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Lovestories » Detail

It almost felt like love

von SemperMea


Eine FF über Callie und Arizona die nicht der Story der Show folgt.
Die Charaktere gehören nicht mir, nur die Idee =)

It Almost Felt Like Love

We sat at the ocean
we talked in the dark
the wind made it chilly
but I felt a spark

Sommer 2005
Sie saß im abgekühlten Sand. Die lange dunkle lockige Mähne wehte ihr ins Gesicht und zum ersten Mal seit Monaten fühlte sie sich wieder lebendig. Der typische Geruch von Meer und Freiheit erfüllte ihre Lungen und der Mond spiegelte sich im Wasser, das mit jeder neuen Welle sanft gegen ihre Füße gespült wurde.
Sie hörte die Schritte hinter sich nicht. Alles was sie hörte war das Pochen in ihrer Brust, das seit Monaten nicht aufhören wollte, wenn die Erinnerungen sie heimsuchten. Diese Erinnerungen die anfangs immer Glück bedeuteten und sich am Ende doch zu Schmerz transformierten.
„Calliope?“, hörte sie eine leise Stimme. Sie musste sich nicht umdrehen um zu wissen wer hinter ihr stand. In diesem Leben hatte sie nur vier Menschen erlaubt sie je bei ihrem kompletten Vornamen zu nennen. Drei davon gehörten zu ihrer leiblichen Familie. Und die vierte Person war ihre beste Freundin seit vielen, vielen Jahren.
„Arizona“, flüsterte sie. Zu mehr war sie nicht fähig. Die Tränen erstickten ihre Stimme. Calliope. Nur noch drei Menschen würden sie so nennen dürfen.
„Hier.“ Arizona setzte sich neben sie und legte die Decke auch um ihre Schultern. Arizonas Körperwärme hatte den Stoff schön warm gehalten, er beseitigte mit Leichtigkeit die Gänsehaut auf ihren Armen.
„Sie fehlt mir“, gestand sie und sah weiterhin aufs Meer hinaus. Vor drei Monaten hatte sie ihre Mutter an den Krebs verloren und noch konnte sie nicht glauben, dass es irgendwann leichter werden würde.
Eine Weile sagten beide Frauen gar nichts. Die Latina hing den Erinnerungen an ihre Mutter nach und alles was sie brauchte, war hier. Arizona. Der Mensch, zu dem sie immer gehen konnte wenn es ihr schlecht ging, wenn sie etwas bedrückte. Weil Arizona sie nicht mit Fragen durchlöcherte, sondern sie von selbst kommen ließ, wenn sie bereit war.
„Ich bin verlobt“, sagte Arizona leise und steckte sich dabei eine ihrer blonden Strähnen hinters Ohr.
Callie drehte ihre Kopf und sah ihre beste Freundin an. Blaue Augen trafen auf Braune und schlagartig wurde Callies Welt besser. Arizonas Augen sahen sie mit so viel Verständnis und Liebe an, dass sie auch nach mehreren tiefen Atemzügen ihre Tränen nicht zurückhalten konnte. Sie liebte Arizona. Seit vielen Jahren liebte sie diese Frau und doch hatte sie Mark geheiratete um ihre Eltern glücklich zu machen. „Das ist...wow.“
„Ja“, antwortete Arizona. „Ich wollte dass du es als erstes erfährst, du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben, Calliope.“
„Zweitwichtigste...Joanne.“
„Ich liebe Joanne.“ Es war ein Statement zu dem sie sich selbst durchringen musste. Sie liebte Joanne, aber diese Gefühle würden niemals annähernd an die Messlatte heran kommen, die Callie vor Jahren so verdammt hoch gesetzt hatte.
„Also...bist du glücklich?“
Sie hätte nein sagen können. Sie hätte Callie die Wahrheit sagen können. Aber sie spielten dieses Spiel seit Jahren. Jedes Jahr im Sommer verbrachten sie zwei Wochen gemeinsam mit ihren Liebsten in den zwei Ferienhäusern der Torres' und jedes Jahr verliebte Arizona sich neu in Callie. Die Latina schien mit jedem Jahr schöner zu werden. Selbst jetzt, seelisch total ausgelaugt strahlte Callie so hell, dass alles neben ihr verblasste. In Arizonas Augen war Callie die Eine. „Ja“, antwortete sie deswegen und log sie beide an. Um ihretwillen. Für Callie.
„Gut.“ Der Blick der Latina folgte wieder den Wellen in der Dunkelheit und sie zwang sich Arizona nicht anzusehen. Sie träumte jede Nacht von dem Engelsgesicht. Die himmelblauen Augen verfolgten sie und gleichzeitig gaben sie ihr so viel Kraft.
„Mark geht es gut?“
„Wie immer“, antwortete Callie, ohne aufzusehen.
„Gut.“

