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von denkengel
Feuer in uns
Ich sitze mit dem linken Bein am Boden und mit dem rechten vor mir liegend und zu mir angewinkelt auf einem Baumstumpf vor dem Lagerfeuer. Es ist schon nach Mitternacht und ziemlich kalt. Doch das Feuer wärmt mich. Ich beobachte die Flammen, wie sie das Holz mit ihrer Kraft verzerren. Du läufst hinter mir vorbei und streifst mich mit deiner linken Hand an meinen Schultern entlang. Eine angenehme Wärme fließt durch meinen Körper. Ich schließe meine Augen. Merke, dass der Alkohol so langsam seine Wirkung zeigt, da sich ein leichtes Schwindelgefühl bemerkbar macht. Du läufst geradeaus weiter zum Bartisch. Ich mache meine Augen wieder auf und betrachte weiter das Flammenspiel. Du kommst von rechts langsam auf mich zu. Lehnst dich an meine rechte Seite und lässt deine linke Hand über meinen Rücken gleiten. Die Wärme macht sich wieder bemerkbar. Ich lege meine rechte Hand an deinen Rücken, streichle dich leicht und meinen Kopf lege ich an deinen Bauch. Schließe meine Augen. Du streifst mit deiner linken Hand langsam meine langen Haare hinter mein linkes Ohr. Fahre mit meiner linken Hand ganz langsam an deiner Hüfte entlang nach unten. Du lässt dich dabei langsam auf mein rechtes Bein sinken. Unsere Blicke treffen sich. Wir sehen uns in die Augen und strahlen uns grinsend an. Du legst deinen Kopf an meine linke Wange. Deine Hände fahren über meinen Körper. Ich halte dich ganz fest und höre deinem entspanntem Atem zu. Nach einer Weile löst du dich wieder ein wenig von mir und siehst mich glücklich an. Unsere Blicke verraten den gleichen Wunsch. Wir sehen uns nur an und grinsen. Ich spüre, wie du mir diese Entscheidung überlässt. Du streifst mir meine Haare aus dem Gesicht und lässt deine Hände über meine Oberschenkel gleiten. Eine unbeschreiblich starke Energie fließt durch meinen ganzen Körper. Unsere Blicke spielen miteinander. Ich erwache ein wenig aus unserem Rausch und bemerke die anderen Partygäste wieder. Darunter auch meinen Bruder, dem seine Geburtstagsfeier es ist. Ich sehe dich an und mir wird klar, dass jetzt unter diesen Umständen nichts passieren sollte. Du machst es mir furchtbar schwer zu widerstehen. Obwohl du ja genauso weißt, dass es nicht geht. Aber unsere Gefühle sind so stark. Doch wir beherrschen sie. Und irgendwann kommst du auf die e-mail, die ich dir letztens schrieb, dass wir unbedingt mal eine ganze Nacht zusammen durchmachen müssen. Nächte haben auf mich eine anziehende Wirkung, ich liebe es Nachts in der Gegend rum zu laufen, also mit lieben Menschen durch die Nacht zu laufen, die Sterne zu beobachten, tiefsinnige Gespräche zu führen, sich ins Gras zu schmeißen, der Stille zu zuhören, dem Atem des Anderem, ein Glas Wein zu trinken, ein Fackelmeer aufzustellen, sich Scheintod lachen, die Zeit vergessen, sich ansehen und sein Glück genießen den Anderen zu haben, in einen See springen und eine Runde schwimmen, kleines Nachtpicknick einlegen...usw. Und ganz wichtig: Sonnenaufgang betrachten! Wozu du mir nun ins Ohr flüstertest, dass wir das unbedingt spätestens in unseren zwei gemeinsamen Sommerferien in Dänemark machen müssen. Woraufhin ich dich nur angrinse.
copyright © by
denkengel. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.
chöön :-)
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irgendwie fesselnd. du hast einen simplen aber sehr packenden schreibstil. das verleitet dazu, den wunsch zu verspüren, sich einfach hinzulegen und zu träumen und das werde ich jetzt auch tun...:-D
Gute N8!
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