieblingskommentar ist, dass sie eine Frau hat. Ich ärger mich darüber, nicht der Tatsache wegen, sonder weil ich merke das sie eifersüchtig ist.

Wir sind auf dem Weg nach Wolfenbüttel. Sie lässt mich an der Schule raus und fährt selbst weiter zur Uni. Ich folge dem Unterricht nur teilweise und bin froh als es endlich zur Pause klingelt. Genervt und gelangweilt bin ich auf dem weg zur Cafeteria. Ich schaue durch die Gegend und kann meinen Augen nicht trauen. Ich zwinge mich zur Vernunft und schaue ein zweites mal und plötzlich poltert mein Herz ganz arg los.
Sie ist es wirklich!
Hier in meiner Schule! Sie kommt geradewegs auf mich zu. Sie hat noch jemanden bei sich, den ich im ersten Moment gar nicht richtig registriere. Außerdem ist mir die Zeit zu kostbar, ihre Begleitung näher in Anschein zu nehmen. Meine Augen haften auf ihr. Ich bin plötzlich schrecklich nervös und tausend Sachen jagen mir durch den Kopf.

Doch zu spät. Schon stehe ich vor ihr. Sie lächelt und mein Herz schlägt, für mich unverständlicherweise Purzelbäume. Ich schmelze dahin und eh ich es richtig begreifen kann, dass sie hier wirklich vor mir steht, hat sie auch schon die Arme um mich gelegt und begrüßt mich so.
Dieser Duft!
Das ist das Erste was mir durch den Kopf geht und danach einfach nur noch der Wunsch, sie würde mich nie wieder loslassen. Ich bin noch immer völlig perplex und stammel irgendwas vor mich hin. In den nächsten Minuten soll ich erfahren; dass sie hier jobbt und in dem kurzem Moment, in dem sie hier vor mir steht, droht alles um mich herum zu verschwinden. Ich sehe nur noch sie. Und dann muss sie auch schon wieder los. Ich habe gar keinen Hunger mehr und erst jetzt bemerke ich, dass ja Diana noch immer neben mir steht. Ich schwebe. Sie grinst mich nur an und sagt „Aha du betrügst mich also mal wieder“, sie spielt gerne dieses Spielchen und wir blödeln rum und lachen.
Mir geht’s fantastisch!

Zurück im Unterricht kann ich mich plötzlich super konzentrieren, es ist, als hätte ich neue Kraft getankt. Ich bin beflügelt und fühle mich super. Wir haben Religion und wollen einen Film gucken, also werde ich in die Stadt, zur Videothek geschickt. Anja geht mit. Wir beschließen noch einen Abstecher ins Forum zu machen, Anja hat Hunger. Wir stiefeln Richtung Edeka und ein zweites mal an diesem Tag hüpft mein Herz vor Freude. Da sitzt sie doch tatsächlich an der angrenzenden Cafeteria und trink was mit ihrem Kollegen. Ich kann es kaum glauben! Sie lächelt und wieder geht mein Herz auf. „Was ist eigentlich mit dir los?“, frag ich mich selber.

Vor ihr komme ich natürlich kurz zum Stehen und sie sagt so was wie „Beim nächsten mal gibst du einen aus“ ich würde gern noch länger bleiben und noch ne Runde mit ihr quatschen, oder einfach nur dastehen und sie anschauen. Doch der Anstand verlangt anderes. Im Laden beschließe ich, dass ich sie einfach wiedersehen muss und kaufe kurzerhand Ferrero Küsschen. An der Kasse verlässt mich der Mut, aber ich zwinge mich dazu, doch noch mal zu ihr zu gehen. Ich bin nur noch ein paar Meter von ihr entfernt. Mir zittern die Knie. Ich reich sie ihr einfach, sie schaut erst etwas überrascht, nimmt sie dann aber doch an sich. Ich fasel noch irgendwas und versuche mich dann schnell aus dem Staub zu machen. Ich bin gerade 2 Meter gegangen, da ruft sie nach mir.

Ich drehe mich um und wieder dieses lächeln. Diesmal ein anderes. Es ist frecher. Ich geh zögernd und noch immer mit weichen Knien wieder auf sie zu. Und da passiert das Unmögliche. Sie fragt mich nach meiner Nummer! Sie fragt einfach so nach meiner Handynummer! Ich bin in diesem Moment der glücklichste Mensch auf Erden! Nie hätte ich mich getraut sie danach zu fragen und sie tut es einfach. Sie zückt ihr Handy und speichert meine Nummer.

