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von Nurse25w
Es waren circa 20minuten von der Hacienda bis zum Mainufer. Es war eine kühle Sternenklare Nacht. Der Wind blies Andrea´s Haare durcheinander. Im Licht des Mondes sah sie noch viel schöner aus. Wir liefen wir über eine große Wiese und sahen aufs Wasser. Der Mond spiegelte sich darin. „Eine wunderschöne Nacht oder?“ fragte Andrea leise. Ich nickte, bekam ich doch in ihrer Gegenwart plötzlich keinen Ton mehr heraus. Sie lächelte mich an nahm plötzlich meine Hand und zog mich zu einer Bank am Ufer. Mein Herz schlug mir bis zum Hals „Schau mal da vorne“. Sie zeigte auf den Horizont. „Es wird langsam hell“ flüsterte sie. „Du Andrea ich muss langsam mal nachhause. War ein superschöner Abend mit dir …danke dir“ sagte ich lächelnd. „Ja sicher…war superschön…sollten wir wiederholen“ antwortete Andrea. Wir tauschten Handynummern aus und machten uns beide auf den Heimweg. Sicher war ich irgendwie geflüchtet aus dieser Situation am Ufer. Es war nicht unangenehm, aber so anders. Ich wollte nichts überstürzen. Oder gab es überhaupt etwas zu überstürzen? Vielleicht wollte sie nur Freundschaft?
Ich schloss die Haustür auf und ging hinein. Nachdem ich endlich aus den kalten Klamotten war, stellte ich das Telefon auf lautlos und legte mich endlich ins Bett. Mit den Gedanken an eine wunderschöne lange Nacht schlief ich ein. Gegen Nachmittag wachte ich auf. Ich machte Musik an. Texas mit Inner Smile dröhnte aus den Boxen. Ich schlich in die Küche und stellte die Kaffeemaschine ein. Nach einem kurzen Blick auf die ganzen Kartons beschloss ich heute welche davon auszuräumen um endlich mal das Chaos zu beseitigen. Oder sollte ich erstmal das Chaos in meinem Leben beseitigen und meinen Eltern endlich sagen was mit mir los war?! Geschafft setzte ich mich auf die Couch und griff zum Telefon. Kein Anruf. Ich sah auf mein Handy. Ach hier kein Anruf oder SMS. Warum meldete sich Andrea nicht? //Hey …sie schläft bestimmt noch// beruhigte ich mich selbst. Das Telefon klingelte. Ich sah geschockt auf das Display. Es war nur Sabi´s Nummer. //Puh…Gott sei dank// sagte ich zu mir selbst.
„Morgen Sabi“
„Na du ….Wie war dein Abend noch?“. Ich liebte ihre Neugier. Ohne große Umwege zum Ziel, das war Sabi. Ich musste lachen.
„Ja danke war superschön. Wir waren bis zum Schluss in der Hacienda und sind dann noch ne Weile am Mainufer Spazierengewesen, haben Nummern ausgetauscht und sind nachhause“.
„Aha…na das freut mich für dich. Und rufst du sie gleich an?“
„Wieso sollte ich das tun? Ich mein wir waren …ja…also ….na es gibt doch keinen Grund hierfür…oder?“. Ich war verunsichert, schließlich konnte ich auf keinen großen Erfahrungsschatz in Sachen „Verliebt in eine Frau“ zurückgreifen.
„Na willst du sie nun wieder sehen oder nicht?“
„Ja schon…aber sie mich vielleicht nicht?“
„Unsinn Isa…also mach dich mal ran. Du packst das schon. Ich mein sie wird dir schon sagen wenn sie dich nicht wieder sehen mag. Ich muss los Isa…also tschüss süsse…und meld dich bei mir wenn’s Neuigkeiten gibt!“
Wir legten auf. Grübelnd saß ich erneut auf der Couch. Ich kann sie doch nicht einfach anrufen. Was wenn sie nicht dran geht? Wenn sie eine Freundin hat? Der Unsicherheitsfaktor war mir zu groß. Ich entschied es bleiben zu lassen und auf ein Lebenszeichen ihrerseits zu warten. Nach einer Stunde ohne Erfolg beschloss ich eine Runde joggen zu gehen. Ich zog mich um und schnappte mir den MP3 Player und los gings in den Stadtpark. Joggen war für mich ein Ausgleich zu meinem Job. Ich war Redakteurin bei einem großen Radiosender in Frankfurt. Also immer viel Bürostress. Aber nun endlich hatte ich ein paar Tage Urlaub und der kam gerade recht um mein Leben in neue Bahnen zu leiten. Das einigste was mir Kopfzerbrechen machte war die Tatsache, dass meine Eltern der festen Überzeugung waren das ich einen Mann brauchte, und dieser Mann war, zumindest für meine Eltern …. Andi.
Also stand mir der noch schwerste Weg bevor. Aber ich nahm mir fest vor das nächste Woche anzugehn. Vorerst genoss ich die kalte Luft beim joggen. Ich rannte am Ufer entlang zwischen Radfahrern und Spaziergängern. An einer Bank hielt ich an und machte zur Entspannung ein paar Dehnübungen. Mein warmer Atem war bei der Kälte gut sichtbar. Nachdem ich die Schürsenkel der Schuhe neu gebunden hatte, schaute ich auf und sah am Ende des Weges noch weit entfernt ein sich wohl streitendes Pärchen. Ich lachte leise in mich und dachte //Welch Glück hab ich das nicht mehr//. Die 2 Frauen näherten sich langsam. Mein Blick versteifte sich. War das nicht Andrea da vorne? Ich hielt die Luft an. Natürlich war sie das. Aber wer war die Frau neben ihr? Tausend Fragen schossen mir in den Kopf und machten es mir unmöglich mich zu bewegen. Ich drehte mich schlagartig um. Sie durfte mich nicht sehen! Wie als wäre der Teufel hinter mir her rannte ich in die entgegengesetzte Richtung los. Ich schaffte den Heimweg in weniger als 15minuten. Erst an der Haustür hielt ich völlig außer Atem an. Ich schloss die Tür hinter mir und fühlte mich wieder sicher. Mein Handy zeigte mir eine SMS an. Ich setzte mich und öffnete den Posteingang. Andrea hatte mir geschrieben. „Hey Süsse…hoffe du hast gut geschlafen. Der Abend mit dir war wunderschön, ich hoff wir wiederholen das mal wieder. Lust auf Kaffee? Gruß Andrea“
Was bildete sie sich ein? Wut machte sich in mir breit. Ich beschloss duschen zu gehen und die SMS nicht zu beantworten. Es gab wichtigeres als Andrea im Moment. Zum Beispiel das klärende Gespräch mit meinen Eltern. Nach dem duschen machte ich es mir vor dem Fernseher bequem. Ich zappte hin und her und blieb bei einem Spielfilm hängen. Es war kurz vor 22uhr als mein Handy erneut eine SMS erhielt. Gespannt öffnete ich den Ordner
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Nurse25w. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.
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