The night wasn't perfect
These things never are
But it almost felt like love

“Calliope?”
“Arizona...“
„Warum hast du Mark geheiratet?“Jedes Jahr die gleiche Frage.
„Warum hast du mich nicht davon abgehalten?“ Jedes Jahr die selbe Gegenfrage. „Du wusstest dass ich dich liebe. Du wusstest es und hast nichts unternommen.“
„Ich wollte, dass du glücklich wirst. Ich hätte dir nicht geben können, was Mark dir gab.“
„Aber ich wäre glücklich geworden“, antwortete sie leise.
„Ohne deine Familie? Calliope, das glaube ich dir nicht und du weißt, dass ich Recht habe. Du bist eine Torres. Du bist ein Familienmensch. Auch wenn deine Familie in Miami lebt und du in Seattle, du hast eine Familie.“
Warum sie diese Unterhaltung führten war Callie nicht klar. Es war vier Jahre her. Sie hatte Mark geheiratet und Arizona war nach Boston gezogen. Ihr Leben war in Seattle und die einzige Zeit im Jahr in der sie und Arizona sich so nah sein konnten, war diese Zeit im Sommer. Zwei Wochen. Vierzehn Tage. Ein Bruchteil eines Jahres. Und doch reichte es jedes Mal um sie durch die restlichen Wochen zu bringen. Es gab ihr einen Grund jeden Morgen aufs Neue aufzustehen und ihre medizinische Studie voranzutreiben. Es waren nicht Marks unterstützende Worte. Es war nicht das Geld ihrer Familie, das ihr geholfen hatte den Anfang zu finanzieren. Es waren Arizonas Worte. Der Glaube an sie. „Würdest du wollen, dass ich dich aufhalte?“
„Calliope, ich...“
„Würdest du es wollen, Arizona? Wenn es Mark nicht gäbe, würdest du wollen, dass ich dich aufhalte?“
Arizona wartete. Es würde nichts ändern. Mark und Joanne existierten. „Nein“, sagte sie und log erneut.
„Willst du wissen, was Mamas letzte Worten waren?“
„Wenn du sie mir verraten möchtest“, meinte Arizona vorsichtig.
„Sie hat gesagt, dass ich glücklich werden soll, Arizona. Ich bin nicht glücklich, Mark macht mich nicht glücklich. Ich liebe ihn, wie einen besten Freund. Verrückt, oder? Ich habe den Menschen geheiratet für den ich nicht mehr empfinde als tiefe Freundschaft und ich nennen die Person meine beste Freundin, die ich so sehr liebe, dass mir jede Sekunde getrennt von ihr die Brust zerreißen würde, wenn mein Herz nicht für Sofia schlagen müsste.“ Sie erhob sich aus dem Sand und gab Arizona ihren Teil der Decke zurück. „Versprich mir, dass du glücklich wirst, Arizona“, sagte sie und es klang nach Abschied.
Bevor Callie gehen konnte, griff Arizona nach ihrer Hand und rappelte sich schnell auf. „Calliope...“ Ihre Gesichter näherten sich.
„Arizona, wir können nicht...du bist verlobt.“
„Und du verheiratet.“ Und dann presste Arizona ihren Mund auf die vollen Lippen der Latina. Beide relaxten in dem Kuss der so viel mehr sagte, als Worte es je möglich machen würden. Die Zunge der blonden Frau strich hauchzart über Callies Unterlippe und bat um den Einlass, den Callie ihr gerne gewährte. Arizona konnte alles von ihr haben, wenn sie wollte. Alles und noch mehr. Das Feuerwerk in ihr war kaum zu unterdrücken, als ihre Zungen aufeinander trafen und für einige Sekunden miteinander tanzten. Und selbst als sie sich aus dem Kuss lösten, ihre Herzen tanzten immer noch miteinander, so wie sie es seit Jahren taten. Miteinander und doch voneinander getrennt.
„Wie jedes Jahr?“, fragte Arizona und legte den Kopf schief. Ihre Augen leuchteten im Schein des Mondes und ein leichtes Lächeln lag auf ihren Lippen.
„Wie jedes Jahr“, antwortete Callie und ging zurück zu ihrem Ferienhaus.

