Jean in Love

von DasEndorphin


Hey ich bin Jean eine gut aussehende Femme Mitte 20. Und ich bin verliebt. Nun guckt nicht so, ich weiß,
dass es nichts ungewöhnliches ist und auch nach einem Jahr des Singledasaein noch möglich sin sollte. Aber diesmal ist es irgendwie anders.
Sonst hatte ich immer sehr feminine Frauen,
die ich im Internet kennen gelernt und später dann real getroffen hab. Diesmal war kein Internet im Spiel.
Vor zwei Wochen bin ich mit meiner besten Freundin Amela zum Bikertreffen gefahren. Ich hab an sich mit Motorrädern und Rockmusik nichts am Hut.
Ich beschäftige mich lieber mit den neusten Trends von Versace und welcher Prosseco gerade in ist.
Aber ihr Kumpel ist krank geworden und alleine wollte sie nicht gehen.
Da sie regelmäßig meine Shoppingeskapaden ertragen muss, dachte ich mir.
Ok die Paar Stunden wirste die ganzen Prolls schon aushalten, die außer Bikes, Sex und Bier maximal noch Fußball im Kopf haben.
Ich wusste ja zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass ich später anders darüber denken würde.
Wir also dahin, ich in meinem rockerlightoutfit mit Jeans und weißer Lederjacke und Amela standesgemäß in schwarzer Lederkluft.
Schon vom Eingang aus fiel sie mir auf, sie war der Mittelpunkt einer Gruppe die als einzige nur Cola auf ihrem Tisch stehen hatten.
In der Mitte des Tisches stand ein Schild Cola- Party ohne Alkohol sicher ans Ziel. Damit grenzten sie sich automatisch von den Biertrinkern ab.
Klar tranken viele von ihnen Alkoholfreies Bier, aber diese Colatruppe wirkte irgendwie provozierend.
Na egal zurück zur Frau. Sie trug eine schwarze Lederjacke auf deren Rückseite withe Dragon stand.
Die withe Dragons waren ein Bikerclub, der fast nur aus Dikes bestand. Das wusste ich weil Amela auch eine von ihnen war.
Ihre dunklen Haare waren kurz geschnitten und vom Helm zerzaust, was sie aber nicht weiter zu stören schien.
Auch wenn ich es nicht wollte, so musste ich sie doch die ganze Zeit angucken.
Erst als ich Amelas Hand vor meinen Augen bemerkte konnte ich meine Blicke von ihr lösen.
"Hallo jemand zu Hause im Jean-Land?"
"Was soll die Frage natürlich ist jemand zu Hause."
"Schön und warum kriege ich dann keine Antwort, obs ok ist, dass wir uns der Cola-Party anschließen?"
"Wie du hast gefragt? Sorry ich war
gerade in Gedanken, klar ist es ok. Wer ist eigentlich die dunkelhaarige in der Mitte?"
Mit dieser Frage hatte ich einen Stein in mir ins
Rollen gebracht der sich nur schwer aufhalten lies. "Das ist Maike, sie ist erst seid einem halben Jahr bei uns.
Sie ist nach der Trennung von ihrer damaligen Tussi hergezogen und hat nen neuen Club gesucht. Keine Angst sie sieht brutaler aus als sie ist.
Achja und wunder dich
bitte nicht wenn sie von Prinzi redet, so heißt ihr Bike." Bevor die Nervosität anfing von mir besitz zu ergreifen konnte ich gerade noch denken, dass die Frau wirklich interessant zu sein scheint. Ohne zu wissen, dass sich genau das bestätigen würde.
Amela stellte mich der Gruppe vor. Auf Grund meines Outfits erntete ich misstrauische Blicke. Als ich Maike die Hand gab, hätte ich sie beinahe
zurückgezogen, es war als ob ein Stromschlag von ihrer Hand ausging. Und dann noch ihr Blick, mir wurde schwindelig.
Aber ich riss mich zusammen,auch wenns schwer fiel. Am Anfang unterhielten sich die anderen über das letzte Bikertreffe und wohin die nächste Tour gehen soll.
Ich stand da und lächelte, wurde ich gefragt, gab ich kurze Antworten, irgendwie war ich abwesend. Maike schien es nicht anders zu gehen, sie wurde von den anderen die ganze Zeit beobachtet, als würden sie sich Sorgen machen. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und ging zu ihr rüber.
Am Anfang brachte ich nicht mehr als ein schüchternes "Hi wie gehts?" zustande. Aber mit der Zeit wurden wir beide lockerer und unterhielten uns über Gott und die Welt.
Da anderen beobachteten uns nur skeptisch und sahen zu uns rüber.Irgendwann fragte sie mich, ob ich Lust hätte mit ihr ein paar Schritte zu gehen.
Nach dem ich ihr darauf mit ja geantwortet hab gingen wir über den Parkplatz. Etwas schüchtern liefen wir nebeneinander her und schwiegen.
Nach kurzer Zeit griff sie zögernd nach meiner Hand, es war als würde sie darauf warten, dass ich sie weg zog. Aber ich lies meine Hand in ihrer liegen und genoss diesen Moment.
Das Kribbeln in meinem Bauch wurde stärker. Wir liefen über den Parkplatz und schauten uns jedes Bike an.
Die Bikes waren eine gute Möglichkeit sich weder
in die Augen noch überhaupt ansehen zu müssen. Die Spannung zwischen uns war einerseits unerträglich und andererseits so wunderschön.
Nach dem wir alle Bikes einmal umrundet hatten gingen wir langsam zurück zur Kneipe. Dort angekommen lief gerade "Can you feel the Love tonight?"
Maike sah mir tief in die Augen und noch bevor wir beide einen klaren Gedanken fassen konnten küssten wir uns. Mir kam es vor, als würde dieser Kuss niemals enden.
Erst als wir den Beifall der anderen hörten lösten wirs uns mit hochrotem Kopf von einander.
Wir standen mitten in der Kneipe und jeder wusste was in diesem Moment passiert war.