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Mein Fluch (5)

von heterophobic


Kommentar der Autorin: Augrund der verstrichenen Zeit, ist die Geschichte fortan in Vergangenheitsform geschrieben. Ansonsten wünsche ich euch viel Spaß bei diesem neuen Kapitel 

Der Heimweg verlief sehr ruhig. Jacky schlief auf dem Beifahrersitz, es herrschte sehr wenig Verkehr, das Radio düdelte leise vor sich hin und ich war in Gedanken bei letzter Nacht. Okay... ich war in Gedanken bei Steffy. Was hatte diese Frau an sich, dass ich so extrem an sie denken musste? Als ich aus meinen Gedankengängen aufwachte, sah ich das Ortschild „Celle“. Ich setzte Jacky vor ihrer Wohnung ab und begann nachzudenken. Sollte ich Steffy schreiben? Wenn ja: Wann? Meine Schwester sagte immer zu mir: „Wenn du eine Telefonnummer erhälst, warte mindestens 48 Stunden, bis du dich meldest. Sonst erweckst du den Eindruck, du würdest der Person hinterherlaufen.“
Ach, alles Quatsch. Noch während der Heimfahrt schrieb ich ihr „Na, schon am schlafen?“ Super Marina, was Besseres konnte dir auch nicht einfallen. Doch zu meiner Verwunderung bekam ich sofort eine Antwort „Nein, ich bin noch wach. Danke nochmal, dass du mich nach Hause gebracht hast“
Wir schrieben den ganzen Heimweg und auch als ich zu Hause im Bett war, schrieben wir noch ein paar SMS. Wir schrieben über alltägliche Dinge, wie die Party war, was wir sonst so privat machen, alles ganz easy. Irgendwann schlief ich mit meinem Handy in der Hand ein.
Ich konnte nicht lange schlafen. Nur wenige Stunden später, am frühen Vormittag wurde ich durch den Lärm aus unserer Küche wach. Ich machte die Augen auf, hörte meinen Vater in der Küche fluchen und musste grinsen. Jeden Sonntag dasselbe. Jeden Sonntag kochte mein Vater und bekam jedes mal einen Tobsuchtanfall, weil nichts so laufen konnte, wie es wollte.
Ich rieb mir den Schlaf aus den Augen und musste sofort an Steffy denken. Es war zehn Uhr, ob sie jetzt schon wach sein würde? Solle ich warten, bis sie sich meldet? Ich entschied mich ihr eine gute Morgen SMS zu schreiben „Guten Morgen, süße Maus. Hast du gut geschlafen? Ich hoffe ich wecke dich mit dieser SMS nicht“
Na ja, nicht gerade preisverdächtig, aber schon mal besser als die SMS von gestern Abend. Und wieder bekam ich sofort eine SMS zurück „Ich bin gerade eben erst aufgewacht. Schön, dass du mir geschrieben hast. Ich habe gut geschlafen, und du?“
Wir schrieben den ganzen Vormittag und Mittag. Am Nachmittag rief ich sie dann an. Wir unterhielten uns eine ganze Weile, flirteten ein bisschen und dann stellte ich die Frage aller Fragen: „Hättest du Lust mich wiederzusehen?“ „Ja, auf jeden Fall, wann und wo?“ Ich schaute schnell in meinen Terminkalender und meinte „Ich muss morgen früh erst um kurz vor zehn zur Arbeit. Von mir aus könnten wir uns also heute Abend schon treffen.“ „Ja gerne! Wo denn?“ „Ich kenne da eine gemütliche Cocktailbar in Celle, hast du Lust?“ „das klingt super!“ Wir machten eine Zeit ab, wann ich sie vom Celler Bahnhof abhole und legten dann auf. Sofort stürzte ich mich auf meinen Kleiderschrank. In 3 Stunden müsse ich losfahren, was ziehe ich nur an? Nach einer Ewigkeit konnte ich mich endlich für ein Outfit entscheiden, machte mich im Bad fertig und schon war es 19 Uhr und ich musste losfahren nach Celle.
