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Meer der Gefühle

von MyPseudonym



Die Wellen umspielten sanft ihren schlanken Körper und ich hätte eifersüchtig oder zumindest neidisch werden können, als ich sah, wie das Wasser sie berührte. Es war nicht so, dass ich es ihr oder dem Wasser nicht gönnte. Außerdem hatte ich nun wirklich keinen Grund und so war ich weder eifersüchtig noch neidisch auf das Wasser. Aber ich hätte es sein können. Ich hätte es durchaus sein können, wenn sie dort ohne mich gelegen hätte. Aber so hatte ich wie gesagt überhaupt gar keinen Grund, denn sie lag ja mit mir dort. Die Leichtigkeit mit der die Wellen sie umspülten fehlte mir jedoch. Im Gegensatz zu den Wellen, die kamen und gingen wie es ihnen beliebte und die bloß spielten, war ich da und bei ihr, um zu bleiben. Ich war mit meinen Gefühlen und mit meinem Herzen mit ihr verbunden. So konnte ich sie wohl mit der Leichtigkeit der Wellen lieben. Doch ich konnte mich nicht mit dieser Leichtigkeit von ihr entfernen und zurückziehen.
Dafür war meine Liebe zu groß und meine Gefühle zu stark. Sie war in meinem Herzen und zwar genau so tief, wie die tiefste Stelle des Meeres, das sie mit seinen Wellen streichelte. Ja, ich konnte sie mit einem Meer an Gefühlen überschütten und sie vermochte jedes Gefühl in mir hervor zu holen, so dass ich wie das Meer war. Sie konnte mich derart zur Verzweiflung bringen oder wütend machen, dass ich wie das Meer in seinem schlimmsten Sturm tobte. Meine Gefühle schlugen wie die Wellen in einem Orkan hoch und ich drohte in meinem Chaos zu ertrinken. Am Anfang unserer Beziehung war dieser Zustand für mich eine Reise durch meine eigene Hölle gewesen. Aber sie hatte mich gelehrt oder durch sie hatte ich gelernt, mich diesem Sturm zu stellen und Stand zu halten, bis er vorüber gezogen war. So hatte ich erkannt, dass egal wie sehr der Sturm meiner Gefühle in mir auch tobte, ich es aushalten konnte. Er konnte mir nichts anhaben, denn ich war ihm, auch wenn er in mir tobte und alles mit sich zu reißen drohte, nicht ausgeliefert. Immer öfter gelang es mir ihn zu kontrollieren und über meine Gefühle zu herrschen, anstatt von ihnen beherrscht zu werden. Sicher, es gab auch so starke Stürme, die ich nicht oder zumindest noch kontrollieren konnte. Aber ich hielt ihnen Stand und hielt sie aus. Ich blieb aufrecht stehen und ließ sie sich austoben, in der Gewissheit, dass ich sie nicht fürchten brauchte und sie keine Macht über mich hatten.
Doch genau so, wie sie meine Gefühle toben lassen konnte. Konnte sie sie besänftigen. So dass sie, wie das Meer nach dem Sturm, ganz sanft, ruhig und friedlich, als sei es nie anders gewesen in sich lagen. Sie tauchte mit mir hinab in die Tiefe, um die Schätze zu bergen oder einfach bloß zum Vergnügen. Ja, sie konnte die Tiefe ausloten und die heißen und kalten Ströme aufsuchen. Sie konnte heiße Quellen entstehen und sprudeln lassen und das Salzwasser mit dem Süßwasser verbinden und mischen, ohne das Meer kippen zu lassen. Sie konnte auf den Wellen reiten, schwimmen, sich treiben lassen, in sie eintauchen oder sich wie jetzt von ihnen verwöhnen lassen und sich ihnen hingeben. Weil das Meer meiner Gefühle mich sie liebkosen und so sanft und verspielt lieben ließen, wie die Wellen des Meeres sie streichelten. Doch das Meer konnte nicht, ganz gleich wie sanft auch immer es sie streichelte, die Wellen durch ihren Körper strömen und fließen lassen, so wie ich es konnte.




copyright © by MyPseudonym. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.





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