You laughed and I flirted
We walked hand in hand
My hair was a mess
All entangled with sand

Sommer 2006
„Ich dachte schon ihr kommt gar nicht mehr“, neckte Callie als Arizona und Joanne endlich am benachbarten Strandhaus vorfuhren.
„Arizona hat gefühlte fünfzig Mal kontrolliert, ob sie ihren Bikini eingepackt hat.“ Joanne schnappte sich einen Koffer aus dem Auto und machte sich auf den Weg ins Haus.
„Zwei Wochen Strand ohne Bikini wären totale Verschwendung gewesen, Joanne“, rief Arizona ihr hinterher und rollte mit den Augen.
„Du hättest dir einen neuen kaufen können“, schlug Callie vor.
„Schon, aber ich weiß doch wie sehr du diesen knappen blauen Bikini an mir liebst, Calliope“, flirtete Arizona. Sie hätte es nicht gesagt, wenn Joanne noch bei ihnen gewesen wäre. „Mund zu, Calliope. Es ist nicht nett, andere Menschen anzustarren“, lachte sie und trug den zweiten Koffer ins Haus.
„Hey, Mark hat den Grill schon vorgeheizt.“
„Super. Wir kommen gleich rüber.“

„Wie geht es dir?“, fragte Callie nach dem Essen als sie und Arizona am Strand entlang spazieren gingen. „Wie laufen die Hochzeitsplanungen?“ Joanne und Mark hatten sich in einem der Häuser verschanzt und sahen sich gemeinsam Football an. Oder Baseball. Oder war es doch Basketball? Callie war es egal, es verschaffte ihr Zeit mit Arizona alleine. Es gab so viel zu reden, wie jedes Jahr.
„Ugh...gut.“ Sie hätte sich fast verschluckt. „Joanne macht den größten Teil alleine, seit ich die Leitung der Kinderstation übernommen habe.“
„Das ist großartig. Ich meine, das Krankenhaus muss ziemlich viel von dir halten, wenn es dich nach einem Jahr als Oberärztin schon zur Leiterin macht. Aber...es ist viel Arbeit, was?“
„Massig. Und inkompetente Assistenzärzte, deren Patientenakten man nicht mal als Profi entziffern könnte machen die ganze Sache nicht leichter“, lachte sie. „Aber ich mache es gerne. Es ist das was ich immer wollte.“ Zumindest war es ein Teil ihres Traumes. Sie hatte vor sechs Jahren aufgehört auf die Erfüllung des anderen Teils zu hoffen. „Wie geht es dir? Wie geht es Sofia?
„Gut. Sie ist bei meinem Daddy. Er genießt es, wenn etwas Leben in seine vier...oder eher vierzig Wände einzieht, wenn sie zu Besuch ist.“
„Wie alt ist sie jetzt?“
„Viel zu alt“, lachte Callie. „Sie wird in ein paar Wochen fünf. Die Zeit vergeht viel zu schnell.“
„Wow, fünf Jahre.“
„Ja, fünf Jahre“, seufzte Callie. Fünf Jahre plus ein weiteres und sie hatte die Anzahl der Jahre, die sie jetzt schon mit Mark verheiratet war. Und gleichzeitig den Zeitraum, in dem sie nichts so sehr ersehnte, wie Arizona an ihrer Seite. „Also, habt ihr schon einen Termin?“
„Nächsten Sommer. Bevor wir hierher kommen. Es ist leichter unseren Sommerurlaub und unserer Flitterwochen zusammenzulegen. Du kennst das ja, wann haben Ärzte schon mal Zeit? Mit dir und Mark läuft es gut?“
