Kamikaze (11)

von MyLullaby


Kamikaze (11)

...
Nun waren wir beim See angekommen und ich fing an mit den anderen Feuerholz zu suchen.
Als das Feuer brannte teilten wir den mitgebrachten Alkohol aus und machten es uns um Feuer herum bequem.
Nun da alle saßen und beschäftigt waren kroch Manu neben mich und flüsterte mir ins Ohr: "Es tut mir leid, du weißt doch wie ich das gemeint habe, ich war halt verunsichert... Ich liebe dich!"
Ich lehnte mich an sie und reichte ihr einen Becher Wodka/Cola, während Flori und Ina wieder zum Internat zurückliefen um sich Decken und Schlafsäcke zu holen.
Manu schaute auf die Uhr und sagte: "Begleitest du mich noch mit zum Bahnhof? Ich verpass sonst noch den letzten Zug." Das hatte ich vergessen, Gäste durften nicht auf dem Internat bleiben, sondern mussten sich entweder ein Zimmer in der schon voll belegten Jugendherberge nehmen oder eben mit dem Zug zurück fahren.
So machten wir uns auf dem Weg zum Bahnhof, nachdem wir uns von allen verabschiedet und ihnen eine gute Nacht gewünscht hatten.
Als wir am Bahnhof angekommen waren zogen wir uns erstmal eine Kaffe am Automaten und setzten uns auf einer der Bahnhofsbänke.
Manu stellte ihren Kaffe ab und legte ihren Kopf in meinen Schoß worauf sie auch direkt einschlief, ich legte ihr meine Jacke über, denn es wurde kalt.
Ich wollte sie nicht wecken und spielte gedankenverloren an ihren Haaren, doch dann fuhr auch schon der Zug ein.
Manu schreckte hoch und fluchte, sie kramte zitternd eine Kassette und einen Beutel aus ihrer Tasche und drückte mir beides in die Hand: "Ich will bei dir bleiben, aber das geht nicht, versprich mir das uns ab heute nichts mehr trennen kann, Ja?"
Sie sah mich flehend an und ich nickte: "Wir gegen den Rest der Welt!" Sie küsste mich ein letztes mal und sprang in den Zug.
Ich stand noch lange am Bahnhof als sie schon längst weg war, dann machte ich den Beutel auf und fand in ihm einen Ring.
Ich wandte mich zum Internat und eine Träne rollte mir über sie Wange, den Ring fest in der Hand und murmelte: "Wir gegen den Rest der Welt!"
Hinter mir ging die Sonne auf und es fing an zu Regnen, in dem Moment wo der Regenbogen sich über dem Himmel erstreckte beschloss ich mich von ihr zu Trennen.

ENDE