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In der Firma

von Women1966


Es ist schon viele Jahre her, als ich beschloss mein Leben zu ändern, also zog ich nach Dortmund und fühlte mich dort wahnsinnig wohl. Meine beste Freundin zog auch nach Dortmund, ganz in meiner Nähe. Zusammen gingen wir auf Jobsuche und nach kurzer Zeit hatten wir beide einen sehr guten Arbeitsplatz in einer Dortmunder Elektronikfirma. Als ich am zweiten Tag an meinem Arbeitsplatz stand, alles war neu, der Chef war noch am erklären und wies uns ein, da ging die Sonne auf.
Sie kam, sah und siegte. Es ist eigentlich nicht in Worte zu fassen, was ich damals fühlte. Sie schaute mich an und lächelte. Im ersten Moment dachte ich mir nichts dabei, doch von Stund an konnte ich an nichts anderes mehr denken. So gern bin ich noch nie zur Arbeit gegangen, denn ich wußte, hier sehe ich sie. Ich machte Überstunden und ging oft Samstags arbeiten, nur um in Ihrer Nähe zu sein. Die ersten Gespräche mit ihr waren ziemlich harmlos, blabla über dies und das. Als ich am Wochenende darauf mal wieder nach Unna zum Schwoof gefahren bin, sah ich sie, mit Ihrer Freundin. Sofort beschloss ich mich zurück zu halten, eine Beziehung zerstören ist das letzte für mich. Meine beste Freundin meinte wenn eine Beziehung wirklich funktioniert könne man sie nicht zerstören, doch ich wollte es nicht darauf ankommen lassen. Tagtäglich kam sie an meinem Arbeitsplatz vorbei, ein warmes lächeln, ein paar Lachgummis für zwischendurch.
Nach zwei Jahren saß ich immer noch dort und wartete jeden Tag darauf, dass sie vorbei kam. Es ging mir schlecht, ich war im Leben noch nie so in einen Menschen verliebt. Schlafen, Essen oder sich konzentrieren war fast unmöglich. Ich hätte alles dafür gegeben, wenn sie Single gewesen wäre und ich hätte sie mal einladen können. Aber im Gegenteil, Ihre Freundin fing dann auch in unserer Firma an. Beim nächsten Schwoof kam meine Traumfrau (die wir Lausejunge nannten) zu mir und während sie mir irgendwas erzählte legte sie ihre Hand auf meine Knie, ich hoffe sie hat mein zittern nicht bemerkt. Böse Blicke trafen mich in der Firma, wenn ihre Freundin mich in der Kantine sah oder so, aber das war mir egal, denn schließlich hatte ich ja noch nichts gemacht. Der Betriebsausflug auf dem Möhnesee war auch ganz witzig. Kurz darauf kam der Lausejunge in der Kantine zu mir und schenkte mir ein Foto (so ein selbstklebendes) von sich. Nun hatte ich wenigstens was, was ich anschauen konnte wenn ich sie nicht sah. Sie flirtete ganz unverstohlen mit mir rum, was die Kollegen mir bestätigten, denn sie waren ja nicht blind.
Eines Morgens (1 Tag vor den Sommerferien) kam sie zu mir und meinte sie hätte mein Horoskop im Radio (Antenne Unna) gehört und es hätte folgendes gemeint: Ich solle meine Schüchternheit vergessen und endlich den ersten Schritt tun. Zuerst glaubte ich ihr das ja, aber eine Kollegin wies mich darauf hin, dass es doch genauso gut von ihr kommen könne. Also rief ich beim Sender an und der Mann am anderen Ende der Leitung lachte über das was ich ihm sagte, kam nach einer Weile wieder und versicherte mir, dass dies heute morgen nicht das Horoskop für Krebse gewesen sei, solch eine Aussage hätten sie in keinem der Sternzeichen gehabt. So, nun wußte ich´s. Kurz darauf kam sie wieder an meinem Arbeitsplatz vorbei, mit einem knallroten Kopf und fragte was ich in den Ferien machen würde und ob ich Lust hätte mit ihr einen Kaffee zu trinken. Mein Herz blieb stehen, ich muß ausgesehen haben wie ein Idiot, weil ich im ersten Moment kein Ton rausbrachte. Seit Wochen legte ich mir die Karten und all so ein Scheiß und sie kommt daher und fragt einfach. Ich stimmte zu und fragte wann, sie meinte: heute.
Abends trafen wir uns, mir war schlecht, schwindelig, heiß und kalt. So eine Frau hatte ich zuvor noch nie kennengelernt. Sie war nicht allzu groß, blonde kurze Haare, eine verführerisches Lächeln und eine Ausstrahlung die hat mich einfach umgehauen hat und superschöne Augen. Ein bisschen mollig vielleicht, aber dennoch sexy. Wir saßen also da, sie erzählte wie sie ihre Freundin kennengelernt hat, dass die momentan bei ihren Eltern in der Gaststätte aushilft. Dann meinte sie scherzend wir können ja dort was trinken gehen. Dabei hatte ich eh schon ein schlechtes Gewissen, ich wußte sie ist vergeben. Wir haben über dies und das gesprochen, aber nicht wirklich über uns, wahrscheinlich hat sich keiner von beiden getraut. Und meine Arbeitskollegin hatte mir Vormittags beteuerte dass meine Traumfrau ebenfalls total verknallt in mich wäre, doch ich bin nun mal schüchtern. Wie das Leben so spielt, kam natürlich noch eine Arbeitskollegin in den Biergarten, in dem wir saßen. Nun waren Ferien und ich sah sie nicht, ich wußte nicht weiter und beschloss nun den zweiten Schritt zu tun. Suchte ihre Adresse, kaufte eine rote Rose und fuhr hin. Hinter den Scheibenwischer steckte ich sie mit dem Vermerk: ich habe dann den zweiten Schritt getan. Am nächsten Tag stand ihre Freundin vor meiner Tür, wir sprachen uns aus. Am liebsten hätte ich sie vom Balkon gestossen, aber ich konnte sie verstehen und das war mein Problem. Ich sagte ihr, dass ich mich zurückhalte, solange meine Traumfrau das möchte, aber wenn sie irgendwann vor meiner Tür stünde würde ich sie sofort nehmen.
Die ersten Arbeitstage waren katastrophal, ich bekam meine Gefühle nicht in den Griff. Ich kündigte fristlos und fing in einer anderen Firma an. Ich zog weg und ging auch nicht mehr zum Schwoof nach Unna. Trotz alledem, denke ich heute noch sehr oft an sie, ich schaue ihre Fotos an und bin genauso verzaubert wie am Anfang, sie ist die Traumfrau. Wahrscheinlich hätte ich um sie kämpfen sollen, aber ich fühle mich nicht gut bei dem Gedanken vielleicht etwas zerstört zu haben. Sie ist und bleibt in meinem Herzen vielleicht sehe ich sie irgendwann mal wieder, vergessen werd ich sie nie.



copyright © by Women1966. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


Wow
Hi women!

Hab Deine Geschichte gelesen und wenn sie wirklich so passiert ist,weiß ich nicht recht ob ich Dich für Deine Haltung bewundern soll, oder Dich für verrückt halten soll :-)
Richtig tiefen Gefühlen nicht nach zugeben, obwohl man weiß es besteht die Chance das.... Wow
Ich ziehe kopfschüttelnt den Hut

Gruß anewone
anewone - 10.06.2003 22:49

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