von bitteschoen
Wenn ich an die Vergangenheit denke und in die Zukunft schaue, ist die Grenze dazwischen verschleiert. Sehr oft frage ich mich,
„Ich? Wer bin ich? “
„Wer ist diese Person? Welche Person ist wirklich ich ?“
Vor vielen Leuten und in Bezug auf viele Sachen fühle ich mich immer froh und aufgeregt. Ich liebe diese Welt sehr und hoffe gleichzeitig, dass diese Welt mich auch gern hat. Ich hoffe es, wird sich nie etwas ändern. Ich bin sehr glücklich und zufrieden. Aber manchmal empfinde ich auch Melancholie, wenn ich allein, auch wenn ich unter wenigen Leuten bin. Dann weiß ich immer weniger, wo ich bin und was ich mache ?
Einmal hat ein Kollege mich gefragt,
„ Warum ist das, was du vorhin gesagt hast, ganz anders als das, was du jetzt sagst?“
Bin ich so? Gerade habe ich mit einer Gruppe Kollegen im Büro zwei Stunden gequatscht. Ich habe ihnen gesagt, dass ich genügsam, frei und ungezwungen bin und dass ich hoffte, dass sie auch so sind.
Aber wenig später habe ich mich mit nur einem Kollegen in einer düsteren Ecke weiter unterhalten, habe ich ihm gesagt, dass ich oft Angst und Schrecken fühle.
Ich bin nicht zufrieden mit meiner Vergangenheit und.... Ich weiß, meine Stimmung vorhin war ganz anders.
Deshalb hat dieser Kollege mich gefragt,
„ Warum sagst du jetzt etwas anderes als vorhin? “
Ja, was ich gerade gesagt hatte, war nicht das Gleiche. Aber das war nicht meine Absicht und ich habe nicht gelogen. Ich habe nur die Rolle gewechselt. So habe ich auch die Stimmung ausgetauscht. Das ist alles !
In einigen besonderen Momenten habe ich immer das Gefühl, dass ich sowohl Schauspieler als auch Publikum bin. Die eine Person steht auf der chaotischen und auch farbenprächtigen Bühne und spielt die Rolle, die Gott ihr gegeben hat. Die andere steht aber weit entfernt von der Bühne und von dem Lärm. Sie steht da und schaut zu, wie sie diese Rolle spielt, mit tränenfeuchtem Blick...
Das Stück wird weiter und weiter spielen, ohne je zu enden, wir können nur den kürzesten Augenblick besitzen. Das schönste Leben ist nur ein Blitz , zu schnell vorbei...
„ Wer bin ich? “
„Was für eine Person bin ich eigentlich? Welche Person ist wirklich ich ?“
Ich denke, ich bin wie ein Kohl. Die Blätter des Kohls werden eins nach dem anderen abgerissen. Die Farbe der Blätter wird immer heller, die Blätter werden immer saftiger...Ich streife Schicht um Schicht ab wie die Blätter des Kohls. Aber ich weiß nicht, wann ich „ mich“ endlich finden kann.
Vielleicht ist genau das der Lebensgeschmack!
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bitteschoen. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.