von jefferson
Das mit den geschwungenen Pfaden des Lebens ist so eine Sache. Man hat es oft gehört, als Floskel abgetan oder als solche benutzt. Aber wenn sich das Leben erst mal über einen zusammenbraut und sich wie ein Gewitter, mit Sturm, Hagel und Tornado über einen entlädt, ist man überrascht und fragt sich, wieso man es nicht hatte kommen sehen. Dabei ist es doch ganz einfach: Dieses Gewitter des Lebens wartet über uns, heimlich, still und leise. Es wartet darauf, dich zu treffen und es wird dich treffen. Es ist wie eine Schlange, die ihre Beute auch über viele Tage nicht aus dem Auge lässt. Und wenn es dann über dich hinweggefegt ist, geht’s von vorn los. Man ist nie sicher. Nie ist es reinigend oder klärend, es zerstört nur.
Selbst die wenigen Momente des Glücks und der Leidenschaft sind nur Vorboten des Unvermeidlichen. Und während man selbst auf Wolke sieben schwebt, wird Wolke acht dunkler und dunkler, und dichter und dichter, um in einem schrecklichen Moment aufzubrechen und alles über dich auszuschütten, was in ihr steckt. Es reicht ein unbedachtes Wort, ein kleiner Gedanke, eine tief vergrabene Sehnsucht, um die zerstörerische Kraft zu entfesseln. Immer und immer wieder.
Ertrinke ich in Selbstmitleid, verstecke ich mich hinter einer faden Depression? Ich weiß, dieses Leben und dieses Gewitter stecken in mir. Ich weiß, dass ich mich dem nicht entziehen kann. So sehr ich mich nach Ruhe und Frieden sehne, es wird nicht passieren. Alles ist Gewitter...
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jefferson. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.