Ich hab mein Handy den ganzen Tag in der Hand, immer in der Hoffnung, dass es endlich einen Ton von sich gibt. Was es auch des öfteren tut. Nur keine SMS von ihr... Ich überleg schon verzweifelt ob ich ihr auch die richtige Nummer gegeben habe, sie sie richtig aufgeschrieben hat, als ich die Hoffnung einfach aufgebe und mich ins Bett lege. Ich bin müde, wie so oft. Eigentlich sollte ich mich langsam fertig machen, denn ich wollte ja eigentlich noch reiten gehen. Ich bin müde und döse ein wenig vor mich hin. Natürlich bimmelt in diesem Moment mein Handy. Genervt nehme ich es in die Hand und sehe eine SMS von einer unbekannten Nummer. Sie ist es!! Endlich! Ich bin hin und weg.
Sie bedankt sich für die Schoki und wir tickern noch ein wenig hin und her.

Alles geht ganz schnell. Kein Tag vergeht, an dem wir nicht mal eine SMS tauschen. Bis sie plötzlich schreibt, „Wir müssen uns echt mal treffen, ich hab sooo viele Fragen an Dich“, diese Nachricht werde ich wohl niemals vergessen.
Ich bin nervös, ganz schrecklich nervös als der Tag endlich gekommen ist. Wir treffen uns in Salzgitter. Ich sitze an der TG-Halle und weiss nicht wohin mit mir. Sie ist unpünktlich, wie charmant, denn ich bin es auch des Öfteren. Da kommt sie um die Ecke gefahren. „Halt dein Herz im Zaum“, sage ich mir selbst. Ich steige ins Auto und sie nimmt mich in den Arm. Ich bin so aufgeregt. Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Das Auto ist eine einzige Duftwolke. Wir fahren zu MC´s und essen ein Eis. Das soll eine Zeitlang ein Ritual für uns werden. Unser Ritual. Wir reden über Gott und die Welt und so langsam beruhige ich mich. Ich mag sie - fährt es mir durch den Kopf und wieder dieses lächeln. Sie ist wirklich schön, diese Frau, die den Namen einer Zeichentrickfigur trägt. Sie erzählt ganz locker, als würden wir uns ewig kennen und sie sieht kein bisschen nervös aus. Sie strahlt Ruhe aus und ich genieße ihre Anwesenheit. Uns wird kalt, es ist schließlich erst Mai. Der 22. um genau zu sein. Also beschließen wir uns erst mal ins Auto zusetzen. Sie fährt los. Es herrscht kurz Stille und ich hänge meinen Gedanken nach. Bis ihre Stimme wieder den Raum erfüllt. Wir sind auf dem weg zum See. Wir stehen auf dem Parkplatz und hören Musik. Sie legt eine CD ein, die Musik trällert leise aus den Boxen und wir reden weiter. Ich kuschel mich ein wenig in den Sitz und genieß das Gefühl das in mir weilt. Im Hintergrund läuft Madonna mit La Isla Bonita. Auch dieses Lied soll mich von nun an ein Stück in meinem Leben begleiten. Sie ist schon lange über die Zeit. Ihre Freundin wartet auf sie. Doch das scheint sie nicht sonderlich zu stören. Dennoch, irgendwann kommt der Moment, wo wir uns verabschieden müssen. Sie fährt mich zu Schnitte. Ich mag gar nicht aussteigen, nicht ohne sie noch einmal in den Arm zu nehmen. Plötzlich schnallt sie sich ab und steigt aus, ich mache es ihr gleich. Sie kommt ganz selbstverständlich auf mich zu und drückt mich. Nicht so wie an dem Tag in der Schule. Sondern länger. Vielleicht nur ein paar Sekunden, aber ich genieße diesen Moment. Ich habe Angst das sie das merkt, merkt was ich meinem Kopf gerade los ist. Ich kann es selbst kaum verarbeiten, oder einordnen. Dann ist sie auch schon wieder verschwunden und ich geh noch eine Runde spazieren. Ich lass die letzten Stunden noch mal auf mich wirken und da kommt auch schon eine SMS von ihr. Sie bedankt sich für die schönen 3 Stunden. Ich bin hin und weg und geh nun doch zu Janine. Ich muss erzählen wie gut es mir gerade geht

Wieder sind ein paar Wochen vergangen. Wir haben nun regelmäßigen Kohntakt. Jeden Tag kommt eins SMS von ihr und an den Wochenenden telefonieren wir stundenlang. Sie macht mich glücklich. Ich fühle mich seit langem wieder gut. Ich verbringe mittlerweile jeden freien Tag in Salzgitter, in der Hoffnung sie vielleicht ein paar Minuten sehen zu können. Und fast immer kommt sie - die erlösende SMS. Sie holt mich von Schnitte ab und wir fahren nach Lichtenberg. Wir gehen im Wald spazieren und ich würde so gern einfach ihre Hand nehmen. Doch dafür fehlt mir der Mut. Stundenlang laufen wir durch den Wald und reden. Ich mag und brauche die Gespräche mit ihr. Wir sind wieder am Auto angekommen und sie öffnet ihren Kofferraum und nimmt eine Decke raus. Es ist kalt geworden an diesem Juniabend. Wir setzen und auf eine Bank und kuscheln uns unter einer Decke. Der Ausblick ist schön. All die vielen Lichter, aber darauf kann ich mich nicht wirklich konzentrieren. Ich bin ihr so nah wie noch nie und wieder überkommt mich dieses Gefühl, dass ich einfach nicht einordnen kann und vielleicht auch nicht zulassen will. Aus Angst mein Herz zu verlieren. Das es zu diesem Zeitpunkt schon lange passiert ist, sollte ich erst Monate später erfahren.
Ich weiß nicht wie wir plötzlich auf dieses Thema kommen, aber ehe ich es selbst mitbekomme, habe ich ihr auch schon vom Borderline erzählt. Das erste mal erzähle ich einem Menschen die ganze Geschichte und fühl mich gut danach. Sie hört mir zu und mein Befürchtung, danach abgestempelt zu werden, wird zum Glück nicht bestätigt. Und wieder kommt der Moment wo ich sie gehen lassen muss.

