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Mein neues Leben (5)

von Nurse25w


Außer Atem hielt ich vor dem Restaurant an. Schnell sprühte ich vor der Tür noch ein wenig Deo unter meine Achseln. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Alles in mir war in höchster Aufregung. Ich sah meine Hände an, sie zitterten, nicht wegen der Kälte sondern weil drinnen Andrea saß und auf mich wartete. Für einen Moment schloss ich die Augen und versuchte mich zu beruhigen. Schließlich musste Andrea nicht gleich am Anfang merken wie durcheinander ich wegen ihr war.
Ich trat durch die große Holztür in das innere des Restaurants. Es war ein Gewölbekeller mit kleinen Kerzen an den Wänden. Der Duft von italienischem Essen erfüllte den Raum. Das Restaurant war voll. Ich schaute durch den Raum und suchte Andrea. Hinten in einer kleinen Ecke saß sie an einem Tisch. Sie winkte mich herüber. Wieder klopfte mein Herz wie verrückt. Ich schlängelte mich an den anderen Tischen vorbei bis zu ihr. Meine Güte sah sie gut aus. Sie trug einen knielangen Rock und ein wunderschönes Top welches ihre Oberweite gut zur Geltung brachte. Ich lächelte sie an. Andrea stand auf und nahm mich zur Begrüßung in den Arm. „Hey Andrea. Schön dich zu sehen“ sagte ich piepsig. Meine Stimme versagte wieder in ihrer Gegenwart. „Ja freut mich auch…hast du dich erkältet?“ fragte sie lächelnd. Ich lachte. „Nicht so schlimm…aber du wolltest mir etwas erklären oder?“. Der Kellner kam und Andrea bestellte uns einen Rotwein.
„Du Isa, das im Park, das war nicht meine Freundin“. Gerade wollte ich etwas dazu einwenden, da bat sie mich ihr zuzuhören. Ich nickte und lies sie weiter reden.
„Ich war im Park. Das ist richtig. Und ich war auch nicht alleine da. Das ist auch richtig. Aber die Frau die mit mir zusammen da war, war meine Ex“ erklärte sie mit ruhiger stimme ohne den Blick von mir zu nehmen. Ich schluckte. Warum ging sie mit ihrer Ex in den Park, und was sollten die Streitereien. Wollte sie ihre Ex zurück oder umgekehrt? Ich schaute sie an, brachte keinen Ton heraus. Mir wurde übel. Nun war es soweit. Gleich würde sie mir sagen, dass sie wieder mit ihrer Ex zusammen ist. Mit Gewalt musste ich Tränen zurückhalten. //Beherrsch dich Isa// dachte ich. Andrea steckte sich eine Zigarette an.
„Wir sind seit 4 Monaten auseinander. Ich hab damals Schluss gemacht weil sie …. Sie ist nicht gerade einfach. Am Anfang hielt ich es für verständlich, das sie versuchte um mich zu kämpfen. Aber nach Monaten ... nicht mehr. Ich wechselte meine Rufnummer, ich zog um. Doch immer wieder fand sie mich und setzte mich unter druck. Am Samstag war ich auf dem Weg zu einer guten Freundin als sie mich im Park abfing. Sie schrie mich an, machte mir Vorwürfe.“ Andrea fing leise an zu weinen. Ich gab ihr ein Taschentuch rüber. Es machte mich betroffen was sie erzählte und ich wusste nicht so recht was ich dazu sagen sollte. Ich bat ihr an mit zu mir zu kommen und dort weiter zu reden. Sie nickte. Schnell bezahlte ich die Rechnung und gemeinsam verließen wir das Restaurant. Ich hatte ein schlechtes Gewissen weil ich gedacht hatte, sie würde lügen.