„Ja“, log sie. In Wahrheit suchte sie jede Nacht neue Ausreden, warum sie im Krankenhaus oder auf der Couch oder im Gästezimmer übernachten musste, konnte. Wenn Mark drängte, dass es der perfekte Zeitpunkt war um über ein Geschwisterchen für Sofia nachzudenken, verschloss sie sich total. Sie stieß in weg, sperrte ihn aus ihren Gedanken aus. Sie liebte ihn nicht. Was sollte sie tun?
„Gut.“ Sie gingen schweigend nebeneinander her. Jede genoss die Nähe der Anderen, tankte so viel davon wie möglich. Es musste wieder ein Jahr halten, reichen.
Ihre Arme berührten sich dann und wann zufällig, jagten Stromschläge durch die Venen der Anderen. Dieses Kribbeln, das beide nur fühlten, wenn sie zusammen waren. Und doch wagte keine von beiden es das Leben der Anderen zu zerstören.
Arizonas Finger suchten Callies und verflochten sich mit ihnen. Beide fühlten es. Es war richtig. Ihre Herzen schlugen im gleichen Rhythmus, seit Jahren. Sie verstanden sich ohne Worte und ihre Körper wurden immer wieder voneinander angezogen wie zwei Magnete. Und doch brachte es keine über sich den einen Schritt zu wagen. Aus Angst, vielleicht. Vielleicht auch aus Respekt.
„Wie jedes Jahr?“, fragte Arizona.
„Wie jedes Jahr“, antwortete Callie und ihre Lippen berührten für zwei Sekunden Arizonas.

It wasn't romantic
Not a moon nor a star
But it almost felt like love

Tell me again
How you long to touch my skin
Dangle your heart before my eyes
I hear your voice
And I haven't any choice
But to believe your lies

Sommer 2007
„Du kannst sie nicht heiraten, Arizona“, rauschte Callie in Arizonas Zimmer.
„Calliope, was machst du hier?“
„Du kannst sie nicht heiraten, Arizona. Du liebst sie nicht.“ Sie würde nicht den gleichen Fehler machen wie Arizona. Sie würde sie aufhalten. Ja, sie war spät dran. So spät, dass Arizona im Brautkleid vor ihr stand. Aber sie war hier, und das zählte.
„Doch, das tue ich.“
„Wem willst du was beweisen, Arizona? Mir, oder dir selbst. Sieh mich an. Sieh mir ins Gesicht und sag mir, dass du sie mehr liebst als mich. Sieh mir in die Augen und sag mir, dass du gelogen hast, als du vor fünf Wochen vor meiner Tür aufgetaucht bist und mir all diese Worte zugeflüstert hast, auf die ich all die Jahre gewartet habe, Arizona. Dass du nicht mehr an diese eine Nacht denkst, Arizona, in der wir beide leben durften.“
„Calliope, bitte.“
„Schau mich an und sag mir, dass alles gelogen war. Dass du mich doch vergessen kannst. Dass es nichts bedeutet, dass ich die Einzige bin, bei der du so hart und intensiv kommst. Dass es meine Haut ist, die du unter deiner spüren willst. Sag mir, dass dein Herz nicht mehr für mich schlägt. Sieh mir in die Augen und sag mir, dass du Joanne mehr liebst als mich und ich gehe.“
Arizona hob ihren Kopf und sah direkt in Callies mit Tränen gefüllte braune Augen. „Ich liebe dich nicht, Calliope. Ich liebe Joanne. Du bist meine beste Freundin, Calliope. Es war ein Fehler. Es tut mir leid.“
„Mir tut es leid, Arizona“, sagte Callie leise und ging. „Ich liebe dich.“
„Ich liebe dich auch, Calliope“, sagte Arizona als sie wieder alleine war. „Immer.“