Mittlerweile lebe ich von Moment zu Moment. Bin täglich gut gelaunt. Am meisten freut sich wohl Sue darüber. Sie sagt mir immer wieder, dass ich mich verändert hätte, sie mich schon lange nicht mehr so glücklich gesehen hätte. Seit dem Abend, wo ich sie das erste mal traf, habe ich auch meine Arme in Ruhe gelassen. Ein einziger Mensch, sie, gibt mir die Kraft all die schlechten Gedanken zu vergessen
Es ist Anfang Juni, der 10. Die WM läuft. Da kommt eine Nachricht von ihr, ob ich nicht Lust hätte, mit ihr Fußball zu gucken im Talk.
Klar hab ich Lust!
Ich bekomme fast gar nichts mit von dem Spiel, meine Augen suchen immer wieder ihr Gesicht. Sie steht neben mir und ich will einfach nur alles in mir aufnehmen, jede Bewegung und ertappe mich dabei, dass ich sie regelrecht anstarre. Schaue wieder auf die Leinwand um Sekunden später doch wieder sie anzusehen. Ich bekomm nur noch mit, dass die Deutschen ein paar Tore schießen und schließlich gewinnen. Die Zeit rennt und ich könnte heulen. Sie vergeht so schnell, wenn sie bei mir ist. Das Spiel ist vorbei und wir schauen uns noch die ganzen Chaoten in der Stadt an. Ich kann ihre Nähe suchen, weil es wirklich voll ist in der Stadt.
Daraufhin sind wir mal wieder zu MC´s. Unser Ritual.

Irgendwann, es war schon weit in die Nacht hinein, standen wir dann mit ihrem Auto vor Schnittes Tür. Ich stand barfuss da und sie sagte ich solle mich auf ihre Füße stellen. Ich würde ja krank werden. Ich zögerte und sah sie fragend an. Sie grinste, wie so oft. Und ich tat es einfach. Es war kaum auszuhalten. Ich war ihr so nah. Ich konnte ihren Atem an meiner Wange spüren. Mein Herz geriet in Panik - vor Glück! Ich konnte mich an ihr festhalten, ihren Körper ganz nah an meinem haben. Es war unbeschreiblich. Franz war die ganze Zeit dabei, bis sie sich kurz verabschiedete, weil sie mal auf die Toilette müsse. Ich schaue Franz hinterher und wage kaum meinen Kopf in ihre Richtung zu drehen. Ich spüre die Spannung und sie zerreißt mich fast. Ich will in diesem Moment nichts lieber als sie zu küssen. Dennoch schau ich ihr in die Augen. Nur ein paar Zentimeter trennen ihre Lippen von den meinen, ich weiss, dass sie in diesem Moment dasselbe spürt. Da kommt Franz wieder raus.
Ich könnte sie verfluchen! Aber vielleicht war es auch richtig so. Denn es gibt da noch immer diese Kleinigkeit, die ich zu keiner Sekunde vergesse. Ines hat eine Frau. Und sie in irgendwas reinzuziehen, was sie womöglich gar nicht will, dass ist meine letzte Absicht.
Ich halte es nicht mehr aus ihr so nah zu sein und bitte darum uns ins Auto zu setzen. Was wir dann auch tun. Ich bin aufgewühlt, aber fühl mich auch super. Dieses Gefühl habe ich solange vermisst und sie gibt es mir wieder.
Meine Hände finden wie von allein den Weg in ihre und verharren dort. Es fühlt sich gut an ihre Haut auf meiner zu spüren. Ich will sie berühren und lasse meine Hand ein wenig an ihrem Bein auf und ab streicheln. Bis mir bewusst wird, was ich da gerade tue, ist es auch schon wieder zu spät damit aufzuhören. Ich lasse den Moment einfach wirken.

Irgendwann musste Franz dann nach hause – endlich! Und Ines fuhr sie heim. Und wieder landeten wir danach vor Schnittes Haus und saßen im Auto. Diese Spannung die sich aufbaute zwischen uns, war einfach unglaublich. Und so kräftig, das sie regelrecht durch den ganzen Raum vibrierte. Sie wagt es nicht mich anzusehen. Sie ist aber diejenige die es anspricht. „Fühlst du das auch“ JA!! JA verdammt!