Dort angekommen, parkte ich auf dem kleinen Parkplatz vor dem Bahnhof, zog ein Parkticket und ärgerte mich widermal über mich selbst, weil ich wie immer zu früh war. Ich hatte noch gut 30 Minuten Zeit und zündete mich erst mal eine Zigarette an. Aus einer Zigarette wurden schließlich 4 und mit jeder Minute wurde ich nervöser. Was war nur los? So kannte ich mich gar nicht. Vor Steffy verlor ich jegliches Selbstbewusstsein. Es war so anders, als mit all den Frauen vor ihr. Ich wusste zu dem Zeitpunkt nichtmal, warum ich das alles mache. Wollte ich eine Freundschaft von Steffy? Wollte ich sie genauso ausnutzen wie die anderen Frauen zuvor? Was sollte das eigentlich werden? Marina, warum stehst du hier eigentlich? Fahr nach Hause. Doch anstatt zurück zum Auto zu laufen, ging ich auf den Bahnsteig und wartete auf den Zug, der dann auch rasch kam. Ich stand ganz vorne und versuchte Steffy zu erspähen. Dort war sie. Elegant stieg sie aus dem Wagon aus und kam selbstbewusst und lächelnd auf mich zu. Ihr Lächeln war genauso strahlend wie am Abend zuvor. Sofort sind mir ihre Augen aufgefallen. Gestern waren sie noch mittelblau durch gefärbte Kontaktlinsen, heute waren sie nussbraun, wunderschön. So klar, so strahlend, so perfekt. Wir umarmten uns zur Begrüßung und gingen zum Auto. Vor dem Auto rauchten wir erst mal eine. Ich konnte Steffy kaum in die Augen schauen, aus Angst, dass sie mir ansieht wie nervös ich doch war. Ich muss meine Rolle ziemlich gut gespielt haben, denn sie hielt mir für so cool und lässig, wie sie mir später mal erzählte.
Wir stiegen ins Auto ein und steuerten die Cocktailbar an. Im Auto führten wir nur ein bisschen Smalltalk, zu aufgeregt waren wir. Ich parkte das Auto und wir gingen zu einem der freien Tische draußen. Es war eine warme Sommernacht, sodass man ohne Probleme draußen sitzen konnte. Sofort kam ein Kellner und nahm die Bestellung auf. Die Cocktails ließen auch nicht lange auf sich warten, wir stießen an und fingen an, uns über Gott und die Welt zu unterhalten. Das Gespräch riss nicht ab, es gab keine peinlichen Pausen, in denen keiner wusste was er sagen sollte. Wir unterhielten uns so gut, dass wir komplett die Zeit vergaßen.
„Oh, es ist schon halb zwölf“, Steffy schaute auf die Uhr. „Ich muss langsam los“
Erschrocken schaute ich auf meine Uhr. Tatsächlich.. wir hatten uns 3,5 Stunden unterhalten ohne auch nur annähernd die vergangene Zeit zu bemerken. Schnell tranken wir unsere Cocktails aus, erholten uns von der Gehirnvereisung und während Steffy noch einmal auf die Toilette ging, bezahlte ich unsere Drinks. In mir stieg wieder die Nervosität hoch. Was erwartete Steffy jetzt von mir? Soll ich sie küssen? Würde sie den ersten Schritt machen? Soll ich abwarten? Tausend fragen schossen mir durch den Kopf und ich bemerkte gar nicht, dass Steffy schon neben mir stand.
Wir gingen zum Auto, flachsten herum und ich fuhr Steffy zu ihrem Auto. Nun war er da. Der Moment des Abschieds, was sollte ich jetzt tun? Ich entschied mich, einfach abzuwarten, zu schauen ob sie mir Zeichen gibt. Also umarmten wir uns zum Abschied und jeder stieg in sein Auto, um nach Hause zu fahren. In dem Moment, als ich den Motor startete, ärgerte ich mich enorm. Zu gerne hätte ich sie geküsst.




copyright © by heterophobic. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


Auto oder Zug, dass ist hier die Frage ;)
Genauso wie Hopeless Ani hab ich mich auch gerade gefragt, ob Steffy nicht mit dem Zug gekommen sei... Immerhin holst du sie ja vom Bahnhof ab und gehst zum Bahnsteig....

Ansonsten ist die Geschichte wirklich gut zu lesen
Warrior-Of-Light - 10.02.2011 02:00
Auto oder Zug, dass ist hier die Frage ;)
Warrior-Of-Light - 10.02.2011 01:59
fortsetzung?!
hopeless-ani - 06.02.2011 14:18

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