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Der Welt überdrüssig betritt sie wieder mal die Bar. Der Wirt duzt sie und spendiert ihr ein Bier- warum auch nicht?- Manchmal hat sie den Eindruck, dass sie sein einziger und bester Kunde ist. Täglich verbringt sie hier Stunde um Stunde. Ertränkt den Kummer, von dem sie nicht einmal weiß, woher er kommt und wann (ob) er je verschinden wird.
Diese Leere breitet sich wieder in ihrem Körper aus, vernebelt den Verstand und lässt ihre Emotionen gefrieren.
Betäubt und abgestumpft lebt sie ihr Leben, schleppt sich von einem zum anderen Tag.
Von Zeit zur Zeit betet sie um Erlösung und hofft, dass jedes vorbei fahrende Auto sie erfasst. Sie betet, es möge endlich alles zu Ende sein.
Worin liegt der Sinn ihrer Existenz? Innerlich schreit sie immer wieder diese Frage hinaus in die Welt ... doch die Antwort bleibt jeder ihr schuldig.
Sie sitz an der Bar und grübelt... den banalen Gesprächen der übrigen hat sie längst aufgegeben zu lauschen. Ein dumpfes brummen erfasst den Raum... ihr Kopf wird schwer und sie lässt ihn sinken.
Hinein kommt ein Mann- groß, kräftig und sehr breit. Sie erkennt ihn gleich... die harkige Nase ist kaum zu übersehen. Es ist ihr Freund- bereits aus Kindertagen.
Seit Wochen das selbe Ritual... immer ist er der, der sie rettet.
So auch dieses Mal... er bezahlt ihre Drinks, hebt sie behutsam vom Stuhl und trägt sie nach draußen.
Er bringt sie heim, bettet sie weich und warm und lauscht ihrem regelmäßigen Atem. Das Wasser und die Kopfschmerztablette liegen bereit- man sollte meinen sie kauft schon Industriepackungen von dem Zeug.
Am Morgen ist er verschwunden. Sie erwacht. Geht sich übergeben und nimmt die Tablette. Sie setzt einen Kaffee auf und beginnt den Tag erneut mit dem Vorsatz- so endet nie wieder einer ihrer Tage ...