Würde ich ihr am liebsten sagen. Doch ich halte mich zurück. Ich bestätige und weiß nicht genau was ich sagen soll. Bis auf: „Wieso kannst du mir nicht in die Augen sehen?“ Ich kenne die Antwort ganz genau, aber sie wagt es nicht darauf zu antworten. Ich habe Angst, Angst sie einfach zu küssen. Es wäre richtig und ich bin überzeugt das sie es in diesem Moment auch wollen würde, dennoch entscheide ich mich dafür zu gehen. Ich bin schon fast raus aus dem Auto als sie endlich aufhört aus dem Fenster zu starren und mich endlich wieder ansieht und einfach nur sagt “ Du willst doch jetzt nicht wirklich gehen!“ Wie sehr habe ich auf so einen Satz gehofft! „Ich schaue sie an und weiß nicht was ich sagen soll.
Natürlich will ich nicht gehen! Ich will meine Hände in ihre legen, ihr über die Wange streicheln und ihren wunderschönen Mund berühren. Ich will sie küssen und dabei an mich drücken.
Doch nichts davon kann ich ihr sagen. Mit klopfendem Herzen setze ich mich wieder und wir schauen noch immer nicht einander an. Sie schaut noch immer aus dem Fenster und ich in ihr Gesicht. Sie Spannung baut sich quälend langsam wieder ab und dann reisse ich mich doch zusammen und flüchte aus der Situation.

Es ist 1:10 Uhr als ich endlich bei Schnitte die Wohnung betrete. Das erste Gefühl das sich einschleicht ist Sehnsucht. Sie ist gerade mal 2 Minuten weg und ich will nur das sie wiederkommt. Bei mir ist. Mich an sie kuscheln. Gar nicht mal mehr. Sie soll einfach nur da sein. Wir tauschen noch ein paar SMS. Beide überwältigt von dem Gefühl, dass da eben zwischen uns herrschte.
Dennoch schlafe ich irgendwann ein und es soll gar nicht solange dauern, bis wir uns endlich wiedersehen.

Wir fahren zum See und sitzen und wieder im Auto und reden. Ihre Hände liegen wieder in meinen und ich fühl mich gut bei ihr. Sie erzählt aus ihrer Vergangenheit und ich freue mich über soviel Vertrauen. Ich würde sie am liebsten einfach nur in den Arm nehmen. Sie halten und nicht mehr los lassen. Und die Verabschiedung fällt mal wieder sehr herzlich aus. Wir nehmen uns immer wieder in den Arm und ich habe wieder das Gefühl sie nicht gehen lassen zu wollen. Ich genieße es, ihr so nah zu sein, auch wenn’s nur für die kurze Zeit einer Umarmung ist. Ich will ihre Hand halten und ihr sagen das sie mich glücklich macht. Aber immer habe ich das Gefühl im Hinterkopf, dass ich das nicht darf, denn sie ist vergeben. Ich würde gern diese Tatsache verdrängen, aber sie schleicht sich doch immer wieder ein.
Also verabschiede ich mich von ihr mit einem Kuss auf die Wange.

Dann wieder ein Abend der mich verwirrt. Am 24.06 war Party. Und Ines war natürlich auch dabei. Wir kennen uns erst 2 Monate, aber mir kommt es schon vor wie eine Ewigkeit. Diese Frau weiß einfach alles aus meinem Leben, ich kann ihr alles sagen und vertraue ihr total und sie aus meinem Leben wegdenken, kommt schon gar nicht mehr in Frage. Sie lies verlauten, dass ihr das nicht passen würde wenn ich mit Andrea tanzen würde, so was verwirrt mich. Wir haben uns am Montag nach der Party getroffen. Sie hat mich von der Schule abgeholt und wir sind mal wieder zu MC´s. Und abends hat sie noch mal angerufen. Solche Tage genieße ich, aber sie verwirren auch. Sie sucht viel Kontakt an diesem Tag und ich freue mich darüber. Ich bin einfach nur dankbar über jede Minute mit ihr.

