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von raquel17
Laine sah langsam zu Eve auf, doch mied den direkten Augenkontakt zu ihr. Sie wusste was sie sehen würden wenn sie es tät. Sie wusste was sie sehen würde, wenn sie ihr jetzt in die Augen schauen würde. Sie würde dieselben verwirrten Augen sehen, die sie selbst fragend ansahen wenn sie in den Spiegel blickte und nicht verstanden was oder warum sie etwas tat.
Wie hätte es Eve verstehen können wenn Laine es selbst nicht einmal tat? Und warum sollte sie jemanden je wieder tief in ihre Seele blicken lassen wenn sie sich selbst den Blick dorthin verwehrte?
Vielleicht war Eve es wert ihr dem Ausblick auf eine kaputte und gebrochene Seele zu gestatten, obwohl sie nach Außen immer gegenteilig wirken mochte, aber eben so sehr könnte es erneut ein Fehler sein jemanden so nah an und in sich zulassen in dem Wissen es würde nur von kurzer Dauer sein. Eine kurze Zeit Glück für eine Ewigkeit in Anschließender Trauer um einen Geliebten Menschen? Ist es das wirklich Wert sich noch mal verletzten zulassen, obwohl man es weiß und es verhindern könnte? Wieder sah sie nur zu Henry und sagte kurz>> Es geht mir gut.<< wendete sich nur kurz von ihm ab, sagte mit bebender Stimme>> Danke!<< und brach anschließend wieder in Tränen aus. Noch immer wog sie in Gedanken Mögliche Verluste ab, doch auf einmal verschwanden diese fast Vollständig und fast Ausnahmenslos blieben Vorteile übrig.
Sie drehte, wendete und wälzte alles um und um in ihrem Kopf. Alles hat seinen Preis und alles hat seinen Grund, obgleich sie beides in diesem Moment nicht entdecken konnte so sehr sie es auch versuchte.
Jemanden in sein Leben lassen heißt Mauern einreißen die man sein Leben lang auf gebaut hat. Aus Schutz vor allen Möglichen Gefahren. Besonders aus Schutz davor Verletzt zuwerden.
Noch einmal drang Eves Stimme flüsternd an Laines Ohr >>Was ist los mit dir? Ich merk doch , dass was nicht stimmt<< Wie hätte man das auch nicht „nicht bemerken“ können?
Ihr Verhalten war doch mehr als eindeutig. Warum konnte sie nicht mal einfach Glücklich sein und alle Sorgen außen vor lassen? Was in ihrem Denken hinderte sie so sehr daran das zu zulassen, was sie selbst am meisten wollte. Liebe und Geborgenheit. Niemand und am wenigsten Eve wollte ihr doch etwas böses, warum also sollte sie sich dagegen wehren? Sie hatte sich so sehr verliebt, dass sie alles Rationale und Emotionale in Frage stellte. Sie hatte Angst. Angst davor wirklich zulieben und geleibt zuwerden. Angst sich gehen beziehungsweise fallen zu lassen. Laine hatte noch nie so stark geliebt, wurde jedoch schon oft verletzt. Wie sehr würde sie erst jetzt verletzten werden können, wenn sie so innig entfindet wie derzeitig für Eve?
Noch einmal versuchte sie Eve mit den Worten >>Es geht mir gut<< zu beschwichtigen. Dieses mal mit bestimmter Stimme. Eve erschrak über den Plötzlichen Stimmungswandel und wusste nicht wie sie darauf reagieren sollte und ergriff abermals ihre Hand. Nun wurde Laine schwach mit dem Gedanken, dass Opfer eben nötig wären und hoffte darauf, dass das Opfer nicht größer sein würde als sie ertragen könnte. Sie schickte Stossgebete- obwohl sie nicht gläubig war- gegen Himmel und wünschte sich sie würden erhört werden.
Sie leibet Eve so sehr und konnte es ihr nicht zeigen ohne sich selbst zu verlieren. Sie entschloss sich wenigsten einen Teil zu Eves Gunsten auf der Strecke zu lassen und der Leibe somit eine reelle Chance zugeben.
Zu Eves Erleichterung erwiderte Laine ihren Griff. Nun auch endlich wurde ihr Blick beantwortet. Laine sollte recht mit ihrer Vermutung behalten Eve war davon verwirrt.
Sie sahen sich noch einige Zeit fragend an, genau wie Laine es geahnt hatte obgleich sie erwartete hatte sie würde nochmals fragen. Sie tat es nicht und dafür war Laine ihr unendlich dankbar.
Sie küsste ihre Eve und schloss ihre Augen um diesen Kuss intensiv in sich aufzunehmen. Dieser Kusse sollte ihr unvergessen machen, dass es sich immer wieder lohnt Liebe zu zulassen, egal wie gering sie auch sein möge. Egal wie viele Zweifel man hegen möge, doch erwäge immer wieder alle eventuellen Möglichkeiten- in alle Richtungen.
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raquel17. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.
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Hey!
Ich finde die Story einfach super. Es macht richtig Spaß die zu lesen, vor allem der zweite Teil ist super. Schade nur, dass er nicht veröffentlich wurde.
Ich hoffe du schreibst noch fleißig weiter. gg
LG Nina
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