Gedanken der Nacht

von BurningHeart


Gedanken der Nacht

Was sind Erinnerungen? Für viele mehr oder weniger wunderbare Erlebnisse ausder Vergangenheit. Der eine hat mehr bessere, der Andere mehr schlechtere.
Doch was ist mit den Menschen, die nur schlechte zu haben scheinen? Es musswohl dann ein besonders drastisches Erlebnis gewesen sein, was sich tief indas Gedächtnis eingeschnitten hat...
Ich machte mir auch in dieser Nacht wieder zu viele Gedanken, was michabermals vom Schlafen abhielt. Aber es gab zu viel was ich noch verarbeitenmusste, eben jene schlechten Erinnerungen, die den guten absolut überlegensind.
Mein Fehler war es schon immer, dass ich zu viel über alles Möglichenachdachte. Dies war sicherlich auch mit ein Grund für unsere Trennung. Ichschien nie gelernt zu haben, dass man sich selbst eine Pause gönnen sollteund einfach mal alles zu vergessen, sich nur auf eine Sache zukonzentrieren. Aber genauso war deine Angewohnheit auch Grund mit, und zwardeine ewige Unentschlossenheit. Früher fragtest du mich was ich damit meine,weil du es dir nie eingestehen konntest. Deine Unentschlossenheit führtedazu, dass du dir alle Wege offen hieltst und dich somit nie auf eine Sacheeinlassen konntest. Du gabst mir wieder Stoff über den ich nachdenken mussteund jedesmal zerstörte es mehr ein Teil von mir.
Aber dies ist nun nicht der wichtige Grund um den es eigentlich geht.
Ich will mich nicht länger mit unseren Fehlern beschäftigen und lieber dieUrsache finden warum sie sich so weit entwickeln konnten, versteckt undvöllig unsichtbar. Ich merke aber dennoch wie schwach ich werde, wie dasNachdenken sämtliche Kraft meinem Körper entzieht. Es ist trotzdembefreiend, es nimmt alle Gefühle, ob Trauer, Hass oder Einsamkeit.
Man könnte es als Droge bezeichnen, denn wer sich einmal längere Zeit damitauseinandergesetzt und die Wirkung gespürt hat, wird nie wieder davonabkommen.
Warum lies die Zeit nun zu, dass sich zwei solch schlechte Eigenschaften sostark entwickeln konnten? Ich kann keine Antwort finden, nur Vermutungenaufstellen. Hast du nicht einmal zu mir gesagt: "Die Zeit nimmt sichdas was sie findet und macht damit was sie will." Sollte ich es alsoeinfach so hinnehmen, weil es so ist? Der Mensch versucht für alles eineErklärung zu finden, ohne dabei zu bemerken, dass das Geschehene längst dieErklärung ist.
Es ist die traurige Wahrheit, und wenn wir uns beide nicht mehr helfenkönnen, dann kann es keiner. Probleme gibt es in jeder noch so harmonischenBeziehung und diese arten manchmal so weit aus, dass es kein Zurück mehrgibt.
Wir haben viel durchgestanden, haben uns für Rechte eingesetzt, nichtzuletzt weil wir anders sind als die meisten Menschen, und diese verlangthaben. Geliebte Menschen haben wir verloren und haben neue lieben gelerntund nie die Hoffnung aufgegeben. Ja wir mussten manchmal kämpfen und habenuns doch dabei vergessen. Aber warum haben wir das nicht bemerkt? Wolltenwir es nicht mehr, weil es schon zu spät war als wir es doch bemerkten?

Ich merke es nützt nichts mehr nur noch einen einzigen Gedanken an dasGeschehene zu verschwenden. Es gibt nun einmal Sachen im Leben, die man sohinnehmen muss wie sie sind, ob wir wollen oder nicht.
Vielleicht ist esauch gut so, denn sonst würden wir nie mehr zur Ruhe kommen und uns selbstzerstören. Man muss nicht immer einen Grund finden, es reicht schon zuwissen das man Fehler nie ein zweites Mal machen sollte.
Schließlich sindNiederlagen dafür da das man aus ihnen lernt. Wie jeder letztendlich damitumgeht ist jedem selber überlassen.
Jeder von uns geht nun seinen eigenen Weg und langsam bekomme ich das Gefühldas wir beide die richtige Abzweigung genommen haben. Erinnerungen bleiben,ich behalte sie gerne in meinem Gedächtnis, auch wenn nicht immer alles sooptimal verlief.
Es wird wohl die erste Nacht seit langem sein, in der ich gedankenlos undbefreit einschlafen kann...