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Ich träumte von einem Engel

von bloodyheart


Ich träumte von einem Engel. Nicht so ein Engel ganz in weiß und mit Flügeln. Er war nicht von Gott geschickt worden, er war einfach da. Dieser Engel hob sich von allen übrigen Engeln ab. Nein, er wurde nicht überheblich oder gar arrogant, das wäre ihm niemals in den Sinn gekommen, doch er war einfach etwas ganz besonderes. Er lebte nicht für sich, er lebte für die anderen Menschen. Er machte sie glücklich, zeigte ihnen, wieso es sich zu leben lohnt und stand ihnen in schweren Stunden zur Seite.
Die anderen Engel beneideten ihn um seine Beliebtheit und strebten danach, zu werden wie er. Doch alle scheiterten an diesem Unterfangen. Niemand hätte so sein können wie er: sanft, zärtlich, einfühlsam, einfach unbeschreiblich schön...
Eines Tages fragte ein Fremder den Engel, was er anders machen würde. Dieser jedoch antwortete nicht, schaute ihn nur mit seinen wundervollen Augen an und lächelte. Der Fragende schüttelte den Kopf und verschwand ohne weiterzufragen. Er erzählte überall herum, der Engel wäre nicht normal und hätte kein Recht darauf, als solcher zu agieren. Vor lauter Neid und Eifersucht glaubten die anderen Engel ihm und verfolgten von jenem Tag an den Engel. Er musste sich verstecken, musste um sein Leben bangen und konnte keinem Menschen mehr helfen. Wochenlang wurde er gehetzt, gejagt, beschimpft, verächtet, ... bis er keine Kraft mehr hatte sich dieser ganzen Anklagen zu entziehen. Er stellte sich den anderen Engeln. Und wieder vergingen Tage, wenn nicht Wochen, in denen er gequält und gefoltert wurde. Dennoch gewährte man ihm eine Audienz beim ranghöchsten Engel um sich dort Gehör zu verschaffen; sich als „normal“ zu erklären.
Als man ihm das Wort erteilte, sprach er:
„Seht euch all diese Menschen an, die nun leiden müssen, weil niemand ihnen beisteht. Seht ihr diesen Kummer, diese Tränen? Diese Tränen vergießen sie, weil in schweren Stunden keiner da ist um ihnen zu sagen, dass das Leben weitergeht und sie einen Platz in ihm haben. Und wisst ihr den Grund, warum ihnen keiner beisteht? Weil ihr alle zu sehr damit beschäftigt seid, jemanden zu quälen, der diesen Menschen helfen will und der ihnen Mut gibt, weiterzuleben. Ihr denkt, ich sei nicht normal, nur weil euch dies ein Fremder erzählt hat. Nur weil ich ihm nicht auf seine Frage nach meiner Art, den Menschen zu helfen, geantwortet habe. Diese Frage konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht beantworten. Aber, meine Brüder und Schwestern, jetzt weiß ich es: Die <b>LIEBE</b> ist es, was die Menschen brauchen. Egal, ob freundschaftliche Liebe, Geschwister- oder Elternliebe, Liebe zwischen Mann und Frau oder gar gleichgeschlechtliche Liebe. <b>LIEBE IST LIEBE.</b> Daran darf niemals gerüttelt werden. Egal wer euch das Gegenteil erzählt, er spricht die Unwahrheit.
Seht euch die Menschen an, die einen anderen Menschen lieben und dann die Leute, die niemanden lieben können oder dürfen. Erkennt ihr den Unterschied?
Seht ihr diese traurigen Gesichter derjenigen, die verlacht werden, wenn sie ihre Liebe ausleben? Findet ihr das fair? Ist es nicht die gleiche Art Liebe wie bei allen anderen? Müssen wir nicht gerade diesen Menschen beistehen, die von anderen als „anormal“ angesehen werden. Sie werden verfolgt, genau wie ihr mich verfolgt habt. Und was hat es euch gebracht? Ihr habt jemanden gefangen genommen, der nur eine andere Art hat, zu leben, jemand der etwas weiß, was andere noch herausfinden müssen. Ist es das, was uns Engel ausmacht? Sollten Engel nicht als bestes Beispiel vorangehen und den Menschen zeigen, dass alle in Harmonie zusammenleben können? Sollten wir ihnen nicht zeigen, dass jegliche Art Liebe auch wirklich Liebe ist? Sollten wir ihnen dies nicht klar machen?“
Als der Engel geendet hatte, war es um ihn herum mucksmäuschenstill. Niemand wagte sich, etwas zu sagen.
Als er sich umdrehte, sah er einige Engel bedrückt und schuldbewusst zu Boden blicken, andere wischten sich Tränen aus ihrem Gesicht. Dann drehte er sich wieder zum ranghöchsten Engel. Dieser begann langsam und leise zu klatschen. Alle Augen waren auf ihn gerichtet und nun erkannte man auch in den Reihen der Engel weitere Beifallshymnen. Dann, als sich der Engel zu seinen Geschwistern gesellte, umarmten sie ihn alle und bejubelten seine Rede. Sie entschuldigten sich bei ihm und versprachen, als gutes Beispiel voranzugehen und den Menschen zu zeigen, dass sie keine Angst vor der Liebe haben müssten.
Später besuchte der Ranghöchste den Engel und bedankte sich noch einmal persönlich bei ihm für diese wunderbare Rede und dafür, dass er mit ihr alle Engel zusammengeschweißt und ihnen gezeigt habe, was der wirkliche Sinn des Lebens ist...die <b>LIEBE</b>.



copyright © by bloodyheart. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


...
Sehr schöne Geschichte, hoffen wir doch das die Engel weiterhin friedlich zueinander sind, denn ich denke sie wohnen auch irgendwo mit in uns.
Lg.
N-Punk
N-Punk - 03.08.2004 14:45
wow
bloodyheart - 03.08.2004 13:13
Liebe
lostsunrose - 03.08.2004 07:55

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