Dann wieder eine völlig verwirrende SMS. Sie entschuldigt sich im Voraus für die dumme Frage, wie sie es nennt und fragt dann, ob ich wohl in ihren Armen einschlafen könnte. So wie zwei ganz normale Freundinnen. Grinsend schau ich auf mein Handy. Meine Güte Frau, ich würde alles dafür geben! Und ein paar Tage darauf soll es auch schon geschehen. Noch immer läuft die WM und nach dem Halbfinale treffen wir uns noch mal. Sie hat eine Decke dabei und einige Bier. Wir legen uns einfach mit der Decke vors Arbeitsamt. Wir reden wieder über alles was uns so durch den Kopf geht und irgendwann legt sie sich hin, auf den Rücken und schaut in den Himmel. Ich lege mich daneben. Und wieder geht mir mein Herz durch. Sie ist wieder so nah und doch unerreichbar... Ich nehme noch einen Schluck aus meiner Flasche, nehme allen Mut zusammen und lege mich einfach in ihren Arm. Es fühlt sich gut an. Ich fühle mich geborgen und beschützt. Ihre Hand streicht langsam an meinem Arm auf und ab. Ich will nie wieder aufstehen. Einfach nur liegen bleiben. Wir hören unser Lied. James Blunt trällert sein “Goodbye my Lover.” Doch auch die schönste Situation geht irgendwann zuende. Die Natur macht uns einen Strich durch die Rechnung. Der Sonnenaufgang kam wie ein Engel auf Zehenspitzen. 2 junge Menschen liegen auf einer Wiese. Sie träumen gemeinsam vor sich hin. Vorsichtig, fast unbemerkt, breitet die Sonne ihre zaghaften, noch schwachen Strahlen über uns aus. Wir stehen auf und gehen davon, hinaus in das Leben. Das Leben, dem ich gerade davon gelaufen bin. Das Leben das nur aus der Stursinnigkeit der Gesellschaft besteht. Eine Gesellschaft die alles und jeden zu ersticken droht. Doch es gibt Momente in denen man ihr entfliehen kann. Momente in denen die Sonne scheint, der Himmel blau ist, das Gras duftet und kleine weiße Wolken ihre Bahnen am Himmel ziehen.
Ich war schläfrig und zufrieden wo ich da war, an Ines gekuschelt. Ich konnte sehen, wie ein hellrosa Schleier auf dem Tau immer größer wurde. Die Kristalle brachen das Licht, so dass winzige Regenbogen den Boden bedeckten.

„Lust auf einen Mc Flurry?“ steht da auf meinem Handydisplay. Wir treffen uns. Es ist so schön wie immer. Wir sitzen bei Mc´s und sie sagt heute wieder viele liebe Sachen. „Irgendwie muss ich dich ständig anfassen“, sagt sie und fummelt sinnlos an meiner Hose rum. Ich lächle. Wie so oft an diesem Tag. Die Zeit ist wieder an uns vorbei gerauscht. Sie muss los. Ihre Frau wartet. Ich bin das Wochenende über wieder bei Schnitte, denn ich musste Ines einfach sehen. Wir stehen am Auto. Immer dieselbe Situation. Sie lehnt sich an ihr Auto und ich steh vor ihr. Bin nervös und hibbelig, weiß nicht wie ich mich verhalten soll. Wir quatschen über irgendwelches Zeug, oder schauen uns einfach nur an. Heute sind unsere Blicke irgendwie anders. Intensiver. Sie gehen mir unter die Haut. Wir reden immer weniger, ich weiß das sie es auch spürt... Ich habe ihre Hände in meinen und steig von einem Bein aufs andere. Weiß einfach nicht, wie ich mich verhalten soll. Ich mache einen Schritt auf sie zu und lehne mich einfach gegen sie. Leg meinen Kopf an ihre Schulter und versuche das Gefühl zu genießen. Doch lange hält das nicht an. Es überwältigt mich einfach und lässt mich innerlich brennen. Ich mache wieder einen Schritt von ihr weg. Es fühlt sich an, als würden Tausend Ameisen durch meinen Körper laufen, alles kribbelt. Sie ist auch nervös. Ich will ihr nah sein und lehne mich wieder an sie. Meine Wange schmiegt sich an ihre und ich kann ihren Atem spüren und dazu noch ihr Herz. Ich sage ihr, es wäre wohl besser wenn ich nun gehen würde, obwohl mein Herz was ganz anderes sagt. Ich wende mich langsam ab, doch sie hält mich bei der Hand und zieht mich sachte aber doch bestimmend zurück. Also stehen wir wieder voreinander. Wieder diese Situation. Unsere Wangen aneinander geschmiegt, ihre weiche Haut fühlt sich wunderbar an, ich dreh meinen Kopf nur Millimeterweise in die Richtung ihrer Lippen. Sie flüstert, sie habe ganz weiche Knie, was mir den Atem raubt und mein Herz noch schneller schlagen lässt. Ich sage ihr, sie soll mich wegschicken und ich bin sofort verschwunden. Doch nichts in dieser Art sagt sie. Ich habe das Gefühl, mein Herz würde mir jeden Moment aus der Brust springen. Dann wohl ein Wink des Schicksals. U2 kommt im Radio, dass die ganze Zeit im Hintergrund spielt. Auch dieses Lied hat eine Bedeutung für uns. Ich halte es einfach nicht mehr aus. Ich will gehen. Wieder hält sie mich, ich sage ihr noch „Ines, wenn ich jetzt nicht gehe, dann küss ich dich, lass mich bitte gehen“ doch sie lässt mich nicht gehen, schaut mir nur in die Augen, so tief, dass ich es überall in meinem Körper spüren kann. Und dann mache ich es einfach. Ich küsse sie. Ich mache einen kurzen, schnellen Schritt auf sie zu und lege meine Lippen auf ihre. Sekunden, die mir ewig vorkommen, liegen sie einfach nur aufeinander, zart und weich fühlt sie sich an. Und ein Gefühl, wie ich es schon lange nicht mehr gefühlt habe, erfüllt meinen ganzen Körper. Es übertraf alles, was ich mir jemals vorgestellt habe. Und dann beginnt sie mich zu küssen. Ich gebe mich ihr hin, vergesse alles um mich herum und bin in diesem Moment die glücklichste Frau der Welt. Mein Bauch spielt seine eigene Melodie im Gleichklang mit meinem Herzen. Es fühlt sich einfach unbeschreiblich an sie zu küssen. Ich habe das Gefühl zu schweben. Alles um mich herum droht zu verschwinden, ich wünsche mir nur, die Zeit würde stehen bleiben und das tut sie für den Moment auch. Meine Hände liegen an ihren Hüften, ich will sie anfassen und ihren Körper an meinem spüren, ihre Hände gleiten über den meinen und ich habe das Gefühl zu platzen. Der Kuss endet und ich schaue ihr in die Augen. Meine sind erfüllt von Skepsis, doch ihre strahlen, habe ich das Gefühl. Wir stehen voreinander und schauen uns an. Ich will sie wieder küssen und nicht mehr damit aufhören. Ihr Blick streichelt meine Seele und sie lächelt. Dieses lächeln, dass ich so sehr an ihr liebe. So hat sie mich noch nie angesehen. Mit so einer Weichheit im Gesicht. Ich bin mir sicher. Ich hab mich verliebt. Seit dem ersten Treffen schlich sich dieser Gedanke immer wieder ein, den ich aber immer wieder erfolgreich verdrängen konnte, doch nun bin ich mir sicher. Es tat einfach zu gut. Ich taumel einen Schritt zurück um diese Situation begreifen zu können. Sie streckt die Arme aus und sagt nur einen Satz, so süß, dass es kaum zu ertragen is. Ein einfaches „Küss mich“ und ich geh wieder auf sie zu. Es scheint, als wären unsere Lippen füreinander bestimmt und wieder explodiert einfach alles in mir. Ich will sie nicht gehen lassen und zwischen dem ganzen Gegrinse, dass unsere Gesichter beherrscht, sagt sie „Wer hat eigentlich gesagt, dass es danach einfacher ist zu fahren?“ Ich lächel und freue mich über den Ausdruck, der ihr Gesicht beherrscht. Dennoch muss sie fahren und ich schwebe. Noch ein paar letzte Küsse ehe ich sie schweren Herzens fahren lassen muss. Ich schau ihr nach und als sie verschwunden ist, schwebe ich noch ein wenig durch die Gegend. Ich könnte die ganze Welt umarmen.

