von Joluju
Lieber rätselhafter Mensch,...
zu Weihnachten erzählt man sich Geschichten, glaube ich, und ich möchte dir eine erzählen, eine lange Geschichte anvertrauen,... warum ich sie dir erzählen möchte? Ich glaube, dass ich es darf, und wünsche mir zu weihnachten ein offenes Ohr von dir,... darf ich es mir wünschen? Meist fangen Märchen mit "ES WAR EINMAL" an,... nur ist es bei mir kein Märchen,... ich beginne...
Damals - vor sehr langer Zeit, es sind so etwa sechs Jahre vergangen, habe ich mehr oder minder per Zufall mich auf eine Freundschaftsanzeige gemeldet,... hm, war komisch,... dadurch habe ich einen sehr lieben enschen kennengelernt, ... es war Schicksal... und gerade dieses forderte meine Gefühlswelt heraus,... richtig intensiv heraus,... ich habe mich unsterblich verliebt,... so richtig bewusst wurde es mir, als ich meiner grossen Liebe persönlich gegenüber stand,... vielleicht kennst du dieses gefühl? Dieses oft umschriebene Kribbeln,... sie war so wunderschön, so herzlich, so ausdrucksvoll,... es war für mich der Beginn einer grossen Leidenschaft,...einer sehr von mir tief empfundenen,... der Weg danach, nach diesen wenigen Stunden, führte mich zurück,... zurück in die knallharte Wirklichkeit,...mein Herz zerbrach,...ich verstand es nicht,... war kopflos, da dieser Mensch, den ich so sehr liebte, Angst zeigte,... eine gemeinsame Zukunft ablehnte,... es war so hart,.... Zeit verging, ... es begann eine neue Geschichte, ein neues oft unerträgliches Leben,... bitte frage mich nicht, warum ich es geschafft habe, mich selber zu belügen, ... ich konnte nicht anders, nenn es für mich Flucht, ... aber das ist eine andere Geschichte,... was war mit meiner grossen Liebe? Ich habe sie niemals vergessen,... immer war sie in meiner Gedankenwelt,... in stillen traurigen Momenten, in denen man sich nach ihr sehnte,... in schönen Momenten, in denen man sich ebenso sehnte, um das Erlebte teilen zu können,... Zeit verging,... manchmal habe ich ihre Stimme hören können,... es war so unheimlich schön,... es tat so gut,... und immer wieder kam dieses Gefühl in mir hoch,... dieses Gefühl von Liebe,... sie war mein Traum,... meine Sehnsucht, mein Denken,.... und doch unereichbar... irgendwie verwirrend,... kannst du mir noch folgen? Ich könnte dir so viele schöne Augenblicke der Zwischenzeit benennen,... aber gerade die sind es, die mich traurig stimmen,... warum? Weil ich zur Zeit wahnsinnig traurig bin,... und nun erzähle ich weiter... wir haben uns nie so wirklich aus den Augen verloren,... man spürte etwas, und doch konnte ich es nur mir selbst eingestehen,... ich wusste nicht, wie und was sie dachte, welch gefühl sie empfand,... bis ich eines Tages Zeilen von ihr las, ausgesprochene Worte von ihr wahrnahm,... es waren so schöne Gedanken,... wie oft habe ich sie gelesen, und lese sie immer noch,... seit so langer Zeit habe ich mir gewünscht, dass sie ebenso so dachte,... es erfüllte sich,... mein Gefühl machte Sinn,... ich war so unheimlich glücklich,... meine Liebe durfte nach all dem langen Schweigen, nach all diesem Stillstand wieder atmen,... es war so schön,... Gedanken zu teilen, ihre Stimme zu hören,... ein wenig am Alltag teilzunehmen,... nur eines... sie war vergeben,... vielleicht hat das Schicksal wieder zugeschlagen, uns in die Irre geleitet, ich weiss es nicht,... wie sehr wünschte ich mir, an ihrer Seite sein zu dürfen,... es verging wieder Zeit,... eine rätselhafte Zeit,... und dann war sie auf einmal da,... mein Traum wurde nach so langer Zeit wahr,... neununddreizig Stunden,... ich durfte sie sehen,... ganz nah erleben,... wenn ich meine Augen schliesse, dann durchlebe ich diese schönen Momente,... kann sie fühlen, ihre so weiche Haut, kann sie sehen, all diese kleinen Fleckchen in den Augen, kann ihre Wärme wahrnehmen,... sehe sie noch schlafend vor mir,... habe sie spüren können,... all diese geballte