I tried to be normal
Get back to my life
I smiled at my husband
You winked at your wife

„Ich hatte nicht erwartet, dich hier zu treffen“, sagte Arizona leise und stellte sich neben Callie, die hinüber zu Mark und Joanne sah.
„Ich konnte keinen Grund finden der Mark überzeugen würde, unseren alljährlichen Sommerurlaub an einen anderen Ort zu verlegen.“
„Es tut mir leid, Calliope.“
„Ist schon gut, Arizona. Es muss dir nicht leid tun. Du hast dich entschieden, es ist vielleicht besser so.“
„Calliope...“ Es kam wie ein Flüstern.
„Mark und ich planen noch ein Baby.“
„Das ist...das ist gut“, sagte sie, doch es zerriss sie. „Wann?“
„Bald. Wir wollen nicht, dass Sofia noch älter wird.“
„Das...das freut mich, wirklich.“ Ihr Blick haftete an der Person, die sie ihre Frau nannte. Das braune Haar zu einem strengen Zopf nach hinten gebunden, lehnte sie am Zaun und sah Mark zu, der den Grill vorbereitete.
„Plant ihr Kinder?“
„Joanne will keine. Und ich habe so viele Kinder im Krankenhaus, ich weiß nicht ob ich nach Hause kommen möchte um mich dort weiter um ein Kind zu kümmern.“
„Du hättest hübsche Kinder. Kleine blondgelockte Mädchen oder Jungen mit großen blauen Augen. Herzensbrecher.“
„Calliope.“ Ihre Stimme brach ab.
„Lass' gut sein, Arizona. Du bist jetzt verheiratet und ich plane noch ein Kind. Alles kommt, wie es kommen soll.“
„Wir sind noch Freunde, oder?“
„Immer“, sagte Callie leise und lächelte sanft. Sie würde Arizona nicht aufgeben. Sie brauchte sie in ihrem Leben. Sie konnte sie nicht ausradieren, nicht ihre Gefühle und nicht die Jahre in denen Arizona bei ihr war, aber sie konnte ihr Leben akzeptieren wie es war. Arizona als ihre beste Freundin behalten und selbst bei Mark bleiben und nach außen hin weiterhin vorgeben glücklich zu sein. Und vielleicht würde ein weiteres Kind ihr dabei helfen. Sofia war ihr Sonnenschein.

I can't help but wonder
I can't shake the thought
If only we dared
If only we fought

