von LooDee
Hi, ich bin die Wahrheit.
Wenn sich die Schüler auf die Suche nach mir machen, müssen sie logischer Weisevoraussetzen, dass es mindestens eine Wahrheit gibt. Sie können natürlich nichtnach etwas suchen, dessen Existenz sie anzweifeln.
Es ist wohl sehr schwierig, objektiv zu hinterfragen. Durch ihre Erziehung,sowie den Freundes- und Bekanntenkreis und auch die Umwelt und Kultur in der sieleben, sind viele Bilder, Sitten, Normen und Denkweisen in ihren Köpfen. Es isteinfach das Normale. Doch hier muss man sich fragen, was normal ist. MeinerMeinung nach gibt es kein normal. Es gibt nichts, was universell normal ist.Jeder definiert sein eigenes Normal, und wer so nicht ist, ist abnormal. Wenn esnun aber doch jemanden geben würde, der normal ist, er also in jedes Schemapassen würde, und immer tut, was von ihm erwartet wird, wäre er so normal, dasses schon wieder abnormal wäre...
Die Menschen müssen also versuchen, über unser Normal hinwegzusehen. Wenn siesich mit verschiedenen Religionen und Philosophien auseinandersetzen, dürfen siealso nicht sagen: „Das ist mir zu spirituell“, denn nur weil Spiritualität inihren westlich-rationellen Kulturkreisen meist als nicht normal angesehen wird,kann es trotzdem wahr sein. Ein Medizinmann im Herzen Afrikas wird auch seineGründe haben, warum er seine Rituale durchführt. Er wird die Erfahrung gemachthaben, dass seine Riten Wunder bewirken. Wenn er diese Erfahrungen nicht gemachthätte, würde er wohl kaum daran festhalten, und seine Zeit daran verschwenden.
Für meine europäischen Schüler ist es jedoch komisch. Sie sind es nicht gewohnt,dass man anstatt zum Arzt zu gehen, einfach nur betet, wild durch die Gegendrennt und unverständliche Worte in Richtung Himmel schreit. Wenn man sich aufübernatürliches Denken einlässt, gibt man die Fäden aus der Hand. Bei derSchulmedizin ist wenigstens nachvollziehbar, was vor sich geht, was bei derMatephysik nicht immer, oder sogar seltenst der Fall ist. Weil es für sieunbekannt und neu ist, haben sie Angst vor Spiritualität und halten sich vonMystik lieber fern. Sie glauben, dass es einfach nicht sein kann, weil sie esnicht erklären können, und stempeln es als Zufall oder Psychologie ab.
Auf der Suche nach Wahrheit sollten sie auch Wege begehen, die ihnen nichtgefallen. Wahrheit ist ja schließlich nicht alles was ihnen gefällt, sondern istunabhängig von ihrer Meinung. Sie können also nicht sagen: „Der Islam ist mir zubrutal. Außerdem ist es so anstrengend, was man alles für Regeln und Gesetzeeinhalten muss.“ Wer mich wirklich finden will, muss seinen eigenen Willenhinten anstellen. Dies ist sehr hart, weil es dann ja sein kann, dass man Teileseines Lebens aufgeben müsste. Doch das kann der Preis davon sein, den man fürmich bezahlen muss. Jedoch ist es ja allerdings auch so, dass man wenn man michgefunden hat, sich immer noch für oder gegen mich entscheiden kann. Somitbraucht man bei seiner Suche noch nicht Angst davor haben, sondern erst wenn mandann vor ihr steht und eine Entscheidung treffen muss. Wer also nicht aufrichtigobjektiv hinterfragt, betrügt sich selbst. Wenn sie aus Angst unangenehmeWeltanschauungen umgehen, werden sie nie eine Wahrheit finden, die Stand hat.Nur wenn die Wahrheit sich mit allen anderen (Schein-?)Wahrheitenauseinande rsetzen kann, und die Argumentation fundiert ist, kann es auchWahrheit sein.
