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von schneepferdchen
Ich liege auf der frisch gepflügten Erde. Dichter Regen fällt und verwandelt alles in Schlamm und Dreck. Ich liege hier, versinke im Schmutz, verfaule von innen heraus und lächle dabei, denn wie der alte Baum erhalte ich die Fassade um das hohle, faule Innere aufrecht. Würmer zerfressen meine Seele und ich möchte am liebsten die Haut von diesem puppenhaften Körper kratzen. Ich fresse den Dreck um die Hülle zu füllen, wälze mich darin um mein Sein wahrheitsgetreu darzustellen: Ich bin schmutzig. Ich habe nie etwas getan um die Sünde abzuwehren, doch trage ich meine Schuld mit Stolz unter dem Herzen. Gebt mir Rosen, damit ich meine Seele zu Grabe tragen kann, zusammen mit der Unschuld. Der Schmerz mit dem sich die Schlange immer wieder in mich bohrt wird ausgeblendet. Ich empfinde nichts mehr, will mich säubern, doch der Schmutz ist in mir und mit meiner Haut verwachsen. Ich suche nach Reinheit, Vertrauen und Geborgenheit, aber ohne selbst daran zu glauben. Und wie der alte Baum bekommt meine Hülle im Sturm Risse. Doch bevor ich dem Sturm nachgebe und mich fällen lasse, warte ich bis er aus der richtigen Richtung kommt. Niemand soll mit mir fallen. Ich kämpfe darum, dass ihr von mir strebt. Liebt mich nicht, sonst werde ich euer Untergang sein. Halt, kommt zurück! Stützt mich, sonst werde ich im Sturm fallen! Seht nur, ich bin stark und groß! Unter meinem Schutz könnt ihr gedeihen. Doch wenn ihr nur auf meine Hülle achtet, seid ihr verloren, denn der nächste Sturm wird mich fällen und ich werde endlich, endlich nützlich sein.
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schneepferdchen. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.
Schön geschrieben!
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Hi!
Schön ausgebaut, mir gefällt, dass du viele Metaphern und Gegensätze verwendest!
Achte allerdings ein wenig auf Syntax & co. es sollte nicht von Anfang an zu überladen sein.
Ansonsten: Sehr schön, ich hoffe, man liest noch mehr von dir!
Liebe Grüße
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