Sommer 2009
Das Rauschen der Wellen war das einzige was in ihr Ohr drang und sie würde es für nichts in der Welt eintauschen. Fast nichts. Aber in diesem Moment war es das einzige was sie brauchte. Es bedeutete Ruhe. Freiheit. Das letzte Jahr war ein einziges Auf und Ab gewesen. Ein Tief hatte auf das andere gefolgt und jetzt stand sie hier, atmete die frische Meeresluft ein und ließ los. Sie zog ihren Ehering vom Finger, holte weit aus und warf ihn mit aller Kraft ins weite Meer hinaus. Sie war frei. Sie war nicht mehr gefangen in ihrem eigenen Leben. Seit heute war sie wieder Miss Calliope Torres und nicht mehr Mrs. Calliope Sloan. Sie hatte ihr Leben zurück.
„Was war das?“, fragte eine Stimme hinter ihr.
Sie drehte sich um und sah in die tiefen blauen Augen die ihr so vertraut waren und die sie fast zwei Jahre nicht gesehen hatte. „Mein Ehering“, antwortete sie. Das goldene Haar flatterte vor ihren Augen im Wind, es war ein gutes Stück länger als noch vor zwei Jahren. „Wo ist deiner?“, fragte Callie als ihr Blick auf Arizonas Hände fiel.
„Hat letztes Jahr fast den gleichen Weg eingeschlagen wie deiner gerade.“
Die Augen der Latina verengten sich.
„Es hat nicht funktioniert. Es hätte nie funktionieren können.“
„Arizona...“
„Ich liebe dich, Calliope. Ich habe dich immer geliebt. Ich werde dich immer lieben.“
„Warum hast du mich nicht angerufen?“
„Was hätte ich sagen sollen? Ich habe einen Fehler gemacht, Calliope. Wenn man es genau nimmt, einen ganzen Haufen an Fehlern. Aber ich wollte nicht erneut in dein Leben kommen und es kaputt machen. Nicht einfach so. Als wir uns das letzte Mal gesehen haben, hast du von einem zweiten Kind gesprochen. Ich wollte keine Familie zerstören. Wo ist Sofia?“
„Bei Mark.“
„Verstehe.“
„Nichts verstehst du, Arizona. Gar nichts. Du kommst hier an, und sagst mir dass du mich liebst. Nach all den Jahren. Warum nicht letztes Jahr. Warum nicht in den Jahren davor. Arizona, du hattest so viel Zeit. Wir...wir hatten so viel Zeit. Warum jetzt?“
„Ich weiß nicht warum, Calliope. Aber ich weiß, dass ich dich liebe und ich immer nur wollte, dass du glücklich wirst.“
„Ich war immer glücklich, wenn du bei mir warst, Arizona.“
„Ich weiß. Dennoch bist du bei Mark geblieben.“
„Hättest du nur ein Wort gesagt, ich wäre-“
„Ich weiß, Calliope. Aber Sofia kam kaum ein Jahr nach eurer Hochzeit. Ich wollte nicht der Grund sein, dass ihre Eltern sich trennen.“
„Denkst du jetzt ist es leichter für sie? Sie ist acht und ihre Eltern sind seit heute geschieden.“
„Nein“, antwortete Arizona ehrlich. „Aber...“
„Es gibt kein 'aber', Arizona. Ich liebe dich seit mehr als zehn Jahren. Und doch stehst du jetzt vor mir und ich weiß nicht, ob es richtig ist.“
„Das kann niemand wissen, Calliope. Und ich verstehe und akzeptiere jede deiner Entscheidungen. Wirklich. Aber bitte, bitte halte dich nicht wegen Sofia zurück.“
„Es gibt uns nur zu zweit.“
„Das weiß ich, Calliope.“
„Arizona.“ Sie suchte den Blick ihrer besten Freundin, ihrer einzigen Liebe. Sie hatte sich selbst belügen können und sich eingeredet, dass sie nichts mehr für sie empfand. Aber jetzt, wo alles was sie sich je erträumt hatte vor ihr stand, prasselten diese Gefühle verzehnfacht auf sie herab. Es schien, als wären sie mit jedem Jahr nur stärker geworden.
„Calliope“, sie machte einen Schritt auf Callie zu und legte ihre Hände auf die Wangen der Latina. „Ich liebe dich.“
Callie schloss die letzten Millimeter zwischen ihnen und vereinte beide in einem Kuss. „Ich liebe dich“, flüsterte sie und lehnte ihre Stirn gegen Arizonas. „Für immer.“
„Für immer.“

It wouldn't perfect
These things never are
But it might have felt like love

Sommer 2011
„Mit der mir vom Staat Washington verliehen Erlaubnis, ernenne ich euch hiermit zu Mrs. Calliope Robbins-Torres und Mrs. Arizona Robbins-Torres.“

It really felt like love
Indeed

Song: It almost felt like love - Sara Ramirez



copyright © by SemperMea. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


schön...
schön... ich kenne die serie nicht, aber die geschichte ist auch so schön. macht hoffnung und träume... träume von einem besseren morgen, träume davon, dass dinge vielleicht doch noch wahr werden können... irgendwann.
danke dafür!
atayari - 17.11.2013 19:22
Überragend
Pfiffikus - 19.01.2013 17:03
..schön..
Tuckerssun - 11.01.2013 01:08
Herzzereißend
Mina-Rain - 21.12.2012 11:04

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