Am nächsten Tag schon haben wir uns wiedergesehen. Wir waren mal wieder in Lichtenberg spazieren. Ich war schrecklich nervös, wusste nicht so recht wie ich sie begrüßen, mich verhalten soll. Doch es war wie immer. Trotz der Nervosität von uns. Wir laufen also durch die Wälder, fernab von allen Menschen, es kommt uns kaum jemand entgegen. Ich will sie in den Arm nehmen, was ich auch tue. Zu mehr fehlt mir der Mut. Ich versuche ein wenig Abstand zwischen uns zu bringen, dennoch zieht mich irgendwas immer wieder näher an sie ran. Also beschließe ich, mich einfach einzuhaken. So gehen wir einen kleinen Moment nebeneinander her und quatschen weiter. Kein Wort fällt über den letzten Abend. Ich wüsste sowieso nicht was ich sagen sollte. Als wir wieder am Auto ankommen und sie langsam losfährt, kommt das Thema doch kurz auf. Sie sagt völlig aus dem nichts heraus „War dir da oben nach küssen zumute?“ Ich bin mir zuerst nicht sicher, ob sie das wirklich gesagt hat und schaue erst mal in ihre Richtung. Sie sieht mich ganz kurz an und konzentriert sich dann wieder aufs Autofahren. Ich grinse und sage nur, „Mir ist öfter mal danach dich zu küssen“ und frage mich, was sie mit dieser Frage bezwecken wollte. Eine Antwort werde ich nicht bekommen, sie beschließt das Thema zu wechseln. Wieder in Salzgitter angekommen, sehe ich zu, dass ich schnell aus dem Auto raus komme. Sie steigt wie immer mit aus und lehnt sich in der gewohnten Pose wieder an ihr Auto. Nun bekomme ich wieder weiche Knie. Ich weiß nicht was ich machen soll. Diese Situation erinnert einfach zu sehr an diesen speziellen Abend... Ich entscheide mich dafür, einfach vor ihr stehen zu bleiben. Es folgen wieder endlose Umarmungen und ein paar wirklich schöne Worte. Dann geh ich und sie fährt nach hause. Kaum sitze ich in der Wohnung, ist mein einziger Wunsch, dass sie zurückkehrt.