Übernatürliche Wahrheit von den Menschen unanhängig ist. Egal was sie von etwashalten, es ändert nichts an seinem Gehalt an Wahrheit. Sie müssen alsoversuchen, sich mit allen Weltanschauungen auseinander zu setzen und bei denUntersuchungen darauf achten, dass sie weder nach unserem Lust-Prinzip, nochnach ihrem Normal entscheiden. Stattdessen sollten sie “einfach“ objektiv undkritisch hinterfragen, jedoch mit der Opportunität, dass es Wahrheit sein kann.Wer wirklich herausfinden möchte, was wahr ist, der sollte meinen Unterrichthäufig besuchen. Er sollte es wagen, und seine Augen für die Wirklichkeitöffnen. Klar ist es für die Menschen leichter, den Film, den sie schon immergefahren sind zu fahren, jedoch sehnt sich doch wohl jeder danach, in derWirklichkeit zu leben.
Religionskriege sind ein schlechtes Zeichen vermeintlicher Wahrheiten. Man nimmtsich nicht gegenseitig an, verurteilt die Meinung des Anderen, und man wendetGewalt an. Schließlich ist keine Religion als wahr bewiesen, also kann sichkeiner anmaßen, zu behaupten, den einzig wahren Weg gefunden zu haben. Das wärearrogant. Ich stelle mich als etwas besseres dar: „Ich habe den Weg gefunden, dunicht. Aber in meiner Güte bekehre ich dich zum einzig wahren Glauben, zur Notauch mit Gewalt.“ Bei Betrachtung von dieser Seite wird wohl jedem klar, dassdies sehr paradox ist.
Bei den meisten Religionen werden Bedingungen gestellt. Diese Bedingungensollten jedoch mit den Zielen der vermeintlichen Wahrheit übereinstimmen undnicht zur reinen Manipulation, Unterdrückung oder Kontrolle der Anhänger sein.Man sollte die Bedingungen, die eine Religion stellt, hinterfragen, und sichnicht zwanghaft an alten Traditionen festhalten, deren Sinn man nicht versteht.Religionen versprechen ebenso Erfüllung, weil sie Halt bieten und dieGrundbedürfnisse stillen. Jede Last, die eine Religion mit sich bringt, kannaber somit nicht so groß sein, dass sie die Erfüllung in zu großem Maße dämpft.
Erfüllung muss jedoch nicht mit einer Religion verbunden sondern kann auchunabhängig von ihr sein.
Es gibt Menschen, die sagen, dass es keine universell gültige Wahrheit gibt, diesie mit ihrem Menschenverstand erkennen können. Für jeden sei das wahr, was erals wahr definiert, solange es nicht als unwahr bewiesen werden kann, oderWidersprüche auftreten. Wenn jeder mit dieser Einstellung durchs Leben gehenwürde, könnte man sich viel Streit und Ärger ersparen. Im Gegenteil: man könntesich gegenseitig dabei helfen, seinen Horizont zu erweitern, und gemeinsam nachweiteren Wegen suchen. Man könne die Metaphysik nie völlig erfassen, weil sieeinfach über dem Menschen steht. Der Mensch kann sie einfach nicht erfassen,sondern sich nur durch Fragen und Suchen der absoluten Wahrheit nähern. Gott seifür sie eine riesige höhere Macht, die jeder anders sieht, und auf seine Weiseinterpretiert. Er steht über allem und kann deshalb nicht in nur einer Religionerfasst werden. Jeder kann ihn auf seine Weise erkennen und sehen. Jedoch sindin jeder Art, Gott zu definieren Fehler und Mängel, weil er einfach in keinSchema passt, daher kommen die Widersprüche der verschiedenen Religionen. DieBibel sehen sie als historisches Buch, in dem wahre Begebenheitenniedergeschrieben wurden, verknüpft mit religiösen und kulturellen Ansätzen,diese zu verstehen, oder mit Deutungen. Die Schöpfungsgeschichte der Bibel kannz.B. die Phantasie der Menschen der damaligen Zeit widerspiegeln. VieleGeschichten können über Überlieferungen, sagenähnlich entstanden sein undabsolut gar keine wahren Gehalt mehr haben. Man kann es nicht nachvollziehen.
Man kann es nur entweder glauben oder eben nicht.
Leider darf ich mich völlig zu erkennen geben. Jeder der Menschen muss sichselber auf die Suche machen und während seiner Schulzeit versuchen sie mir näherzu kommen. Leider darf ich nicht einmal sage, ob mich überhaupt jemand schongefunden hat, oder ob mich jeder findet. Sonst bekäme ich Stress mit demOberschulamt. Denn das würde das Lernen der Schüler beeinflussen.
Naja, komm mir ruhig näher. Bis dann,
deine Wahrheit
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LooDee. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.