Mein neues Leben (4)

von Nurse25w


Sabi öffnete mir die Tür und zog mich stürmisch in die Wohnung. „Nun erzähl aber mal was los ist!“ forderte sie mich auf. Nachdem ich mich gesetzt hatte, steckte ich mir eine Zigarette an. Ich blies den Rauch langsam aus. 10 Zigaretten und 4 Kaffee später, hatte ich alles der letzten Tage in allen Einzelheiten berichtet. Sabi nahm mich in den Arm. Genau das brauchte ich jetzt. Wärme, Zuwendung von einem Menschen der mir nah stand. Ich genoss es in Sabi´s arm zu liegen, ihr Parfüm zu riechen und plötzlich waren meine Gedanken wieder bei Andrea.
Ich stellte mir vor, Andrea hätte mich jetzt im arm und ich würde ihren Atem an meinem Hals spüren, ihre warmen zarten Hände auf meinem Rücken. Und dann öffnete ich die Augen. Ich sah Sabi an, die mich erstaunt musterte. „Was machst du an meinem Ohr?“ lachte sie. Ich hatte wohl vor lauter Tagträumen von Andrea an Sabi´s Ohrläppchen geknabbert. Wir lachten beide los. Ich entschuldigte mich und erklärte natürlich was das soeben war. „Weißt du was Isa? Du bist ganz schön verliebt…in diese Andrea…und nebenbei …du knabberst toll an Ohrläppchen“ sagte sie lachend. Ich verließ entspannt und völlig frei die Wohnung und machte mich auf den Heimweg. Das erste Mal seit Tagen stieg meine Laune in unermessliche Höhen. Mein Lieblingslied summend trottete ich in Richtung Heimat währenddessen ich mit meinen Gedanken völlig bei Andrea war. Sie hatte mir ganz schön den Kopf verdreht. Ich war verliebt. Für mich war sie die schönste Frau der Welt mit den zärtlichsten Händen. All das beurteilte ich nach einmal sehen und einer kurzen Berührung. Eigentlich war alles schön, bis auf den Gedanken, dass Andrea mich anlog und sie eine Freundin hatte. Ich zuckte mit den Schultern. Heute wollte ich mal wieder mit guter Laune schlafen gehen. Und Morgen musste ich ja endlich wieder arbeiten. Der erste Arbeitstag in meinem neuen Leben. Ich freute mich darauf.
Montag, 6:30Uhr. Der Wecker holte mich aus den Träumen. Ich stand gut gelaunt auf, fiel über einen Umzugskarton der genau vor dem Bett stand und musste lachen. //Seit tagen steht der da rum…und erst heut fall ich drüber// dachte ich.
Ich beeilte mich im Bad und trotzdem war ich wie immer morgens zu spät dran. Joggend erreichte ich völlig außer Atem um 7:30Uhr den Sender. Mit dem Aufzug ging es in den 3 Stock wo ich mein Büro hatte. Nach einem kurzen Plausch mit Biggi, ihres Zeichens Aufnahmeleitung, schleppte ich mich mit einer Tasse Kaffee in mein Büro. Staunend stellte ich fest was alles während ein paar Tagen Urlaub liegen bleiben konnte. Völlig in Arbeit versunken hörte ich mein Handy klingeln. Ich sah aufs Display. Es war Andrea. Mein Puls stieg rasant an, in meinem Magen flogen Millionen Schmetterlinge auf einmal los. Schnell ging ich ran.
„ja?“
„Hey Isa ..ich bin es Andrea. Ich wollte dir das mit dem Park in Ruhe erklären, verstehst du, nicht am Telefon, du hast da etwas missverstanden.“
„Gut, lass uns heute Abend etwas trinken gehen. Passt dir das?“ Ich hielt die Luft an. Hatte ich sie gerade eingeladen?
„Ja klar…freu mich echt drauf. Um 20Uhr? ...kenne da einen super Italiener am Bahnhof. Da können wir in Ruhe reden“ schlug sie vor. Ich hätte vor Freude hochspringen können. Die Frau die mir den Kopf verdreht hatte lud mich zum Essen ein.
„Gut ich werde da sein“ antwortete ich so ruhig ich konnte.
Nachdem sie aufgelegt hatte sprang ich vor Freude durch mein kleines Büro. Biggi schielte kurz von draußen rein und lief grinsend weiter.
Ich konnte nur hoffen, dass Andrea eine super gute Erklärung für das alles hatte. Schnell schickte ich ein Stossgebet in den Himmel. Gut gelaunt erledigte ich den Rest meiner Arbeit. Der Tag verging wie nichts. Um 18Uhr verließ ich in bester verliebter Stimmung das Büro. Noch 2 Stunden und ich würde sie sehen. Die Frau die mir ein Dauergrinsen im Gesicht bescherte. In deren Gegenwart ich mich so verdammt wohl fühlte. Zuhause angekommen legte ich mein Lieblingslied in den Player und drehte die Lautstärke hoch. …..“Cause Youuu make me feeeeeeeeel wild….You touch my inner smile“ sang ich gut gelaunt zusammen mit der Band Texas. Ich entschied mich vor dem Kleiderschrank für eine blaue Hüftjeans und ein schwarzes Top. Mit einem zufriedenen Lächeln musterte ich mich im Spiegel. Ein Blick auf die Uhr ließ mich erschrecken. 19:45Uhr. Ich musste los. Und wieder einmal musste ich rennen. Lachend über mich selbst rannte ich los zum Restaurant.