Auf dem Heimweg sprachen wir nur wenig. Was sollte ich auch dazu sagen? Ich war viel zu betroffen und wollte nichts Falsches sagen, was sie im Nachhinein noch verletzen konnte. Mit einem Mal fühlte ich Andrea´s Hand an meiner. Sie sah mich an. „Darf ich?“ fragte sie mit leiser Stimme. „Sicher“ antwortete ich ebenso. Ich lächelte sie an, nahm ihre Hand und langsam gingen wir weiter. Ein Wahnsinnsgefühl. Ihre Hand in meiner. Sie hatte so schöne weiche warme Hände. Mit den Fingern streichelte sie immer wieder über meinen Handrücken. Ich hielt sie fest. „Wir sind da“ sagte ich. Andrea sah mich wieder mit diesem lächeln an, dass mich von Anfang an fasziniert hatte. Ich führte sie hinein. „Du schau dich nicht so um, ich bin grad erst eingezogen…ist noch etwas chaotisch“ entschuldigte ich mich.
Ich holte etwas zu trinken aus der Küche, platzierte den Aschenbecher auf dem Tisch und setzte mich neben Andrea. „Wieso lässt sie dich nicht in Ruhe Andrea?“ fragte ich unsicher. „Wir waren insgesamt nur 5 Monate zusammen. Am Anfang war sie die liebste Frau der Welt, sie trug mich auf Händen… das änderte sich von einem Tag auf den anderen. Sie schlug mich, belog mich, schrie mich an. Sie spionierte mir hinterher, verfolgte meine Anrufe zurück, kontrollierte meine SMS. Sie dachte ich würde ihr Fremdgehen. In jeder Frau die ich traf sah sie die potentielle neue Frau für mich nach der ich mich angeblich umschaute. Ich hielt das nicht lange aus, und somit hab ich Schluss gemacht. Ich dachte dann ist alles rum“. Andrea standen erneut Tränen in den Augen. Ich nahm sie in den Arm. Wollte sie festhalten, ihr zeigen, dass ich für sie da war. „Was ist dann passiert?“ fragte ich vorsichtig weiter. Andrea bat mir meine Zigarette an und erzählte weiter. „Nun, eine Woche lang meldete sie sich nicht. Dann kam alles auf einmal. Sie machte nachts Telefonterror oder hämmerte stundenlang gegen meine Haustür. Lauerte mir vor der Arbeit auf und schrie mich an. Daraufhin hab ich beschlossen meine Nummer zu ändern und den Umzug hier nach Frankfurt geplant. Ich wollte neu anfangen. Aber es dauerte nicht lange eh sie mich wieder fand“. Andrea sah mich an. „Sorry wenn ich dich hier mit meinen Problemen belaste, ich wollte es dir nur erklären Isa… ich gehe wohl nun besser“. Mit traurigem Blick stand sie auf. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Sollte ich sie bitten hier zu bleiben? „Du Andrea… darf ich dich morgen anrufen?“ fragte ich in der Hoffung das sie ja sagte. „Sicher…sehr gerne“. Ihr Gesicht erhellte sich wieder, hatte ich ihr doch soeben ein Lächeln auf die wunderschönen vollen Lippen gezaubert. Ich erwiderte ihren Blick, nahm sie zum Abschied in den Arm und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
Nun war sie weg. Ich dachte noch eine Weile über das nach was Andrea erzählt hatte. Meine Gedanken kreisten um sie. Zu gerne hätte ich sie bei mir gehabt. Wollte sie im Arm halten, sie festhalten, sie nie mehr gehen lassen. Ihr zeigen das Liebe etwas wunderschönes sein kann. Aber irgendwie hielt ich den Zeitpunkt für ungünstig. Vielleicht lag es an dem was sie erzählte. Wut kam in mir auf. Wut auf die Frau, die Andrea so belästigte, die ihr das Leben so verdammt schwer machte. Und doch konnte ich in dieser Minute nichts für Andrea tun.



copyright © by Nurse25w. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


buch!
Nurse25w - 19.11.2005 21:05
veröffentlichung
...und wann veröffentlichst du das ganze???? ;-)))
pierke - 19.11.2005 13:24
Genial!
Mopped - 18.11.2005 20:45
schön
sonnenblume82 - 18.11.2005 19:40

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