Es ist fast ein ganzer Monat vergangen und ich habe das Gefühl, sie kommt mir immer näher. Berührt mich von Tag zu Tag mehr mit ihren Worten. Eines Abends schrieb sie mir völlig unerwartet eine SMS. Mit 3 einfachen Worten „...du fehlst mir...“
Ich war hin und weg, mein Herz schlug einen Salto und ich wusste überhaupt nichts zu antworten.

Die Wochen zogen ins Land und mit ihnen meine Stimmung und meine Gefühle für die Frau mit dem Iro. Nichts hatte sich geändert zwischen uns. Noch immer war alles wunderschön mit ihr. Ihre Nähe zu genießen, mit ihr auf meinem Bett zu liegen und beim Fernsehen zu kuscheln. Doch wie ich es schon immer im Hinterkopf hatte, kam die Situation, vor der ich solche Angst hatte. An die ich nie denken wollte, obwohl ich wusste das sie irgendwann kommen würde. Ich war arbeiten und am Abend sollte noch eine Party steigen. Dann ihre SMS. Sie würde ihre Frau mitbringen. Alles in mir überschlug sich. Ich wusste nicht vor und nicht zurück. Ich war mir nicht sicher wie ich diesen Abend überleben sollte. Auf Partys muss ich sie immer mit einigen anderen teilen, was natürlich ein großer unterschied dazu ist, wenn wir uns allein treffen. Aber sie dann auch mit ihrer Frau teilen zu müssen, erschien mir einfach nur unmöglich.
Ich hatte schreckliche Angst sie zusammen zu sehen. Schweren Herzens betrat ich den Laden und meine Augen flogen überall umher, mit dem Wunsch sie zu entdecken. Ohne es zu wissen, stand ich vor ihrer Frau, während ich mit einer Freundin sprach. Die mich dann gleich darauf aufmerksam machte. Mein Herz ging mir verloren. Fiel auf den Boden und ich musste ein paar mal tief einatmen und mich beruhigen. Was ich eigentlich los- war mein erster Gedanke. Ich versuchte mir einzureden, dass sie nichts zwischen Ines und mir ändern würde. Das hat Ines mir des öfteren zu verstehen gegeben. Also wende ich mich wieder ab und schau in die andere Richtung. Und da steht sie. Calimero. Wie immer bin ich glücklich sie zu sehen. Nach einigen Stunden lass ich meine Gedanken endlich wieder zu und mir wird klar, dass es mir gut geht. Was mich stört, sind die schon bekannten Dinge. Ich hätte sie einfach gern in meiner Nähe, doch auf den Partys ist das immer so. Sie tanzt, unterhält sich und ich beobachte sie dabei.
Dennoch, wir gehen an diesem Abend im Streit auseinander und seitdem hat sich alles verändert.

Nichts an meinen Gefühlen, dass sollst Du wissen. Und ich glaube, dass ist auch der Grund, warum ich das alles hier aufgeschrieben habe. Du sollst wissen, wie ich all diese Situationen empfunden habe, dass ich noch jedes kleinstes Detail in meinen Gedanken gespeichert habe. Du hast mir ein wunderschönes halbes Jahr geschenkt, mir unbewusst bei einer Krankheit geholfen, die mich wohl mein Leben lang begleiten wird. Du kannst Dir nicht vorstellen, aus was für einem Loch Du mich geholt hast, als Du in mein Leben getreten bist. Du hast mein Herz im Sturm erobert und ich kann es nicht zurück holen. Ich will es nicht zurück holen. Wie sollte ich reagieren? Dir sagen, verlass Deine Frau, lass mich die Frau sein, die Dich glücklich macht. Ich erinnere mich dennoch gern und wehmütig an den Frühling zurück und den darauf folgenden Sommer. Du hast mein Leben ordentlich durcheinander gebracht und mir eine wunderschöne Zeit mit wunderbaren Momenten beschert. Auch wenn sie sehr kurz war, möchte ich, das Du weißt, das ich alles mit Dir sehr genossen habe.
Zu diesem Zeitpunkt hast Du soviel Kontakt zu mir gesucht, jede freie Minute mit mir verbracht. Es gab Tage, da haben wir uns mehrmals am Tag gesehen. Meistens nur für die Dauer von ein paar Minuten, nur damit wir uns mal kurz in den Arm nehmen können. Das beste Beispiel dafür, ist wohl noch immer der Abend, wo Du Doreen und Frau zum Flughafen gebracht hast und noch einige Male beim Toxic warst. Nur damit wir uns noch mal sehen. Nicht immer gab es auch wirklich was zu erzählen, aber das war nicht wichtig für uns. Wichtig war in den Momenten bloß, das die andere Anwesend war und wir waren damit zufrieden einfach nur nebeneinander in der Sonne zu sitzen. Ich wünsche mir diese Zeit so sehr zurück. Da bin ich morgens wach geworden und wusste, in ein paar Stunden kommt ihre tägliche SMS. Für diesen Moment habe ich gelebt, dieser Moment hat mich jeden Tag genießen lassen. Deine täglichen Worte waren Balsam für die kaputte Seele. Wie sehr mir das alles fehlt, die Anrufe mal zwischendurch, Du vielleicht auf dem Weg zur Arbeit, oder morgens, direkt nach dem Aufstehen. Nur, um mal eben Hallo zu sagen, meine Stimme mal kurz zu hören.
Ich würde so gern mal wieder mit Dir bei Mc´s sitzen, ein Eis essen und mit Dir lachen. Dich stundenlang drücken bevor ich Dich fahren lassen muss. Hören, das Du unsere Momente wieder genauso genießt wie damals. Ich liebe Dich. Ich sage diese Worte niemals, ohne sie auch zu fühlen, das kannst Du mir glauben. Ich weiß, wie kostbar sie sind und verschwende sie nicht und Du wirst sie nur dieses eine Mal lesen. Aber wie soll ich es Dir sonst begreiflich machen? Ich merke es halt immer wieder wenn Du vor mir sitzt. Ich muss Dich nur ansehen und weiß, dass ich Dich will. Das ich die Frau sein will, die Dich glücklich macht. Dir Frühstück ans Bett bringt und jeden Wunsch von den Augen ablesen. Dich halten, wenn Du nachts nicht einschlafen kannst. Uns gegenseitig stützen, wenn die Dunkelheit uns zu erdrücken droht. Dir zeigen, das es auch schön sein kann, mal nicht die Starke sein zu müssen...

