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Geständnisse auf der Achterbahn

von Willowxl


Erinnert Ihr Euch noch an den Abend wo ich in den Restaurant saß und diesen dicken, fetten Kaktus im Rücken hatte? Seine Stacheln bohrten sich in meinen Rücken, ich klebte über meinem Teller, unfähig mich zu bewegen, und Ihr habt gelacht.

Ich glaube, da fing alles an. Erinnert Ihr Euch?

Es muß ein komischer Anblick gewesen sein, so wie ich dort hing. Diese Stille die sich plötzlich durch das Restaurant zog, mir die Luft aus den Lungen pumpte, kam mir vor wie ein Nebel. Ein Nebel der sich so schnell nicht wieder lichten wollte. Es schienen endlose Minuten zu vergehen, bis mich endlich jemand aus aus dieser Lage befreite.

Ich hörte wie jemand frug: “Geht es Dir gut? Hab einen Moment Geduld, ich helfe Dir gleich!“ Um mich herum setzte ein panisches Treiben ein während sich meine Brüste in warme Cognacsauce tauchten und mein Kopf sich langsam in eine große Fleischtomate verwandelte. Unfähig mich zu bewegen nahm ich wahr, wie zwei Menschen mit behandschuhten Händen versuchten mir dieses Ding aus dem Rücken zu ziehen um mich aus dieser misslichen Lage zu befreien. Es schien Ewigkeiten zu dauern! Mein einziger Gedanke war: Ausgerechnet heute…beim Klassentreffen…warum….?!

Es war eh schon ein seltsamer Abend. Wir die 5 Freundinnen, seit gut 10 Jahren unser erstes Treffen. Die unzertrennlichen nannte man uns früher. Das war früher…Anita hatte die Idee zu diesem Treffen. “Wäre doch mal nett wenn wir uns noch mal treffen. Mal sehen was aus den anderen so geworden ist. Vielleicht sehen wir uns ja dann mal öfter. So in Anlehnung an früher.“ Ich dachte mir, na gut. Wird vielleicht ganz witzig.

Schon bei der Begrüßung wirkten alle etwas steif. Unsicher wie der Abend wohl verlaufen würde und wie Frau bei den anderen wohl so ankommen würde.

Ich war innerlich entsetzt! Anita, Ilona und Anja waren so richtige Hausmütterchen geworden. Sie zeigten Stolz die Bilder ihrer Ehemänner und iheres Nachwuchses herum.

Pauline war schwanger, jedoch ohne Freund und würde in ca.2 Monaten ihren Sohn zur Welt bringen. Und ich? Ich hatte außer meiner Arbeit nicht wirklich viel vorzuweisen, was keine recht verstehen wollte. Bei der Vorspeise versuchten sie mich auszuquetschen, ganz so als ginge es um einen Artikel in der Bildzeitung. Den Artikel bekamen sie dann auch! Ich erzählte ihnen dann doch dass ich lesbisch sei. Zur Zeit jedoch ohne Partnerinn und das ich dies eigentlich immer schon war. Die Bombe war geplatzt. “Hätten wir uns gleich denken können. Du warst ja immer schon etwas eigenartig“. Dann senkte sich eine Stille über uns bis der Hauptgang kam und sich alle endlich dem Essen zuwenden konnten. Dann geschah das Unfassbare: der Kaktus hinter mir geriet ins Kippen und mir genau in den Rücken! So saß ich, bis ich befreit wurde und hörte euer Lachen.

„Kannst du dich aufrichten? Warte ich helf dir…ich bring dich erst einmal nach hinten!“ Schon wurde ich untergehakt und abgeführt. Ich spürte die Blicke aller Gäste auf mir und wünschte der Boden täte sich auf.

In einem Nebenraum wurde ich sanft auf einen Stuhl gedrückt. Ich richtete mich auf, nicht ohne Schmerzen und sah in ein liebevolles, hübsches Gesicht-in das Gesicht meiner Retterin. “Du musst dein Hemd anheben. Ich muß sehen ob du ernsthaft verletzt bist oder ob ein paar Pflaster ausreichen..“ Beschämt hob ich mein Hemd. Sie fing an ein paar Stellen zu desinfizieren und zu verpflastern. Merith sei ihr Name, es sei nicht so schlimm, aber das Hemd könne ich jetzt wohl nicht mehr anziehen. Sie gab mir ein T-Shirt aus ihrer Wohnung die gleich über dem Restaurant lag und meinte ich könne es ihr bei Gelegenheit zurückbringen. Dabei sah sie mich lächelnd und wissend an. Mir war als hätte sie mir eine Injektion versetzt von der ich noch lange was haben würde…

„Deine Freundinnen sind übrigends alle gegangen. Sie schienen irgendwie verstört. Habt euch lange nicht gesehen, was? Ich rufe dir jetzt ein Taxi. Das mit dem Kaktus tut mir leid..ich wollte ihn schon länger entsorgen..na ja,hat ja auch sein gutes…“ Sie rief das Taxi-das Essen ging natürlich aufs Haus, gab mir ihre Nummer und sagte ich solle anrufen wenn ich zu Hause angekommen sei.

Das tat ich, und einige nicht ganz Jugendfreie Dinge auch.

Das war vor einem Jahr. Erinnert ihr euch? Was ich euch heute in diesem Rundbrief schreiben wollte, ist einfach dies: Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie ihr mich haben wollt! Schade dass ich nichts mehr von euch gehört habe…es war doch ein netter Abend.

Das Leben ist doch wie eine Achterbahn…sagte ich das schon mal?



copyright © by Willowxl. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


schöner Schreibstil, aber...
Dein Ende müsstest Du überarbeiten. Es ist zu abrupt.
Sie rief das Taxi-das Essen ging natürlich aufs Haus, gab mir ihre Nummer und sagte ich solle anrufen wenn ich zu Hause angekommen sei.
Das tat ich, und einige nicht ganz Jugendfreie Dinge auch.


Warum baust Du das nicht noch ein wenig aus? Das würde die Spannung nochmals ankurbeln.

Im Großen und Ganzen habe ich eigentlich nichts zu meckern, außer eben diese Lücken...wenn Du diese füllen könntest, dann wäre es fabelhaft.
Salut, Linda.
LiDonna - 23.02.2004 18:40
Sehr merkwürdig
Megagenie - 19.09.2003 15:29
Hi Steffi
Felsenfrau - 18.09.2003 21:02
tze...
bloodyheart - 14.09.2003 14:05

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