von RatherShort
Ich stürmte in meine Wohnung, schloss die Tür hinter mir und begann mich schon auszuziehen. Meinen BH flog auch durch die Luft. Innerlich bremste ich mich ab, doch ich musste einfach schnell sein. Also duschte ich mich und als ich aus der Dusche ging, sah ich auf mein Handy, das ich gleich neben die Dusche hingelegt hatte. Ein neuer Anruf. Mist! Ich schaute, von wem es war.
Die Nummer vom Krankenhaus! Hastig zog ich mich wieder an, machte kurz meine Haare und verließ auch schon wieder ihre Wohnung, um per Taxi zum Krankenhaus zu fahren.
„Sie haben mich angerufen?“, sagte ich und sah die Schwester an. Diese nickte. „Ja, Sie können nun zu ihr, es geht ihr doch schon wieder besser.“ Sie setzte ein Lächeln auf und lief weiter. Ich wusste nicht, was ich zuerst tun sollte. Durchatmen oder zu ihr gehen?
Ich beschloss erst durchzuatmen, und dann öffnete ich die Tür. Laura lag da und sah mich an. „Laura..“, flüsterte ich. Sie sah sehr mitgenommen aus. Sofort kam ein Arzt auf mich zu und klärte mich auf: „Das Mittel hat sie wie versteinert. Sie war völlig out of order und wir haben ihr ein Mittel dagegen gespritzt, das sie gleichzeitig wieder beruhigt.“ Er nickte mir noch zu und verschwand dann. Vorsichtig setzte ich mich mit einem Hocker neben ihr Bett. „Laura, hörst du mich?“ Sie nickte etwas und öffnete ihren Mund, um etwas zu sagen: „Maus.“ Man konnte deutlich hören, dass sie noch sehr schwach und fertig war. Ich würde zu gerne wissen, was das für eine Droge war. Ich habe schon mal davon gehört...
„Ja, deine Maus ist hier!“, sagte ich und lächelte sie an. „Deine Maus...die dich so sehr vermisst hat und die dich liebt.“ Laura nickte nur, musste dann husten. „Der Schuss..“, flüsterte sie nun und ihre Augen wurden ganz komisch. Fast durchsichtig. „Ja, das war ich. Ich habe geschossen, damit du nicht noch mehr Drogen verabreicht bekommst.“ Laura wollte sich aufsetzen. Ich half ihr und sie sah mich an. Ich wartete lange, bis sie wieder etwas sagte: „Ich kann nicht.“ „Was kannst du nicht?“, fragte ich nach und nahm ihre Hand. Sie sah sehr verwirrt aus, dennoch war sie entschlossen. Doch ich wusste nicht, wieso und wegen was sie so entschlossen war. Mittlerweile hatte sie Tränen in den Augen.
„Beziehung.“ „Eine Beziehung?“ Ich dachte mir schon was sie sagen wollte und ich kämpfte mit den Tränen. „Meinst du unsere Beziehung?“ Ich betete, dass sie den Kopf schüttelte, doch ich sah sie nur noch nicken. „Arbeit.“ „Was?“ Ich überlegte. Wollte sie die Beziehung wegen der Arbeit nicht? Das fragte ich auch und wieder nickte sie. Ich weinte und rannte raus.
Wieso denn das alles? Die Schwestern sahen mich an und ließen mich laufen. Wenn mich eine aufgehalten hätte, läge sie nun höchst wahrscheinlich auf dem Boden. Laura hat Schluss gemacht. Mein Herz zerbracht und als ich am Eingang vom Krankenhaus stand, wusste ich nicht mehr ein und aus. Mir wurde schwarz vor Augen und ich sank zu Boden..
„Hören Sie mich?“, fragte eine Männerstimme und leuchtete mir in die Augen. „Geben Sie etwas zum Kreislauf stabilisieren.“ Eine Frauenstimme sagte nun: „Ja.“ und ich hörte Schritte. Ich war wieder weg, bis ich einen Stich in meinen Arm spürte. Es tat sehr weh und ich spürte, wie das Mittel in meinem Körper herumging. „Sie kommt wieder etwas zu sich.“, sagte nun diese weibliche Stimme. Jemand stellte mich etwas höher. Immer noch hatte ich die Augen geschlossen, doch langsam öffnete ich sie. Das Licht an der Decke strahlte direkt in mein Gesicht und ich wurde fast blind. Man bemerkte dies und das Licht wurde etwas runtergedreht. „Wo ist Laura?“, fragte ich und wollte schon wieder aufstehen. „Nein, bleiben Sie liegen!“, meinte eine gutaussehende Krankenschwester, die mich lieb anlächelte. „Ihrer Partnerin geht es etwas besser. Vorhin hatte sie die ganze Zeit geweint, doch es geht schon. Sie hat immer noch diese Drogen in sich.“ Nun hatte ich wieder dieses Stechen im Herz und Tränen in den Augen. Die Schwester öffnete ein Fenster, sah mich dann an und setzte sich hin. „Was ist denn los?“ „Ex-Partnerin.“, meinte ich nur und begann zu schluchzen. Sofort sprang die Schwester auf und reichte mir ein paar Taschentücher. „Das tut mir total Leid. Kann..ich etwas tun?“ Ich schüttelte nur den Kopf. „Na ja...ich habe Hunger.“, sagte ich frei heraus. Schließlich hatte ich seit gut einen Tag nichts gegessen. Die Krankenschwester lächelte wieder und ging kurz raus. Dann kam sie mit einer Suppe und einem Glas Wasser. „Das ist alles?“, fragte ich entsetzt. Da musste die Krankenschwester lachen und sagte dann: „Es kommt nicht sonderlich gut, wenn Sie jetzt wieder so richtig das Essen anfangen. Erst einmal Stück für Stück.“ Ich nickte widerwillig und begann meine Suppe zu essen. Die Schwester blieb hier und fragte nach einiger Zeit: „Wie lange waren Sie zusammen?“ Sie hatte etwas ruhiges in ihrer Stimme, das auch mich beruhigte. „Also wir kennen uns schon seit einem halben Jahr.“ Ich löffelte meine Suppe aus. „Aber zusammen sind wir erst seit gestern...waren wir.“, korrigierte ich mich. Dann griff ich zum Glas und trank schnell, damit ich nicht so viel weinen musste.
Die Schwester, die bei der Tür saß, schob nun ihren Stuhl zu dem Bett und sagte dann: „Es kann gut möglich sein, dass die Drogen dafür verantwortlich sind.“ Ich überlegte. „Aber sie sagte, dass es wegen der Arbeit nicht geht...“ Ich sah sie an und sie sah mich an. „Schwester..“ „Sagen Sie ruhig Tina.“ „Tina, könnten Sie mir bitte ein Handy holen?“ Tina sah mich entsetzt an. Sie erklärte mir, dass man in einem Krankenhaus unmöglich mit einem Handy telefonieren konnte. „Wenn es Ihnen besser geht, Miss Hestakey, dann.“ Sie legte ihre Hand auf meine und lächelte wieder. Damit ging sie raus.
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RatherShort. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.