Enttäuschung ist wie eine Seifenblase, oder?
Ich will es Dir erklären:
Tausend Seifenblasen, die eben noch buntschillernd durch die Luft und Dein Leben schwebten, zerplatzen, plötzlich unerwartet.
Diese Welt voller Seifenblasen zerbricht plötzlich und von den Seifenblasen bleiben nur noch Wassertropfen, genau wie bei mir nur eine Träne bleibt, die salzig über mein Gesicht läuft.
Aber da ist noch eine winzige Seifenblase, die ist so klein, aber leuchtet so hell wie ein Sternenfunkeln in der Nacht.
Das ist die Seifenblase Hoffnung, wenn ich sie genauer benenne.
Ich sehe diese Seifenblase, dieses Etwas mit den hauchdünnen, schimmernden Wasserwänden, doch ich hab Angst danach zu greifen. Schließlich tue ich es doch und schwebe mit ihr hoch in die Wolken und sehe die Welt von oben.
Doch oft ist diese kleine Seifenblase, die leuchtet wie ein Funken im Feuer, für mich nicht da.
Sie ist zu klein, so dass ich sie fühlen oder sehen könnte und gerade dann vergesse ich, dass diese Seifenblase in meinen Händen zerplatzen und nicht mehr viel zurück lassen würde.

Ach, ich muss mir dieses Geschwafel abgewöhnen.

Vielleicht wendest Du Dich jetzt wieder von mir ab, doch das ist nicht nötig. Unerfüllte Liebe wird es noch mein Leben lang geben und bis auf diese Sehnsucht, die mich manchmal überkommt, geht es mir gut. Also denk bitte nicht wieder für mich mit! Das kann ich allein. Ich kann selbst entscheiden was mir gut tut und was nicht. Nun hast du alles gesagt bekommen und es liegt an dir, was wir nun daraus machen. Es wäre schön Dich nicht zu verlieren

So, ich machs wie immer und schmeiss das hier, in meiner komisch melancholischen Stimmung sofort ein, um mich dann ein paar Stunden danach wieder darüber zu ärgern. Ich möchte für Schreibfehler entschuldigen, aber ich kann das hier nicht noch mal überlesen, denn eine ganz tolle Autorin sagte einmal „Schreibst du einen Brief, so schreib ihn in einem durch, lass Dich durch nichts anlenken, ließ ihn am Ende nicht noch mal durch, denn nur so kannst du garantieren, dann es deine wirklichen Gedanken sind“, So, oder so ähnlich.

Und verzeih, dass ich das alles aufm Laptop schreib, aber wie du ja schon weißt, fang ich irgendwann an zu schmieren, auch weil mir irgendwann einfach die Hand weh tut ;) aber das hier sind schon 15 Seiten und mit der Hand, wären es sicher noch ein paar mehr.

Ich weiß nicht, mit welchen Worten ich diese Zeilen beenden soll.



copyright © by Jenova. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


geschichte?
die bekommste erstmal von mir
meta_sequoia - 28.12.2009 01:18
AHA
Kuki_ - 14.12.2009 12:16
AHA
Kuki_ - 14.12.2009 12:16

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