Leidenschaft,... das Lächeln, ... mein Herz schlug bei jeder Berührung schneller,... meine Liebe ...meine Leidenschaft, meine Zukunft, mein Leben,... das waren meine Gedanken,... es kam der Abschied,... die Zeit lief davon, ... Gefühle wurden chaotisch,... nicht meine,... du kennst mich,... sondern ihre,... habe mir eine gemeinsame Zukunft vorgestellt,... wirkte anfänglich planlos, aber sie nahm zunehmend Gestalt an,... der Weg, den ich mit all meinen Gedanken schon betrat, wurde zur Sackgasse,... eine Großbaustelle,... Fertigstellung ungewiss,... wie nur soll ich es dir erklären? Manche Reaktion von ihr verstehe ich nicht, zumal ich ihr wirklich glaubte,... es waren die Worte, die man einander sagt, wenn man ebenso empfindet,... ich liebe dich,... ich weiss, dass ich es tue,... nur wusste ich nicht, was genau sie daran hinderte,... all meine Zukunft war fort,... und ist immer noch fort,... ich hatte ein Lächeln im Gesicht, bei der Vorstellung mit ihr zu leben,... wollte ihr all meine Liebe zeigen, und dafür kämpfen,... nur hat mir ihre Angst all diese Kraft genommen,... was bewegte sie? War es die Unsicherheit? Nicht zu wissen, wie es weitergehen konnte? Jetzt war sie sicher,... hatte den sozialen sicheren Rahmen,... aber diesen hätte ich ihr ebenso geben können, auch wenn wir nie konkret darüber gesprochen haben,... und ebenso den emotionalen sicheren Rahmen zu 100% meinerseits,... und ebenso den familiären,... all dieses lehnte sie ab,... warum? Sie sieht noch eine Chance in ihrer weitergeführten Beziehung,... klammert sich an Beständigkeit, die keine Veränderung zulassen wird, Geschehenes wird totgeschwiegen...ihr fehlte der Mut,... und wie sehr wünschte ich mir,ihr ein Paket gefüllt mit Kraft, Mut, Stärke und Zuversicht zukommen zu lassen,... es gelingt mir nicht,... mein Herz ist zerbrochen,... und Heilungschancen gibt es nicht,... all diese kleine alltäglichen Tode, die ich zur Zeit erlebe,... all das Gefühl zählt nicht, Vorrang hat sie,... sie, die mit dem Tod ihr bei Trennung drohte,... aber ihn nie so spüren würde,... das Schlimme ist, dass ich ebenso so denke,... wenn ich tot wäre, dann könnte ich abschliessen, und irgendwie werde ich so behandelt, bin tot,... empfinde es so,... das Ende dieser Geschichte,... ein trauriger Tod,... es tut weh, zu wissen, dass man nur für kurze Zeit leben durfte,... ein Leben mit Liebe,... es ist, als ob man an einer Klippe steht,... runter schaut, nichts erkennt,... nicht mehr weiss, ob man jemals ankommen wird,... rechts schweift dein Blick auf den schmalen Steg, der mit dem Schild "ungewisse Zukunft" beschriftet ist, hinter dir ist dein chaotisches Erlebtes,... links von dir stehen deine drei kleinen grossen Persönlichkeiten, und fordern dich auf, machen dir Mut und halten das Schild "Verantwortung" in ihren Händen,... und ich selbst schliesse meine Augen und sehe sie,... mit so vielen Tränen, so dass ich all das zu sehende verschwommen wahrnehme,... es tut weh,... mein Herz, welches viel zu schnell schlägt und stolpert,... der Kloss im Hals nimmt mir den Atem,... was soll ich tun? ... es ist eine traurige Geschichte, du rätselhafter Mensch,... es ist aber ebenso eine glückliche,... denke dir ein eigenes Ende aus,...mein weiterer Wunsch zu Weihnachten, zum neuen Jahr, wäre es, wenn du eine weitere Brücke gemeinsam mit mir bauen könntest,... eine die du vom anderen Ende der Welt beginnst zu bauen,... und ich sie vom Klippenufer,... irgendwo könnten sie sich treffen,... das Fundament wäre da,... und dann möchte ich so gerne meine grosse Liebe wieder umarmen, und diesmal sollte es für immer sein,....
dir eine dennoch schöne weihnachtliche zeit,... und wenn du sie kennenlernen solltest, oder ihr begegnen solltest, dann flüstere ihr diese drei kleinen Worte ins ohr,...
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Joluju. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.